Mikrofon Mute per Phantomspreisung

  • Hi,

    Ich denke, der Strom wird (zu) knapp. Zum andern denke ich, dass wir wahrscheinlich alle bisher am Thema vorbei gedacht haben. Es geht wohl ehr um eine 'Party-Line' Intercom, da hätten wir dann einmal Strom, einmal Masse und einmal Audio + Rufton auf den drei Adern.

    Die Aufgabe wäre dann, ein Mikro z.B. durch einen Druck auf den Call-Button stumm zu schalten.

    Gert möchte im Prinzip die "press to talk - press twice to latch" - Funktion des klassischen Clear-Com RS 501 Beltpacks. Dort gibt es an der Zentrale einen Taster "Remote Mic Kill" der kurz die Stromversorgung der Linie unterbricht und damit die Sprechtaster aller Teilnehmer auf "off" zurückfallen lässt.

    Leider wurde das damals aber mit 24V realisiert und der Energieverbrauch allein der Logik ist deutlich oberhalb der bei P48 realistisch zur Verfügung stehenden 300mW. Schaltplan gibts im Netz...


    Im Grunde liesse sich das stumpf elektromechanisch mit einem Reed-Relais, zwei Tastern, einer Low-Current-LED als Anzeige und ein paar Widerständen lösen.

    - P48 aus der Leitung auskoppeln, entweder mit 2 Widerständen oder einem 200 Ohm- Übertrager 1:1 mit Mittenanzapfung auf einer Seite.

    - 48V-Doppel-Reedrelais mit einem Schliesser in Selbsthalteschaltung, ein Öffner hebt dann den Kurzschluss zwischen 2+3 im Eingang auf.

    - Ein schliessender Taster ("Talk") löst die Selbsthalteschaltung aus, ein zweiter Taster (Öffner) unterbricht die Stromversorgung bei Betätigung ("Talk off"). Die LED kommt mit passendem Vorwiderstand parallel zur Spule und zeigt den Status an.

    - "Remote Mic Kill" erfolgt einfach durch kurzes Unterbrechen von P48 vom Pult aus.


    So, jetzt kommt das Problem: Es muss ein Reed-Relais mit 48V-Spule da rein das 2 voneinander getrennte Kontakte gleichzeitig betätigt. Für zwei Reed-Relais reicht die Leistung nicht, die Dinger brauchen in der Regel so um die 180-200 mW...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Ich hab den Eingangsthread nochmal durchgelesen:


    Wenn ich es richtig versteht, dann geht es im Prinzip um eine simple Verbindung Mikro Bühne -> Stagebox -> Digitale Verbindung -> D/A Wandlung am FoH -> ShoutBox am FoH.

    Wenn man das ändert in Mikro Bühne -> Stagebox -> Digitale Verbindung -> FoH Pult -> Local(Aux)Out -> ShoutBox am FoH dann könnte man am FoH muten.


    Wenn man das ganze mit 'Bordmitteln' baut, dann kann man zwar immer irgendwie leise machen, aber and den eigentlichen Mute-Schalter (am (Funk-)Mikrofon) kommt man remote nicht ran (oder gibt es in der Oberliga eine Funkstrecke, bei der man remote den Sender muten kann)?

    Also bleibt nur ein externes Kästchen mit einem Taster, einem oder zwei Schalter ( Umschaltung Tast/Dauer und evtl. einen 'Enabel Remote Mute' Schalter) und eine Power und eine 'On Air' LED .
    Das wird zwischen Mikro und Eingang Stagebox eingeschleift und hat eine externe Stromversorgung. Für die Remotesteuerung würde ich evtl. einen zweiten Kanal vorschlagen, um eventuelle Knackser beim Ein/Ausschalten der Phantomspeisung zu vermeiden.


    Sehe ich da so richtig?

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Falsch. Wie ich schon schrieb muss es ein 12V Reed-Relais mit 2kOhm Spulenwiderstand sein. Das kann man dann mit zwei 5,1k Widerständen auskoppeln.

    :/ üblicherweise haben die 12V-Typen höchstens 1kOhm-Spulen...


