Akustik-Elemente für Medienmöbel

  • Geschätzte Kollegen,


    mein Kunde betreut/installiert standortübergreifend für einen öffentlichen Träger diverse Konferenzräume,
    welche teils akustisch schwierig sind. (Viel Beton bzw. Glasflächen, nüchterne Möblierung, funktionielle Bodenbeläge)


    Einziger gemeinsamer Nenner sind einheitliche Medienmöbel unter der Glotze an der Wand.

    (ca. 0,7 -1m² Frontfläche, näherungsweise quadratisch)

    Daher kam die Frage auf ob es möglich wäre, zumindest die Möbelfronten mit

    optisch unauffälligen Akustikelementen zu versehen.

    Da die Räume häufig nur von sehr wenigen Personen gleichzeitig genutzt werden,
    erhofft man sich zumindest eine gewisse Verbesserung, da die Sprecher weitgehend frontal zum Möbel sitzen.


    Dass man für ein ordentliches Konzept beim Endkunden eine deutlich größere Kelle auspacken muss ist den Beteiligten bewusst,

    Man möchte aber zumindest einen ersten Lösungsansatz präsentieren können,

    ohne den kompletten Weg über diverse Innenarchitekten, Entscheidungsgremien etc. gehen zu müssen.

    Leider bekommt man beim Thema Akustikelementen eine eher unüberschaubare Anzahl an Treffern in Internetz,

    die sich teils auch ganz ordentlich im Preis unterscheiden.

    Daher die Frage welcher Hersteller mit sinnvollen Produktlösungen aufwarten,
    und diese ggf. kundenspezifisch modifizieren kann.


    Wunschvorstellung des Kunden:


    - mechanisch halbwegs robust - Staubsauger oder Getränkewagen wird im Laufe der Jahre bestimmt mal dagegenrumpeln

    (also eher Schaumstoff mit Stoffbespannung, als auf Maß gesägtes sprödes Plattenmaterial)

    - Aufbauhöhe ca. 3-4 cm

    - muss einigemaßen formstabil sein, da das Element als eigenständiges Modul nachträglich auf die Frontblende eingehakt
    werden soll
    - optisch dezent, das Möbel an sich ist sehr schlicht und aus weiß lackiertem MDF gefertigt.
    - preislich nicht komplett in der Voodoo-Ecke angesiedelt,


    Aus Haftungsgründen (Schadstoffe, Brandverhalten, ggf. mir unbekannte Normen für Büroumgebungen etc.)
    möchte ich keine Selbstbau-Lösung anbieten, und traue mir eine mechanisch astreine Stoffbespannung
    in Kleinserie auch nicht so recht zu.


    + + +


    Hat außerdem jemand Erfahrung ob Schaumstoffblöcke/Akustikelemente hinter der Glotze was bringen?
    Sind meistens Displays in der Größenordnung 65 bis 86 Zoll.
    Die Wandhalterung ist jeweils mit 8cm zusätzlichem Abstand zur Wand montiert,
    soviel Plattenstärke wäre also möglich ohne sich thermisch ein Ei zu legen.

    VIelen Dank für Euren konstruktiven Input!

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


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  • Habe da mal was in einem Altbau-Konferenzraum, in dem bauliche Massnahmen nicht erlaubt/erwünscht waren umgesetzt.

    Problemfrequenzen waren (wenn ich mich recht erinnere) vor allem zwischen 500-1500Hz.


    Ich habe es dann mit ca. 10 Basotectplatten (je 0.5x1m, 50mm Stärke), welche auf Kundenwunsch mit einer Mineralfarbe vom Maler mit Verzierungen versehen wurden, gelöst. (robust ist das aber nicht)


    Das Ergebnis war noch weit weg von Studioklang, aber immerhin konnte man sich danach am grossen Konferenztisch gegenseitig verstehen.


    Bei <1qm sehe ich ehrlich gesagt schwarz.

    Wenn die Probleme im tieffrequenten Bereich liegen kann man das Problem evtl. mit aktiven Absorbern angehen.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Bei <1qm sehe ich ehrlich gesagt schwarz.

    +1


    diese fläche ist viel zu klein, um auch nur eine erahnbare verbesserung zu bringen.
    und mit den hochglanz lackierten flächen ist es ja schon ausgeschlossen worden, das gesamte gehäuse des medienmöbels mit dämmstoffen zu überziehen, um wenigestens auf ein paar m² zu kommen.


    dämmstoffe unter dem tisch sind zwar nicht wirklich optimal, können in solchen situationen aber nicht schaden - sofern der tisch eine nennenswerte größe besitzt.


    das einzige, was in solchen räumen ein bisschen hilft, ist die mikros viel näher zu den sprechern zu bringen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Akustikbilder Manufaktur, Akkustikbilder, Platten, Säulen, Kreise: Einfarbig & Motiv
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    So was in der Art hab' ich schon im Einsatz in 'nem Beton-Glas-Bunker gesehen und (nicht) gehört.


    Bei uns im Saal haben wir in den Künstlergarderoben ebenfalls dekorative Wandelemente zur akustischen Verbesserung des Raumes aufgehängt (hallige, rechtwinklige Räume mit parallelen Wänden).

    Preislich kannste da aber gut 400 €uros pro qm rechnen...

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • So was in der Art hab' ich schon im Einsatz in 'nem Beton-Glas-Bunker gesehen und (nicht) gehört.

    All zu oft spielt die Akustik beim Bau eine untergeordnete Rolle. Was völlig sinnfrei erscheint, wenn es darum geht, dass man sich (oder eine Übertragung) in diesem Raum möglichst stressfrei verstehen sollte.


    In unserer Schule gibt es einen Klassenraum, der wegen eines deutlich eingeschränkt hörfähigen Schülers umgestaltet wurde (mit Teppich und anderen Maßnahmen). Das Unterrichten in diesem Raum ist VIEL (!) angenehmer und deutlich entspannter (für Schüler und Lehrer). Entsprechende Maßnahmen (gern auch ohne Teppich) sollten zum Standard werden. Ja, es gibt in allen Räumen die festen grobfaserigen dünnen weißen Akustikplatten an der Betondecke (keine Ahnung, wie die richtig heißen). Das ist bestimmt besser als nichts, aber noch lange nicht gut.

  • diese probleme in der raumakustik sind ja seit jahrzehnten bekannt.

    nicht nur "designte" firmengebäude kämpfen mit schlechter akustik, sondern leider auch nicht wenige schulen und kindergärten. auch akustisch schlechte hörsäle habe ich schon erleben müssen.


    meiner meinung nach ist es in den letzten 20 jahren besser geworden, offenbar legt man im architekturstudium mittlerweile mehr wert auf sinnvolle akustik. aber es gibt eben noch genügend altlasten, vor allem aus den 1970er bis 1990er jahren. und es gibt auch noch genügend architekten, die in der zeit gelernt haben und die nach wie vor noch aktiv sind. bei einigen davon spielt das wort "wohlfühlen" eindeutig keine rolle.

    aber ich schweife ab...


    die idee mit den akustikbildern gefällt mir sehr gut!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wende dich da doch einfach an einen Polsterer/Sattler, ob der jetzt Sitzschaumstoff oder

    Basotec mit Stoff bezieht macht ja keinen großen unterschied. Gerade im Sitzbereich

    gibt es auch Stoffe die abwischbar, strapazierfähig und die nötige Brandklasse haben.


    In niedrigen Räumen bringt Deckenabsorber sehr viel ohne groß aufzutragen.

    Bzw. die entsprechende Akustikdecke (Odenwaldakustikdecke oder flächige offenporige Gipsdecke

    mit dahinterliegender Dämpfung)


    Die Bilderidee finde ich auch gut, ist aber eher weniger "gestaltungsneutral"

  • So einen Besprechungsraum bekommt man nur mit Fläche in den Griff...

    Mit einem m2 brauchst Du nicht anzufangen...


    +1 für Decken Segel / porösen Absorber.

    +1 für Tisch + Sessel an der Unterseite.


    Möbeltüren geschlitzt oder gelocht ausführen.


    LG dd

  • Danke schon mal für die Tipps - die Sache mit den Basotect-Klötzen unter den Tischen

    ist auf jeden Fall eine Erwähnung bei der Rennleitung wert,
    und mit den Akustik-Bildern könnte der Kunde ggf. gleich sein Logo mit verwursten lassen, bzw. sind in unifarben noch halbwegs bezahlbar..


    Die Grundproblematik ist natürlich allen bewusst - wir schicken bestenfalls ein kleines Fresskörbchen in den Brunnen, nicht das seilgestützte Rettungskommando...


    Das Thema Raumakustik in oft angemieteten Locations hat mein Kunde als IT-und Mediendienstleister aber auch nicht zu verantworten, wir versuchen nur eine möglichst realistisch umzusetzende, und preislich recht exakt definierbare Lösung zu finden. Und wenn ich ein paar Krümel vom Kuchen abbekomme wehre ich mich natürlich nicht :)

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


    Nächstes Meet&greet: Forentreffen am 27.3.2024 in Heilbronn
    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

    • Hilfreichste Antwort

    Das Thema Raumakustik in oft angemieteten Locations hat mein Kunde als IT-und Mediendienstleister aber auch nicht zu verantworten, wir versuchen nur eine möglichst realistisch umzusetzende, und preislich recht exakt definierbare Lösung zu finden. Und wenn ich ein paar Krümel vom Kuchen abbekomme wehre ich mich natürlich nicht :)

    Im Unwissen, wie die Raumnutzung tatsächlich ausschaut: Wie wäre es denn zumind. bei den ganz schwierigen Fällen mit mobilen, neutralen gehaltenen Stellwänden (weiss oder lichtgrau) aus geeignetem Material, welche man einigermassen geschickt und effektiv positionieren kann? ggfs auch als Demonstrations-Tool für die gröbere Kelle (Deckensegel o.ä.)...

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Pongs als Hersteller betreibt in Düsseldorf einen Showroom wo man deren akustische Lösungen für Möbel / Wand und Decke live erleben kann.
    Villa Lenz 40474 Düsseldorf

    :thumbup:

    Keine Signatur

  • Im Unwissen, wie die Raumnutzung tatsächlich ausschaut: Wie wäre es denn zumind. bei den ganz schwierigen Fällen mit mobilen, neutralen gehaltenen Stellwänden (weiss oder lichtgrau) aus geeignetem Material, welche man einigermassen geschickt und effektiv positionieren kann? ggfs auch als Demonstrations-Tool für die gröbere Kelle (Deckensegel o.ä.)...

    gute idee!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • wora

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  • ...hab' ich auch vor ein paar Wochen jemandem vorgeschlagen, der 'n Tagungszentrum / Co-Workspace / Business-Meetig-Place hat und granatig beschi$$ene Akustik drinne hat, aber aus ästhetischen Gründen wollte deer das dann doch nicht...


    Ich hab' dem rollbare Stellwände / Raumtrenner / Dekoobjekte , sowie abgehängte Rahmen an der Decke in verschiedenen Größen, Farben und Formen vorgeschlagen mit Dämmung drinne, Molton bespannt, dann mit bedrucktem Fahnenstoff drumrum noch sein Logo, oder wasauchimmer drüberziehen...


    ...wer nicht will, der hat gewollt...

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

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  • skyper

    Hat den Titel des Themas von „Akustik-Elelemte für Medienmöbel“ zu „Akustik-Elemente für Medienmöbel“ geändert.