Backline Strom

  • Das Argument mit dem "nicht unter Last stecken" bei den alten Powercons kommt ja daher, dass diese keinen vorauseilenden Kontakt für den PE haben. Das ist also - wenn ichs richtig verstehe - weniger ein Problem von möglichen Lichtbögen unter echter Last (nen Schuko bei 2kW Belastung ziehen ist auch nicht sooo der wahre Jakob), sondern eher ein Sicherheitsproblem. Es gibt im Fehlerfall halt durchaus die Möglichkeit, dass z. B. das Gehäuse des angeschlossenen Gerätes unter Spannung steht, bevor der Schutzleiter angeschlossen ist und seine Funktion erfüllen kann. Ergo funktioniert dann die Abschalteinrichtung nicht oder zu spät.


    Deswegen sollte das IMHO auch nicht "unter Last stecken", sondern "unter Spannung stecken" heißen.

    Und das ist - wieder wenn ichs richtig verstehe - aufgrund des oben geschilderten Gefährdungsszenarios schlicht verboten beim alten Powercon.


    Das ändert natürlich nix dran, dass auch ich schon oft Powercon unter Last gesteckt / gezogen habe. Schließlich war mir das früher gar nicht bewusst, und es ist IMHO auch ziemlicher Käse, einen Stecker für den Netzanschluss in dieser Form auf den Markt zu bringen.

  • Das hat nichts mit dem PE zu tun. Der muss auch bei Steckverbindungen vorauseilend sein. Siehe Kaltgerätestecker.

    Steckvorrichtungen haben einfach dickere Kontakte mit stabiler Beschichtung.


    Edit: Powercon ist einfach das bessere Pendant zur Kaltgerätedose.

  • Sorry, hast recht. Ich war da gerade ein bisschen auf dem falschen Dampfer unterwegs. Dann kann's ja nur an den Strömen beim Stecken und Ziehen liegen. Da sollte also "unter Spannung" nicht viel passieren in Bezug auf Verschleiß, so lange nicht wirklich Last drauf ist.

  • Ganz unabhängig davon was für ein Netzstecker verwendet wird:

    Nach meinem Verständnis steckt man unter "Last" überhaupt nie etwas.

    Zumindest wäre ich nie auf die Idee gekommen das Dimmerrack auszustecken während die Bühne im Licht von Dutzenden Paar-Kannen erstrahlt....

    Man wird doch immer erst die Last ausschalten und dann die Steckverbinder stecken, bzw. beim Inbetriebnehmen erst die Stecker einstecken und dann die Geräte anschalten.


    Wenn ich jedoch sehe wie jemand seinen eingeschalteteten Staubsauger mit 2kW daheim jeweils an- und absteckt ohne den Netzschalter zu betätigen, und alle Schukosteckdosen schön geschwärzt sind, dann bekomme ich schon Zweifel, ob sich da wirklich alle drüber Gedanken machen.... ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Auch da gibt es qualitative Unterschiede zwischen der billigsten Schukodose (im Baumark im Netz im 10er Pack) und einer "normalen" Schuko-Markensteckdose.

    Aber um Geräte an- und auszuschalten gibt es doch elegantere Möglichkeiten als mit dem Netzstecker....


    So ganz erschließt sich mir der Sinn immer noch nicht, warum jemand unbedingt unter Last stecken möchte.

    Wenn ein Sicherungsautomat ausgelöst hat, dann drücke ich den unter der Last (die in ausgelöst hat) ja auch nicht so oft wieder rein, bis er vielleicht mal nicht gleich wieder auslöst, sondern schalte erst mal die Verbraucher ab, drücke den Automaten wieder rein und schalte dann die Verbracuher wieder einzeln zu.

    (abgesehen vielleicht vom letzten Verbraucher.... ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Ich sag ja nicht, dass es sinnvoll ist. Aber als Notaus oder als Hauptschalter für ein kleines Rack ohne Endstufen kann man den Stecker schon ziehen. Eierkocher haben auch meist keinen Schalter.
    Das sollte man aber eben nicht mit Kaltgeräte oder Powercon machen.

  • Ich habe heute noch mal meinen Bestand gesichtet. Ich bleibe vorerst mal bei CEE blau, den Thermolene-Blöcken für die Verzweigungen und den fixen CEE blau auf den Kalthoff-Dreier und/oder CEE blau auf Schukoleiste.

    Die Botex oder Adam Hall Stahldinger bringen keine Gewichtsersparnis und keine Verbesserung in punkto Sicherheit und es fehlt der Schutzrand für die Klappdeckel.

    Bei einem Kollegen und Freund gibt es diese Roxi Verteiler in einer 'powercon blau rein / 2x powercon grau raus' Version. Die gefallen mir in Summe wirklich gut. Da will ich noch mal nachfragen, ob das auch in True1 möglich ist, da die eine etwas größere Bohrung brauchen.

    Was ich jetzt noch mit True1 gesehen habe, ist dieses Zeug:

    https://rigport.com/rigport/?p=1

    Da gibt's zwar kein '1rein-2raus+2bis4x Schuko' wie bei ROXI aber immerhin ein '1rein-3raus-Verteilstück' zusätzlich zu den velängerbaren Leisten.

    Sympatisch daran ist wie bei ROXI das deutlich niedrigere Gewicht als die Stahl/Gummi/Thermolene-Verteiler, sodaß ich zwar für Groß oder im Freien bei CEEblau/Thermolene/Gummi bleibe aber damit liebäugle, für kleine Jobs, bei denen ich sehr aufs Gewicht achte, bissi was davon anzuschaffen.

    Hat jemand Erfahrung damit, vor allem was die Robustheit des verwendeten Kunststoffs angeht? Ist das wirklich "roadtauglich"?