Selbstbau (Doppel 12") Tops. Lohnt das überhaupt noch?

  • Warum kommuniziert man nicht einfach solch ehrliche Angaben dem geneigten Anwender/Anfänger?

    Weil die Leute; an welche große Mengen Chassis verkauft werden, viel Geld für Holzkisten, Löcher & Luft verlangen wollen. ..

    Das ist alles ganz einfache Physik. Es gibt keine geheimen Zutaten und von Nix kommt nix.

    ....genau unter dem Deckmäntelchen der geheimen Zutaten.


    Und natürlich den gigantischen Entwicklungskosten.

    Never stop a running System

  • Das heißt für mich sind noch folgende Konzepte für reine Tops im Rennen:

    - Doppel (10" oder 12") Direktstrahler

    - Doppel (10" oder 12") Horn

    - Drei Wege Tops (z.B. 12" / 8" / Horn oder Koax-Treiber)

    - Zwei Wege im Bass (Subwoofer + zusätzlicher Bass darüber + Top)

    - Geschlossene Box (welche auch immer), bei Bedarf per EQ im Bass angehoben. Dadurch dann geringere Maximallautstärke.

  • Unter 30kg kann ich vom Wunsch her nachvollziehen. Allerdinge wird das dann weder ein doppel 12" Horntop werden noch ein 3-WegeTop etc.

    Mein "Old Mans Horntop" ist ja praktisch schon ein Leichtbau mit doppel 8" Bestückung und wiegt auch schon 29 kg.

    Doppel 10" Horn könnte ich mir bei mehr Engagement im Leichtbau evtl. noch vorstellen, aber dann wird die Luft langsam dünn... ;)


    P.S.

    Ich habe noch zwei aus dem Vollen gefräste "Übergangsplatten" (noch nicht zugeschnitten) von 1,4" rund auf 1,4" eckig herumliegen. Damit kann man, wenn man zu den ganz mutigen zählt, sich an ein doppelt bestücktes Horn (z.B. 2x10") wagen, bei dem der Treiber in der Mitte hinten sitzt und über ein selbstentwickeltes Horn schließlich in das große Mitteltonhorn mündet. (grob sowas in der Art des Ohm HD MH, aber vielleicht ein wenig kleiner.....)

    Da ist aber dann schon für die Hardcore Selfmademan's und kein Spaziergang. (aber die Passivweiche wird dafür rel. einfach)

    Für 2x 8"er habe ich das glaube ich schon mal auf eine Schrankrückwand (gepresste Faserplatte, da ich kein Papier in der Größe hatte... ;) in 1:1 aufgerissen und es ist sehr kompakt geworden.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Das hatte ich befürchtet. Wie schwer schätzt du denn ein Horntop mit 12NMB1000 Bestückung?

    Dein Old Mans Horntop hatte ich schon gefunden und war echt beeindruckt. Aber wenn das schon 29 kg wiegt, kann ich ja ungefähr ahnen was ein Doppel12" Horntop auf die Waage bringt. Und für mein erstes Selbstbau-Top werde ich vermutlich nicht viel mit Leichtbau machen können. Schade, dann ist das leider auch raus.

  • Als Massstab für leichte Tops mit doppel-12" Bestückung kannst du dir das Voice-Acoustic TS-212 (https://www.voice-acoustic.de/…212.html#technische-daten) oder das TW Audio T24N (https://www.twaudio.de/produkt…n-der-neoklassiker/#techd) anschauen.


    Das Voice Acoustic ist mit 27kg kein echtes Horntop, das T24N mit 33kg dafür schon.


    Ob die Konzepte Selbstbautauglich sind, kann ich nicht beurteilen.

    Der Ton macht die Musik.

  • Über T24 gabs mal einen ordentlichen Hype.

    Tief runter hats erst gespielt, als man BR-Löcher ins Horn gebohrt hat.

    Viel tiefer als 200Hz dürfte das Hörnchen alleine nicht laden.

    Kopien davon werden bei Alibaba für paar Dollar verhökert...


    Weniger als 30 Kilo sind aber recht sportlich für ein Doppel12.

    Viele andere bauen (vielleicht deshalb) jetzt eher 8er oder 10er.

    Ich sehe das Gewicht auf den am Ehesten verzichtbaren Kompromiss.

    Zu zweit ist ein 50 Kilo Top immernoch gut händelbar hoch auf 3 Bässe.


    Wenn doch zwingend notwendig; dann würde ich eher 2 Kleinere (single oder kleineren MT) bauen.

    Oder Module; was übrigens mit dem Limmer P3 geht.


    Dynacord gibts VL212, kenne ich allerdings nicht.

    Ein schönes, lautes (und sehr unterschätztes) Top ist für mich immernoch HK VT212.

    Das würde deine 3 Bässe mühelos schaffen, spielt recht tief.

    Leider wird der PD122 wie Goldstaub gehandelt...

    Never stop a running System

  • Das Stium von AD Systems ist auch ein sehr feines 2x12" Horntop, das recht schlank ist und sehr gut funktioniert. (45 kg, was aber nicht besonders schwer für so etwas ist und für Deine Anwendung sehr gut geeignet wäre.)

    Das ist auch keine besonders alte Box sondern eigentlich ganz up to date.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Oberton hat/hatte auch Horngeladene Tops im Programm, die allerdings nicht mehr auf ihrem englischsprachigen Homepageteil dargestellt werden, sondern nur noch mit kyrillischer Schrift. (möglicherweise waren da Patent-/Gebrauchsmusterschutzquerelen dafür ausschlaggebend)

    Hier mal der Link (die Daten kann man trotzdem lesen); einfach auf die roten Typenbezeichnungen bei den Bildern klicken:


    https://www.oberton.com/bg/%D0…0%D0%B8%D1%8F-%D1%82.html


    Das T1581 ist sogar ein 3-Wege "Fullrange"-Horntop und dafür mit 45 kg auch noch relativ "leicht".

    Erst ab 135 Hz aber dafür lauter geht natürlich das T212. (50 kg)

    Das ab 150 Hz zu trennende T112 (40 kg) ist praktisch ein halbes T212 in dem der selbe Treiber ND3672 ebenso ab 1 kHz werkelt und ein 12NC4 weggelassen wurde.


    Wenn Dich eine hohe Trennung von 180Hz zu den Bässen nicht stört ist natürlich auch das Limmertop mit dem Limmer 308 ein ganz heißer Tipp. Das spielt wirklich sehr laut und klar, aber halt nicht unter 180Hz, und das gibt es auch öfter schon mal gebraucht. wirklich schöne Gehäuse gibt's bei Jericho, wenn man diese nicht selber bauen möchte und sowohl Bauplan als auch Weichenschaltung sind öffentlich.

    Wenn man aber die Teilerpreise und das Gehäuse zusammenrechnet fährt man unter dem Strich mit einem Gebrauchtkauf billiger.

    Wenn jetzt jemand wegen dem B&C DE700 die Hand heben möchte, das geht wohl auch mit dem DE900.... ;)

    Der 12"er drinnen (B&C 12PE32) ist wirklich extrem wirkungsgradstark, aber halt ein Mitteltöner und kein Midbass.

    Die Limmertops habe ich auch schon mal selber gebaut (die Gehäuse waren von Jericho), als o eher Bestückt und die Weiche selber nach Orginalplan gebaut. Im Betrieb sind die Tops für die Größe wirklich extrem durchsetzungsfähig und auch recht weitreichend, man muß halt von den verwendeten Bässen her mit der Trennung bei 180 Hz zurechtkommen, was aber bei Bassreflexboxen nicht das Problem darstellen sollte. Mit Deinen 18"er Reflex sollte das gut gehen.

    Ja, genau, das Gewicht noch. So ein Limmertop wiegt etwa 43 kg.


    Hier findest Du z.B. Unterlagen zum Limmer Top 308:


    http://lsv-achenbach.de/daten/limmer.htm

    Viele Grüße,
    Fux

  • Mich würde da aber auch sehr der "neu" B&C Coaxtreiber interessieren.

    Da hat dann nämlich BMS ja auch nachgelegt und bietet jetzt verbesserte Typen an, die wohl weniger K3 Probleme haben und wo auch die kleine Membran schöner spielt...

    Du meinst die HE Version? Die gibt es aber schon länger? Btw. der DCX ist eher enttäuschend im Klang bei höheren Pegeln und verliert im direkten Vergleich deutlich zu den BMS Kandidaten. Anders formuliert, den theoretisch möglichen / höheren Pegel kann gegenüber den BMS Koaxe nicht ausgenutzt werden.

  • Hallo,


    also der DCX ist von der grundlegenden Schallführung doch beim BMS 'abgekupfert' ... man musste hier wohl nur die Mitten Schall Führung / Auskopplung / Membrankopplung verändern um nicht gegen BMS Patente zu verstoßen. Genau deshalb kann das Mitten Abteil dort auch wohl net hoch spielen ( eine Oktave weniger ... ) und die Trennfrequenz beim DCX wandert da hin wo sie net hin gehört oder soll bei gescheiten Systemen ... da muß BMS wegen B&C ganz sicher nix " nachlegen " . ^^


    Zudem mangelt es den meisten Entwicklern eh generell solche Koaxe richtig ein zu setzen ( Horn Auswahl + korrekte sinnige Beweichung + Abstimmung ) da genau das sehr über Wohlklang oder Missklang entscheidet und nicht das immer währende Märchen vom Klirr beim BMS Koax der für das Gehörte verantwortlich sein soll. ^^


    corn* Schotte

  • Echt? Ich dachte nur der alte B&C Coax mit der Papiermembran im Mittelton wäre sang und klanglos untergegangen, aber die neueren wären da besser.

    Messungen des DXC 464 kannte ich bis eben nur die aus "Voice Coil" October 2019.

    Jetzt bin ich gerade über "Die große 1,4" Messorgie" gestolpert. Diese Messungen muß ich mir erst noch zu Gemüte führen... ;)


    Ist dann die neue BMS Coax Serie aus Deiner Sicht ein deutlicher Fortschritt gegenüber den BMS Vorgängemodellen?


    Was mich ein wenig erstaunt ist, dass es zu all den tief trennbaren Coaxtreibern so gut wie keine Hörner gibt, die eine solch tiefe Trennung auch sinnvoll zulassen würden.


    Was haben denn die BMS bzw. B&C Coaxtreiber für einen Öffnungswinkel am Treiberausgang?

    Womöglich liegen da auch einige Ursachen, wenn die Kombination Treiber/Horn nicht immer so recht spielen mag.

    Viele Grüße,
    Fux

    3 Mal editiert, zuletzt von Fux ()

  • Hallo,


    die HE Serie ist halt Detailverbessert mit langem überstehendem Phase Plug der nicht mehr gekürzt ist und >> Additional shorting Rings for lower Distortion << was natürlich eine Verbesserung ist. Zudem ist die HE Serie auf wirklich niedrige Serienstreuung Optimiert durch Fertigung + Selektion.


    Das die Rückschlüsse auf technische Details bezüglich gehörtem Missklang beim BMS Koax häufig falsch sind schrieb ich schon öfters. ;)


    corn* Schotte

  • Das hatte ich befürchtet. Wie schwer schätzt du denn ein Horntop mit 12NMB1000 Bestückung?

    Dein Old Mans Horntop hatte ich schon gefunden und war echt beeindruckt. Aber wenn das schon 29 kg wiegt, kann ich ja ungefähr ahnen was ein Doppel12" Horntop auf die Waage bringt. Und für mein erstes Selbstbau-Top werde ich vermutlich nicht viel mit Leichtbau machen können. Schade, dann ist das leider auch raus.

    Schau Dir doch vieleicht mal diese Konstruktion an:


    https://aw-audio.de/boxenbaupl…-H210%20standard%20V1.pdf


    Da hat sich jemand echt Mühe gemacht und auch alles schön dokumentiert.

    Das dürfte doch schon ziemlich in die Richtung gehen, was Du suchst und ist auch Selbstbau.

    Und leicht scheint es auch noch zu sein! ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Zum Thema BMS vs. B&C Coax: Das wichtige BMS Patent ist ausgelaufen Ringmembran Koax mit geschickter Schallführung, phasenkohärent,...echt schön).

    Daher kann B&C nach der Methode einen MHT Treiber anbieten.


    Zum Thema Gewicht: möchte man deutlich leichter werden muss man auf Faserverbund gehen: Glas ist ggü. Multiplex Faktor 1:3, mit Kohle lässt sich das bei gleicher Festigkeit nochmal ca. um ein Drittel ggü. Glas senken.


    Um das aber zu erreichen braucht man Knoff Hoff, Ausrüstung und die Fähigkeiten. Außerdem ist das teuer.

    Also wohl eher nix für den Wald und Wiesen Selbstbauer. Das Thema ist nicht nur die pure Verarbeitung sondern eben auch die Konstruktion, so dass es nicht nur hält, sondern akustisch tauglich ist.

    Persönlich nehme ich hier eigentlich nur Glas. Bei Kohle würde ich wohl zusätzlich mit Aramid arbeiten. Also die 30% ggü. Glas sind dann eher sportlich...In jedem Fall kann man ggü. Multiplex die Hälfte einsparen.


    Achso: Jede Kombination dazwischen ist denkbar: z. B dünne Multiplexlagen kombiniert mit Faserverbund und Füllstof (Styrodur + Baumwollflockenharz)


    Achso und noch ein Nachtrag: Falls für jemanden aufgrund schwierigen Beschallungsumfelds erforderlich: Kohle/Aramid geht in Richtung "kugelsicher". 8)

    2 Mal editiert, zuletzt von Ansch ()

  • Zu der Frage bez. Öffnungswinkel am Throat: Der B&C hat 0 Grad, der BMS hat 3 Grad. Hörner gibt es kaum... daher habe ich eigene Hörner gefertigt. Aktuell mit 58cm und 49cm. Beide Radialsymmetrisch und beide 80 Grad. Fokus auf möglichst sauberer CD. Man kommt einfach nicht drumherum wenn es einigermassen ernsthaft sein soll. B&C bestreitet klar, die Sache mit dem Patent man sollte bei Äusserungen wohl vorsichtig sein...

  • Danke für die vielen Tipps.


    Limmer scheint ja echt gute Hörner zu bauen. Zumindest liest man ständig davon. Und ganz billig sind die ja auch nicht.


    Das AW Audio PS-H210 sieht dem TW Audio T24N irgendwie ziemlich ähnlich. Aber ist wirklich gut dokumentiert. Interessant zu lesen.


    Voice Acoustic TS-212 soll den Berichten im Internet zufolge sehr gut klingen und dabei laut, kompakt und leicht sein. Abgesehen von der gewöhnungsbedürftigen Optik alles was man so braucht. Warum haben die sich nicht durchgesetzt? Baupläne und Bestückung gibt's davon vermutlich nicht, oder?

  • naja, ich denke eher das über sowas die zeit hinweg gegangen ist. wenn ich mir anhören, was ich aus dem coda audio aps raus bekomme, dann möchte ich keine 2*12' tops schleppen.

    klar das zeug ist sack teuer, aber mit sowas muß man das vergleichen.


    was spricht denn gegen ein direktor top und die treiber mal updaten?