Funkstrecken Musical

  • Hallo zusammen


    "Mein" Musicalverein möchte sich eine Funkstrecken-Anlage anschaffen. Ich soll jetzt einen konkreten Vorschlag machen, was angeschafft werden könnte:


    - Es sollen ca. 20 Strecken parallel betrieben werden können

    - Mikrofone müssen Musicaltauglich sein

    - Gerne ein System, das sich mit Zumieten auch auf weitere Kanäle ausbauen liesse

    - Möglichst zukunftssicher

    - Am liebsten ein System, das mit AA Akkus betrieben werden kann (nur eine persönliche Präferenz)



    Ich denke mal, so viele Optionen wird es gar nicht geben. Wohl ein System von Shure, Sennheiser, ...?


    Gibt es jemanden, der hier einen guten Überblick hat und mir ein, zwei Systeme empfehlen kann? Kosten sind erstmal egal - das muss der Verein dann evaluieren, ob die vorgeschlagenen Systeme auch finanzierbar sind. Es stehen daher erstmal technische Eigenschaften im Vordergrund.


    Ich bedanke mich schon für nützliche Tipps.

    Der Ton macht die Musik.

  • Wir setzen für sowas ein Mipro 747-System mit teilweise über 30 Kanälen parallel ein. Die Headsets sind toll und zahlbar und die neuen 747er haben eine Dante-Schnittstelle (Optional). HF-Mässig hatten wir genau nie Probleme - im Gegensatz zu einem der von Dir genannten Kandidaten. 72Mhz Schaltbandbreite.


    Es ist geplant, dass künftig Mipro Handsender mit Shurekapseln betrieben werden können.

  • Bei 20 Strecken gleichzeitig fällt mir nur Shure Axient Digital ein. ULXD könnte auch noch gehen und die Sennheiser Strecken, deren Name mit drei Nullen aufhören bestimmt auch. Headsets würde ich DPA 4288 nehmen weils ne Niere ist und Handsender mit KSM9 oder DPA 2028 Kapsel. Das System muss auf jeden Fall ordentlich gemanaged sein, mit der Wireless Workbench geht das bei Shure ganz gut. Die oben genannten Produkte sind bis auf die 2028 Kapseln auch alle sehr Problemlos zumietbar.

  • Bei 20 Strecken stehen dann Fernsteuerungs- und Komfortfunktionen im Vordergrund, die den günstigen Systemen fehlen. Am besten (auch in Bezug auf die Zukunft und den Wiederverkaufswert) eine digital Anbindung. ULX-D oder Axient Digital wären ein guter Ausgangspunkt.


    Und dann sollte man im Budget nicht das ganze Zubehör vergessen (Antennen, Splitter, Cases, etc.)


    Was ist denn das Budget?

  • Und dann sollte man im Budget nicht das ganze Zubehör vergessen (Antennen, Splitter, Cases, etc.)


    Was ist denn das Budget?

    Wie gesagt - das Budget ist bisher unbekannt. Ich schätze mal, dass wir so um die 35kE ansetzen müssen.


    Und wenn ich das System in etwa wüsste, brauche ich eben auch eine komplette Aufstellung mit allem Zubehör, damit die Entscheidungsträger das überlegen können. Also ein System, das so vollständig ist, dass man es nur noch am Mischpult anschliessen muss, Quasi bis zum XLR-Kabel (oder Dante?).

    Der Ton macht die Musik.

  • ULXD könnte auch noch gehen

    Nicht „könnte“ - das geht definitiv.


    Shure (QLX, ULXD,AxientDigital) ist definitiv auch hervorragend zumietbar. Bei Sennheiser habe ich leider keinen Überblick (kenne aber zumindest eine Firma ums Eck, die 2000er hat).

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Preistipp für die MiPro Strecke (700er Breitband). Funzt auch bei uns sehr sehr gut und die Headsets (MU55HNS) sind gut und günstig und im Vergleich zu anderen, deutlich teureren Kapseln wirklich ein Preiswunder. 72 MHz Schaltbandbreite sind nicht zu verachten.


    MiPro bietet bei der 700er auch eingebaute Akkus an, inkl. Ladeschalen.


    Die TG 1000 von beyer wäre eine alternative, wenn auch wohl teurer. Allerdings eben Made in Germany, Made in HN. :)


    Sennheiser EW300 G4... da stehen 88 MHz Schaltbandbreite an. Damit sollten 20 Strecken auch kein Problem sein.


    Bei 20 Strecken sollte man den Überblick behalten. Deswegen haben alle 3 Anlagen die Möglichkeit der Fernüberwachung. MiPro und beyer bieten zusätzlich eben noch DANTE.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Bei 20 Strecken sollte man den Überblick behalten. Deswegen haben alle 3 Anlagen die Möglichkeit der Fernüberwachung. MiPro und beyer bieten zusätzlich eben noch DANTE.

    Wie weit geht denn da die Dante-Integration? Inklusive RF und Akkustand bei ausgewählten Pulten?

    Also ein System, das so vollständig ist, dass man es nur noch am Mischpult anschliessen muss, Quasi bis zum XLR-Kabel (oder Dante?).

    Ist das Mischpult schon bekannt oder vorhanden?

  • Das System sollte mischpultunabhängig sinnvoll funktionieren. Das wird wohl so sein, dass manchmal ein Hauspult dran hängt (oft günstige Serien von A&H, Soundcraft oder Behridas) oder auch mal ein zugemietetes Pult. Ich selber habe X/M32.


    Mittelfristig werden allerdings eher Pulte im unteren Preissegment dran hängen.

    Der Ton macht die Musik.

  • Da die meisten Funkkisten Analog XLR rausgeben sollte das doch kein Problem sein, oder? Welche Kiste gibt denn nur AES/EBU oder nur DANTE aus? Gibbet das denn?


    Fernsteuerung/Überwachung in den meisten Fällen über Software auf Laptop, oder? So kenn ich das zumindestens.

    Anbindung per Ethernet, RS484/USB oder dedizierter Schnittstelle. Zur Not stellt man einen MiniPC bei und greift da dann per RDP zu.


    Es soll auch schon Kollegen gegeben haben, welche eine WebCam vor das Rack stellten, um die Anzeigen aus der Ferne zu sehen. Eingriffe sind dann halt nicht möglich, aber man sieht woran es liegt.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • +1 für Axient Digital, ich habe 8 Strecken davon seit 3 Jahren und bin überaus happy. Aber das passt halt nicht damit zusammen

    Wie gesagt - das Budget ist bisher unbekannt. Ich schätze mal, dass wir so um die 35kE ansetzen müssen.

    20 DPA Headsets kosten ja schon fast 5 stellig. 20 Empfängerkanäle Axient Digital passen dann auch schon alleine nicht mehr in's Budget. So sehr ich das System liebe, man muss es sich auch leisten wollen und können.

  • Dante ist bei 20 Strecken und 35k€ Leider nicht drin.


    DPA Headsets sind denke ich gesetzt.


    Ich würde Shure QLX-D favorisieren. Wird aber die 35k sprengen.


    Sennheiser ew300/500 g4 sollte gerade so im Budget liegen.


    Wenn 35k schon Zuviel ist würde ich mir die neue EW-D Serie ansehen.

    Nachteil kein Netzwerk, nur über Bluetooth gibts eine App für. Ist aber bei 20 Strecken 💩


    Gerade wegen zumietungen würde ich bei Shure oder Sennheiser bleiben.


    Viel Erfolg

  • 20 DPA Headsets kosten ja schon fast 5 stellig. 20 Empfängerkanäle Axient Digital passen dann auch schon alleine nicht mehr in's Budget.

    Sehe ich auch so - 35k€ für 20 Strecken inkl. Zubehör & Drumrum macht "gerade 'mal 1.750€ je Strecke...


    die dpa's würde ich nicht nehmen (meine Erfahrungen sind da nicht sehr positiv, was den Support und die Qualität / Haltbarkeit beanlagt - zu dem echt teuer)


    [...] und die Headsets (MU55HNS) sind gut und günstig und im Vergleich zu anderen, deutlich teureren Kapseln wirklich ein Preiswunder.

    DAS kann ich sofort bestätigen ! :thumbup: Habe selber hier NUR noch Mipro MU55 im Einsatz...

    ...für die 150€ bekommste echt gute Headsets, die gut klingen (nicht so Höhen-Präsenz-Betont, wie die dpa's), Spritzwasserfest (verlieren nicht den Klang, sobald Schweiß oder ähnliches in die Kapsel rennt) und halten meiner Praxis-Erfahrung weit länger, als dpa's (Beispiel: 1 Jahr dpa - 3 Kaputte Headsets; 3 Jahre Mipro - 1 kaputtes Headset) - da kann man sich eher 'mal 5 Headsets als Reserve leisten, als von dpa...

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Beim großen T gibts SLX-D Doppelempfänger für knapp 1300,- macht bei 20 Strecken 13.000,- und kann dann auch über die Workbench fernüberwacht werden. Fürs Doppelte gibts QLX-D mit cooleren Taschensendern. Dazu brauchs noch Splitter und vernünftige Antennen (je nach dem wo das Empfängerrack steht)

    Wenns auf Platz ankommt gibts von der ULX-D nen 4-fach Empfänger da wären dann auf 5HE die 20 Strecken untergebracht.


    Die ew300 G4 sind teurer als die SLX-D und analog - d.h. mit z.B. Netzteilen könnte es Probleme geben.

    Von der ew-D würd ich absehen, kein Display an den Sendern und keine Netzwerkfähigkeit des Empfängers.


    (Bzgl. des Preises sind natürlich die individuellen Einkaufskonditionen relevant...)


    Bezüglich Mikros ist halt die Frage was als Musicaltauglich betrachtet wird. Bei Handsendern würde ich maximal bis zu einer beta58/MMD935 gehen - es ist immer noch ein Theaterverein, da brauchs meiner Meinung nach keine 500€ Kapseln und es tut nicht so weh wenn mal eins vom Stuhl rollt und auf den Fliesenboden knallt.

    Bei Nierenkopfbügeln gibts ruckzuck Pegelverlust bei verrutschen. Kugellavaliers (Countryman B3, Sennheiser MKE 2, Shure Duraplex, u.a.) sind da geschickter, mittlerweile ausreichend robust, lassen sich recht gut verstecken und sind bei Kostümtausch nicht so im weg wie ein Kopfbügel.

    Wenn die Strecken wild durchgetauscht werden, machen Kopfbügel jedoch mehr Sinn.