Selbstbau (Doppel 12") Tops. Lohnt das überhaupt noch?

  • Ich habe mich ehrlich gesagt noch nicht festgelegt. Direktstrahler oder Horn, Kaufen, selbst entwickeln, selbst Bauen, Bausatz, Fertiggehäuse bestücken oder vorhandenes optimieren. Hat alles Vor- und Nachteile. Darum finde ich die Diskussion hier gerade auch echt spannend, weil ich an einige der Vorschläge so noch gar nicht gedacht hatte. Also gerne weiter so ;)


    Ich wünsche mir ein leichtes (bis 30 kg, gerne weniger), kompaktes aber trotzdem leistungsfähiges Topteil, das ab ca. 100 Hz an die Bässe angekoppelt werden kann. Gut klingend und bezahlbar natürlich (max. 2000€ pro Stück, gerne weniger).

  • Was haltet ihr eigentlich davon Aktivmodule mit DSP anstatt Endstufe und passive Frequenzweiche zu benutzen?

    Das würde das Problem von komplizieren passiven Schaltungen umgehen, man wäre sehr flexibel und müsste nur ein dünnes, leichtes XLR Kabel ziehen. Und Strom natürlich.


    Gibt es auf dem Markt überhaupt sinnvolle, bezahlbare Geräte? Ich habe beim suchen bisher nur teure Module von RAM oder zwielichtige Chinesen gefunden. Oder welche die eindeutig nicht für den Endkundenmarkt gedacht sind.

  • Ich hab mir mal was mit Hypex gebaut. Einmal eine PA mit vier Modulen. War aber recht selten im Einsatz. Und einen URPS Subwoofer fürs Home Cinema. Beim Sub musste ich die Endstufen Module schon recappen und vor kurzem gab das Netzteilmodul auf. Also für meinen Geschmack nicht das Optimum, was Haltbarkeit angeht. Klanglich sind sie ganz gut. Der Funktionsumfang des DSP Könnt etwas größer sein.

  • Alldsp hat fertige „Einbaumodule“ auf Pascal-Basis, da sollte man auch als Endverbraucher drankommen.

    Nur über Umwege. AllDSP will keine Endkunden bedienen. Ansonsten könnte man sich die MODs von Powersoft mal anschauen. Oder ICEpower - wobei da woll keine DSPs verfügbar sind.

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • Wenn ein Kleingewerbe reicht, wäre es kein Problem da ran zu kommen. Nur OEM bin ich nicht und werde es auch vermutlich nie werden.


    Die Auswahl bei den "Plate Amplifiers" von AllDSP ist ja überschaubar. 2x500W und 4x500W. Habe nicht gefunden das die Kanäle brückbar sind. Und leider auch keine Preise.


    Hypex habe ich noch nicht ganz durchschaut. Es gibt da scheinbar fertige Module (bis 2x500W+1x100W) und ganz viele Platinen. Sind das dann nur die Verstärkermudule, wozu man dann noch ein Netzteil, Frontblende, Lüfter, Kabel, Bedienelemente und werweißwasnoch braucht? Das sieht recht kompliziert aus für einen nicht-Elektriker. Oder ist das gar nicht so schwer wie ich mir das gerade vorstelle?


    Bei Powersoft und ICEPower scheint es ebenfalls nur diese einzelnen Bausteine zu geben, die man sich dann irgendwie zusammenstellen muss.

    Powersoft kannte ich tatsächlich schon vorher. Habe zu den Modulen aber nie Preise gefunden und bin davon ausgegangen dass sie unbezahlbar und für den Endkunden unzugänglich sind.


    Wenn ICEPower keine DSP anbietet, könnte man dann nicht einfach ein DSP-Modul von einem anderen Hersteller benutzen?

  • Hypex habe ich noch nicht ganz durchschaut. Es gibt da scheinbar fertige Module (bis 2x500W+1x100W) und ganz viele Platinen. Sind das dann nur die Verstärkermudule, wozu man dann noch ein Netzteil, Frontblende, Lüfter, Kabel, Bedienelemente und werweißwasnoch braucht?

    Bei Hypex gibt es sowohl alles als einzelne Module, als auch alles als Plate Amplifier komplett fertig verdrahtet auf einem Alu Blech montiert. Ist eigentlich recht eindeutig.

  • Frag' doch mal bei PL Audio nach.

    Vielleicht verkaufen die dir sowas.

    Faital Chassis kann man dort z.B. auch günstig kaufen.


    Ich persönlich halte nichsoviel von aktiven Sachen.

    Maximal kleine Kompakt-PA's mit Amping im Bass.

    Aber das ist eine Glaubensfrage...

    Never stop a running System

  • Naja, ist halt geschmackssache jeweils mit Vor- und Nachteilen.


    Ich habe mich heute mal durch die Dokumentationen der Powersoft MODs gekämpft. Scheint doch einfacher zu sein als es auf den ersten Blick scheint. Wenn ich das richtig verstanden habe braucht man einen (oder zwei) MODs, das DSP Board und eventuell eine Frontplatte, Lüfter und ein paar Kabel. Oder habe ich da was übersehen?


    Leistungsmäßig ist auch einiges dabei. Für keinere Tops vielleicht das LiteMod 4HC mit 4x400W (8Ohm) bzw. 4x 750W (4 Ohm). Oder ein (bis zwei) LiteMod Module mit je 2x 400W (8Ohm) / 600W (4Ohm).


    Für größere Tops oder auch Subs klingt das LiteMod4HV interessant. 4x750W (8Ohm) / 4x 1000W (4Ohm). Oder für Subs 2x2000W (8Ohm Brücke).


    Was ich leider noch nicht gefunden habe ist der Preis. Und einen Händler.

  • Das HV (=High Voltage) ist eher nicht für 4 Ohm gedacht.

    Diese Modul hat eine höhere Versorgungsspannung bei gleicher Stromlieferfähigkeit, damit man eine 8 Ohm Bestückung mit ordentlich Leistung beschicken kann.

    Du erkennst das daran, das der Leistungszuwachs an 4 Ohm sehr gering ausfällt und weit von einer Leistungsverdopplung weg ist.

    An 4 Ohm würde das HV Modul eher saftlos agieren und die zu geringe Stromlieferfähigkeit wird schnell zum begrenzenden Faktor werden.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Brücke macht an so einem HV Modul gar keinen Sinn, außer dein Lautsprecher ist ein 16 Ohm Chassis.

    Gebrückt immer eine "Stufe" hochohmiger als im Stereobetrieb.

    D.h. heißt wenn Stereo an 4 Ohm zugelassen sind, dann entspricht das Gebrückt an 8 Ohm.

    Wenn die Endstufe Stereo an 2 Ohm spielen kann, dann gehen gebrückt auch 4 Ohm.

    Generell ist aber von Stereo 2 Ohm bzw. gebrückt 4 Ohm eher abzuraten, da hier extrem hohe Ströme fließen, welche die meisten Endstufen in Verlegenheit bringen, weiterhin spielen dann die Kabelwiderstände eine viel wichtigere Rolle als im 4 Ohm Betrieb und da ein Lautsprecher ja auch bei bestimmten Frequenzen eine geringere Impedanz hat als seine Nennimpedanz, kommst Du bei parallelschaltung von vier 8 Ohm Chassis dann schon unter zwei Ohm, was für die Endstufe schön langsam Richtung "Kurzschluss geht". Der Dämpfungsfaktor leidet auch darunter.

    Wie stromlieferfähig eine Endstufe ist siehst Du einfach daran, wie die Leistungsangaben an 8, 4 und 2 Ohm aussehen. Bei gleichbleibender Ausgangsspannung müßte sich bei Halbierung der Impedanz die Ausgangsleistung verdoppeln. Das ist aber bei praktisch keiner Endstufe so, da diese einfach nicht den benötigten Strom am Ausgang liefern kann. Wenn Du z.B. siehst dass die Endstufe bei der geringeren Impedanz kaum noch an Ausgangsleitung zulegt, dann ist der Betrieb mit dieser Impedanz schon mal nicht sinnvoll. Im Extremfall siehst Du auch Leistungsangeben die an 2 Ohm geringer ausfallen als an 4 Ohm, da geht die Endstufe dann an den niedrigen Impedanzen ordentlich in die Kniee bzw. in die Strombegrenzung.

    Kurz zusammengefaßt: Brücke an 4 Ohm, bzw. Stereo an 2 Ohm Lasten ist eigentlich nie eine besonders gute Idee und sollte nur eine Notlösung im Havariefall einer anderen Endstufe darstellen.

    Die HV Module sind dafür gedacht, die maximale Leistung des Moduls auch an 8 Ohm Chassis bereitstellen zu können. Für 4 Ohm Betrieb die "normalen" Module benutzen.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Hat jemand von euch schon mal was von Sanway gehört bzw. getestet? Ist ein Chinese. Hab gefunden das dessen Kopie einer leistungsfähigen, schwedischen Endstufe hier und da mal erwähnt wird. Die haben aber auch verschiedene Plate Amplifier im Programm.

  • Und ich trau mich kaum zu fragen, aber von den ganz billigen Dingern auf Aliexpress sollte man vermutlich die Finger lassen, oder? Also sowas oder sowas. Klingt auf dem Papier alles total super, aber wer weiß ob das auch so stimmt. Und ob die Wahre ankommt. Oder hat hier jemand schon Erfahrung damit?


    Edit: Das hier sieht einem LiteMod HV Modul auf den ersten Blick erstaunlich ähnlich. Copy - Paste. Steht sogar im Text: "P.Soft Design" und auf dem Display ist LiteMod zu lesen. Ganz schön dreist.

  • Das ist eine der zahlreichen LAB FP10000 Clone.

    Davon dürfte weltweit ein Vielfaches des Originals im Umlauf sein.


    Sowas gibts ganz billig auf Ali ohne jegliche Gewährleistung bzw. nach dem Motto no-Risk-no-Fun oder ein bisschen teurer von teils namhaften (Groß)Händlern bishin zu Steinigke.

    Bei PL-Audio seinerzeit mit 5 jahren Garantie.

    In der Hobbyfraktion sind die Dinger sehr beliebt, selbst in Semipro-Racks sieht man sowas.


    Vom Innenleben her sind alle recht ähnlich, Kollege Rockline hat das in der leider verblichenen Zeitschrift Tools-4-Music recht ausführlich behandelt.

    Es sind solide Amps, welche wirklich gut funktionieren.

    Wenn, ja wenn nach dem 1. Einschalten nix knallt oder raucht...

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