Gobos lasern?

  • Liebe Kolleg*innen,


    eine Frage zur Goboherstellung:


    Ich habe eine ganz tolle Bezugsquelle für Glasgobos und dort werde ich auch weiter einkaufen. Nun hätte ich aber auch Bedarf an sehr billigen Gobos für diverse Dekozwecke bzw. Versuche. Wie sind die Erfahrungen diesbezüglich:


    - welches Blech (Material, Stärke, dunkle/schwarze Beschichtung) bräuchte ich

    - für einen 200W LED Movinghead?

    - für einen Source4 Jr. mit (ich glaub) 575W Leuchtmittel?


    Geht das vielleicht schon mit dem "Wohnzimmerlaser"?


    Wo würdet ihr das anfragen, sowohl das Material als auch die Herstellung?


    Danke für eure Tipps,


    lg Thomas

    "Klappe zu Gehirn! Sonst kriegst du eins mit dem Wattestäbchen."
    H. J. Simpson


    Thomas Albenberger
    Österreich

  • Ich kann mir nicht vorstellen das sich das lohnt 🤔 es gibt ja bei Metall Gobos eine riesen Auswahl an Standard-Gobos für so ziemlich jede Anwendung, alleine bei Rosco sind das vermutlich gut 1000 Motive.


    Und wie zegi schon sagt braucht man da schon nen vernünftigen Laser plus Material...?

    Daniel Frigger

    Sales&Support

    Vari*Lite//Strand Lighting

    GreenHippo


    CAST C.Adolph & RST Distribution GmbH

  • Aus echtem Interesse würde mich wirklich interessieren, was gemeinhin unter einem "Wohnzimmerlaser" verstanden wird!

    Ich nehme an, dass damit die Geräte gemeint sind, die man noch ohne fremde Hilfe ins Wohnzimmer stellen kann. Geräte bis rund 10 Watt Laserdiode.


    Danach wird es in der Regel sperrig. Ob es jedoch überhaupt Sinn ergibt, so ein Gerät im Wohnzimmer zu betreiben, bleibt aufgrund der Rauchentwicklung fraglich.

    Der Ton macht die Musik.

    Einmal editiert, zuletzt von zegi ()

  • Aus echtem Interesse würde mich wirklich interessieren, was gemeinhin unter einem "Wohnzimmerlaser" verstanden wird!

    Naja, da würde ich schon auch diese 40 oder 50 Watt co2 Dinger für ein paar hundert Euro auf Ebay ohne Unterbau dazuzählen, mit den Tante Hilde die Sperrholzsternchen für den Weihnachtsmarkt rausbrennt.


    Metall ist damit tendenziell unmöglich zu schneiden, und muss ggf sehr individuell vorbehandelt werden um es zu gravieren.

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  • Naja, da würde ich schon auch diese 40 oder 50 Watt co2 Dinger für ein paar hundert Euro auf Ebay ohne Unterbau dazuzählen, mit den Tante Hilde die Sperrholzsternchen für den Weihnachtsmarkt rausbrennt.


    Metall ist damit tendenziell unmöglich zu schneiden, und muss ggf sehr individuell vorbehandelt werden um es zu gravieren.

    So war es gemeint. 500,- Euro Ebay etc.


    Danke für eure Einschätzungen!


    lg, Thomas

    "Klappe zu Gehirn! Sonst kriegst du eins mit dem Wattestäbchen."
    H. J. Simpson


    Thomas Albenberger
    Österreich

  • Ich nehme an, dass damit die Geräte gemeint sind, die man noch ohne fremde Hilfe ins Wohnzimmer stellen kann. Geräte bis rund 10 Watt Laserdiode.


    Danach wird es in der Regel sperrig. Ob es jedoch überhaupt Sinn ergibt, so ein Gerät im Wohnzimmer zu betreiben, bleibt aufgrund der Rauchentwicklung fraglich.

    Erstaunlich. Hier wird regelmäßig die volle Breitseite aufgefahren, wenn jemand vom geplanten Einsatz eines Lasers auf einer VA berichtet, aber fragwürdige Fernost-Markierkonstrukte für den Heimgebrauch mit 2-3 Größenordnungen größerer Leistung locken niemanden aus der Reserve.


    Nicht falsch verstehen, auch für mich macht es einen Unterschied, ob jemand nur sich selbst und ggf. seine Wohnung gefährdet oder fahrlässig zahlreiche Veranstaltungsbesucher - aber was ich gerade bei billigen Lasermaterialbearbeitungsmaschinen an "Sicherheitstechnik" und Qualität der Strahlquellen an sich gesehen habe, passt auf keine Kuhhaut. Ganz zu schweigen von diversen laserinduzierten Personen- und Sachschäden, die wirklich, wirklich fies sein können.


    Für versierte hauptberufliche Anwender sicherlich ein kalkulierbares Risiko, aber gerade wegen der vermeintlich einfacheren Bedienbarkeit für Hobbyanwendungen aus meiner Sicht um einiges gefährlicher aus Kreissägen und Winkelschleifer.

  • Ich oute mich hier mal als einer von jenen, die so einen "Wohnzimmerlaser" ihren eigenen nennen. Und nein - ich röste damit keine Weihnachtssterne.


    Aus bekannten Gründen schwächelte die Auftragslage in den letzten Monaten ein wenig und so kam es, dass ich ein altes Hobby wieder ausgegraben habe. Irgendwann kam dann die Frage auf, ob man das, was ich sonst mit dem Fräser aus Kunststoffplatten fräse, nicht auch mit dem Laser schneiden könnte.


    Ich machs kurz: diese Fackeln sind alles andere als trivial und mit maximalem Respekt zu begegnen. Am gefährlichsten sind dabei wahrscheinlich trotzdem die stets mitgelieferten Schutzbrillen...


    In aller Regel lassen sich die Teile für filigrane Dinge nur unzureichend fokussieren, was der meist unfassbar billigen Optik zuzuschreiben ist. Darüber hinaus ist den Dioden nur eine sehr eingeschränkte Lebensdauer beschieden und "von der Stange" funktioniert da erst mal nicht wirklich viel (Stichwort: Air assist) oder ist im wahrsten Sinne brandgefährlich.


    "Kurz mal während dem Frühstück die Kundengobos lasern" ist also die schlechteste aller denkbaren Optionen.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Irgendwann kam dann die Frage auf, ob man das, was ich sonst mit dem Fräser aus Kunststoffplatten fräse, nicht auch mit dem Laser schneiden könnte.

    Der Großteil der gängigen Kunststoffe absorbiert Dioden- und Festkörperlaserstrahlung nur sehr schlecht, deswegen sind Schweiß- und Schneidprozesse da kaum möglich, ineffizient oder "rotzig", je nach verfügbarer Leistung.

    Mit CO2-Lasern sieht das anders aus.


    Bei Metallen ist es andersrum, allerdings braucht man da allein aufgrund der größeren Schmelztemperatur deutlich mehr Leistung; üblicherweise wird das Schneiden auch mit Schutzgas unter hohem Druck unterstützt (noch was, was in kleinen, geschlossenen Räumen ausgesprochen ungemütlich ist).


    Weder das eine noch das andere würde ich im Wohnzimmer machen, vermutlich nicht mal in der Garage.

    In aller Regel lassen sich die Teile für filigrane Dinge nur unzureichend fokussieren, was der meist unfassbar billigen Optik zuzuschreiben ist.

    Ausschlaggebend ist vor allem die bei Dioden deutlich schlechtere Strahlqualität. Wir haben mal versucht, mit Diodenlasern Dünnblech (<1mm) zu schneiden - so ab 800 W ging das halbwegs, das war aber alles andere als eine Diode von der Stange.

    Optiken für CO2-Laser bestehen aus Zinkselenid. Wenn einem so ein Ding runterfällt und zerbricht, sollte man schleunigst das Weite suchen.

    Am gefährlichsten sind dabei wahrscheinlich trotzdem die stets mitgelieferten Schutzbrillen...


    [...]


    "Kurz mal während dem Frühstück die Kundengobos lasern" ist also die schlechteste aller denkbaren Optionen.

    Eine Laserschutzbrille, die den Namen verdient, kostet ca. 800 EUR netto...


    Den letzten Satz unterschreibe ich komplett. Es ist weder wirtschaftlich noch sonstwie auch nur annähernd clever.

    Es gibt nahezu überall Firmen, die einem aus nahezu allen gängigen Materialien nahezu jede Geometrie zu verschwindend geringen Kosten in überschaubarer Zeit lasern - entweder beim Stahlbauer um die Ecke oder in den immer häufiger werdenden Jobshops für Dekogeschichten.

    Es gibt auch Firmen, die sich auf Feinblech spezialisieren. Die Schnittkanten sind dabei so nah an "gefräst", dass sich ein Vergleich in jedem Fall lohnt.


    Sorry für OT, ich hoffe mit dem letzten Absatz den Themenbezug wiederhergestellt zu haben.