Ton- oder Lichtoperator mit Pult buchen?

  • Karel - du meinst etwas in dieser Art: guter Tagessatz für den Techniker, der auch gleich seine Konsole dabei hat (die natürlich kostenlos und im Idealfall auch schon vorprogrammiert ist)?

    warum nicht?

    im guten tagessatz kann die miete für das gerät ja mit drin sein.

    dann liegt es am operator, wie viel geld er für sein werkzeug ausgeben kann oder muss.

    auf jeden fall kann er dann mit dem material arbeiten, das er auch wirklich gut kennt und von dem er weiß, dass es gut in schuss ist.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

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  • 2018: Ne, Pult stellen wir, das muss ja auch Geld verdienen / Kannste gerne mitbringen, gibt aber nix extra.


    2022: Oh, Du hast noch ein Pult? Bring bitte mit! Ja, kannste mit auf die Rechnung setzen.

  • Ich stelle mir gerade vor, wie das wäre, wenn der gemeine Bandmusiker seine Gitarre/Keyboard/whatever extra abrechnen würde.


    Gut, auch bei den Musikern gibt's Ausnahmen. Klassische Organisten oder Pianisten bringen Ihren Tastenkasten auch eher selten selbst mit. 😉

  • Aber überzeug mal eine Sängerin, dass sie sich vielleicht mal ein eigenes Mikro leisten sollte :)

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
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    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Aber überzeug mal eine Sängerin, dass sie sich vielleicht mal ein eigenes Mikro leisten sollte :)

    Dagegen spricht:

    - muss mitgeschleppt werden

    - kostet Geld

    - bringt nicht mehr Geld ein

    - das gemietete Mikrofon geht wahrscheinlich im Technikbudget unter und wird nicht aus der eigenen Tasche bezahlt


    Dafür:

    - Hygiene


    Sieht schlecht aus... ¯\_(ツ)_/¯

  • Aber überzeug mal eine Sängerin, dass sie sich vielleicht mal ein eigenes Mikro leisten sollte :)

    Das endet meist mit einem KMS104, mit den allseits bekannten Konsequenzen 😉

    (Nein das Mikro ist nicht schlecht - nur manchmal unpassend)

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Also ich würde es nur bedingt wollen, dass ein techniker sein eigenes Pult mitbringt.


    Was ist, wenn das Ding verstirbt? Gut, dass kann beim eigenen Pult auch passieren, aber dann trägt man eben die Verantwortung. Stirbt das Pult des Technikers und damit die Show, dann haftet er auch dafür?

    Nur mal aus Interesse: wie regelt ihr das, wenn ihr einen Techniker mit Pult bucht und der Fall tritt ein.


    aus Sicht des Technikers ist die Sachlage im Grundfall klar: man lässt sich nur noch mit eigenem Pult buchen und verdient dann natürlich an Arbeitszeit und Pult.

    Aber eben die Haftung. Woher weißt ich als Kunde, dass nicht beim letzten Job ne Cola reinfloss (der natürlich erst morgens endete) und nachmittags dann beim nächsten Job mal gehofft wird, dass das Pult durchhält - und dann tut es das eben nicht…


    Schwierig.

    Muss das Pult im Falle des Versterbens sicher gestellt werden um die Haftungsfrage für die Versicherung zu klären? Hat der Techniker überhaupt ne Versicherung dafür?

    Was aus arbeitsrechtlicher Sicht zielführend ist (Techniker mit Pult eher selbständig) wirft eben Randprobleme auf, wenn was schief geht.


    Dass die Firma, die den Auftrag hat, gegenüber dem Endkunden haftet ist klar. Aber die Versicherung der Firma wird vermutlich gerne die Versicherung des materialliefernden Technikers in Anspruch nehmen wollen…

  • Ich stelle mir gerade vor, wie das wäre, wenn der gemeine Bandmusiker seine Gitarre/Keyboard/whatever extra abrechnen würde.

    das kann man ja nicht so ganz vergleichen. das eine ist der künstler mit seinem instrumentarium, das andere ist der techniker mit seinem werkzeug. und in nicht wenigen fällen werden musiker insgesamt auch besser bezahlt als die techniker. da ist der preis fürs equiment also eher enthalten.


    die frage, wer im falle eines gerätedefektes für die ausgefallene show haftet, ist in der tat interessant.

    allerdings: haftet der techniker denn auch, wenn er selbst ausfällt (z.b. im catering kurz vor der show was falsches gegessen...) ?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das endet meist mit einem KMS104, mit den allseits bekannten Konsequenzen 😉

    (Nein das Mikro ist nicht schlecht - nur manchmal unpassend)

    ... oder das altbekannte beyerdynamic M300, das vor allem in den 90ern einige sängerinnen anschleppten - und mit dem man den monitor nie so laut bekam, dass sich die sängerin auch wirklich hören konnte...

    ja, in manchen fällen ist es schon besser, wenn wir uns um die schallwandler kümmern ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hm, ich weiß nicht...wenn ich den Mann mit Pult buche, würde ich den kennen und wissen, ob er pfleglich mit seinem Zeug umgeht und sein Pult so gut kennt, dass er 'den besten' Job macht. Wenn ich in nicht kenne, buche ich ihn nicht, wenn es irgendwie nicht an ihm vorbei geht, darf ihn gern der Veranstalter buchen.

    Mal ganz naiv gefragt, welche Versicherung versichert Digitalmischpulte d.h. Computer gegen ihren Ausfall und was kostet das?


    Und mal weiter gedacht, wenn die Veranstaltung so wichtig ist, dass die Pause bis zum Ersatz des Pultes schon zum Regress führt, ist es doch super, wenn Dein eigenes Pult als Havarielösung daneben steht?

  • Woher weißt ich als Kunde, dass nicht beim letzten Job ne Cola reinfloss (der natürlich erst morgens endete)

    Woher weisst du das bei deinem Pult? Oder dem der nächsten DryHire-Bude?


    Und gumas Frage, welche Versicherung für sowas gerade steht ist auch berechtigt.


    Verzögerungen führen grundsätzlich erst einmal nicht zu gerichtlich anerkannten Regressansprüchen, solange die Leistung erbracht wird (in einem angemessenem Rahmen versteht sich).


    Wenn es vertraglich anders vereinbart wurde, dann muss man natürlich entsprechend planen und Sparematerial einplanen - was wiederum mehr kostet.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Stirbt das Pult des Technikers und damit die Show, dann haftet er auch dafür?

    Wenn das nicht vertraglich vereinbart wurde, vermutlich nicht. Das ergibt sich aus §276 BGB und §280 Abs. 1 BGB. Schadensersatz wäre nur bei einem Nachweis des Vorsatzes oder der Fahrlässigkeit gegeben.


    Und das wird meiner Meinung nach bei deinem Beispiel mit der Cola schwierig. Man müsste den Nachweis erbringen, dass dieser Vorfall zum Ausfall geführt hat UND das dieser Vorfall demjenigen bekannt war, der das Pult vermietet hat. Damit wäre die Fahrlässigkeit abgedeckt, aber nach §254 BGB müsste dann noch geklärt werden, welcher Anteil des Schadens durch diese Fahrlässigkeit entstanden ist. Das meinte guma ja auch schon:

    Und mal weiter gedacht, wenn die Veranstaltung so wichtig ist, dass die Pause bis zum Ersatz des Pultes schon zum Regress führt, ist es doch super, wenn Dein eigenes Pult als Havarielösung daneben steht?

  • Mir ist nur einmal ein Pult unter den Fingern gestorben. Und das bei einem Freundschaftsdienst für einen Musiker. Dreimal dürft ihr raten was der Musiker da als Pult stehen hatte.

    Ich hatte aber Ersatz im Auto, ich bin mir nicht mehr sicher, aber ich denke aus Angst vor genau dem Fall. Hat dem Abend aber nicht geschadet.


    Die Argumente von Volker klingen für mich auch etwas zu konstruiert.

    Aber das Pult vom Techniker wird wohl nur gebucht wenn das Lager leer ist oder die Not an Personal drängt. Sozusagen als Entscheidungshilfe für den angefragten Techniker.

  • skyworker

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  • Ich finde, diese Diskussion hat sehr viel Skurriles. Wir diskutieren schon über Haftungsfragen und Versicherungsschutz - anstatt mal einen ganz einfachen Zusammenhang zu beleuchten: Operator mit eigener Konsole buchen kann keine "Kompensation" für höhere Tagessätze sein, sondern ist eine zahlungspflichtige Option. Natürlich vermieten Technikbuden gerne eigenes Material - aber wenn der Benefit "Operator mit Pult" gerne genommen wird, dann muss der auch bezahlt werden. Musste die Konsole übrigens auch!

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Ich finde, diese Diskussion hat sehr viel Skurriles. Wir diskutieren schon über Haftungsfragen und Versicherungsschutz - anstatt mal einen ganz einfachen Zusammenhang zu beleuchten: Operator mit eigener Konsole buchen kann keine "Kompensation" für höhere Tagessätze sein, sondern ist eine zahlungspflichtige Option. Natürlich vermieten Technikbuden gerne eigenes Material - aber wenn der Benefit "Operator mit Pult" gerne genommen wird, dann muss der auch bezahlt werden. Musste die Konsole übrigens auch!

    eben... Und meistens ist es doch so das der Dienstleister vor Ort sowieso seine Konsole auf der Rechnung, als auch vor Ort hat. Wenn der Techniker sein eigenes Pult bevorzugt, aus welchen Gründen auch immer, wird er seine Gründe haben und wenn es bei einer Show an dem kleinen "extra" für ein zusätzliches Pult scheitert, was soll man dann dazu sagen... Zudem hat man dann eine Redundanz die im Ernstfall eine Show retten kann. Ich habe es schon erlebt das ein X32 der Vorband die Rettung war, weil die große Midas überraschend ihren dienst verweigert. Im Fall eines defekten Pultes über die Haftungsfrage zu spekulieren ist absurd, mich würde in dem Fall nur interessieren wo und wie ich schnellstmöglich einen Ersatz bekomme...

    Physik kann man nicht überlisten