Dante-Netzwerk mit Remotenetz zusammenführen

  • Auto-IP/Zero Conf: überall da wo es vom Hersteller vorgesehen ist und die Identifizierung über Namen (z.B. Dante) oder IDs (z.B. d&b R1, Shure WB) funktioniert.

    Auf Deutsch: Nur da wo dich der Hersteller bzw. Lizenzgeber dazu zwingt weil die Geräte nach Werksreset nix anderes wollen. Zeroconf ist bei allem was über ein simples, isoliertes Netz mit 3-5 Teilnehmern hinausgeht komplettes Lotto, vor allem wenn da Geräte mitmachen die eigentlich auf einen DHCP-Server warten.

    Ausserdem stelle ich mir hier immer die Frage wem man die 5€ mehr pro Gerät überweisen muss damit IP-basierte Stageboxen grundsätzlich ein Display und einen Drehencoder zum Darstellen und Verändern der IP bekommen...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Ausserdem stelle ich mir hier immer die Frage wem man die 5€ mehr pro Gerät überweisen muss damit IP-basierte Stageboxen grundsätzlich ein Display und einen Drehencoder zum Darstellen und Verändern der IP bekommen...

    dafür gibt es doch den zugriff über einen browser frech*


    aber keine bange, ich weiß genau was du meinst.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Nur mal kurz als Info:

    Geräte, die im „ZeroConf“-Mode sind, fragen nach dem Einschalten erst einmal, ob irgendwo ein DHCP-Server ist, der eine IP-Adresse zur Verfügung stellen kann. Erst nach einer gewissen Zeit (ca 5-30 sek) gibt sich das Gerät dann selbst eine LocalLink Adresse. Das ist ein Standardprozedere in der IP Welt.

  • Ausserdem stelle ich mir hier immer die Frage wem man die 5€ mehr pro Gerät überweisen muss damit IP-basierte Stageboxen grundsätzlich ein Display und einen Drehencoder zum Darstellen und Verändern der IP bekommen...

    Das Display würde mir schon reichen. Dazu aber gerne noch eine Funktion „Auto IP set as Fix IP“ oder so ähnlich, dass man die Adressen per DHCP per Einschaltreihenfolge verteilen und dann festsetzen kann.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Dazu aber gerne noch eine Funktion „Auto IP set as Fix IP“ oder so ähnlich, dass man die Adressen per DHCP per Einschaltreihenfolge verteilen und dann festsetzen kann.

    Letzteres gibt's aus gutem Grund nicht. Wenn ein Gerät eine IP vom DHCP erhalten hat, muss man ja normalerweise davon ausgehen, dass der Bereich, aus dem die IP stammt, eben vom DHCP verwaltet wird und gerade eben nicht irgendwo in einer Gerätekonfiguration fest hinterlegt sein sollte.

    Wenn man trotzdem will, dass alle Geräte im Netz immer wieder die gleiche IP bekommen, so muss man diese im DHCP-Server anhand der MAC-Adresse fixieren. Das ist selbst bei ollen Fritzboxen gerade mal ein Mausklick im Webgui, sofern das Gerät schon eine IP bekommen hat.

    Ganz nebenbei kann man damit sogar schon Geräte IP-mäßig vorkonfigurieren, die man noch gar nicht in der Hand hat. Es genügt die Kenntnis der MAC-Adresse, die man dem DHCP-Server dann eben vorab bekannt gibt.

  • Ich bezog mich auf das geforderte Feature, die vom DHCP-Server vergebene IP *geräteseitig* als fixe IP in die Konfiguration zu übernehmen. *Das* ist ein Feature, das ich bitte niemals in einem IP-basierten Gerät sehen möchte.


    Entweder fixe IP *oder* DHCP (gerne auch im Mischbetrieb mit separaten Bereichen für beides, oder auch per MAC-Adresse *im DHCP-Server* fixierten IPs) *oder* komplett Zeroconf. Alles andere ist Murks.

  • Aber das ist dann doch 'Fixe IP' mit anderen Mitteln.

    Ja. Zentral verwaltete fixe IP - großartig! Und flexibel. Wenn das Gerät mal in nem anderen Kontext eingesetzt wird (dry hire, Austausch bei Defekt,...) muss man nicht dran denken, ggfs. vorher schon auf DHCP umzustellen. Man bekommt dann automatisch eine Adresse, auch wenns in dem Fall dann halt wahrscheinlich ne andere ist.

    Gruß,
    Christoph Holdinghausen

  • Mich würde ja interessieren, warum die Tio des Threadersteller jetzt funktioniert.


    Zum Thema Receiver Gain bei Axient über Yamaha StageMix Remote:

    Das ist in der QL/CL StageMix App (noch) nicht implementiert. Es geht aber über die Shure App. Da bei QL/CL Device Control und Remote Control in unterschiedlichen Subnetzen sein müssen, kann man nicht beide Apps parallel auf dem gleichen iPad benutzen. Man könnte probieren ob es geht wenn man die Subnetzmaske im iPad auf 255.255.0.0 setzt, aber da bin ich skeptisch.


    Workaround: Receiver Gains der Axients mit Luft voreinstellen um Clipping zu vermeiden und dann in der Yamaha StageMix Remote mit Digital Trim arbeiten. Am Pult kann man es ja wieder gerade rücken. Schlimmstenfalls verliert man kurzfristig etwas Dynamikumfang.


    Bei Zero-Conf/Auto-IP/Link-Local ist die vom Gerät gewählte IP nicht zufällig! Die würfelt sich das Gerät in der Regel aus der eigenen MAC Adresse. Nur wenn die IP schon vergeben ist würfelt es eine Neue.

    in 99,9% wird ein Gerät immer die gleiche IP bekommen.


    Ich weiß nur weiterhin nicht, warum ich die IP eines Dante Gerätes wissen möchte, ich bin sehr dankbar dass ich mich darum nicht kümmern muss.

    Es ist zu 99% scheiß egal welche IP ein Dante Gerät hat, solange es in einem halbwegs gängigen Adressraum ist in dem die anderen Geräte auch sind.

    Aber wie gesagt, wer die Zeit und den Willen hat bei allen Geräten Primär-, Sekundär- und Steuerinterface händisch einzustellen und dabei keinen Fehler macht... ich bin dafür vermutlich zu blöd und zu faul.


    Wer sich mehr zu dem Thema Auto-IP bilden möchte:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zeroconf

    oder direkt die Primärquelle lesen:

    https://datatracker.ietf.org/doc/html/rfc3927

  • Aber das ist dann doch 'Fixe IP' mit anderen Mitteln.

    Genau das.


    robert müller Man merkt, dass du aus der IT kommst - meine Welt ist halt vornehmlich das mobile Beschallungswesen, davon ca. 95% mit DryHire-Material von (zeitgleich) meist 2-5 unterschiedlichen grösseren und kleineren Vermietbuden.


    Ich möchte dazu themenbezogen mal aus meiner Erfahrungen etwas ausholen:


    Ganz wichtig: Im Gegensatz zu vielen Festinstallationen oder dedizierte IT-Anwendungen, wo man (als Spezialist) innerhalb der eigentlichen Betriebsphase immer wieder ran muss, hat man - von kleinen Ausnahmen abgesehen - in der mobilen Eventtechnik i.d.R. eine Aufbau-/Einrichtungs-, eine Optimierungs- und eine Betriebsphase. Spätestens in letzterer sollte niemand mehr (ausser vllt. für's PublicLAN) am Setup herum basteln (müssen).


    - Dass man das (Audio/Video/Licht-)Material IT-mässig in irgendeinem für etwas komplexere Setups sinnvoll zusammenstellbaren Zustand angeliefert bekommt ist Wunschdenken (immerhin - meistens funktioniert es irgendwie schon per ZeroConfig, DHCP, oder per mühsamer Einzel IP-Vergabe)

    Dass bedeutet eh einen Initial Reset beim Aufbau, welcher meist zu AutoIP/DHCP/ZeroConfig führt.


    - ZeroConfig funktioniert oft ganz gut - jedoch 1) nicht mit allen Geräten/Anwendungen (WiFi) und 2) wird's schon mal nervig wenn jemand seinen WiFi-Router zum Einrichten einfach irgendwo mit einstöpselt und später wieder weg nimmt - Switches mit eingestelltem DHCP-Blocking habe ich bis jetzt eigentlich nie zwischen den Fingern gehabt, ausser bei meinen eigenen.


    - DHCP ist auch ok, aber ähnliches Problem mit dem Fremdrouter.


    Ausserdem problematisch bei Stromausfällen oder Umbauten (= partiell Stromzufuhr vom Gerät getrennt) wenn u.U. der DHCP-Server noch aus oder versehentlich abgekabelt ist. Da hilft auch die tollste MAC/IP-Fixierung nicht, die betroffenen Geräte fallen wieder in den ZeroConfig-Raum und sind erstmal vom Kontrollrechner nicht ohne Konfigurationsänderung erreichbar.

    Des weiteren bringt einem die MAC-Liste nichts wenn man immer andere Geräte bekommt.


    - Fixe IPs funktionieren in solchen Situationen gut und zuverlässig, kosten einen aber je nach Situation in Summe schon mal die ein oder andere Minute oder gar Stunde nur für die Eingabe der Adressen. Und dann muss man je nach Grösse und Anzahl der Mitwirkenden zwingend vorgearbeitet und genaue Listen erstellt haben, die man dann abhaken kann.



    Zu den Bedenken bzgl. der Adressvergabe und potentiellen IP-Kollisionen:


    - Wenn der DHCP-Server eine IP vergeben hat, dann steht diese eh entsprechend in seiner Zuordnungsliste, auch wenn ich die Adresse anschliessend im Gerät fixiere.


    - Wenn neue Geräte dazu kommen, welche eine IP anfordern, dann werden nur solche vergeben, die nicht schon im Netzwerk vorhanden sind.


    - Wenn ich, wie vorgeschlagen, in Erwägung ziehe die IPs an die MAC-Adressen zu koppeln, dann habe ich eh Zugriff auf den DHCP-Server und könnte nach der Grundeinrichtung (mit IP-Fixvergabe) einfach die Adressvergabe in einen anderen Bereich verschieben.


    - Echte Kollisionen habe ich bis jetzt nur erlebt, wenn eine IP schon per DHCP vergeben war und dann ein Gerät mit gleicher Fix-IP hinzukam - da hilft wie schon angemerkt ein Reset am Gerät bzw. die manuelle Umstellung der IP oder des Modus.

    Hierbei ist es doch tatsächlich völlig unerheblich, auf welche Art und Weise die IP im Gerät eingegeben wurde. Meist sind das eh eher die Geräte welche noch kurzfristig auf die Baustelle geliefert und einfach angeschlossen wurden.



    Btw.: Wenn irgendetwas davon in einer Festinstallation zu reellen, betriebsgefährdenden Störungen führt, dann hat die dortige IT aber auch schon etwas nicht so ganz im Griff - da hat man nämlich die ein oder andere Sicherheitsoption einfach mal nicht genutzt.

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  • Das stimmt nicht so ganz. Die Zuordnung im DHCP-Server bleibt nur eine gewisse Zeit bestehen - das ist die sogenannte Lease Time. Vor Ablauf dieser Zeit MÜSSEN die Geräte die Adresszuweisung verlängern oder die Nutzung der Adresse nach Ablauf unterlassen.

    Wenn du also eine per DHCP initial vergebene IP einfach fix in die Konfiguration eines Gerätes reinschreibst, läuft die Vergabe im DHCP-Server irgendwann ab und er hat sie wieder zur Vergabe frei. Je nachdem, wie deine Leasetime konfiguriert ist (das können Minuten, aber auch Tage sein), könnte es dann irgendwann krachen.


    Denn auch die zweite Aussage stimmt so nicht: Der DHCP-Server prüft normalerweise nicht, ob eine Adresse, die in seinem Bereich als frei gekennzeichnet ist, im Netzwerk schon verwendet wird. Es mag solche Implementierungen geben, der Standard fordert es aber nicht, und deshalb würde ich da mal nicht von ausgehen. Auch für die Clients, die eine solche IP vom Server angeboten bekommen, ist zwar die Prüfung, ob sie schon belegt ist, empfohlen, aber eben nicht vorgeschrieben.


    Ergo kann es nicht nur zu Kollisionen kommen, weil eine bereits per DHCP vergebene Adresse nachträglich noch auf einem anderen Gerät als fix konfiguriert auftaucht. Auch der umgekehrte Fall ist durchaus möglich, wenn auch unwahrscheinlicher.

  • Und wieder wächst die Erkenntnis, dass, analog zum Einsatz von Funkstrecken, ab einer gewissen Größe/Anzahl genaue VORPlanung und Spezialwissen und evtl. ein Spezialist dafür nötig ist.

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Noja, so lange alles im übersichtlichen Rahmen bleibt, spielt Zeroconf ja schon ganz gut - gerade dann, wenn die darauf laufende Anwendung die Identifikation der einzelnen Devices unabhängig von der IP im Griff hat.

    Stabile IP-Zuordnungen braucht es mMn dann, wenn:

    1) Die Anwendung eben außer der IP nix beachtet

    2) Mehrere Anwendungen auf dem gleichen LAN-Segment arbeiten und zwingend unterschiedliche Subnetze brauchen

    3) Routing ins Spiel kommt


    Fall 2 kann man abmildern oder vereinfachen, wenn man einfach getrennte physische Netze oder VLANs verwendet. Dann können die Anwendungen untereinander halt nicht kommunizieren, aber das braucht man ja auch nicht immer.


    In Fall 3 (Routing im Spiel) halt ich stabile Zuordnungen für notwendig, da die automatische Erkennung der angeschlossenen Geräte nur innerhalb einer Broadcast Domain funktioniert. Der Router leitet Broadcasts (normalerweise) aus gutem Grund nicht weiter. In diesem Fall müssen normalerweise auch Endgeräte manuell einander bekannt gemacht werden.


    Und ja, auf Großbaustellen braucht man dann einen Event-ITler. Das kann ja auch nicht das Problem sein. Den Sicherheitsbeauftragten und den Frequenzkoordinator braucht man ja auch, damit die Chose klappt.

    Der ITler hat dann die Netze und Adresszuordnungen im Griff - mit welcher Technik er das macht, ist dabei eher unerheblich.

  • Vor Ablauf dieser Zeit MÜSSEN die Geräte die Adresszuweisung verlängern oder die Nutzung der Adresse nach Ablauf unterlassen.

    Danke für den Hinweis - das hatte ich tatsächlich falsch in Erinnerung, Ich dachte der DHCP kümmert sich selber aktiv um die Überprüfung und Aufrechterhaltung der Adressen. Offensichtlich habe ich dann tatsächlich an der Stelle bis jetzt immer Glück gehabt.

    In dem Fall verstehe ich natürlich deine Bedenken bzgl. meiner Idee, auch wenn diese vielen die Arbeit erleichtern könnte.


    Denn die Aussage

    Und ja, auf Großbaustellen braucht man dann einen Event-ITler.

    kursierte ja schon vor knapp 10 Jahren hier, ist auch immer mehr Realität, aber wo ziehst du die Grenze zur Grossbaustelle?

    Mit der heutigen Systemampschlacht, Funkstreckenüberwachung, RemoteControl, Dante, etc. bist du auch bei kleinen Jobs im Audio ganz schnell mal bei 50+ an IP-Adressen. Und ähnlich, wie heutzutage dank Scan-, Berechnungs-und Synchronisierfunktionen in den Funkstrecken oder der Steuersoftware auch grössere HF-Setups ohne Spezialisten in kürzester Zeit spielfertig sind, wäre es doch schön, wenn man auf ähnliche Weise die IPs in die Geräte bekommt - Und zwar so, dass sie dann da bleiben, egal was jemand umstöpselt oder entfernt.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • was die lease time angeht, ist da meiner erfahrung nach standardmässig meist eine zeit von 24 stunden vorgegeben. wenn es sich also um ein-tages VAs handelt, hat man einfach glück ;)


    wie gesagt, ich arbeite in aller regel mit festen IPs. nur steuergeräte wie iPads oder smartphones bekommen ihre IP per DHCP router. das hat dann auch einen redundanzvorteil, denn wenn jemand aus versehen den DHCP router vom netz nimmt, stört das die signalübertragung überhaupt nicht, denn die IPs bleiben dann trotzdem konstant. und da gibt es auch keine leasetime.

    das ist jedenfalls mein ansatz seit 15 jahren und ich hatte damit noch kein problem.
    allerdings muss ich auch zugeben, dass auf meinen baustellen keine 50 IPs zusammen kommen, ich liege meist so zwischen 10 bis 30 ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • [...] aber wo ziehst du die Grenze zur Grossbaustelle?

    Mit der heutigen Systemampschlacht, Funkstreckenüberwachung, RemoteControl, Dante, etc. bist du auch bei kleinen Jobs im Audio ganz schnell mal bei 50+ an IP-Adressen.

    Ich würde es nicht an der Anzahl der IP-Adressen festmachen, sondern eher an der Komplexität des Netzwerksetups.

    100 Systemamps des gleichen Herstellers in einem Netzwerk, und die Software beherrscht die eindeutige Zuordnung anhand der Geräte-IDs? ZeroConf oder meinetwegen DHCP und gut ist. Da brauchst du dann wohl eher einen fitten Systemler, der das alles beherrscht und unter Kontrolle hält. Und da sind wir bei 100+ IP-Adressen.

    Gleiches Spiel mit 100 Dante-Devices in einem Netzwerk. Da brauchts dann wahrscheinlich einen Dante-Spezialisten, aber keinen generellen ITler.

    Es ist halt die Frage, wie stark das Ganze miteinander vernetzt werden muss, und welches Level an Konfigurationskomplexität man sich noch zutraut. Da könnte die Antwort dann vielleicht auch mal lauten, dass man halt lieber 5 physisch getrennte Netzwerke aufbaut. Der Systemler sein Ampsteuernetzwerk, der Tonler sein Dante-Netzwerk (bzw. seine 2 Dante-Netzwerke), der Lichtler sein Artnet/MANet/whatever-Netzwerk und der Drahtlosstreckenbetreuer/Frequenzkoordinator sein Drahtlosstreckenbetreuungs-/Frequenzkoordinationsnetzwerk.


    Irgendwann kommt halt der Punkt, an dem die einzelnen Gewerke sagen werden, dass sie das Netzwerkgedöhnse nicht noch eben mitmachen können, weil sie sonst schon so viel zu tun haben, und jetzt einen Extra-Mann dafür brauchen. Da wäre dann die Grenze erreicht. Wo die liegt?

    Gegenfrage: Ab wie vielen zu koordinierenden Frequenzen brauchst du einen Extra-Frequenzkoordinator? 20? 50? 100? Das dürfte auch sehr individuell von den Fähigkeiten des Individuums und den Rahmenbedingungen abhängen.

    Und ähnlich, wie heutzutage dank Scan-, Berechnungs-und Synchronisierfunktionen in den Funkstrecken oder der Steuersoftware auch grössere HF-Setups ohne Spezialisten in kürzester Zeit spielfertig sind, wäre es doch schön, wenn man auf ähnliche Weise die IPs in die Geräte bekommt - Und zwar so, dass sie dann da bleiben, egal was jemand umstöpselt oder entfernt.

    So wünschenswert das auch wäre - die hier genutzten Techniken kommen nun mal aus der IT. Und da gibt's keinen solchen Ansatz. Es gibt halt DHCP, das das Ganze auf einer Komponente zentralisiert. Der (oder die) DHCP-Server müssen halt das Erste sein, was im Netzwerk läuft, und das Letzte, was wieder offline geht am Ende der Baustelle. Ansonsten gibt's halt die Konfiguration direkt am Gerät oder eben ZeroConf. Und was man natürlich tun kann: Lease Time hochsetzen am DHCP. 8 Tage beispielsweise dürften für etliche Großbaustellen ausreichend sein.


    Bei den Lichtis ist es doch auch so, dass die Geräte halt erst mal mit Adressen versehen werden müssen, bevor sie in die DMX-Linie kommen. Mittlerweile gibt's ja auch RDM - wobei ich nicht weiß, ob das soweit standardisiert ist, dass du tatsächlich die Lampe erst mal uninitialisiert anschließen und dann vom Pult aus mit einer Adresse versehen kannst. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sich irgendwann in mittelbarer Zukunft aus der Eventbranche getrieben hier ein Standard entwickeln könnte, wie man das von dir gewünschte umsetzt, sollte es denn genug Leute geben, die so etwas für sinnvoll halten.


    Dann hat man halt wieder das Problem, dass viele neue Geräte das dann können, und die Altbestände an tollen Systemamps und managebaren Funkstrecken halt nicht. ;)

  • Es spricht nichts die Hardware auf DHCP zu stellen. Ein DHCP Dienst hat jede management fähige Switch.


    Hier gibt es Statische IPs und einen Bereich der dynamisch vergeben wird. Fertig..

    Sobald die Hardware in einer anderen Umgebung kommt holt sie sich die entsprechende Konfiguration.


    Allerdings würde ich bei einer Festinstallation immer er zu einer festen IP raten. Der Grund ist auch jener das die Vergabe der IPs sehr lange dauern kann bzw. fehlschlägt. Die Leistung einen DHCP Dienstes auf so einer Switch ist begrenzt. So lange man die IP noch verstellen kann ohne die Wand auf zu stemmen feste IP sonst dynamisch.


    Bei Netzwerken mit über 100 Geräten sollte man darüber nachdenken https://www.audinate.com/produ…ware/dante-domain-manager die Vergabe der IPs ist damit ein Kinderspiel.

  • So wünschenswert das auch wäre - die hier genutzten Techniken kommen nun mal aus der IT. Und da gibt's keinen solchen Ansatz. Es gibt halt DHCP, das das Ganze auf einer Komponente zentralisiert. Der (oder die) DHCP-Server müssen halt das Erste sein, was im Netzwerk läuft, und das Letzte, was wieder offline geht am Ende der Baustelle. Ansonsten gibt's halt die Konfiguration direkt am Gerät oder eben ZeroConf.

    Genau da fängt das Problem an... ZeroConf ist in der "normalen" IT (Büro/POS/Industriemaschinen) eigentlich seit Jahren so gut wie tot weil es sich ganz schlecht mit der Anforderung "Jedes Endgerät braucht Internetzugang" verträgt.

    Dann hat Audinate das wieder ausgegraben weil man meinte statische IP nach Werksreset sei für den durchschnittlichen Nutzer viel zu kompliziert. Leider haben sie dabei übersehen dass a) Netzwerke die länger als einen Tag in Betrieb sind einen unersättlichen Drang zum Wachsen haben und b) im Jahre 2021 jeder 10-Jährige schon ein einfaches IPv4-Netzwerk verwalten kann.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Auf der anderen Seite war/ist ZeroConf nötig um in den Pult -> Stagebox Bereich, des 'normalen' Musikers, einer Band o.ä. zu kommen. Da muss es einfach heißen: Hinstellen, anschließen, einschalten und läuft, ansonsten tut sich auch kein Hersteller Dante in den kleineren Pulten (z.B. Yamaha Tf Serie) an.

    Ist aber wie bei vielen, irgendwo ist die Grenze, aber fast jeder meint, dass es immer funktionieren muss.

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
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    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Genau da fängt das Problem an... ZeroConf ist in der "normalen" IT (Büro/POS/Industriemaschinen) eigentlich seit Jahren so gut wie tot weil es sich ganz schlecht mit der Anforderung "Jedes Endgerät braucht Internetzugang" verträgt.

    Dann hat Audinate das wieder ausgegraben weil man meinte statische IP nach Werksreset sei für den durchschnittlichen Nutzer viel zu kompliziert. Leider haben sie dabei übersehen dass a) Netzwerke die länger als einen Tag in Betrieb sind einen unersättlichen Drang zum Wachsen haben und b) im Jahre 2021 jeder 10-Jährige schon ein einfaches IPv4-Netzwerk verwalten kann.

    Oh glaub mir - ich mag ZeroConf auch nicht. Seit der Vorgänger APIPA irgendwann Ende er 90er auftauchte (bei mir konkret Win98), sind mit 169.254 beginnende IPs für mich das Synonym zu "DHCP kaputt, Netzwerk kaputt".

    Ich erkenne aber an, dass isolierte Steuernetze, bei denen es auf die konkreten IPs nicht ankommt und bei denen kein Routing benötigt wird, damit dennoch ganz wunderbar funktionieren können.


    Kleine Anekdote dazu: Also wir bei meinem Showensemble 2014 endgültig unsere alte Funkanlage mit Shure-U gegen Sennheiser ew G3 ausgetauscht haben, hat dann auch bei uns die Computersteuerbarkeit der Empfänger Einzug gehalten. Bei der Erstinbetriebnahme wollte ich dann jedem Empfänger eine IP verpassen, damit das alles schön ordentlich adressiert ist. Die Kollegen haben mich ausgelacht und gemeint, das wäre Quatsch. Ich hab's dann gelassen und gedacht, sie sollen mal sehen, wie weit sie damit so kommen.


    Was soll ich sagen? Das läuft seitdem mit ZeroConf ohne Probleme. Laptop anschließen, alles einschalten, fertig. Bis die WSM läuft, ist der ZeroConf-Prozess lange durch, und die Zuordnung erfolgt in der WSM eh nicht über IP, sondern Geräte-ID.