    Bei P48, Rv 5,1kOhm und 2kOhm Spulenwiderstand würden dann ja nur ca. 80 mW umgesetzt, reicht das zum sicheren Auslösen? Schon mal ausprobiert?

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Wenn ich mich recht erinnere, dann weisst der Tischsockel mit Schalter von einem der üblichen Verdächtigen (Shure oder Sennheiser) ab Werk das gewünschte Verhalten auf und genug Strom für‘s passende Elektret-Schwanenhals hat‘s auch boch übrig.

    Wenn ich mich jetzt nur noch an das genaue Modell erinnern könnte… 🤔

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Wenn ich mich recht erinnere, dann weisst der Tischsockel mit Schalter von einem der üblichen Verdächtigen (Shure oder Sennheiser) ab Werk das gewünschte Verhalten auf und genug Strom für‘s passende Elektret-Schwanenhals hat‘s auch boch übrig.

    Wenn ich mich jetzt nur noch an das genaue Modell erinnern könnte… 🤔

    https://de-de.sennheiser.com/t…enhalsmikrofone-mat-133-s


    Ich kann mich aber wiederum nicht mehr genau erinnern wie der in Schalterstellung "on/off" auf "P48 aus" reagiert. Ich meine der merkt sich den Status noch relativ lange...


    Edith fand auch noch die Shure-Version: MX418 D/C. P48-betriebener Touch-Taster, mit einem Mäuseklavier umstellbar zwischen on/off, PTT und Räuspertaste. Die gibts allerdings nur mit fest verbautem Schwanenhals, nicht mit XLR-Anschluss.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

    Einmal editiert, zuletzt von niggles ()

  • Er....dann könnte man am FoH muten.


    Wenn man das ganze mit 'Bordmitteln' baut, dann kann man zwar immer irgendwie leise machen, aber and den eigentlichen Mute-Schalter (am (Funk-)Mikrofon) kommt man remote nicht ran (oder gibt es in der Oberliga eine Funkstrecke, bei der man remote den Sender muten kann)?

    Welcher Grund sollte es für die gewünschte Anwendung erforderlich machen, den mute des Drahtlosmikros zu schalten ausser natürlich dem Stromverbrauch der Funke? Wieso nicht remote den mute button des Pultkanals?

    Wieso nicht für diese Anwendung ein Smartphone, Mixing Station, wLAN, ausgeschalteter Mobilfunk?

  • Weil bei allen anderen Wegen der gemutete keine Chance hat, sich wieder ins Gespräch zu bringen. Daher wird es auf ein externes Kästchen rauslaufen.
    Meiner Meinung nach lässt sich sowas sinnvoll nur mit einer externen Spannungsversorgung realisieren. Auch die Idee mit einem Steuerungsanschluss (2 er Kanal) finde ich gut, denn dann kann man a) den eigentlichen Kanal ohne Phantompower betreiben (z.B. für Funkmikroempfänger), b) das Audiosignal unabhängig vom Pult routen, c) Muss man sich keine Gedanken über Knackser etc. bei P48 on/off machen.

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Edith fand auch noch die Shure-Version: MX418 D/C. P48-betriebener Touch-Taster, mit einem Mäuseklavier umstellbar zwischen on/off, PTT und Räuspertaste. Die gibts allerdings nur mit fest verbautem Schwanenhals, nicht mit XLR-Anschluss.

    Stimmt. Hilft meiner Erinnerung leider trotzdem nicht auf die Sprünge. 🙄


    gert Vllt einfach mal den von niggles genannten Sennheiser-Tischsockel ausprobieren (oder evtl. auch von anderen Herstellern die über eine elektronische Ein/Aus-Schalte verfügen (Beyer? Audiotechnica?)

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Weil bei allen anderen Wegen der gemutete keine Chance hat, sich wieder ins Gespräch zu bringen. Daher wird es auf ein externes Kästchen rauslaufen.

    @ TomyN

    Äh, kann es sein, dass Du meine „Bedienungsanleitung“ nicht gelesen hast?

    Das „Kästchen“ besteht aus einem Smartphone mit Mixing Station, dessen Bedienlayout auf zwei große Buttons reduziert wird, die meinetwegen den ganzen Bildschirm ausfüllen. Die remoten die passenden Kanalmuteschalter im Pult. Beide Teilnehmer haben vollen Zugriff.

    Der eine Button ist „Quatschen“ toggle „Fresse halten“ beschriftet, der andere „Masters Voice“ toggle „Stille“ mit passender Farbgebung. Das macht genau das Gewünschte. Wem wLAN zu unsicher ist, darf gerne einen Ethernet Adapter benutzen. :)

  • Nach der Mitteilung über den geringen Strom vom P48 wird es wirklich schwer mit Phantom die Sache zu betreiben. Ich war etwas faul und habe mal im Netz geschaut und hier eine gute Erklärung dazu gefunden. https://www.elektronik-kompend…ublic/schaerer/monoff.htm



    Wenn man der Sache den Strom entzieht erfolgt ein Reset und die Schaltung geht in den Grundzustand. Nach dem Einschalten ist der Mute wieder an. (Die Zeitkonstante zum automatischen Rückstellen muss man noch entfernen)

    Einmal editiert, zuletzt von mycrobit ()

  • Würde es denn nicht auch gehen, wenn man das Mikrofon Signal splittet und einen Splitt mit einem Schalter Phasendreht. Dann kann am Pult bei einen der beiden Kanäle die Phase wieder invertieren wenn man Ruhe möchte. :/

  • Funktioniert der externe reset überhaupt bei einem Schaltermikrofon? Nicht Taster, Schalter.


    Bei Funkmikros wird ein remote reset definitiv nicht funktionieren, nicht mal bei Axient, ein ausgeschalteter Sender ist - ausgeschaltet. Es sei denn das Ding hat mute taster und wifi control.

    Receiver remote: bei den meisten Netzwerfähigen Funken kann man den Audio Output des Empfängers am Rechner ändern. Aber das ist kein Remote Reset, da tut‘s auch der mute knopf oder das herunterdrehen der Shoutbox.


    Vielleicht tut‘s doch ein herkömmliches Gate? Kollege macht das bei Sportereignissen so. Ich hab‘s probiert; keine Chance bei RnR / Festivals.

  • Klar, gehen tut das. Ich kann aber auch nachvollziehen wenn Gert eine pultunabhängige Hardwarelösung bevorzugt. Nicht immer hast du als auf die Schnelle zugebuchter FoH-Mann die Zeit so was auf einem fremden Pult einzurichten; zudem muss das dann zwingend per Kabel laufen, "mal eben WLAN" ist bei grösseren Events einfach Lotto.

    Eine schicke Lösung wäre ansonsten noch ein Streamdeck Mini und ein RasPi mit CompanionPI. Kostet aber auch nicht weniger als ein gebrauchtes Shure MX418 D/C.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Hm ja, ich glaube es geht um ein Setting mit einem bestimmten Pult und das kabelgebunden zu machen ist wie oben bereits erwähnt, kein Problem. Die Anwendung innerhalb der bisher mit Mixing Station möglichen Pulte umzuziehen ist genau gar keine Arbeit. ;) :) „Ist eine SQ6 Version“ war ein Insiderwitz. *finger

    Ich glaube für große Events bestellt Gert eine fertige shoutbox Lösung und trägt sie nicht selbst mit sich herum.

    Gert?

  • Also ein App Version, so gut sie auch sein mag, ist nicht was ich mir so dachte.

    Ich hätte gerne eine kleine box, Plug and play.

    Naja ich bin heute nicht mehr auf grossen Gigs unterwegs. Mache es eher als Hobby. Wobei mir grade auf großen Festivalbühnen das Problem immer wieder vorgekommen ist. Daher ja die Idee. Ich bin mir sicher das so ein Kästchen sich auch gut verkaufen lässt. Vielleicht kann man ja eine Batterie reinmachen. Die wird ja sicher eine Weile halten.

    Practice, Practice, Practice

    Einmal editiert, zuletzt von gert ()