Die Pultkanal-Reihenfolge...und was sie mit links-rechts, vorne-hinten, oben-unten zu tun hat

  • Kommt halt immer drauf an. Für den modernen Drum-Sound und Beckendrescher nehm ich alles einzeln ab und gate relativ stark. Und dann Reverb drauf. Die Overheads sind dann meist relativ hoch gecutted und sehr leise.

    Für die gediegene Begleitband reichen auch mal vier Mikros am Schlagzeug: Bassdrum, Snare, HH, OH. Das geht ganz gut wenn man das OH richtig positioniert und der Drummer sein Instrument im Griff hat.


    Zum Thema: Alles in Gruppen (Drum, Git, Keys, Voc) und innerhalb derer, in der Reihenvolge wie ich sie auf der Bühne sehe. Also auch die Toms von tief nach hoch. BD auf 1. Snare und HH dann ganz rechts und danach die OHs.


    +1 für "Voc". Wo kommt das x überhaupt her?

  • die sache mit den overheads und dem umgang damit im mix wird ja erst dann richtig interessant, wenn der direktschall des drumsets im verhältnis mit der beschallung zu vernachlässigen ist.


    auf großen bühnen komme ich ohne OH nicht aus, weil es bei mir hier oft den dienst des hauptmikrofons erledigt. die anderen mikros sind dann also die stützen, die das ergebnis verfeinern.
    es kommt aber auch noch sehr auf die musikrichtung an, welchen stellenwert das drumset hier überhaupt haben muss. die spannweite, wie man das handhaben könnte, ist da recht groß.


    wenn es aber eine relativ kleine räumlichkeit ist, in der der originalschall des drumsets einen nennenswerten anteil am gesamtbild hat, dann lasse ich im zweifel eben die OH mikros weg und arbeite nur noch mit den "stützen".

    die becken hat man da nicht selten deutlich in den gesangsmikrofonen, vor allem wenn die deckenhöhe mal wieder nicht besonders groß ist...

    da ich recht viel mit profimusikern zu tun habe kommt es bei mir tatsächlich öfter vor, dass diese ein quentchen HH auf dem monitor haben wollen. und genau deshalb bleibt das HH mikro bei mir auch auf kleinen bühnen eher am start, als die OHs ;)


    es kommt also immer auf die situation an.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Von Kleiner Lokation zu größeren würde ich am Schlagzeug weitere Mikrofone dazunehmend folgendes mikrofonieren:

    Kick

    Snare

    HH (bei Musik ruhigere Gangart evtl. eher ein Overhead)

    Toms

    Overheads


    Natürlich macht es durchaus jede Menge Sinn in kleineren Lokations bei weniger gewünschter Lautstärke nur das dazuzugeben, was original von der Bühne runter zu leise kommt, aber für mich persönlich ist es schöner zu mischen und macht mehr Spaß, wenn man über die PA genügend Pegel fahren kann, so daß der direkte Schlagzeugsound von der Bühne zu vernachlässigen ist und man nur die Mischung auf der PA hört. (geht aber wohl jedem so)

    Aber es kommt natürlich immer darauf an, was man pegelmäßig machen kann und was gewünscht ist.


    Diesen "prozessed" Schlagzeugsound, wie von vielen Tonträger im Rock'n'Roll Bereich gewohnt, bekommt man aber halt nur richtig hin, wenn alles einzeln nah mikrofoniert wird, so dass man auch die einzelnen Signalquellen wirklich einzeln bearbeiten kann.

    Bei anderen Musikgenres, wo ein eher natürlicher Schlagzeugsound gefragt ist, geht das natürlich auch mit weniger Mikrofonen und mehr Raumanteilen drauf. (So denn der Raum ein guter ist... ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Das mit Overheads vor den Toms ergibt durchaus Sinn. Aber ob ich mich von Gewohnheiten lösen kann? Bei mir liegt auch zuerst das kleinste Tom als Tom1 an. Davon werde ich auch nicht mehr weggehen, auch wenn ich den Ansatz verstehen kann, von tief nach hoch zu gehen (mache ich beim Stimmen der Toms als Trommler im übrigen auch) oder eben von links nach rechts vom FOH aus gesehen.


