Funkrack Neugestaltung | Fragen zu Strecken und Antennensetup

  • Auf meinem Surface Pro lässt sich das frisch installierte WWB6 nicht starten. Beim Doppelklick auf die ausführbare .exe passiert einfach garnichts.


    Hat jemand eine Idee woran das liegen könnte? Google findet dazu nichts und ein Upgrade auf Win11 und Deinstallation mit anschließender Neuinstallation haben auch nichts gebracht...

  • Hallo Pfeiffe,


    ich befinde mich gerade in einer ähnlichen Situation wie du - hab aber noch eine zusätzliche Frage an die Forums-Belegschaft (falls ich deinen Thread kapern darf ;) )


    Kann ich bedenkenlos (passive oder aktive) Antennen von Shure und Sennheiser "austauschen", ohne dass es Performance-Einbußungen gibt?


    Konkret habe ich derzeit 2 Stück von den Shure SLXD Doppelfunkstrecken, die ich gerne (aus Kostengründen) mit einem passiven UA221 an


    a) 2 Sennheiser Dipole Halbwellen Antennen (die Shure Antennen starten lt. Verkaufstext bei 518MHz, wobei die Sennheiser erst bei 520 MHz starten...sollte verkraftbar sein, oder?)


    b) 2 (aktive oder passive) Richtantennen von Sennheiser (aktiv eventuell, weil der Mini-Splitter, also das UA221 T-Stück ja ein paar dB dämpft und die Doppelfunke ansich ja schon einen passiven Splitter eingebaut hat - so zumindest der Shure Support -> lt. diesem gibt es hier 4-5dB Dämpfung im System, sollte aber auch passiv halbwegs funktionieren)


    betreiben möchte.


    Warum nun nicht Shure Antennen? Die Dinger kosten das 2 bis 4 Fache gerade.

    Was mir wichtig ist: ich habe um viel Geld die Funkanlage gekauft, will aber nicht wegen 100 oder 200 gesparten Euro irgendwelche Ausfälle haben...dann hätte ich mir gleich etwas billiges gekauft ;)


    Was meint ihr dazu?


    Danke und LG, Andakat

  • Passende Antennen werden problemlos spielen, Hersteller sind hier ohne weiteres zu mischen, solange die Antenne für den gedachten Einsatz geeignet ist.


    518 werden bei der Sennheiser Antenne dann vermutlich eine höhere Dämpfung haben, womit du Reichweite verlieren würdest. Wie sehr das stört, musst du selbst beurteilen / messen / ausprobieren

  • Danke für die schnelle Anwort!

    Meinst du dann nur der Frequenzberiech zwischen 518 und 520? (also in diesen 2 MHz ?) oder generell über das ganze Spektrum?


    (Sorry, dass ich so blöd Frage, aber mir stellt sich dann die Frage, warum jemand weiterhin Shure Antennen kaufen würde, wenn die nicht massive Vorteile hätten).


    LG, Andakat

  • (aktiv eventuell, weil der Mini-Splitter, also das UA221 T-Stück ja ein paar dB dämpft und die Doppelfunke ansich ja schon einen passiven Splitter eingebaut hat - so zumindest der Shure Support -> lt. diesem gibt es hier 4-5dB Dämpfung im System, sollte aber auch passiv halbwegs funktionieren)

    wenn du im hinterkopf behältst, dass 6dB weniger antennenpegel eine halbierung der funkreichweite bedeutet, muss das kein problem sein. wenn die antennen also nah genug an den sendern sind, spielt der geringe verlust keine rolle.


    was die frequenzangaben für antennen angeht: das sind in der regel passive bauteile. die frequenzangaben beziehen sich auf den bereich, den diese antennen am besten empfangen können. ausserhalb dieses bereiches fällt der empfangspegel langsam ab - also da ist noch nicht schlagartig schluss.

    bei antennenverstärkern würde ich da etwas mehr aufpassen, denn in der regel erfährt man als nutzer nicht, wie die schaltung arbeitet.


    wenn die frequenzbereiche stimmen, ist das zwischen den herstellern problemlos kombinierbar. wir verwenden in der halle Shure-antennen und antennenverteiler mit Audio-Technica funkstrecken.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Auf meinem Surface Pro lässt sich das frisch installierte WWB6 nicht starten. Beim Doppelklick auf die ausführbare .exe passiert einfach garnichts.


    Hat jemand eine Idee woran das liegen könnte? Google findet dazu nichts und ein Upgrade auf Win11 und Deinstallation mit anschließender Neuinstallation haben auch nichts gebracht...

    du verwendest zu teure hardware ;)


    Win11 kommt mir auch noch nicht ins haus. ich habe einen Win11 laptop, da lässt sich die taskleiste nicht frei positionieren und mit dem aktivieren von WLAN gibt es auch immer wieder mal proleme.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • wenn du im hinterkopf behältst, dass 6dB weniger antennenpegel eine halbierung der funkreichweite bedeutet, muss das kein problem sein. wenn die antennen also nah genug an den sendern sind, spielt der geringe verlust keine rolle.

    Man muss auch bedenken, dass auch der Pegel der Störungen entsprechend gedämpft wird. Die Reichweite wird ja selten durch die Empfindlichkeit des Empfängers sondern durch den SNR bestimmt. Insofern ändert sich an der Reichweite vermutlich garnichts.

  • wenn der gesamte pegel verringert wird, also signal-to-noise gleich bleibt, dann gebe ich dir recht.

    es ist aber nicht gesagt, dass der rauschpegel ebenfalls sinkt. der wird ja z.b. auch in den mischer- und verstärkerstufen des empfängers erzeugt.

    so hab ich es eben gelernt. verringerung des signalpegels um 6dB bedeutet halbe reichweite.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • also alle RF-Experten mit denen ich bisher über das Thema geredet habe haben mir ebenfalls dazu geraten die Sendeleistung überall so gering wie möglich zu halten und ggf. sogar noch 10db Dämpfungsglieder zu benutzen. Vorraussetzung ist, dass der RF Peak mindestens 20db über dem Noisefloor ist. Durch die Dämpfung verringert sich der Noisefloor bei gleichbleibendem SNR und damit wird dann die Sensitivität der Empfänger besser ausgenutzt. Das klingt für mich sehr plausibel.


    Klar verliert man durch das runter-padden etwas maximale Reichweite, aber in den normalen Bühnenszenarien, wo die Antennen ja idR nie weiter als 30m vom Sender/Empfänger entfernt sind, spielt das keine Rolle...


    Für andakat würde das bedeuten, dass die paar db Rf-Loss vermutlich nicht schlimm und evtl sogar zielführend sind. Genaueren Aufschluss gibt ein entsprechender Scan.


    Zum Thema Antennen verschiedener Hersteller: Das ist wohl wie mit allem anderen Equipment auch: Es gibt verschiedene Hersteller mit ähnlichen Produkten. Die Produkte unterscheiden sich oft nicht wirklich im Funktionsprinzip, sondern man zahlt eben auch für Verarbeitung, Marketing, und technische Details die aber oft den Kohl nicht unbedingt fett machen, sofern es nicht auf die letzten 5% ankommt. Ohne die beiden Antennen gut zu kennen würde ich behaupten, dass beide für Deinen Zweck ähnlich gut performen sollten.

  • andakat

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • Danke für die Infos! Sobald das ganze Zeugs angekommen ist und ich ein paar Stunden zum Testen opfern kann, werde ich mal Vergleichen und mich wieder melden mit real-life Simulation.


    Liebe Grüße, andakat

  • also alle RF-Experten mit denen ich bisher über das Thema geredet habe haben mir ebenfalls dazu geraten die Sendeleistung überall so gering wie möglich zu halten

    Das ist generell ein guter Rat für normale Bühnensituationen. Je kleiner die Sendeleistung, desto geringer das Risiko, dass irgendwas auf dem Empfangsweg in Sättigung gerät. Und die 3TX-Intermods gehen auch zurück.

  • Stimme dem völlig zu. Hohe Sendeleistung braucht es nur bei hohen Distanzen - auf kleinen Bühnen braucht man weder high-gain Antennen noch irgendwas über 10mW Sendeleistung. Wenn Du allerdings einen MC in einem Stadium rumlaufen hast sieht die Situation anders aus.

    Also, je näher Du Empfangs und Sendeantennen zueinander bringen kannst desto weniger gain braucht es.

  • Wenn Du allerdings einen MC in einem Stadium rumlaufen hast sieht die Situation anders aus.

    Die Situation hatte ich jetzt noch nicht - hab aber schon mal überlegt, wie ich das lösen würde, wenn gleichzeitig noch Funk eng gepackt auf der Bühne stattfindet.

    Ich würde wohl versuchen, genau diese eine Strecke mit höherer Leistung zu fahren und eine Frequenz zu selektieren, die auch mit den durch sie erzeugten Intermodulationen nicht nah an den restlichen Trägern liegt. Fragt sich nur, wie man das aus den Berechnungsergebnissen der gängigen Softwares rausdestilliert.

  • Die Situation hatte ich jetzt noch nicht - hab aber schon mal überlegt, wie ich das lösen würde, wenn gleichzeitig noch Funk eng gepackt auf der Bühne stattfindet.

    Im grossen Stil sind es eh idR getrennte Anlagen, passend gewählte Richtantennen machen da schon viel aus.


    Frequenzkoordination macht dann jemand zentrales, Rundfunk und Fernsehen spielt ja auch noch mit…

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Genau so isses - wie audiobo schreibt.

    Ich gebe jeder Nutzergruppe soweit wie möglich ihren eigenen Bereich, angepasst darauf wer wo wann was macht. Die einzelnen Nutzergruppen sind technisch autark, haben alle ihr eigenes Equipment.


    Aber selbst für Stadionsound trennen wir oft das allgemeine Geschehen (MC, Hymnen etc) von der Halbzeits-Band z.B., also 2 Funkracks etc.


    MC wird auf hohe Sendeleistung gestellt, anders geht das nicht, va mit Publikum. (Ich spreche jetzt klar von Sport, nicht von Stadion RnR)

  • also alle RF-Experten mit denen ich bisher über das Thema geredet habe haben mir ebenfalls dazu geraten die Sendeleistung überall so gering wie möglich zu halten und ggf. sogar noch 10db Dämpfungsglieder zu benutzen. Vorraussetzung ist, dass der RF Peak mindestens 20db über dem Noisefloor ist. Durch die Dämpfung verringert sich der Noisefloor bei gleichbleibendem SNR und damit wird dann die Sensitivität der Empfänger besser ausgenutzt. Das klingt für mich sehr plausibel.

    das man nicht zu viel HF pegel in die antennen senden sollte, habe ich hier im forum ja vor jahren schon beschrieben.

    vor allem dann, wenn man viele funkstrecken betreiben möchte, ist weniger sogar mehr. denn HF empfänger können durch zu viel pegel tatsächlich zusätzliche verzerrungen erzeugen, die dann wiederum die empfangskanäle stören können.


    ich selbst betreibe unsere funkstrecken grundsätzlich nur mit 10mW sendeleistung. die antennen habe ich in der regel auf der bühne, also in relativer nähe zu den sendern. in einer unserer hallen haben wir auch zwei paddel, die von der regie auf die bühne zeigen. entfernung = etwa 20m. durch den pegelgewinn der paddel gleicht sich der verlust gegenüber den empängern auf der bühne wieder aus. wichtig dabei: die paddel hängen in etwa 8m höhe, damit haben wir auch die fresnelzone komplett frei.


    mit meiner angabe "-6dB = halbe entfernung" meinte ich aber etwas anderes. denn man kann sich durch falsche positionierung und antennen- und splitter-wahl tatsächlich auch probleme selber machen. deshalb rate ich gerne dazu, neben einer geringen sendeleistung nur einfache dipolantennen zu nutzen, die empfänger aber an der bühne aufzustellen und nicht am FOH, wie man es leider immernoch oft sieht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • lisa f. wir spi

    Hohe Sendeleistung braucht es nur bei hohen Distanzen - auf kleinen Bühnen braucht man weder high-gain Antennen noch irgendwas über 10mW Sendeleistung. Wenn Du allerdings einen MC in einem Stadium rumlaufen hast sieht die Situation anders aus.

    was hast Du für Erfahrungen mit KünstlerInnen im Publikum gemacht? Das Szenario wird in der kommenden Festivalsaison auf mich zukommen, meine Band plant in der Mitte des Sets ein Marching Part im Publikum. Die Sender werden wohl nicht weiter als 30m von der Antenne entfernt sein, aber so inmitten der Leute - Meinst Du ich komme da mit 10mW hin? Es gibt halt nicht so viele Gelegenheiten das auszuprobieren bzw. zu simulieren...

  • Die Sender werden wohl nicht weiter als 30m von der Antenne entfernt sein, aber so inmitten der Leute

    mir ist klar, dass die frage nicht an mich gerichtet war. aber als funkelektroniker kann ich nicht umhin, einen tipp abzugeben ;)


    was da ganz wichtig sein wird: die antennen möglichst hoch positionieren! ausserdem solltest du hier mit richtantennen arbeiten.

    bei 30m sollten 10mW dann noch kein größeres problem darstellen.

    aber bei problemstellungen in sachen HF gilt grundsätzlich immer: probieren geht über studieren.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang