CSA und Hindernisse

  • ohne es jetzt gerade mit einer bestimmten Studie oder eigenen Messungen unterlegen zu können, würde ich behaupten, dass die Auswirkung von schwerer Plane direkt vor der Lautsprechermembran höher sein dürfte als in der Entfernung.

    das erscheint logisch.

    man kann es sich ja gut vorstellen: wenn ich vor einer schwingenden membrane einen schweren, dichten stoff hänge, dann wird dieser von den schwingungen der luft bewegt.

    und sobald sich ein schwerer, luftundurchlässiger stoff bewegt, wandelt er die schallenergie in bewegungsenergie um - es muss hier also deutliche verluste geben.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Was ich aus der Praxis jedoch nicht sagen kann, ist wie sich das verhält, wenn dichte, relativ steife Festzelt/LKW-Planen großflächig unmittelbar vor die Lautsprechermembranen platziert, gespannt und dicht mit den Bühnenböden verbunden werden.

    Genau darum ging es mir. Eine Schürze die mittels Klett an der vorderen Bühnenkante bis kurz vorm Boden hängt. Also oben mäßig gespannt und unten frei. Das CSA steht so ca. 20 cm davor, ist dabei aber fast so hoch wie die Bühne. Da bin ich mir echt unschlüssig, ob ich nicht lieber alle Subwoofer nach vorne schallen lassen soll. Oder eventuell die hinteren etwas leiser drehen? Ich glaub ich muss doch mal ernsthaft messen.

  • Das CSA steht so ca. 20 cm davor, ist dabei aber fast so hoch wie die Bühne.

    nach allem was man darüber so gelesen hat, sind 20cm definitiv zu wenig. das behindert die rückwärtige schallausbreitung und verändert damit auch das ergebnis nach vorne. die empfehlung für cardioidbässe lautet meist: min 1m abstand zu begrenzungsflächen (ausser zum boden natürlich)


    hierzu ist auch die von guma verlinkte prosoundweb info interessant

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ohne es jetzt gerade mit einer bestimmten Studie oder eigenen Messungen unterlegen zu können, würde ich behaupten, dass die Auswirkung von schwerer Plane direkt vor der Lautsprechermembran höher sein dürfte als in der Entfernung.


    aufgrund der Tatsache, dass direkt vor dem Lautsprecher Schallschnelle und Schalldruck noch phasengleich sind und die Absorption am Schnellemaximum immer am höchsten ist.

    Das erscheint mir auch schlüssig!

    Im von mir verlinkten artikel wurde der anregende Lautsprecher meines Erachtens auch nicht direkt vor die Plane/ Folie gestellt.

  • Genau darum ging es mir. Eine Schürze die mittels Klett an der vorderen Bühnenkante bis kurz vorm Boden hängt. Also oben mäßig gespannt und unten frei. Das CSA steht so ca. 20 cm davor, ist dabei aber fast so hoch wie die Bühne. Da bin ich mir echt unschlüssig, ob ich nicht lieber alle Subwoofer nach vorne schallen lassen soll. Oder eventuell die hinteren etwas leiser drehen? Ich glaub ich muss doch mal ernsthaft messen.

    Das ist aber eine andere Frage. Du willst nicht die Transmissions- sondern die Reflexions-Eigenschaften im Bassbereich wissen und da sollte LKW-Plane eher schallweich sein. Das wird höchstwahrscheinlich einen messbaren Einfluss auf das CSA haben, aber ich würde grob schätzen, dass dieser Einfluss ein ganzes Stück kleiner ist als es bspw. eine Betonwand wäre.

  • die empfehlung für cardioidbässe lautet meist: min 1m abstand zu begrenzungsflächen (ausser zum boden natürlich)

    ...ähem...


    die d&b Y-Sub's (Cardoid 18"/12") z.B. müssen bei einem Groudstack zu Seitenwänden und dem nächsten Haufen Subs mindestens 60cm Abstand haben, nach hinten jedoch reicht der Abstand der Rollen. Siehe >> Handbuch << Seite 5 Mitte

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • nach hinten jedoch reicht der Abstand der Rollen.

    dass dies offenbar nicht unter allen umständen gut funktioniert, hatte ich vor jahren hier schonmal beschrieben.

    bei uns hatte ein externer beschaller, den wir selbst dazugebucht hatten, acht solche bässe vor die bühne gestellt. die rollen waren dabei an der bühnenkante. tiefbass gab es dabei leider keinen, so dass ich für die veranstaltung zusätzlich unseren doppel 18" JBL-sub, den ich bündig in die bühnenvorderkante eingebaut habe, zum einsatz bringen musste. dadurch war dann auch hörbar mehr schwung im bereich unter 60Hz vorhanden.

    wir hatten hierzu auch einen thread, in dem darüber diskutiert wurde.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ...im Saal bei uns ist (wie bei Dir) unter der Bühne noch zusätzlich 'n J-Infra :) - da wird dann auch bei (wenn mich nicht alles täuscht) dann bei um die 55Hz getrennt zwischen J-Infra und den 2x3 Y-Subs

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  • laut D&B können die bis 35Hz, aber in verbindung mit dem J-Infra werden die höher getrennt zwischen J-Infra und dem 3er-Haufen an Y-Sub je Seite


    edit:

    siehe Seite 12 & 13 im >> Handbuch <<

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Naja, die bedingen sich halt gegenseitig und haben beide Einfluss auf die Wirkung des CSA.

    Ich würde den Einfluss der Absorptions- und Transmissions-Eigenschaften einer dahinter liegenden Plane als nahezu vernachlässigbar auf die Richtwirkung einschätzen.

    Aber ich bin auf die Messungen gespannt. :):thumbup: