AES50-basiertes System für Schulinstallation

  • Außer wir machen dann doch mal den Schritt zur Wing. Glaube ich aber nicht, da mir Bedienbarkeit vor Leistungsfähigkeit geht und ich die Oberfläche des Wing für zu unintuitiv für Anfänger halte. Die Zuweisung der Kanäle kann ich auch mit dem X32-Routing ausreichend flexibel machen, da sehe ich wenig relevante Schwierigkeiten.

    Ich verstehe das doch richtig, dass die 'Anfänger' in der Regel die Schüler sind. Die sind im Gegensatz zu Dir im Bezug auf das Mischpult 'nativ', können aber ein Tablet bedienen. ;)

    Du erteilst ihnen einfach plugin Verbot oder ersparst Ihnen Deinen Vortrag über die analogen Vorbilder, dann klappt das schon mit der Lernkurve. ;)

  • Ehrlich gesagt hätte ich die Wing gern bei uns, weil sie einfach das bessere Pult ist - und die Entwicklung ist ja noch lange nicht abgeschlossen.


    Andererseits wäre es schon sinnvoll, im Tonstudio/Proberaum und am FOH das gleiche Werkzeug zu nutzen, denn dann können sich Schüler bei den Band-Proben am Pult einarbeiten und finden sich auch am FOH sofort zurecht. Und schließlich müsste auch ein DAU-User mit dem Ding irgendwie klarkommen. Dafür könnte man ja die paar Kanäle für Reden und Mucke einfach auf die Sektion ganz rechts legen und verbieten, die grau hinterlegten Teile auch nur anzufassen / oder eben eine Lösung über Tablet + Mixing-Station.


    Den Weg über analoge Vorbilder habe ich übrigens schon vor Jahren verlassen, das ist nur was für alte Knacker wie mich. :D Meist fange ich mit einer Multitrack-Aufnahme (mit "dreckigen" Signalen eines Konzerts bei uns) in Reaper an, da ist die Arbeitsweise näher an heutigen Pulten.


    Das Wing geht mir dennoch nicht aus dem Kopf - daher Dank für deine konstruktive Intervention! 8)

  • Hab mich eigentlich noch nie ausführlicher mit der Wing beschäftigt. Nachdem ich mir nun mal ein paar Details in Videos dazu angesehen habe, bin ich neugieriger geworden. Vieles sieht sehr gut gelöst aus und guma mag recht haben, dass Schüler mit ihrer unbedarften und Tablet-orientierten Herangehensweise auch ganz gut damit klar kommen könnten. Versierteren Anwendern bietet es darüber hinaus einiges, was am X32 nicht geht. Und schließlich ist es sogar noch günstiger als das Midas M32. :thumbup:

  • Das WING ist schon ganz cool geworden, speziell mit den ganzen Updates. Ich sehe es für viele Anwendungen auch weit vorne. Es kann noch nicht alles, das beim X32 geht, aber das kommt sicher noch.

  • Kurzes Feedback: Die Installation ist durchgeführt und nun nutzen wir ein Wing zusammen mit drei Midas DL-16 auf der Bühne (fest installiert vorne an der Bühnenkante, links und rechts auf der Bühne)-


    Nachdem die Einrichtung noch etwas ungewohnt war (Source 1 liegt auf Kanal 13 bei Stagebox 2 und im zweiten Fader-Layer auf Fader 5 oder so...) haben wir die das Wing beim ersten Einsatz (Konzert mit voll mikrofonierter Bigband, Bands, Chören) im Vergleich zum X32 schon deutlich als deutlich nutzerfreundlicher erfahren und etliche Vorzüge des Wing bereits nutzen können (etwa die frei belegbaren Fader-Layer). Die zusätzlichen Kanäle haben wir auch gern genutzt (der Chor konnte eigene Mikrofone nutzen und wir konnten damit auf größere Umbauten verzichten).


    Ein Schüler (8. Klasse) aus dem AG-Team bringt als Musiker ein super Gehör mit und hat zuhause schon länger mit Musikproduktion experimentiert, so dass ihm die Arbeit am Mischpult nicht ganz neu ist. Nach einer Einführung während eines Workshops mit der AG hat er sich gut am neuen Pult eingefunden und beim Soundcheck mit einigen Bands schon einige Einstellungen übernommen. Dem kam das Interface des Wing auch sehr entgegen. Zukünftig werde ich ihm sicher deutlich mehr Verantwortung überlassen können, was mich besonders freut.


    Alles in allem ein echter Gewinn für uns!

  • Was habt ihr für ne Aula :) Voll mikrofonierte Big Band....
    Vielleicht solltet ihr mal über ein Pegelmesssystem nachdenken :)

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    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Was habt ihr für ne Aula :) Voll mikrofonierte Big Band....
    Vielleicht solltet ihr mal über ein Pegelmesssystem nachdenken :)

    Wir kontrollieren mit Level Check und einem durch ein Center 326 jeweils kalibrierten Behringer ECM-8000 Mikrofon, das näher an den Tops positioniert ist als die ersten Zuhörerplätze. Das Setup gewährleistet einen Peak-SPL von max. 137dB (die Anlage schafft das aber sowieso nicht).


    P.S.: Hab mir privat kürzlich ein iSemcon-Messmikro geschossen. Brauche aber noch einen passenden Adapter für den Center 326. Hat jemand einen Tipp, wo man den günstig bekommt?

  • genau das habe ich mir auch sofort gedacht... wow, eine schule mit mehreren tausend zuhörern! ;)

    Nunja, es waren zuletzt rund 500 Leute da. Mit der Zeit kommen also schon ein paar Tausend zusammen. 8o


    Es geht ja nicht nur um Pegel, sondern um Klang. Das ist eben eine Schul-Bigband mit Schülerinnen und Schülern von Jg. 6 bis 12 und ein paar Ehemaligen. Die Besetzung verändert sich jedes Jahr. Mal gibt es 6 Trompeten und nur 2 Posaunen, 4 Tenorsax aber nur ein Alt, dann wieder 6 Altsax aber nur 1 Trompete (und die war diesmal noch krank). Ach ja, Querflöten spielen auch mit - und die hätten ohne Mics wohl nicht den Hauch einer Chance. Dazu stammt das Repertoire auch nicht aus der Swing-Ära, sondern eher aus dem Pop/Rock/Funk/Soul-Bereich. Der Rausschmeißer war diesmal "Liebe" von Moop Mama. Schöner Titel - nur erfordert der entspannte Genuss des Textes auch die Fähigkeit, Selbstironie und doppelte Böden zu erkennen.


    https://www.youtube.com/watch?v=N6xd8542AVg#t=2m01s.

  • Den Adapter gibt's bei iSemCon, der Center selbst hat ja schon einen Adapter von 1" auf 1/2"

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  • die problematiken mit den schulbands sind mir bekannt. das ist ja überall das selbe.

    was man aber schon sagen kann: ein saal mit 500 zuhörern ist auch mit einem schulorchester laut genug zu beschallen. das weiß ich von unseren räumlichkeiten, die sogar ein bisschen größer sind. da hab ich vor kurzem einem städtischen orchester ausgeredet, dass sie hier unbedingt mikrofone bräuchten. und das hat dann wunderbar funktioniert.

    und was den klang angeht bin ich der meinung : das orchester sollte einfach so klingen, wie es klingt.


    es ist zwar nett von euch, wenn ihr euch da so viel arbeit macht. meiner meinung nach geht das aber in die falsche richtung: so ein orchester muss einfach in der lage sein, so eine zuschauermenge problemlos beschallen zu können. und meine erfahrung ist: wenn man schülern mikrofone vor die instrumente stellt, spielen sie umso leiser - und zwar immer mit der angst, dass der eine falsche ton von allen gehört werden könnte ;)


    und was das pegel-messen mit dem behringer messmikro angeht: schau dir mal die klirrwerte dieses mikros bei höheren pegeln an. in der nähe von einem lautsprecher sollte man das wirklich nicht benutzen, denn hier verfälscht es deine messerte. die mikros von ISEMcon sind da wesentlich besser geeignet.

    genaueres kann dir sicher Tomy sagen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • (...) und was den klang angeht bin ich der meinung : das orchester sollte einfach so klingen, wie es klingt.



    und was das pegel-messen mit dem behringer messmikro angeht: schau dir mal die klirrwerte dieses mikros bei höheren pegeln an. in der nähe von einem lautsprecher sollte man das wirklich nicht benutzen, denn hier verfälscht es deine messerte. die mikros von ISEMcon sind da wesentlich besser geeignet.

    genaueres kann dir sicher Tomy sagen.

    Was den Klang angeht kann man dazu offensichtlich unterschiedlicher Ansicht sein. Wir machen das gern und aus gutem Grund genau so. Dass unsere Schulaufführungen dadurch eben nicht so klingen, wie eine "typische Schulaufführung", damit können wir bestens leben (und haben schon viel positives Feedback dafür bekommen). Aus Scheiße wird ja dennoch nicht Gold und Autotune oder Playbacks gibt's auch nicht. :S


    Auch Bands in Clubs nutzen gern das ein oder andere Mikrofon - laut genug könnten viele auch ohne. ;) Die NDR-Bigband, die wir gerade noch so eben vor Corona im Rahmen ihrer "School's Out" Schul-Tour zu einem gemeinsamen Konzert mit der Bigband zu Gast hatten, hat auch mit voller Abnahme gespielt (und dabei einen ganzen Satz Neumänner-TLMs genutzt).


    Wir fahren die PA übrigens mit ca. 95-96dB Kurzzeit-Leq - nur selten mal darüber. Das Mic steht bei uns ca. einen guten Meter vor der Box, die ersten Zuhörerohren sind etwa 3m weiter weg. Die Klirrwerte des ECM-8000 sind laut Tools-Test bis 130dB noch im Rahmen (etwa 2,5%) - diese Peakwerte haben wir beim letzten Konzert nicht erreicht. Für unsere Zwecke reicht das ECM-8000 daher eigentlich völlig aus, auch wenn es den theoretisch möglichen Wert (der bei der Kalibrierung angezeigt wird) vermutlich nicht ganz sauber messen würde.