Lagerung und Betrieb von PA und DJ Equipment in kaltem Club

  • Guten Tag, da wir uns endlich den Traum erfüllen konnten eine eigene Location für Partys zu bekommen stellen sich uns nun einige Fragen.


    Momentan ist in der Location leider die Heizung ausgefallen und die Temperaturen sinken stetig. Bis jetzt ist es nachts noch nicht unter 0 grad gewesen, was wahrscheinlich auch an der ausgiebigen Dämmung (eigentlich zwecks des Klangs) liegt. Nun frage ich mich was mit den Komponenten passiert wenn die Temperaturen im Raum nachts tatsächlich unter 0 wandern.

    Momentan stehen in dem Raum:

    DJ Equipment: 2xcdj, mixer, 2 Plattenspieler

    PA Equipment: 3x Endstufe, 4 subwoofer und 2 Tops, 2 Monitore und DSP


    Ich hab oft gelesen, dass nicht die Temperatur schädlich ist, sondern der schnelle wechsel zwischen warm und kalt und das Kondenswasser welches die Elektronik schädigt.


    Nun ist es ja nicht so, dass die Temperatur schnell von kalt auf warm wechselt, denn es ist ja momentan immer kalt in dem Raum :D ;(

    Jetzt zu meinen Fragen:

    1. Wenn ich die Endstufen und alles was selbst Wärme abstrahlt bei minus graden einschalte, kann sich das negativ auf die Elektronik auswirken?

    bzw. kann sich dadurch schon Kondenswasser bilden? quasi durch die Eigenwärme der Elektronik?


    2. angenommen es hat um die -5 bis 3 grad in dem Raum. Gäste kommen. Über den Abend wird der Raum dann natürlich wärmer (bei 70-100 Leuten auf engem Raum). Muss ich dann noch was beachten? wie z.B die Lautsprecher Membranen erst etwas einspielen lassen, dass sie warm werden? oder vorher doch lieber mit Heizlüftern den Raum etwas erwärmen?


    3. Wie muss ich vorgehen wenn ich den Raum mit mehreren Heizlüftern aufwärmen möchte? bspw. Raumtemperatur -4 grad und die Heizlüfter erwärmen den Raum auf 15grad. Wie lange muss ich da warten bis sich die Geräte akklimatisieren?



    Ein paar Infos noch zur Temperatur:

    Die Innentemperatur ist momentan immer ein paar grad wärmer als außen.

    Im Winter ists bei der Location gerne mal -20 grad.

    Die Lautsprecher haben wir momentan mit Decken eingepackt um die Membranen vor Frost zu schützen(bringt das was?)



    Mit freundlichen Grüßen

    Johannes Fischer

  • guma

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Prinzipiell ist das Problem, wie Du bereits festgestellt hast eine mögliche 'Betauung' d.h. die Bildung von Kondenswasser.
    Kondenswasser bildet sich dann, wenn ein kalter Gegenstand in warme Luft kommt. Das liegt daran, dass kalte Luft viel weniger Feuchtigkeit speichern kann als warme Luft. Das Problem tritt also auf, wenn ein Temperaturunterschied besteht, also ein Gerät z.B. aus dem kalten Auto in eine beheizte Location o.ä. gebracht wird.
    Das genaue 'Resultat' (ob und wieviel Kondenswasser) hängt von vielen Parametern, wie Luftfeuchtigkeit und der Temperaturdifferenz ab.
    In deinem Fall würde ich für das Equipment keine Gefahr sehen.
    Das Aufwärmen ist unkritisch, wenn die Geräte sich mit im Raum befinden, mal sollte darauf achten, dass sie eben mit erwärmt werden (und nicht in einer kalten Ecke stehen o.ä.).

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  • Wenn natürlich sehr hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, z.B. weil man eine Party gefeiert hat, dann sollte man gut lüften, ansonsten wird sich beim Abkühlen Kondenswasser bilden, aber dann nicht nur an/in technischen Geräten, sondern überall.

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  • Lagern & betreiben ist zunächst unkritisch, aber:

    Permanent hohe Luftfeuchtigkeit greift aber Komponenten an, Stahl rostet, verzinkte Case-Ecken laufen an usw.

    Menschen atmen, schwitzen - geben Feuchtigkeit ab! Allein schon wegen Corona muss gelüftet werden, ansonsten gab es schon immer Vorschriften über den sogenannten "hygienischen Luftwechsel" zur Bereitstellung von Frischluft.

    Wenn Ihr die Feuchte bei Veranstaltungen nicht "weg lüftet" wird sie an kalten Gebäudeteilen, wie Wänden, Decken, herausstehenden Stahlträgern etc kondensieren, da der Taupunkt an den kalten Teilen unterschritten wird.

    Ein eiskaltes Stahlbetongebäude nimmt UNMENGEN Energie auf, bis sich die Wände so weit erwärmen, dass kein Kondensat anfällt.

    So eine Location elektrisch über Warmluft zu heizen wird teuer! Gas- oder Ölheizer gehen nur, wenn sie das Abgas abführen und nicht Abgas und Wasser in die Luft einbringen.

    Ich würde Euch empfehlen, die Bude mittels Infrarotstrahlern zu heizen, besonders bei nicht ständiger Nutzung, deren Vorteil wäre:

    Wärme ist ohne Vorheizzeit spürbar und ist auch dann noch präsent, wenn gelüftet wird (Heizpilz-Effekt).

    Es wird nicht energiefressend die Luft erwärmt, sondern Gegenstände und natürlich die Gäste.

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Wie schon beschrieben ist das schlimmste Problem, wenn feuchtwarme Luft auf kalte Geräteoberflächen trifft und das Gerät dann "schwitzt", also Kondensat ausfällt.

    (Im Winter ausladen aus dem kalten Fahrzeug und in der feuchtwarmen Lokalität aufbauen)

    Ein weiteres Problem ist auch längeres lagern in feuchten, unbeheizten Räumen. Es laufen nicht nur Beschlagsteile an, sonder schau dir mal die TReiber ins Lautsprechern an, die so gelagert wurden.

    Da sind die Magnete stark verrostet, auf aLuminiumobeflächen bildet sich ein als dicker weißer Flaum Aluminiumoxid und innen im Lautsprecherchasis drinnen (Luftspalt!) sieht es nciht viel besser aus.

    Was bei Lautsprechern in Installationen üblich ist, die im Kalten im Freien hängen ist folgendes:

    Bei Nichtbetrieb wird auf die Lautsprecher durchgängig ein Signal draufgegeben, nur soviel, dass die Schwingspulen quasi die Box temperieren und es zu keinen Feuchteproblemen im Lautsprecher kommt.


    Am sinnvollsten bei einer Indooranwendung scheint mir aber auch den Raum auf eine gewisse Temperatur durch dauerndes Heizen zu bringen. (bloß nicht ständige kalt-warm-Wechsel)

    Was wie beschrieben gar nicht geht ist Heizen mit einer Gasheizung, die direkt mit der Verbrennungsluft (ohne Wärmetauscher) den Raum beheizt, weil bei der Verbrennung von 1L Gas etwa 1,5 L Wasser entstehen....

    Viele Grüße,
    Fux

  • Was helfen kann ist zuerst die Geräte einschalten bevor geheizt wird. Die sind dadurch in der Regel etwas wärmer als die Umgebung und damit nicht mehr der Ort an dem Feuchtigkeit kondensiert.

    Kritischer ist aber das Abkühlen nach der Benutzung eines Raumes. Da wird der Taupunkt überschritten und Wasser kondensiert aus. Auch hier erst mal die Geräte laufen lassen bis alles abgekühlt ist und gut lüften damit die Feuchtigkeit raus kann.

    Prinzipiell gilt: So lange die Geräte der wärmste Ort im Raum sind wird sich dort kein Kondenswasser bilden. Das kann dann nur in den kalten Raumecken den Schimmelpilz füttern…

  • moin,

    Bei uns im Bandbunker Proberaum haben wir das Problem mit einem elektrischen Luftentfeuchter in den Griff bekommen.

    Dort wird geheizt wenn wir da sind, danach nicht.

    Klar wird Strom verbraucht, auf die Energie Effizienz zu achten lohnt sich.

    Wir haben ein Messgerät das zur Luftfeuchtigkeit und Temperatur auch die Tropf Temperatur anzeigt. Achte auch auf die Fläche die das Gerät schaffen kann.


    LG Rebecca

  • Mir erschliesst sich eigentlich noch nicht so ganz, wie die Situation einzuordnen ist. Von welchem Zeitraum sprechen wir?


    Im Einfühungspost ist die Rede von einer defekten Heizung. Wird die wieder repariert? Wann ist das soweit, bzw. für welchen Zeitraum braucht es jetzt eine Notlösung für das Equipment?


    Was auch ganz gut taugt, um einen Raum schnell kuschlig warm zu bekommen, sind ein paar Kannen Par64 mit 1kW-Leuchtmitteln. Hat den Vorteil, dass es speziell dort warm wird, wo es auch hell wird.

    Der Ton macht die Musik.

  • Was auch ganz gut taugt, um einen Raum schnell kuschlig warm zu bekommen, sind ein paar Kannen Par64 mit 1kW-Leuchtmitteln. Hat den Vorteil, dass es speziell dort warm wird, wo es auch hell wird.

    Stimmt - wer hilft verkabeln ? :D


    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Den richtig heftigen Kachelofeneffekt bekommt man aber erst mit den Audienceblindern 4x650W. da braucht's aber schon einen anständigen Dimmer, sonst wird das nichts.

    Einstecken ohne Dimmer geht gar nicht. Das ist wenn die Lampen kalt sind wie Kurzschluss für die Sicherung... ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • 4x650W.

    ...da lach' ich ja drüber :D:D:D


    ...an der Decke hängen knapp 110kW - die restlichen knapp 40kW (die nicht mehr an die Decke passen) und etwa 20kW Reserve hängen hier in meiner Werkstatt... - an die 40kW Brenner (Reserve) sind unbestückt...

    ...macht grob 1/5 (ein Fünftel) MegaWatt 8) - happy Grilling :D

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

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  • Ja, dass da mehr Kannen hängen habe ich schon gesehen. Was ich meinte ist lediglich, dass man auf die Fläche betrachtet halt bei einem 4er Blinder mit 4x650W bestückt wesentlich mehr Wärmeoutput hat als mit Parkannen, egal ob 0,5 oder 1 KW Presskolben, Raylights oder sonst was. Die Lebensdauer ist natürlich dementsprechend äußerst kurz. Ich glaube es waren typisch 50 h angegeben. (wenn man sie nicht schüttelt so lange sie heiß sind.... ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Also ich kann aus gut 30 Jahren Lagerung der Technik in Garagen sagen, dass die Geräte keine Schäden erlitten haben. Geräte wie CD Player wurden dort aber nicht eingelagert. Die langsamen Temperaturänderungen bei leichter Belüftung führen zu keiner Kondensbildung. Auch starke Minusgrade haben nichts gemacht.