Old mans Horntop <30kg, flugfähig , alle Schwingspulen auf einer Ebene (Phasenverlauf), passiv, 2x8"/1,4"

  • Hey Fux, schön hier von Dir zu lesen und vor allem in diesen Detailreichtum - wow! Ich hab mich sehr sehr gerne mit Selbstbau beschäftigt, bin aber handwerklich ne Niete - hab hier immer noch ein paar RCF L15P520 rumfliegen, die für Deinen C7 Horntop Nachbau geplant waren :D

    Zu Deinem Projekt: Hast Du mal Limmer 870 und ggf. 870qx in Betracht gezogen? Und ggf die dort verwendeten B&C 8NSM64 or RCF MR8N301 gechecked? Ich weiss, ist jetzt eh zu spät, aber vielleicht gibts ja Nachbau Interessenten.

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    Signatur?

    Einmal editiert, zuletzt von Blancblue () aus folgendem Grund: RCF L15P520

  • Hallo Fux,


    Klasse! Ein paar Tage nicht reingeschaut und plötzlich ist zu sehen, dass klassischer Selbstbau im Besten Sinn noch nicht tod ist.

    Schön zu sehen, dass im Selbstbau maßgeschneiderte Konzepte, die ggf. kommerziell nicht erhältlich sind, umgesetzt werden können. Und dann ist das eben auch sinnvoll. Dein Statement dazu finde ich sehr gut.


    Die Umsetzung gefällt mir. Ich kann in Grenzen die Aversion gegen Kunststoff (Glass oder Kohle, Epoxy oder Poly (bäh zu letzterem), etc.) nachvollziehen. Ich spreche da aus Erfahrung.

    Ich habe ein etwas kleineres aber sehr ähnliches Konzept ja umgesetzt (single 8" B&C, 1" BMS 4550) mit Horn aus Epoxy und Glas in Negativbauweise. Drunter 2x12" Basshorn ebenfalls in Faserverbund.

    Ich habe das damals hier vorgestellt.

    Der Aufwand ist in Faserverbund höher, die erreichbare Maßhaltigkeit und Oberflächengüte natürlich höher.


    Ich erwähne das, da die Trennfrequenzen nahezu identisch sind. Deshalb vergleiche ich innerlich natürlich.


    Einige Punkte möchte ich noch kurz ansprechen und auch interessehalber nachfragen.


    1. Styrodur und Epoxy ergeben sehr feste Oberflächen. Steigerung ist möglich mit Glasfasern.

    2. Dass die Plugs halten, kann ich mir gut vorstellen. Ich hatte meine zunächst ähnlich mit Einschlagmuttern befestigt, bis ich sicher war, dass der Plug so funktioniert wie gedacht. Danach festgeklebt.

    3. Sorry, falls ich es überlesen habe: Welches Kompressionsverhältnis für den MT hast Du gewählt?

    4. Du scheinst die Weiche komplett zu Fuß ausgelegt zu haben. Ich meine ohne Sim-Prog. Ist das korrekt? Giubt es einen Grund ohne Weichensimulation zu arbeiten? Nicht falsch vestehen, ich finde das sehr spannend und das Vorgehen auch schlüssig und nachvollziehbar dargelegt. Viele Fehler die mit stumpfer Simulation entstehen können, werden so vermieden. Aber der Vorteil der Simu ist natürlich, dass man optimieren kann.

    5. Gleiche Ebenen: völlig korrekt für passiv. Aber auch für aktiv von Vorteil, da das Delay nur in einer Richtung absolut korrekt sein kann. Unter Winkeln ergeben sich Unterschiede aufgrund der Projektion der Richtung.Das kann dann bei großen Längenunterschieden zu störenden Einflüssen führen.

    6. Hast Du nur im gezeigten Szenario gemessen oder auch völlig reflexionsfrei outdoor?

    7. Wie gut funktioniert der Übergang zu den Bässen? Hast Du da auch Messungen?


    Danke fürs vorstellen - wie geschrieben: sehr schön in jeder Hinsicht: Umsetzung und Doku!


    Viele Grüße

    André

  • Hey Fux, schön hier von Dir zu lesen und vor allem in diesen Detailreichtum - wow! Ich hab mich sehr sehr gerne mit Selbstbau beschäftigt, bin aber handwerklich ne Niete - hab hier immer noch ein paar RCF L15P520 rumfliegen, die für Deinen C7 Horntop Nachbau geplant waren :D

    Zu Deinem Projekt: Hast Du mal Limmer 870 und ggf. 870qx in Betracht gezogen? Und ggf die dort verwendeten B&C 8NSM64 or RCF MR8N301 gechecked? Ich weiss, ist jetzt eh zu spät, aber vielleicht gibts ja Nachbau Interessenten.

    Freut mich, das Dir meine kleine Doku und das Projekt gefallen!


    Wenn ich ehrlich bin, habe ich diese Projekt seit 2014 vor mir hergeschoben, als ich die Chassis kaufte und erste Simulationen und CAD Zeichungen bereits gemacht hatte. Da gab es meines Wissens die Limmer 870 noch gar nicht.... ;)

    Und 4 solche Limmerhörner wären ja auch schon ein paar Euros.

    Weiterhin ist die Höhe eines 870er Horns 32cm. Das mal zwei sind 64cm plus 30,4cm für das Hochtonhorn und 2x1,5cm Materialstärke vom Multiplex, da würde die Box gleich mal um etwa 20cm höher werden. (Der Raum, wo die hängen, ist nur knapp 270 hoch, da machen die 20cm schon was aus....)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Nee, das gabs da noch nicht :)

    Vom Platz her wäre 1x 870 plus das 870qx (Koaxversion mit 1" Horn) vielleicht ne Idee. Ob der 1" mit 2x 8" horngeladen mithalten kann, steht auf nem anderen Papier...

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    Signatur?

  • Freut mich dass Dir die Konstruktion gefällt und Du auch gleich ein paar wesentliche Punkte erfragst!


    Kompressionsverhältnis

    --> In einem der beiden PDFs zu Anfang sind die Parameter von AJ Horn drinnen:

    Halsfläche 255cm²

    Sd je 8"er 220cm² (= gesamt 440cm²)

    ergibt ein Kompressionsverhältnis von 1 zu 1,725 (also recht gemäßigt)

    (zum Vergleich, so weit ich das noch richtig im Kopf habe, Community M200 Treiber 1 zu 2,3 oder war es 1: 2,6?)


    Frequenzweichensimulation

    Die Parameter für die Konuschassis sind für eine Simulation das geringere Problem, aber für einen Druckkammertreiber sieht es da in der Regel mit Werten vom Hersteller sehr mau aus.

    Zum selber Messen dieser bin ich nicht besonders angerichtet und habe mich ehrlich gesagt auch nicht mehr so damit beschäftigt.

    Vor sehr, sehr langer Zeit habe ich mir zu Simulation mal CALSOD von Withold Waldmann über Old Colony Sound besorgt und mich damit herumgeplagt. Meine Ergebnisse damit waren den Aufwand aber nicht wert....


    Gleiche Ebenen

    Dass für ein "einfaches" und dabei wirklich gutes Passivweichendesign die Schwingspulen bzw. Schallentstehungsorte auf einer Ebene praktisch essentiell sind, habe ich auch erst mühsam lernen müssen, bzw. hat mir da die RS Serie von Community die Augen geöffnet, als ich diese in Benutzung hatte. Das mit dem Verhalten unter Winkeln, das mit einem Delay eben so nicht machbar ist, da hast Du absolut recht, habe ich aber in meiner kleinen Doku jetzt nicht erwähnt.


    Messungen

    Auch mal in der Nacht Outdoor, auch liegend in den Himmel strahlend, aber im Eifer des Gefechts misst man halt jede Menge und einem genügen die dadurch gewonnenen Erkenntnisse und man vergißt völlig die Dokumentation. (Dass ich das Projekt mal vorstellen werde, daran habe ich da gar nicht gedacht)

    Ebenso bei der Weichenentwicklung klärt man (bzw. ich) halt mal die grundlegenden Dinge, wie z.B. ob eine elektrische 18dB Trennung oder eine 12dB Trennung eines Weges zusammen mit der akustischen Flankensteilheit eher zum Ziel führt, mal einfach und schnell mit einer rudimentären Software und dem Tablet bevor da "bessere" Messungen durchgeführt werden.

    Smaart und weitere "vernünftige" Messprogramme habe ich auch gar nicht selber, da war dann zwei drei mal ein Spezl bei mir da. Erst im Nachhinein für das nächste Projekt eines (einigermaßen ausgewachsenen) Studiomonitors habe ich mir selbst ein Messprogramm besorgt (ARTA), wobei ich da immer noch mit der Bedienung hadere....

    Obwohl meine Zeit am Computer schon mit dem Comodore C64 begann, stehe ich teilweise immer noch mit dem Computern auf Kriegsfuß ;)

    Da fällt mir ein: Früher hatte ich auch mal mit "Hobbybox" gemessen (Diskettenversion), mußte aber irgendwann feststellen, dass die Rechner gar kein Diskettenlaufwerk mehr hatten.... Ne, im Ernst, das Hobbybox hatte schon ein paar echte Hunde drin in der Bedienung und Einrichtung, auch wenn es prinzipiell gar nicht so übel war für die damalige Zeit.


    Der Übergang zu den Bässen wurde auch schon gemessen, aber nicht dokumentiert bzw. archiviert.

    Getrennt wird bei 220Hz wie beim originalen Martin F2 System, zu dem die F2B Bässe ja gehören und zwar mit einem Xilica Digitalcontroller der ersten Serie.

    Die Bässe (Martin F2B) liegen am Boden links und rechts an der "Bühnen" Rückwand und somit hinter den geflogenen Topteilen. Das Delay (klappt so richtig natürlich nur für "die" Position am Hörplatz) wurde mit Impulsmessung genau eingestellt, da fehlt sich nichts. Die F2B eigene Entzerrung ist standardmäßig (wie von Martin für systemfremde Digitalcontoller publiziert) und "untenrum" habe ich schon noch etwas angehoben.

    Die F2B sind wie alle transportablen Basshörner ja nur ein vierteltes Horn, da sie aber bei mir nur in den Achtelraum strahlen ist das ja beinahe so wie 4 je Seite in den Halbraum.... :)

    (aber auch nur theoretisch)

    Viel problematischer im Raum sind natürlich stehende Wellen, gegen die im tieffrequenten Bereich mit einfachen raumakustischen Maßnahmen kein Kraut gewachsen ist. So habe ich genau da wo ich mich meistens befinde eine ordentliche Senke grob um die 60 Hz gegen die man natürlich elektrisch nichts machen kann. (über den Bässen knapp unter der Decke ist es dagegen fett ;)

    Der Raum hatte ursprünglich komplett nackt eine RT60 Nachhallzeit von gut 3 Sekunden, was natürlich gar nicht ging. Durch verschiedenste Arten von selbstgebauten Absorbern in größerer Stückzahl (z.T. auch Slotabsorber mit einer wirksamen Bandbreite von etwa 2 Oktaven (Die gesamte "Bühne" ist ein Slotabsorber mit 8qm wirksamer Fläche. Der trägt auch maßgeblich dazu bei, dass stehende Wellen oberhalb etwa 100Hz ganz gut gezügelt werden) den dicken Molton als "Backdrop" usw. und am anderen Ende einen über 4 Oktaven wirkenden doppelten Schröderdiffusor horizontal und einen einfachen vertikal konnte die Nachhallzeit (je Oktave gemessen) zwischen 100Hz und 10kHz einheitlich auf 0,4 bis 0,6 Sekunden reduziert werden und eine "DeadEnd - Live End" Situation geschaffen werden.

    Wir konnten dann auch eine Messung des Sprachverständlichkeitsindex durchführen, was in einer Bewertungsnote von einer guten 2 resultierte.

    In einem völlig unbehandelten Raum mit nur schallharten Flächen ohne akustische Maßnahmen von hier 7,5 x 4,2 x 2,7m mit nur einer schrägen Seite, würde diese für die Räumlichkeit doch recht üppig dimensionierte Horn PA nur zu einem nicht auszuhaltenden Klangbrei führen.

    Für die ganzen raumakustischen Sachen war das Master Handbook of Acoustics von F. Alton Everest für den Start echt eine gute Hilfe.

    Wäre der Raum so belassen worden, wie er ursprünglich war, wäre das zum Musikmachen, Musikhören, Recording und ganz einfach Kino schauen nur furchtbar.


    Oh Gott, schon wieder so viel Text.... ;)


    P.S.

    Solltest Du Bedarf an bemaßten CAD Zeichungen (inkl. der einzelnen Zuschnittteile) für die Martin Audio F2B haben...


    Schönen Abend!

    Viele Grüße,
    Fux

    8 Mal editiert, zuletzt von Fux ()

  • Nee, das gabs da noch nicht :)

    Vom Platz her wäre 1x 870 plus das 870qx (Koaxversion mit 1" Horn) vielleicht ne Idee. Ob der 1" mit 2x 8" horngeladen mithalten kann, steht auf nem anderen Papier...

    Aber da ist als Treiber ein 1"er drin, das geht für mich gar nicht! ;)

    Ein kräftiger, ausreichend großer Druckkammertrieber hat einer durchschlagenden Mittenwiedergabe noch nie geschadet, meine ich.


    Ich wollte ursprünglich ja auch noch tiefer trennen bei etwa 900 Hz, was sich aber passiv als recht schwierig erwiesen hat, so dass ich den 1,4" Treiber mit 3" Schwingspule nun bei 1250 getrennt habe, was er sich deutlich besser gefallen ließ. Wenn bei einer Frequenz sich das Chassis bzw. die Horn-Treiberkombination partout nicht trennen lassen will, ist es nur mit wirklich aufwendigen Passivweichen zu überzeugen. Da arrangiere ich mich lieber mit dem Treiber auf eine einvernehmliche Lösung...

    Viele Grüße,
    Fux

  • Hey Fux, schön hier von Dir zu lesen und vor allem in diesen Detailreichtum - wow! Ich hab mich sehr sehr gerne mit Selbstbau beschäftigt, bin aber handwerklich ne Niete - hab hier immer noch ein paar RCF L15P520 rumfliegen, die für Deinen C7 Horntop Nachbau geplant waren :D

    Zu Deinem Projekt: Hast Du mal Limmer 870 und ggf. 870qx in Betracht gezogen? Und ggf die dort verwendeten B&C 8NSM64 or RCF MR8N301 gechecked? Ich weiss, ist jetzt eh zu spät, aber vielleicht gibts ja Nachbau Interessenten.

    Alles was nach 8" TReiber mit "Antrieb" aussah habe ich in unzähligenSimualtionen in AJ Horn durchgespielt. (auch dei erwähnten zwei)

    Für meine Spezielle Anforderung kein reiner Mittentreiber, also eigentlich fast schon eher ein Midbass der auch etwas Hub kann, dem aber antriebsmäßig für die Hornladung in den Mitten nicht die Puste ausgeht, war der gewählte für mich schon der beste Kompromiss.

    (die im Limmer 870 eingestzten sind ja reine Mittentreiber, die nicht mit gutem Pegel und Hub so weit runter laufen können und bei denen eine zusätzliche BR Abstimmung um die 130Hz, wie bei mir, überhaupt keinen Sinn macht. Erstaunlicherweise gab es einen Eminence 8"er der sich in der Simulation auch recht tapfer geschlagen hatte. Bei genauerem Ansehen war der dem Eminence 8"er in der Community RS220 gar nicht so unähnlich, wobei der Eminence 8" OEM für die RS220 aber mit einer Dreifachzentrierung ausgestattet war.


    Apropos RCF L15P520.

    Die eignen sich auch ganz gut für günstige aber brauchbare direktstrahlende 15/2 als Top oder Monitor! Liegen vielleicht dazu passend auch noch ein paar herrenlose Treiber mit Hörnern rum, die so ab 1200Hz einsetzbar wären? ;)

    Viele Grüße,
    Fux

    2 Mal editiert, zuletzt von Fux ()

  • Hallo Fux,


    danke für die Antworten.

    Wie vorher schon geschrieben, vergleiche ich innerlich mit meinem Hornsystem mit 8" Mitten.

    Im Detail gibt es dann doch Unterschiede. Ich hoffe es ist OK einige anzusprechen und dabei meine Erfahrungen zu teilen. Ich hoffe das passt für Dich.


    Danke für die Info zum Kompressionsverhältnis. Hier habe ich zunächst mit 6" Treiber und 0.9-Kompession probiert. Schließlich habe ich eben 8" mit über den Phaseplug bis auf 1:3 gesteigerter Kompression aber schneller Öffung gewählt (220cm² Membran, 75 cm" Hals). Die Verzerrungen bleiben dennoch auch unter Volllast im Rahmen (K3 erreicht bei 133 dB 1%).

    Ich habe auch einen reinen Mitteltontreiber und keine BR-Ladung verwendet. Trotzdem klappt es mit 200 Hz Trennfrequenz. Aber das Horn ist im Vgl. natürlich größer.


    Für die Entwicklung passiver Weichen war ich sehr lange mit dem DOS-Urgestein AUDIOCAD ECNC sehr zufrieden. Ich habe dann einige Zeit das Spreadsheet von FRD verwendet. Das war vom Workflow OK. Mit Boxsim bin ich nie warm geworden. Und aktuell verwende ich Virtuixcad. Das klappt auch unter Linux gut.

    Generell braucht man ja nur die Bodeplots (also Amplitude und Absolutphase über Frequenz) und die Impedanzmessung (mit elektr. Phase).


    Für die aktive Trennung bei meinem Hornsystem habe ich mir ein MATLAB Tool geschrieben, das auch gleich optimieren konnte. Zu der Zeit konnte das kein anderes freies Tool. Mittlerweile geht das mit Virtuixcad, zumal da eben auch das Verhalten unter horizontalen und vertikalen Winkeln berücksichtigt wird.


    Spannend finde ich ja was Du an Optimierung im Hörraum vorgenommen hast. Da wird endlich auch mal berücksichtigt, dass der Raum eben Teil der Wiedergabe ist.


    Das Martin Basshorn finde ich schön. Aber an Bauplänen habe ich persönlich kein Interesse. Ich bin ja mit den 2x12"-Hörnern gut versorgt. Aber Messungen vom Martin Basshorn wären schon interessant.


    Soweit erstmal meine Anmerkungen.

    Danke nochmal und viele Grüße

    André

    3 Mal editiert, zuletzt von Ansch ()

  • Hi André,


    natürlich sind Deine Anmerkungen willkommen! Das ist ja hier kein Fernsehprogramm nur in eine Richtung... ;)

    Meine ersten PA-technischen Passivweichenversuche, also so richtig damals mit JBL 2446J usw. waren ganz am Anfang der 90er Jahre. Zuvor hatte ich das auch alles erstmal aktiv getrennt.

    (zuerst mit einer selbstgebauten 3-wege Aktivweiche (alles 12dB Bessel, und mit 1%igen Röderstein Folienkondensatoren und einem 6dB Shelf im Hochtonkanal für die CD Hornentzerrung der JBL Hörner, später dann mit der Hitec Audio Aktivweiche....)

    Meine einzigen "Messinstrumente" neben denen beiden links und rechts am Kopf waren damals ein DOD Terzbandanalyser mit 5 LEDs pro Frequenz mit dem "serienmäßgen" Messmikrofon, sowie ein urtümlicher Siemens Röhrenfunktionsgenerator mit Handkurbel zum Durchstimmen und umschaltbarer Walzenskala über die gesamte Gerätebreite, also gut 60cm... ;)

    "Empfänger" für die Sinustöne aus dem Lautsprecher dabei war dann ein günstiges Shure elektret Overheadmikrofon und die Pegelanzeige erfolgte am FOH Mischer über PFL an der LED Kette. (So konnte man auf karriertem Papier die Kurven Stück für Stück zeichnen :)

    Das mit der Messerei wurde dann mit "Hobbybox" etc. besser (Impulsmessung mit FFT) aber nie auch nur ansatzweise professionell. Ein Spezl hilft wenn's pressiert z.B. mit Smaart aus und ich habe mir unlängst die Testversion von Arta heruntergeladen. Die allererste Zeit waren die Passivweichenversuche zwar mühsam und die Ergebnisse nicht immer "state of the Art" aber soweit, dass man damit Livebeschallungen bis zu dreieinhalbtausend Leuten und mehreren Bands machen konnte, ohne dass sich jemand beschwert hat, hat's immer gereicht. (Alle Lautsprecher waren immer selbstgebaut wir hatten nicht einen einzigen gekauften ;)

    Messungen zu den Martin F2B habe ich leider keine, nur meinen in Autocad selbst gezeichneten Bauplan. Das etwa 1,6m lange Horn läd ab 70 Herz so richtig und steigt im Wirkungsgrad nach oben immer weiter an. 300Hz sind problemlos machbar, 220 Herz die normale Trennung. Das Horn läd auch noch bis etwa 40 Hz runter, aber natürlich einzeln nicht mehr mit vollem Pegel. Martin ließ damals im vollausgebauten 5 Wege System F2 die doppel18" BR Subwoofer von ganz unten bis etwa 70Hz mitlaufen (natürlich um die Laufzeitdifferenz zum F2B Horn verzögert), so daß sich eine Überlappung von etwa 40 bis 70 Herz ergab. (also die F2B Hörner nicht nach unten abgetrennt)

    Weil mir die F2B gut gefielen, die am Gebrauchtmarkt aber alle total verranzt waren, habe ich sie einfach neu gebaut.


    DIe Optimierungen im Hörraum waren einfach notwendig, denn wenn der Raum Blödsinn macht, nutzen einem ja die schönsten Lautsprecher nichts. Ich hatte halt bei diesem "Hobbyraum/Musikzimmer" die Möglichkeit mal so richtig an der Akustik zu arbeiten, was man ja bei der Beschallung an wechselnden Veranstaltungsorten nie hat und sich mit der oft miserablen Akustik herumärgern muß.


    Danke für Deine Anmerkungen und schöne Grüße!

  • Meine einzigen "Messinstrumente" neben denen beiden links und rechts am Kopf waren damals ein DOD Terzbandanalyser mit 5 LEDs pro Frequenz mit dem "serienmäßgen" Messmikrofon

    ha ha, genau so ein teil hatte ich auch, um 1990 herum gekauft... hab es erst vor wenigen jahren dem elektroschrott übergeben, nachdem es dann doch fast 20 jahre unbenutzt im regal lag ... ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich habe damals mit acabak simuliert. weichen sind dann auf dem steckbrett entstanden. da konnte man ja einfach mal einen widerstand ändern oder bei einer spule 3 Windungen runter nehmen.

    wenn ich aber ehrlich bin, war das nett, aber bloße Spielerei.

    ich hatte sogar ein veränderbares Volumen gebaut, in dem man dann die pappe vermessen konnte.


    an sich eine tolle handwerkliche Arbeit, hut ab dafür

  • ha ha, genau so ein teil hatte ich auch, um 1990 herum gekauft... hab es erst vor wenigen jahren dem elektroschrott übergeben, nachdem es dann doch fast 20 jahre unbenutzt im regal lag ... ;)

    Ja, das war Ende der 80er auch meine Budgetklasse. Der Klark Teknik DN60 wäre mir natürlich lieber gewesen, war aber völlig außerhalb der Reichweite... ;)

    Viele Grüße,
    Fux

    Einmal editiert, zuletzt von Fux ()

  • ich habe damals mit acabak simuliert. weichen sind dann auf dem steckbrett entstanden. da konnte man ja einfach mal einen widerstand ändern oder bei einer spule 3 Windungen runter nehmen.

    wenn ich aber ehrlich bin, war das nett, aber bloße Spielerei.

    ich hatte sogar ein veränderbares Volumen gebaut, in dem man dann die pappe vermessen konnte.


    an sich eine tolle handwerkliche Arbeit, hut ab dafür

    Danke für das Lob der handwerklichen Arbeit!

    Nach dem die beiden Diffraktionshörner geölt & poliert mir Adapterplatte und montiertem Treiber auf dem Tisch lagen war ich auch stolz wie Oskar :)

    Mit dem selbst Messen der Thiele Small Parameter habe ich mich nie wirklich befaßt, sondern immer nur die der Herstellerdatenblätter verwendet. Aber Interessant ist das natürlich alles.

    Viele Grüße,
    Fux

  • mit ARTA kannst du die Thiele-Small parameter ja jetzt selbst messen ;)

    für leute wie dich lohnt sich die überschaubare investition in diese software, die für liveanwendungen nicht so geeignet ist, aber eben für entwickler um so mehr.

    man wird dann auch per mail zuverlässig mit updateinfos versorgt. das ist hilfreich, denn da gibt es sehr selten updates und man schaut ja nicht immer auf die homepage um zu checken, ob es ein update gab oder nicht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ja, die Testversion ist ja eigentlich eine Vollversion, nur ohne Speichermöglichkeit.

    Was mich aber noch etwas davon abhält ist, dass ich neben dem Tablet derzeit nur 2 Tower PCs habe und keinen Laptop, was für ein Messequippment natürlich suboptimal ist ;)

    Ich sollte mich wahrscheinlich einfach nochmal näher mit dem Programm befassen, wenn's grad nicht pressiert. Das kleine Fucusrite Starlet 2i2 als Interface und ein Beyerdynamic MM1 sind ja immerhin vorhanden.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Ja, das kenne ich auch, nur war der Begriff "Rosinenkuchenproblem" mir dafür bislang nicht geläufig.

    Wenn man einmal zum Herumstochern angefangen hat...


    Das fing bei den RS220 damit an, dass ich schaute wie ich die auf SLS920 upgraden konnte.

    Also statt dem Eminence 1"er ab 4K den Community eigenen VF100, da hätte das Horn dann aber gleich mit getauscht werden müssen, da das alte an den Eminence fest anlaminiert (?!?) war, und in der Weiche müssen dann noch 2 Bauteile geändert werden, wenn ich die Kiste schon offen habe sollte man die geänderte Pinbelegung der Speakonanschlüsse des Vorbesitzers wieder zurückändern, die Weiche geht nur heraus, wenn ich vorher alles Andere ausbaue.......


    Dann habe ich doch die alten Lautsprecher verkauft und gleich neue gebaut. ;)

    Viele Grüße,
    Fux

    Einmal editiert, zuletzt von Fux ()