Kick in - Kick out - wie geht das richtig gut?

  • Was ich aber so gut wie nie mache: Kick-In, Kick-Out. Vielleicht müsste ich mir da mal ein Preset bauen, damit das zügig einzurichten geht. Viel wichtiger finde ich persönlich aber Snare-Top/Snare-Bottom. Können wir da mal einen Thread zu machen?

    das sehe ich exakt genau so! ;)


    ich habe ja hin und wieder schonmal erwähnt, dass ich ein drumset bei jazz gerne mit drei mikros abnehme.

    aber damit stand ich bei einer französischen jazzcombo mal ganz blöd da: deren drummer wollte unbedingt alles einzeln mikrofoniert haben. frech*
    hab ich dann natürlich hinbekommen, aber ich lernte daraus: erwarte bei jazz niemals, dass du vorher einschätzen kannst, was wirklich erwartet wird ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • hab ich dann natürlich hinbekommen, aber ich lernte daraus: erwarte bei jazz niemals, dass du vorher einschätzen kannst, was wirklich erwartet wird ;)

    Wenn man vorher wüsste, was kommt, wär's ja auch kein Jazz!


    Aber die mainstreamkompatiblen Spielarten des Jazz funktionieren oft tatsächlich tontechnisch eher überschaubar. Und daher meistens mit maximal einem Kick-Mikro, um den Threadbezug nicht ganz zu verlieren. ;)

  • Ich ertappe mich ja selbst manchmal dabei, dass ein Kollege auf nem Stadtfest vor oder nach mir ein Bassdrumsound zaubert, wo ich denke: "Das mal ein richtig, richtig guter Bassdrumsound. So gut war mein eigener eben grade (trotz guter Quelle) nicht." Der Anflug von Neid verfliegt dann aber, wenn man die erste Gitarre nicht klingt, die Zweite nur zu erahnen ist und die Backing Vocals komplett aus sind.


    Bei Pop/Rock kann ich an der Bassdrum und auch der Snaredrum, wenn es schnell gehen muss beim Check, auch während der Show noch weiter schrauben, weil die beiden Trommeln sowieso dauernd bedient werden. Schwieriger ist es bei Toms, wo ich alleine deswegen länger checke, weil ich da während der Show weniger an EQ und/oder Gate schrauben kann.

  • Sehe ich bei musikalischer Untermalung von Saufgelagen anders.

    #HauptsacheEsKnallt

    Da ist diese in nicht seltenen Fällen eh schon elektronischer Natur 😬

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Das stimmt, allerdings habe ich auch gut 10 Jahre meines Lebens, sehr ähnlich zu dir, fast ausschließlich nur noch mit zwei Mikros und der von dir beschriebenen "Trennung" gearbeitet .... allerdings war mir das Ergebnis einfach immer einen kleinen Tick zu klinisch ...

    Was auf jeden Fall zutrifft, ist, dass sich unterschiedliche Bassdrums durch die beschriebene Bearbeitung soundmäßig einander annähern, sodaß man böswillig sagen könnte, sie würden dadurch ihrer "Identität" beraubt, was man auch wie Du sagst mit "klinisch" umschreiben könnte.

    Mir ist es allerdings lieber, ein zuverlässig gut klingendes Ergebnis zu haben und dafür dank preset-Speicher nicht ewig schrauben zu müssen. Das gilt eigentlich für jede Art der gespeicherten Bearbeitung insbesondere der plugin Zauberkiste. Umgekehrt bleibt so immer noch mehr individueller Sound als bei den von manchen Kollegen eingesetzten Replacement Geschichten. ;)

    ... die Eingriffsmöglichkeiten in Zeiten von Waves & Co. so massiv geworden sind, das ich inzwischen wahrscheinlich auch wieder mit einem SM58 in der Kick klarkäme ...

    Was ich noch mal testen muß ist, ob die Auswahl des 'Kick out' Mikros, wenn es nur noch der 'Wums-Übertrager' ist, solange es genug tiefe Frequenzen überträgt, nicht auch sehr unkritisch wird. Wenn mal wieder "mehr geht" und ich Zeit zum Rumprobieren habe, mache ich mal einen "D6 / beta52 / e602 / D112 / SM58 Wums-Test".

  • ... und noch eine Überlegung zum Kick Out- oder Wums-Mikro:

    Ich nutze ja das Kick Out Mikro erst seit wenigen Jahren, seit ich die In-Out Technik für mich angepasst habe. Davor habe ich die Position im/am Loch wie gesagt immer gemieden.

    Deshalb rückt die Richtcharakteristik und wie sie sich bei tiefen Frequenzen verhält wieder neu in meinen Fokus. Hier unterscheiden sich die typischen Vertreter ihrer Art ganz gewaltig!

    Typische Herstellerplots vom frequenzabhängigen Richtverhalten enden nach unten bei 125Hz und sind sehr „geglättet“, sodaß die Bewertung der Daten schwierig ist.

    Was man aber als gesichert betrachten kann, ist folgendes:

    - die Mikros sind in diesem Punkt sehr unterschiedlich

    - Supernieren (beyerdynamic M99, TG70d, M88) werden eher zur Acht

    - bei Nieren scheint je nach Konstruktion, die Tendenz, sich gegen tiefe Frequenzen zur Kugel aufzuweiten, unterschiedlich ausgeprägt zu sein. AKG D12, D112, D12VR und Sennheiser e602, e902 scheinen beispielsweise mehr aufzuweiten als Audix D6 und Shure beta52.

    - echte Tauchspulen-Achten wie beyerdynamic M380 oder das Boutique- Mikro Alien8 bleiben logischerweise Acht. (möglicherweise gibt‘s vom M380 ja bald mal ein reissue?)

    - die RE20, 320, 27 Familie behält als VariableD am besten die Niere für tiefe Frequenzen.


    Wie sich diese Unterschiede für die reine, getiefpasste Wumswiedergabe am Loch (8o) auswirken, habe ich noch nicht richtig untersucht. Wie sind da eure Erkenntnisse? Wie wirken sich diese Unterschiede praktisch aus?

  • die abnahme am loch habe ich im letzten jahrzehnt oft gemacht, seit einiger zeit aber nicht mehr.

    vergleiche von mehreren mikros habe ich an der stelle aber nicht gemacht, denn für einen ernstzunehmenden vergleich müsste man die ja wirklich gleichzeitig einsetzen - was live oft ein bisschen schwierig sein dürfte.


    ich habe aber seit längerer zeit eine andere idee, die ich mal umsetzen möchte. dabei ging es in meiner betrachtung tatsächlich auch um das thema tiefe frequenzen vs. richtcharakteristik, wenngleich auch mit einem komplett anderen lösungsansatz:

    ich werde mal mein DPA 4091 messmikro in die bassdrum legen. das ist eine kugel, die bekanntermaßen bei tiefen frequenzen die angesprochenen probleme nicht hat - und da meine version eine sehr unempfindliche ist, ist das mikro bis über 150dB nahezu verzerrungsfrei einsetzbar.

    hat das schonmal jemand gemacht??

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich kann mich erinnern, dass ein Kollege hier in der Gegend in den Achzigern eine Zeit lang das PL9 omni in der Kick benutzt hat. Das hörte sich für mich eher nicht so doll an, was aber sicher auch daran lag, dass es eben 'full range' und nicht in einer Zweiwegetechnik benutzt wurde. Prinzipiell haben Kugeln eigentlich die bessere Basswiedergabe, was aber in unseren Anwendungen für Nieren also Nahmikrofonie/ Bassanhebung durch Nahheitseffekt und die Abstimmung durch die Hersteller mehr als ausgeglichen wird.


    Interessant fände ich die Kombination Kugelkondenser für Bass in Kombination mit einer Niere und einer 100Hz Weiche als Zweiwegeanordnung.