Unterwegs mit Roadies (1978)

  • Naja das ging schon, man ist rüber mit Westgeld und kam mit dem Zeug zurück. Da gab es noch ganz andere Dinger, die Nachgebaut oder über die Grenze geschoben wurden. Bruce-Springsteen-Konzert am 19. Juli 1988 in Ost-Berlin wurde die Technik komplett von der DDR gestellt ;) . Da gibt es ein Haufen Geschichten zu . Wie MA Dimmer, selbst gebaute Kannen und ein Lichtpult das im Westen gekauft wurde abenteuerlich über die Grenze geschafft wurde.

  • Eigentlich erschreckend wie lange es gedauert hat bis sich endlich Cases mit Rollen durchgesetzt haben. 1980 machte man den ganzen Spass jetzt auch schon seit etwa 20 Jahren...

    Na ja - zu den meisten Bühnen ging's damals eh durch Treppenhäuser oder über irgendwelche aufgeweichten Äcker und Wiesen. Und Rollen waren echt teuer. Hab im letzten Herbst noch ein paar Gigs in alten englischen Theatern gehabt. Also Gebäude, die quasi aus Stufen und Treppen bestehen. Rollen hätte man sich da echt sparen können.

    Und in meinem Stammvenue (ebenerdiges Load, 1,2m hohe Bühne) gab's die ersten 15 Jahre oder so auch gar keine Rampe. Irgendwie kein Thema bei seinerzeit 100-200 Teil- und Vollproduktionen im Jahr; Arbeitseinstellung des damaligen - mittlerweile verstorbenen - kostenbewussten Betriebsleiters: "Ja, wieso jetzt? Das können die Jungs doch auch drauf heben?!"

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • gab's die ersten 15 Jahre oder so auch gar keine Rampe.

    Da ich in meinem ersten Leben einen Metall Beruf gelernt habe, hatten wir für unseren ersten "richtigen" LKW (508 Kasten) Mitte `80 eine Klappladeschräge aus Stahl gebaut. Die passte quer hinten rein. Mit dem Teil waren wir vielen Kollegen weit voraus 8) . Das Teil war leider nur ca. 3,20m lang. Für einen LKW mit Kasten (der hat eine recht niedrige Ladekante) war das ok. Aber auf einer 1,20m Bühne dann doch wieder weniger.


    Bei unseren ersten 7,5-tonnern (ohne LBW) haben wir immer beim Kauf darauf geachtet, dass unter dem Koffer, über dem Rahmen, genug Platz war, um eine Ladeschräge einschieben zu können. Es musste dann immer eine passende Ladeschräge gebaut werden, und am LKW gab es kleine Anbauten. Auch hierfür wurden wir oft beneidet. Beim letzten LKW dieser Bauart war so wenig Platz, dass die Ladeschräge ständig klemmte. Da lag immer ein Ziegenfuß bereit, um das Teil frei zu bekommen.

    mfG


    Uwe

  • Und keine schwarze Engelbert-Strauss Seuche.

    Naja, wenn ich mir die Kollegen im Video ansehe, macht eine heutige Helfercrew schon den professionelleren Eindruck. ^^

    Aber immerhin schleppen die Herrschaften ohne zu murren die 1000 verschiedenen Koffer durch die Gegend. Wann wurde eigentlich die Rolle am Case erfunden? :/


    Sicherlich hätte das damals(tm) viel Charme und hat (zeitweise) auch Spass gemacht, aber gerade die 'hier ziehen alle mit und arbeiten halt auch mal etwas viel mehr und 20 Stunden geht schon mal'-Einstellung aus den Anfängen macht ja bis heute noch Probleme. Immerhin werden die Helfercrews mittlerweile oft nach 8 Stunden ausgetauscht - für Techniker klappt das aber noch lange nicht bei allen Dienstleistern. War halt schon immer so...

  • naja, das mit den arbeitszeiten ist eben erst in den letzten jahren zu einem wirklichen problem geworden :)

    aber was ich auf keinen fall merh brauche ist das amp rack mit den analog weichen und die dimmer racks mit den lastcore kabeln. als eines der ersten hot patches kam mir auf einer tour aus ami land ein xlr steckfeld in die finger :)

    das muß so 92 gewesen sein. ich bin ja auch erst seit 90 in der branche

  • als eines der ersten hot patches kam mir auf einer tour aus ami land ein xlr steckfeld in die finger :)

    das gabs noch lange danach... meine letzte Begegnung mit so was war um 2009 in Basel. Es war auch aufgrund der Casefarbe sofort klar wer das ursprünglich gebaut hat... ;)

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • die, die heute in den beruf einsteigen, können sich ja nur noch schwer vorstellen, wie das so mit einem midas verona ... abging.

    Neumodisches Leichtplastikgerümpel. Hat ja nicht mal Einzelkanalmodule. Die richtigen analogen Rückenbrecher die für den "normalen" Schallmöbelvermieter noch leistbar waren sind PM3000, MH4 und vor allem deren Netzteil- und Sideracks.

    Für Ausbildungszwecke hab ich im Lager aber auch bewusst noch eine GB4 und eine Licon (erste Serie). Da sind viele Sachen einfach anschaulicher zu erklären.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zum Vergleich wie sich der Beruf (oder auch nur dessen Berichterstattung) verändert hat:
    2017. Hab' ich noch nicht gesehen, meistens waren die Selbstversuche der investigativen Kandidaten irgendwie mehr ein Einblick in 7 Tage untaugliche Person versucht sich mal und stellt eine subjektive Kollision eigener Erwartungshaltungen langatmig dar statt überraschende Einblicke in das reale Leben zu geben... aber wer weiß.

  • Zum Vergleich wie sich der Beruf (oder auch nur dessen Berichterstattung) verändert hat:
    2017.

    Die Zukunft (Fachkräftemangel und so...):

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  • Und in meinem Stammvenue (ebenerdiges Load, 1,2m hohe Bühne) gab's die ersten 15 Jahre oder so auch gar keine Rampe.

    Klassische Tourtrailer (Jumbo mit Dancefloor) haben ja auch genau deswegen drei Rampen dabei: Zwei ordentlich schwere 4m-Klopper mit Rand, transportiert in Einschubschienen aussen unter dem Trailerboden. Und die "Kleine" für den Dancefloor und Ladedocks ohne Hubrampe, aber dafür mit leichtem bis erheblichem Höhenversatz . Den Fehler letztere nach dem Laden des Dancefloors direkt auf selbigem zu verstauen statt ganz hinten macht man genau ein Mal.

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  • Klassische Tourtrailer

    Nur dass es die so (Schwanenhals) kaum noch gibt. Das sind heute fast alles Niederflur - Großraumtrailer mit durchgehend glattem Ladeboden.


    Ansonsten spiegelt das Filmchen tatsächlich die Wirklichkeit (vor Covid) ziemlich realistisch wider. Zumindest meine - die Drehorte/ Venues (Capitol/ Schlachthof/ Huxleys/ Freiheit/ Batschkapp/ hab' ich einen vergessen?) kenne ich alle in- und auswendig; die Fragen des Interviewers an die Crew würde ich fast 1:1 genau so beantworten.

    Zwei Dinge passen allerdings gar nicht: in meiner Welt sind (fast) alle Protagonisten 20-30 Jahre älter. Und bei der Antwort auf "wie viele Tage/ Nächte deines Lebens hast du schon im Nightliner verbracht?" (Antwort: bestimmt schon 50:thumbup: *finger ) fehlt die eine oder andere Null.

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Das ist glaube ich eine Urban Legend aus der Zeit, als viele essentielle Dinge zwischen 200 und 600 Kilo (Double Container Trusses, Genie Lifte, XL4, Ingolfs 12er Dollies, Eddies Einbauküche, Ossis Toolcase, mein 2x19"/ 32HE Case-in-Case Siderack) nicht in den Aufzug passten (bzw. das Ding sich wegen angeblicher Überlast partout nicht rühren wollte).

    Auf jeden Fall aber prägende Erfahrungen!

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  • "Kalau Band", irre. Da hatten wir mal Mitte der 80er örtlich PA gestellt. Vielleicht war es ja sogar die Tour, die dort eingeblendet ist. Da müsste ich mal in alten analogen Ordnern nachschauen.

    Ich erinnere mich: wir hatten den FOH komplett auf Tischen (FOH Riser) aufgebaut, obwohl es nur eine kleine 400-500er Halle war. Das war zu der Zeit eine oft gesehene Marotte, den FOH so hoch zu bauen. Brrrr.

    mfG


    Uwe