Astroworld Festival Houston

  • Mit ein Grund, warum es heute in Deutschland zwingend einen zweiten Wellenbrecher gibt. Zumindest habe ich das die letzten 15 Jahre, bei entsprechend grossen Veranstaltungen, nicht mehr anders gesehen.

    Zitat von MVStättVO §29 (2)

    Werden vor Szenenflächen mehr als 5 000 Stehplätze für Besucher angeordnet, so sind durch mindestens zwei weitere Abschrankungen vor der Szenenfläche nur von den Seiten zugängliche Stehplatzbereiche zu bilden. Die Abschrankungen müssen voneinander an den Seiten einen Abstand von jeweils mindestens 5 m und über die Breite der Szenenfläche einen Abstand von mindestens 10 m haben.

    Besondere Vorschriften für Versammlungsstätten mit mehr als 5.000 Besucherplätzen.


    Mit freundlichen Grüßen von Eurem VStättVO-Bot

    Tobias Zw.

  • war dann die EDM veranstaltung ohne solche barrieren grob fahrlässig ?

    a) wäre zu klären, ob sie unter eine VStättVO fiel oder nicht und

    b) wenn nicht, wie da die Gefährdungsbeurteilung aussah…


    Also, formaljuristisch. Praktisch isses immer doof, Menschenmassen ungelenkt strömen oder drängen zu lassen.


    Aber das ist halt etwas, was man als Veranstalter nicht gelernt haben muss -


    …Interesse an einem Kurzvortrag Crowd Management und Panikentstehung im Chatraum in den kommenden Tagen?


    VG Tobias Zw.

  • EDM und kein "Geschiebe"?


    Achtung, da wird einem schwindelig:


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  • …Interesse an einem Kurzvortrag Crowd Management und Panikentstehung im Chatraum in den kommenden Tagen?


    VG Tobias Zw.

    klingt nach zwei spannenden Themenkomplexen - "Crowd Management" und "Panikentstehung im Chatraum" frech*
    Wäre dabei wenn es sich einrichten lässt.

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    Nächstes Meet&greet: Forentreffen am 27.3.2024 in Heilbronn
    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Besondere Vorschriften für Versammlungsstätten mit mehr als 5.000 Besucherplätzen.


    Mit freundlichen Grüßen von Eurem VStättVO-Bot

    Tobias Zw.

    Natürlich kenne ich die VStättVO.

    Aber es liegt halt auch immer noch am verantwortlichen Betreiber/Veranstalter, was davon umgesetzt wird. Aber selbst als es noch eine Muster-Verordnung war, wurde in meiner Welt der Wellenbrecher in den Auflagen der Behörden immer explizit gefordert. Insofern wundert mich das mit den EDM Festivals.

    Aber wie Du schon ausgeführt hast, ohne da genauer drin zu stecken, ist deren Umsetzung schwer von aussen zu beurteilen.

  • Das in dem Video sieht wesentlich schlimmer aus; als es ist.

    Habe ich schon paarmal gesehen / erlebt.

    Das Schlimmste ist eine enorme Staubentwicklung, wenn der Boden sehr trocken ist.


    Kiffer sind außerdem wesentlich entspannter, als Betrunkene.

    Man achtet auch extrem aufeinander.

    Das ist auch Teil des Spirits, der dahinter steht.

    Paar Irre gibts allerdings überall...

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    Das mit den Wellenbrechern hat -wie so Vieles- 2 Seiten.

    Die versperren nämlich auch den extrem wichtigen Fluchtweg nach hinten.

    Die Panik kann auch in diese Richtung entstehen.

    Da reicht eine Fakenachricht via sozialer Medien.

    Ein schneller als gedacht aufziehendes Unwetter, stärkerer Wind als gemeldet


    Auch technische Unfälle im Orchstergraben.

    Da stehen enorme Mengen brennbare Flüssigkeiten, Gasflaschen, Pyrotechnik, zentnerweise (trockenes) Konfettipapier.

    Außerdem Herabfallende Teile, Einsturz, plötzliche Dunkelheit...


    Ich kenne das so, das die Situation permantent via Seilkamera und Drohnen von oben und auch von der Bühne aus beobachtet wird. Die ist oft schon 30 oder 40m hoch.

    Wichtig ist gut positionierte Security mit dem Auge für die Situation.

    Auf dem Gelände sind meist auch zahlreiche Polizisten in Uniform als auch Welche ohne unterwegs.

    Sowie ein Hubschrauber.

    Wer hier Was plant oder genehmigt, weiß ich im jeweiligen Fall / Fest natürlich nicht.

    Ich sehe es nur.....

    Never stop a running System

  • man sollte sich mal die mühe machen, was da alles in mekka (ich meine da rennen die alle um die container, kann auch medina sein) passiert. letztlich kann man sicher vorbeugen, aber verhindern wird man es nie können.

    wenn man sich mal die mühe macht und die toten auf die gesamtzahl an besuchern auf der loveprade in 25 jahren umlegt, dann ist das eine sehr sichere veranstaltung gewesen. ich möchte im nachinein mal zu gerne wissen, wie viele veranstaltungstechniker sich da auf dem heimweg zu tode gfahren haben.

    ich bin nämlich mal von berlin aus zurück nach hannover und da stand dann plötzlich ein kollege mit dem lkw tief im wald. :)

    wir müssen uns einfach mal damti abfinden, das wir viel machen können. wenn wir dann aber das pech haben, das kommissar zufall gegen uns ist, dann passiert eben auch was.

    man sollte also immer das mögliche tun, aber eben auch damti rechnen, das es manchmal, in seltenen fällen, nicht reicht.

    alle mal hand aufs herz: wer mißt denn nach dem aufbaue der anlage immer die schleifenwiderstände durch?

    man muß es ja bei jeder va machen, wenn man konsequent wäre.

    und jetzt kommt mir nicht wieder mit den 3% ausnahmen :)


    ich habe mir jetzt auch extra mal eine wärmebildkamera gekauft um die wackelkontakte besser und schneller zu finden.

  • test Dein Vergleich mit der Loveparade ist grundsätzlich falsch. Es ist die Jahre zuvor gut gegangen, weil das Konzept tragfähig war. Meist passieren so Unglücke nicht durch Zufälle sondern durch Versagen an mehreren Stellen, oder einen single Point of failure. Auch bei der Planung auf Redundanz achten. Ja kostet Geld.

  • wenn man sich mal die mühe macht und die toten auf die gesamtzahl an besuchern auf der loveprade in 25 jahren umlegt, dann ist das eine sehr sichere veranstaltung gewesen. ich möchte im nachinein mal zu gerne wissen, wie viele veranstaltungstechniker sich da auf dem heimweg zu tode gfahren haben.

    ich bin nämlich mal von berlin aus zurück nach hannover und da stand dann plötzlich ein kollege mit dem lkw tief im wald. :)

    wir müssen uns einfach mal damti abfinden, das wir viel machen können. wenn wir dann aber das pech haben, das kommissar zufall gegen uns ist, dann passiert eben auch was.

    Aus vielen Jahrzehnten Luftfahrt ist mir kein Fall bekannt, in welchem "Kommissar Zufall" ausschlaggebend gewesen wäre. Es gab in der überwiegenden Mehrzahl von Fällen klare Verkettungen von Ursachen - behebbare Ursachen.


    Und ich weiß wirklich nicht, wie man auf den Trichter kommt, die Loveparade Katastrophe mit Verkehrsunfälle von Veranstaltungstechnikern ins Verhältnis zu setzen. Die Vorgänge bei der LoPa 2010 wären ganz klar vermeidbar gewesen. Genauso ist es vermeidbar, dass übermüdete und nicht selten berauschte Personen Fahrzeuge führen. Und niemals stehen diese beiden Fälle in irgendeiner Abhängigkeit. In beiden Fällen steht der Aufwand (besonders der monetäre Aufwand) in keinem Verhältnis zum Schaden. Eine sicherere Veranstaltung muss nicht teurer sein (und wäre es in vielen Fällen auch nicht gewesen).


    Das Problem ist genau diese Schulterzuck-Mentalität mit den Standardsätzen wie "es ist ja nichts passiert" und "Fehler passieren, da kann man nichts machen". Zum Kotzen! Kotz*

  • wie schön, das du immer alles perfekt beachtest :)

    wir sollten uns mal grundsätzlich von der das hätte man vorher wissen müssen, verabschieden. im nachhinein schreibt sich das immer leicht.


    bei luftfahrt denke ich immer an den copiloten, der bekannter maßen psychisch krank war und dann in den französischen alpen das flugzeug hat abstürzen lassen.

  • wie schön, das du immer alles perfekt beachtest

    Absolut nicht. Es geht hier nicht darum, mit Fingern auf Menschen zu zeigen, sondern eine offene Fehlerkultur und ein kritisches Auseinandersetzen mit den eigenen Fähigkeiten und Handlungen zu fördern. Und die Schulterzuck-Mentalität und das Totschweigen von allen kritischen Situation ist genau der falsche Weg.

    Jeder hat irgendwann einmal eine dumme Sache gemacht. Und manche lernen daraus, analysieren, was falsch gelaufen ist und arbeiten daran, während andere vergleichbare Fehler wieder und wieder und wieder und immer wieder machen.

    wir sollten uns mal grundsätzlich von der das hätte man vorher wissen müssen, verabschieden. im nachhinein schreibt sich das immer leicht.

    Vermeidbar heißt nicht nur "rückwirkend vermeidbar" sondern vor allem "zukünftig vermeidbar".

    Und insbesondere bei der LoPa 2010 gab es bereits vor den Ereignissen kritische Stimmen, die auf problematische Punkte verwiesen hatten.

    Sehr informativ zum Thema offene Fehlerkultur ist auch dieser TED-Talk:

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    bei luftfahrt denke ich immer an den copiloten, der bekannter maßen psychisch krank war und dann in den französischen alpen das flugzeug hat abstürzen lassen.

    Sogenannter "malicious intent" spielt in einer anderen Dimension als Inkompetenz und Fahrlässigkeit und muss dementsprechend auch komplett anders bewertet werden. Den Zusammenhang zum vorliegenden Fall müsstest du näher erläutern.

  • Niemand kann alles vorher wissen. Absolute Sicherheit gibt es quasi nicht bzw. ist die Gesellschaft nicht bereit zu erzielen. Die Vergleiche hinken gewaltig - der Unterschied ist nämlich, dass Luftfahrt, Raumfahrt, Schifffahrt etc. aus Unglücken häufig-irgendwann Konsequenzen ziehen! Und Missstände abstellen - sogar durch völkerrechtlich verbindliche Vorgaben. Da ist die VA-Branche trotz manch sinniger Vorgaben und man unsinniger Gängelung noch lange nicht. Es kann immer einen neuen Fehlerpfad geben, der zur Katastrophe führt. Das entbindet aber nicht davon, alle bekannten Wege dahin möglichst bleiben zu lassen.


    Mir kann es egal sein ob mein vorzeitiges Ableben aus dummen Zufall bzw. unbekannter Fehler erfolgt oder durch Menschen die die Sicherheit anderer missachten - eindeutig lieber wäre mir ersteres mit der Hoffnung, dass man dadurch das Leben anderer besser zu schützen lernt. Und der Verlust anderer geliebter Menschen wäre ebenfalls erträglicher.