Hochton Membranmaterial Eigenschaften

  • Hi,


    ich guck aktuell wieder ein bisschen mehr in Richtung PA.


    Bei den Kompressionstreibern gibt es, wie bei HiFi Kalotten auch, unterschiedliche Materialien für die Membran.


    Ich habe verstanden, die Membran sollte zwar möglichst steif sein, aber trotzdem eine gewisse innere Dämpfung aufweisen.


    Kann man irgendwie generell was zu den Eigenschaften von PE/Mylar oder andere Kunststoffe und Metall z. B. Titan sagen?


    Wenn ich z. B. bei B&C die Frequenzgänge der Treiber mit Kunststoff und Titan vergleiche habe ich den Eindruck, dass Kunststoffe einen flachen Frequenzgang haben und Titan nach oben hin konstant abfällt.


    Aber Frequenzgang ist natürlich nicht das einzige. Wie ist es mit den Verzerrungen und dem Ein- bzw. Ausschwingverhalten?


    Bei 18s habe ich was interessantes zu den TiN beschichteten Membranen gefunden. Reduziert wohl massiv die 3. harmonische und Intermodulationsverzerrungen und verbesserte wohl zusätzliche das transiente Verhalten.


    Nach meinem Verständnis alles vorteilhaft für den Klang.


    Ansonsten habe ich noch nicht viel gefunden. 18s baut anscheinend viel Titan, BMS anscheinend überhaupt nicht.


    Was gibt es noch aus technischer/ Messtechnischer Sicht zu sagen?


    Was gibt es für Erfahrungen und Meinungen?

  • Hallo,


    da wurde schon Dekaden drüber philosophiert und getzt möchtest du da auch noch zu 'rum wesen' ... ?(.


    Auch gibt es neben Dom Membranen noch Ring Membranen ... quer und längs ausgekoppelt ... dazu noch Membran Materialien wie Papier ... Phenol ... Kohlefaser ... Keramik ... und sicher noch etwas was ich gerade vergessen habe. Bei Dom Membran Treibern gibt es 2-Slot / 3-Slot / 4-Slot Koppler . Gängige Druckkammer Treiber gibt es von 0,5" bis 2" Ausgang mit ganz unterschiedliche großen Membran Durchmessern dazu ... .


    Übrigens müssen Treiber zum Horn passen ... das Horn klanglich und funktionell zum Rest der Box ... die Box zur Anwendung ... das alles muß noch abgestimmt werden wenn vorher gescheit Projektiert wurde ... könnte wohl ein längerer Weg für dich werden.


    corn* Schotte

  • Es ist letztendlich ein Kompromiss aus laut, schön & teuer.

    Alles zusammen kann z.B. TAD 400x mit Beryllium Membran.


    Aber wie oben gesagt, ein sehr weites Feld.

    Viel weiter als alles, was unter 500Hz spielt...

    Never stop a running System

  • könnte wohl ein längerer Weg für dich werden.

    Das ist nicht schlimm. Ist ein Hobby, das mich seit meiner Kindheit begleitet. Mal mehr mal weniger.

    Ich habe vor etwa 10 Jahren ein Paar LMT121 MKII gebaut, ein Freund hat Bässe gekauft und zusammen ist das ne Anlage die für viele Sachen ausreichend ist.


    Es geht nicht darum jetzt schnell eine funktionierende Box zu bauen. Wie gesagt, Hobby. Aktuell ist mal wieder eine "mehr Phase" und ich interessiere mich allgemein dafür, was es zwischen Titan und Kunststoff, sagen wir von mir aus Mylar/PE an Unterschieden gibt. Bei einer Größe, sagen wir mal 1" und von mir aus 44 mm Spule und gehen davon aus, dass ein Horn gibt, an dem beide einigermaßen gut linear, auch unter Winkel spielen (also beide relativ gut an dem gleichen Horn spielen). Wegen mir ein RCF H100, 18s XT1086 oder Faital STH100. Und gehen wir davon aus, dass die Treiber höchstens bis 2 kHz runter spielen müssen.

    es kommt also immer drauf an, was du vor hast

    Ich habe Prinzipiell mal Lust selbst eine Kiste zu entwickeln, das könnte dann irgendwie 8 oder 10 und 1 Zoll Kombi werden. Wegen dem Spaß an der Sache, ich bin mir bewusst, dass es nicht einfach ist.


    Und wenn es am Ende nicht zufriedenstellend ist, kann man die Teile immer (mit entsprechend Verlust) verkaufen. Aber dümmer bin ich dabei dann jedenfalls nicht geworden.

  • wenn du einen bms treiber verwendest, dann geht es deutlich weiter runter.

    ich würde ja mal mit einem 12' höchstleistungsls versuchen und dazu einen 1,75/1'' bms treiber.

    da das ganze in neodym geht, ist die box auch nicht so schwer. der 10' hat in meinen augen immer den nachteil, das du mit der trennfrquenz vom top zum bass immer hoch liegst.

  • Meine (Hör-)Erfahrung ist: Sofern HF Treiber gleicher Bauart aber mit unterschiedlichen Membranmaterialien auf einen identischen Frequenzgang entzerrt werden, lassen sich im direkten Vergleich im Kleinsignalbetrieb wenig Unterschiede feststellen, z.B. 18Sound ND3T und ND3N.


    Deutliche Unterschiede ergeben sich, wenn man jetzt einen 18 Sound ND3N mit z.B. einem B&C DE750 vergleicht. Das Diaphragma des DE750 bricht oberhalb 8Khz in Resonanzen und Partialschwingungen auf, was in Sachen Klirr und Ausschwingverhalten deutlich messbar ist, sogar bei einer simplen Impedanzmessung lässt sich das feststellen. Kurz gesagt: Was man hört, kann man auch messen und umgekehrt.


    Ansonsten habe ich noch nicht viel gefunden. 18s baut anscheinend viel Titan, BMS anscheinend überhaupt nicht.


    Die BMS Treiber und auch z.B. B&C DE360 sind wieder isoliert zu betrachten, da sie sich durch die Ringmembran deutlich von Treibern mit Kalottenform unterscheiden. Konstruktionsbedingt treten dort im Arbeitsbereich keine Partialschwingungen auf, weshalb diese Treiber auch oberhalb 10Khz noch "Nutzschall" liefern können. Nachteil an echten CD Hörnern ist die oftmals etwas geringere Empfindlichkeit in dieser Oktave, da der natürliche Pegelabfall nicht durch Resonanzen wieder wett gemacht wird.

  • OK, das heißt man würde nicht viel Unterschied erwarten, außer bei so Dingern, wie dem NSD1095N, weil der ne extrem steife Membran hat, die eben nicht so sehr in Partialschwingungen zerbricht?


    Konstruktionsbedingt treten dort im Arbeitsbereich keine Partialschwingungen auf, weshalb diese Treiber auch oberhalb 10Khz noch "Nutzschall" liefern können. Nachteil an echten CD Hörnern ist die oftmals etwas geringere Empfindlichkeit in dieser Oktave, da der natürliche Pegelabfall nicht durch Resonanzen wieder wett gemacht wird.


    Diese Resonanzen sehe ich dann im Frequenzgang als zusätzlichen Buckel am oberen Übertragunsende und "gezappel" in der Impedanz. Das meinst du oder?

    Das ist dann vermutlich ein Grund, warum manchen Leuten größere HT-Treiber nicht gefallen.


    BMS veröffentlich meistens auch Messungen inkl. Klirr, sogar mit 10 W. Leider weiß man dabei nicht wirklich an welchem Horn das gemessen ist. Leider machen das andere nicht.

  • Diese Resonanzen sehe ich dann im Frequenzgang als zusätzlichen Buckel am oberen Übertragunsende und "gezappel" in der Impedanz. Das meinst du oder?

    Ja, es gibt dort oftmals scharfe Einbrüche und Überhöhungen im Frequenzgang. Das kann (muss aber nicht!) ein Indiz für Membranresonanzen sein, es ist immer in Wechselwirkung mit dem verwendeten Horn zu betrachten.


    Hier z.B. der Frequenzgang eines B&C DE75 unbeschaltet auf einem GAE Horn:



    Wie man sieht ist der Frequenzgang am oberen Ende sehr unruhig. Dazu kann man sich dann das Ausschwingverhalten als Wasserfalldiagramm anschauen, sehr lange ausschwingende Resonanzen:



    Als krasses Gegenbeispiel dazu ein 1" Treiber mit Ringmembran auf einem Limmer 042 Horn (inkl. Weiche und Mitteltöner):



    Dazu das Wasserfalldiagramm:



    Die Messung war im eingebauten Zustand, daher sind sowohl im Frequenzgang als auch im CS leichte Reflexionen von den Gehäuseüberständen erkennbar. Aber nichts, was im oberen Frequenzbereich auf ein Aufbrechen der Membran hindeuten würde.

  • OK, es ist also, wie immer, etwas komplexer :)


    Was war das für ein Treiber am 042?

    Ich habe noch eine Originalbestückung mit Ciare und dem DE16 für ne P2 hier liegen.

    Möchte ich auch erstmal so bauen. Aber man kann ja später experimentieren :)

  • OK, es ist also, wie immer, etwas komplexer :)


    Was war das für ein Treiber am 042?

    Ich habe noch eine Originalbestückung mit Ciare und dem DE16 für ne P2 hier liegen.

    Möchte ich auch erstmal so bauen. Aber man kann ja später experimentieren :)

    Die obigen Messungen sind mit Ciare Mitteltöner und B&C DE360. Sehr empfehlenswerter Treiber für das 042, recht einfach zu beschalten und klanglich hervorragend.