    Standardpreset:

    Die ersten 16:

    2x Kick / 3x Snare / 1x DrumFX / 4x Tom / HH - Ride 2x OH 2x Bass

    Die zweiten 16:

    4x Gitarre / 4x Keys / 2x Spare / 6x Vocals


    Ich mache eigentlich nur Pop-Rock-Musik und da klingt ein Drumkit auf Platte-CD-Mp3 eben nicht unbedingt so, wie die Kiste in Natur klingt. Als Trommler werden mir live gerne die Toms zu weit nach hinten gemischt oder aber klingen mir aufgrund von viel Overhead-Anteilen zu dünn. Das Thema "internal Dynamics" bedienen leider nur wenige Trommler (ich schließe mich mal ein) wirklich gut. Also sind Snare und Cymbals meist zu laut und Kick und insbesondere Toms zu leise, bevor überhaupt ein Mikrofon in die Nähe des Kits kommt. Und diese interne Dynamik gilt es aus meiner Sicht, wenn nötig, soweit auszugleichen, dass es nach Pop-Rock-Musik klingt. Daher bleibe ich meist beim Close-Miking, um die Toms im Mix gut hörbar platzieren zu können.


    my 2 cent

  • Bei mir sind die Drums immer ab Kanal 17 (oder noch weiter hinten, wenn das Pult größer ist). Hintergrund der Entscheidung ist zum einen die in #67 angesprochene X/M32-Arbeitsweise mit DCAs zum Bau einer Art Custom Layer.

    Und zum anderen, dass bei mir die Drums fast immer auf einem Submulticore stecken. Wenn das auf 1-x gesteckt wäre, würde der der Patch der darauf folgenden (bzw. auf der Stagebox "darunter liegenden") Kanäle weniger elegant werden. Steckt das Drum-Subcore ab 17, kommt man an die anderen Kanäle deutlich besser heran. (klar gibt es auch einen Softpatch, aber ich hab's gern, wenn Kanal 1 überall Kanal 1 ist..)


    Standardpreset:

    Kick

    Snare Top

    Snare Bottom

    Tom 1 (Rack)

    Tom 2 (Floor)

    HH

    OH-L

    OH-R


    Falls es eine dritte Tom gibt, wandert die HH nach hinten auf die 25.


    Alles, was der Drummer dann noch zusätzlich per DI bringt (Trigger, SPD, Klick) kommt danach. Hilft mir, die Übersicht zu bewahren, weil ich so sehr schnell zwischen den "eigenen" Mikro- und "fremden" DI-Signalen unterscheiden kann.

  • Abgesehen davon, dass mei mir die Floor Toms links von den Rack Toms sind, sind bei all diesen Ausführungen die Bezeichnungen OH-L und OH-R uneindeutig. Wo ist OH-L bei einem typischen Rechtshänder-Drumset? Bei mir auf der Floortom/Ride Seite. Aber ich kenne auch genug Leute die OH-L auf der Hihat Seite sehen. Wie ist das bei euch genau?


    Ach und neulich hatte ich drei Kanäle für die "Drums". Kick, Snare und Hihat. Warum? Einfach weil da nicht mehr da stand. Der Trend zur Minimalisierung ist ungebrochen. :)

  • e OHs.


    +1 für "Voc". Wo kommt das x überhaupt her?

    Ich schätze vom Plural: vocals zu voc.s zu vox

    So wie thanks zu thnx


    In meinen Inputlisten steht immer OH sr OH sl.


    Toms sortiere ich der Tonhöhe nach von hoch nach tief.

    Hab das zu Beginn meiner Tätigkeit auch mal von links nach rechts versucht, aber das gab immer Verwirrung mit der Bühnencrew. Am Monitorplatz ergibt das dann ja auch nur noch begrenzt Sinn und wenn dann im Laufe des Festivaltags plötzlich ein*e Linkshänder*in auf dem Riser sitzt, kommen alle durcheinander.


    Ich erinnere mich: Bei Rockbands in kleinen Clubs war neben Vocals oft nur Kick Out (also "untenrum") und Toms auf der PA (und der Snare Hall ;) ).

  • Das mit Overheads vor den Toms ergibt durchaus Sinn. Aber ob ich mich von Gewohnheiten lösen kann? Bei mir liegt auch zuerst das kleinste Tom als Tom1 an. Davon werde ich auch nicht mehr weggehen, auch wenn ich den Ansatz verstehen kann, von tief nach hoch zu gehen (mache ich beim Stimmen der Toms als Trommler im übrigen auch) oder eben von links nach rechts vom FOH aus gesehen.

    Ich werde mich nicht mehr umgewöhnen. Meine Beschriftung ist lautmalerisch einprägsam; zumindest mit den 2 Rack + Standtoms des Standardsetups.

    Tim, Tam, Tom.

    Schlimmstenfalls kommt noch ne Tum dazu.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Ich werde mich nicht mehr umgewöhnen. Meine Beschriftung ist lautmalerisch einprägsam; zumindest mit den 2 Rack + Standtoms des Standardsetups.

    Tim, Tam, Tom.

    Schlimmstenfalls kommt noch ne Tum dazu.

    Ich finde das schön😂

    BD= Bum

    SN= Tschak

    HH= Tzz

    Ride= Ping


    Egal wie Hauptsache man weiß was sich hinter den Kürzeln verbirgt.

    In Ridern bin ich aber für allgemein Bekannte Begriffe.

  • Als Trommler werden mir live gerne die Toms zu weit nach hinten gemischt

    ich gebe zu, dass dies bei mir früher auch der fall war. dieses manko hab ich aber seit jahren (seid ich mal einen bekannten trommler mischte, dem das sehr wichtig war) behoben ;)
    und auch das ist ein grund, warum ich in kleinen läden viel lieber die OHs weglasse, als die tommikros :)

    und beim verkabeln steht man ja in der regel auch vor dem drumset, so dass hier die von links nach rechts logik einfacher scheint.



    Wo ist OH-L bei einem typischen Rechtshänder-Drumset? Bei mir auf der Floortom/Ride Seite. Aber ich kenne auch genug Leute die OH-L auf der Hihat Seite sehen. Wie ist das bei euch genau?

    ist in meiner denkweise völlig egal, ob da ein rechts- oder linkshänder kit steht.

    ich mache:

    <<OH OH>>

    und da ich grundsätzlich von links nach rechts gehe, ist die sache immer eindeutig meiner bühnensicht zugeordnet.



    Tim, Tam, Tom.

    Schlimmstenfalls kommt noch ne Tum dazu.

    super sache!

    ich dachte mal über folgendes nach, hab es aber nie umgesetzt:

    Toomm, Tom, Tam


    BD= Bum

    SN= Tschak

    HH= Tzz

    Ride= Ping

    die idee finde ich so grandios gut, dass ich das unbedingt austesten muss!!!

    dafür*dafür*;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich hab mir jetzt mal für die nächste show mit meinem pult zwei szenen mit filtern erstellt, die lediglich die drum-kanäle umbenennen - bzw. das auch schnell wieder wie gewohnt darstellen :)

    da werde ich zwei musiker mit A&H ME-1 steuerpulten auf der bühne haben, die diese namen dann auch sehen.

    bin schon sehr gespannt auf die reaktionen :D


    jetzt muss diese veranstaltung in zwei wochen nur noch stattfinden. das ist ja bei der augenblicklichen lage schon wieder mehr als unsicher... anderes thema.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang