Showfile-Kompatibilität, Wie machen es die Hersteller?

  • Ein voll ausgelastetes 7000er File wirst du nicht auf einem Performer zum Laufen bringen.

    Das weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber vermutlich schon. Das ist die Krux an der Geschichte. Selbst Si-Files sind nicht über die Serien hinweg kompatibel, funktionieren aber oberflächlich klaglos.

    Es gibt ellenlange Guides zu dem Thema, bei der einige (meiner Erfahrung nach nicht alle) Fallstricke erläutert werden. Ich zitiere aber einfach mal Soundcraft selbst:


    You can use files between Si mixers of different sizes but some abnormalities will occur.

    Diese Aussage ist definitiv wahr. Und dann steht da auch noch so etwas wie:

    Consider the Si Expression to work exactly the same as the Performer.

    Und das stimmt einfach nicht. Die Expression hat weder VCAs noch 8 Mute Groups. *finger


    Hier noch die Links:

    SI-Serie: https://help.harmanpro.com/si-show-file-compatibility

    VI-Serie: https://help.harmanpro.com/sho…ility-amongst-vi-consoles


    Das kann man im Grunde genommen so zusammenfassen:

    Es sollten für jede Mischpult-Ausführung mit den Offline-Editoren eigene Files gebaut werden, wenn man keine Überraschungen will.

  • Und das stimmt einfach nicht. Die Expression hat weder VCAs noch 8 Mute Groups. *finger

    ... ausserdem ist da noch die sache mit dem kanal-EQ... 8)







    Also ich wunder mich schon. Gerade unterschiedliche Pulte erfordern doch entsprechende unterschiedliche Arbeitsweisen. Ich würde tatsächlich nie auf die Idee kommen sowas zu machen.

    In meiner aktiven Zeit habe ich regelmäßig mein Pult neu aufgesetzt. Ist wie Staubwischen. Und manchem FOH Menschen würde es mal gut tun seine Endlos Plugin Ketten mal wieder aufzulösen und zu schauen wo das Problem wirklich liegt. Alte Showfiles sind wie altes Brot. Trocken, undynamisch und Fade. Wie oft sieht man Kollegen die komplett den Überblick über Ihren Signalfluss verloren haben.

    das möchte ich mal zu 100% unterschreiben.

    ich mache mir tatsächlich von zeit zu zeit die mühe, bandfiles neu aufzusetzen. spezielle kanaleinstellungen, die sich für den ein oder anderen zweck bewährt haben, kann ich aus der library übernehmen (wohlgemerkt: mit dem selben pult). aber alles andere mach ich gerne mal neu.

    manchmal hilft dieses "staubwischen" durchaus, um alte knoten zu lösen ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • also ich habe das Digico Konvertierungs Tool auf meiner letzten Tour vor Corona sehr intensiv benutzt. Wir hatten da nicht die Möglichkeit ein eigenes Pult mitzunehmen und so wurde auf unterschiedlichen Pulten der Digico Serie, die jeweils vor Ort gestellt wurden gemischt. Das ging soweit ziemlich gut und hat mir bei der Show mit immerhin knapp über 40 Kanälen in den 3 Wochen Tourzeitraum eine Menge Arbeit gespart!


    Über Sinn und Unsinn dieser Verfahrensweise (ein mitreisendes Pult oder immer das selbe angemietete Pult vor Ort wären VIEL [VIEL VIEL!!!] angenehmer gewesen!) lässt hier natürlich trefflich diskutieren, aber unser Job ist halt leider nicht immer ein Wunschkonzert...

  • Also ich wunder mich schon. Gerade unterschiedliche Pulte erfordern doch entsprechende unterschiedliche Arbeitsweisen. Ich würde tatsächlich nie auf die Idee kommen sowas zu machen.

    In meiner aktiven Zeit habe ich regelmäßig mein Pult neu aufgesetzt. Ist wie Staubwischen. Und manchem FOH Menschen würde es mal gut tun seine Endlos Plugin Ketten mal wieder aufzulösen und zu schauen wo das Problem wirklich liegt. Alte Showfiles sind wie altes Brot. Trocken, undynamisch und Fade. Wie oft sieht man Kollegen die komplett den Überblick über Ihren Signalfluss verloren haben.

    Also ob das zutrifft, hängt doch stark vom Anwendungsfall und davon ab, was man so unter Startfile versteht. Beim Umzug innerhalb der SD Konsolen was von ziemlich klein nach ziemlich größer und umgekehrt gehen kann, ist die Anwendung Converter einfach schneller als das händische Eingeben tröger Routinen. Ich muß bei einem wiederkehrenden showereignis nicht immer wieder neu meine Routings, lowcut on, Phantom on, kanalnamen und weiß Gott was noch für nen Scheiß eingeben, bei dem möglicherweise die Wahrscheinlichkeit für neue Eingabefehler größer ist als für das Mitschleppen alter Fehler.

  • Über Sinn und Unsinn dieser Verfahrensweise (ein mitreisendes Pult oder immer das selbe angemietete Pult vor Ort wären VIEL [VIEL VIEL!!!] angenehmer gewesen!) lässt hier natürlich trefflich diskutieren, aber unser Job ist halt leider nicht immer ein Wunschkonzert...

    das ist in der Tat eine völlig gute Arbeitsweise, den Umständen entsprechend, das beste gewählt. Ich hab damals auch auf VI1/4/6 mit dem selben File gearbeitet.

    Dieser Umstand war nicht ziel meiner Kritik. Was ich als Techsupport oft erlebt habe sind halt Showfiles die viele Jahre getourt wurden. Da haben sich dann Signalketten aufgetan das einem die Haare hochgingen. Als ich das erste Mal PM5d getourt habe, hab ich das 4 Wochen lang jede Show neu aufgesetzt. Dananch konnte ich es und wusste auch was es alles konnte und vor allen Dingen nicht konnte.

    Also grade so ein File von einer M32 wûrde ich feierlich verbrennen wenn ich die Möglichkeiten einer HD96 bekomme. Neue Besen kehren gut.

    Practice, Practice, Practice

  • Also grade so ein File von einer M32 wûrde ich feierlich verbrennen wenn ich die Möglichkeiten einer HD96 bekomme. Neue Besen kehren gu

    Gerade bei den kleinen Konsolen ist es ja auch oft so, dass man Sachen, die diese nicht können, per Workaround löst, den man dann auf einem besser ausgestatteten Mischgerät nicht mehr braucht. Da wäre das konvertierte File (so das denn halbwegs sinnvoll ginge) nur unnötig kompliziert.

  • Ich persönlich mag auch bei Yamaha die showfiles die von CL5 auf QL und dann wieder zurück konvertiert wurden… nicht ;) da finden sich gerne ein paar doppelte Zuweisungen *finger


    Trotzdem wird der konverter von x/M32 auf wing vermutlich eines der Argumente pro-wing sein, da ja nun wirklich jeder ein showfile für die Kiste hat 😬 also von Helene Fischer mal abgesehen, wobei…. 😇

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • ...da ja nun wirklich jeder ein showfile für die Kiste hat 😬 also von Helene Fischer mal abgesehen, wobei…. 😇

    Ich finde es zwar nicht so toll mit Helene in einer Kiste geworfen zu werden aber in diesem Falle... ;)

  • Mir

    von M32 auf pro oder HD96 möchte ich auf gar keinen Fall konvertieren.


    Trotzdem wird der konverter von x/M32 auf wing vermutlich eines der Argumente pro-wing sein

    eine Konvertierung vom X/M32 Richtung WING und X-Air wäre ein Thema. Beim X-Air geht es zwar, dass die Szene vom X32 direkt geladen werden kann, nur gibts dann ein paar Ungereimtheiten wie Channel Colors usw. Und ich bin mir nicht sicher ob nicht Partick (Gilles Maillot) oder Paul (Vanatto) schon mal etwas für die Konvertierung von und zu WING gemacht haben. Aber da kommt ja das zu tragen, was ich iben angesprochen habe. Die File-Formate sind 1) bekannt und 2) recht gut human readable (X32 mit OSC Anweisungen und WING mit einem json Format), also sollte das nicht ganz so kompliziert sein.


    Edit: Ich sags ja, Paul war schon aktiv. https://sourceforge.net/projects/xm32-to-wing-converter/

  • Also ich wunder mich schon. Gerade unterschiedliche Pulte erfordern doch entsprechende unterschiedliche Arbeitsweisen. Ich würde tatsächlich nie auf die Idee kommen sowas zu machen.

    In meiner aktiven Zeit habe ich regelmäßig mein Pult neu aufgesetzt. Ist wie Staubwischen. Und manchem FOH Menschen würde es mal gut tun seine Endlos Plugin Ketten mal wieder aufzulösen und zu schauen wo das Problem wirklich liegt. Alte Showfiles sind wie altes Brot. Trocken, undynamisch und Fade. Wie oft sieht man Kollegen die komplett den Überblick über Ihren Signalfluss verloren haben.

    Da bin ich absolut bei dir. Mir geht es darum, z.B. ein File als Startfile zu konvertieren, um Zeit zu sparen. Also so Dinge wie Kanal Farben und Namen, Lo Cuts, EQ (ja ich, weiß, dass die Algorithmen hier sehr unterschiedlich sind), Kompressor, Gate etc. könnte man durchaus übernehmen. Den Soundcheck ersetzt das natürlich nicht und Insertketten mit Super Duper Plugins müssen da auch nicht rein. Gerade wenn man mit einer bekannten Formation unterwegs ist und viel auf unterschiedlichen Pulten zu tun hat, wäre sowas hilfreich. Ich selbst halte meine Pultsetups übersichtlich, sodass es bisher kein Problem war, z.B. auf Yamaha Pulten die Files hin und her zu konvertieren, Routing und Gains angepasst und los geht's. Auch wenn ich ein File via Offline Editoren 1:1 abgeschrieben habe von Yamaha z.B. auf GLD oder iLive, war das als Ausgangspunkt immer absolut brauchbar - hier hätte ich mir manchmal ein Tool gewünscht.

  • Mir geht es darum, z.B. ein File als Startfile zu konvertieren, um Zeit zu sparen.

    Und genau dafür macht das Sinn und setzt für mich voraus, dass man danach noch mal drüber schaut. Es ist für mich auch selbstverständlich, dass Parameter aus dem Startfile verloren gehen könnten, wenn das Zielpult diese nicht besitzt. Bestes Beispiel sind die Anzahlen der Inputs und Busse.


    Wo eine Konvertierung zur Vorbereitung aus meiner eigenen Erfahrung problemlos geht:

    -Soundcraft VI 1/4/6 von

    -klein nach groß

    -1/4/6 nach 400/600/..tausend

    -5000 nach 600 (neulich gemacht)

    -Yamaha mit Programm

    -Midas Pro

    -von klein nach groß

    -von groß nach klein verliert man die entsprechenden Kanäle/Busse

    -funktioniert nicht mehr für die mittlerweile nicht mehr weiter entwickelten Serien (6,9..?)

    -AVID von Profile auf S6L (wurde übrigens meines Wissens nach bei Helene Fischer gemacht ;) )


    Ich würde nie ein so konvertiertes File nutzen, ohne da vorher noch mal im Detail drüber geschaut zu haben.

    ...Holz ist braun!

  • lustig wird's spätestens dann, wenn man die konvertieren Files weiternutzt, dann mal wieder konvertiert, das weiter nutzt, ... (weil man will ja immer den letzten Stand der Show haben)


    ... irgendwann bleibt dann nicht mehr viel übrig...

  • lustig wird's spätestens dann, wenn man die konvertieren Files weiternutzt, dann mal wieder konvertiert, das weiter nutzt, ... (weil man will ja immer den letzten Stand der Show haben)

    Das ist tatsächlich interessant. In der Tat denke ich, das genau das oft nicht der Fall ist. Das Schöne am Digitalpult ist ja, dass man sich da hinterher entscheiden kann. Also bei mir war das immer so das, wenn die Festival PA übermäßig anders war als üblich, habe ich auch oft nicht gespeichert. Das half dann wieder am nächsten Tag da weiter zu machen wo man vorher war. Das hab ich immer am analog Pult gehasst. Wenn ich das total verdrehen musste damit es passt, hat es wieder einige Shows gebraucht bis man die Vergniesgnaddelung wieder draußen hatte.

    Ich merke mir auch nur die guten Kneipen!

    Practice, Practice, Practice

  • lustig wird's spätestens dann, wenn man die konvertieren Files weiternutzt, dann mal wieder konvertiert, das weiter nutzt, ... (weil man will ja immer den letzten Stand der Show haben)

    Da war ich bei der Digico Tour tatsächlich sehr penibel und habe immer ausgehend von dem fertigen File der Tourprobe gearbeitet um Fehler zu vermeiten. Also wenn es mal eine Änderung gab, die sich gelohnt hat zu übernehmen, wurde das nach der Show händisch ins Tourprobenfile geschrieben. Von diesem Tourprobenfile aus habe ich dann jeweils auf die vor Ort vorhandenen Pulte konvertiert.

    So handhabe ich es aber im übrigen auch bei meinen anderen Pultfiles für feste Pulte. Da habe ich auch immer ein Masterfile, bei dem ich sehr genau überlege, welche Änderungen aus den verschiedenen Shows Einzug finden und welche nicht. Dieses File ist dann bei jeder Show das Startfile. Manchmal gibt es dann noch zwei verschiedene Files für Club / Outdoor, aber im Prinzip versuche ich dieses überspeichern der alten Files immer zu vermeiden.

  • Vergniesgnaddelung

    hab' ich erst 'mal googlen müssen:

    ...würde das dann noch hiermit ergänzen bei https://www.wortbedeutung.info/vergriesgnaddelt/ :

    Zitat

    "Das hab ich immer am analog Pult gehasst. Wenn ich das total verdrehen musste damit es passt, hat es wieder einige Shows gebraucht bis man die Vergniesgnaddelung wieder draußen hatte."

    :)

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Das Schöne am Digitalpult ist ja, dass man sich da hinterher entscheiden kann. Also bei mir war das immer so das, wenn die Festival PA übermäßig anders war als üblich, habe ich auch oft nicht gespeichert. Das half dann wieder am nächsten Tag da weiter zu machen wo man vorher war….

    Ich merke mir auch nur die guten Kneipen!

    Hihi ja, der 'heute speichere ich mal nicht’ button darf in keinem Pult fehlen!

  • also wenn ich mal ein file für ein anderes pult brauche, dann erstelle ich mir das am neuen pult, oder im falle der abwesenheit dieses pultes mit dem entsprechenden editor.

    darin sehe ich zwei vorteile:

    a) man lernt gleich mal die bedienung des neuen pultes.

    b) man kann auf die eigenarten des neuen pultes perfekt eingehen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang