Martin Audio W8 12“ Speaker

  • Hallo Beisammen,


    ich habe noch ein Martin Audio W8 System im Lager stehen welches ich nicht ersetzen möchte, da ich ab und zu noch ein solches Hornsystem gerne einsetze und für manche Anwendung den Klangcharakter mag.


    Kürzlich habe ich dann nach längerer, Corona bedingter Zwangspause des Systems mal wieder komplett zerlegt, gereinigt und durchgemessen und hierbei ist mir aufgefallen, dass 2-3 der 12“er in den Tops ersetzt werden sollten.


    Leider gestaltet sich das aber als schwierig, da es laut Trius (aktueller Martin Rep. Service in DE) keine Reconekits und auch keine 12“ Ersatzlautsprecher mehr für die W8 Tops gibt.


    Martin intern hieß der Typ DLS221, original war das glaube ich ein ATC PA50-214.


    Hat da zufällig wer noch was rumliegen, weiß wer wen der auch noch W8 Topteile (nicht W8C, das ist anders bestückt!) hat und evtl was verkaufen will oder ist schon wer von der selben Problematik betroffen gewesen und hat ein adäquates 12“ 16 Ohm Ersatzchassis gefunden?


    Ich bin gerade daran mir die Thiele Small Parameter zu besorgen und mich dann auf die Suche zu begeben, aber vielleicht hat das ja schon jemand hinter sich und kann helfen oder hat einen Tipp?


    Danke im Voraus und Beste Grüße,


    Johannes

  • guma

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Danke für den Tipp, ich habe gerade ein Mail dorthin geschrieben!


    Mittlerweile habe ich auch rausgefunden, dass der ATC PA50-214 oder 314 später angeblich gegen einen RCF L12P520 Treiber ersetzt wurde, aber auch dieser scheint nirgends mehr erhältlich zu sein.


    Ansonsten ist es auch echt schwierig bei den namhaften Herstellern einen 12“ Midbass Treiber mit 16 Ohm zu finden, sowas braucht man heute einfach nicht mehr so oft.

  • Danke für den Tipp mit der Lautsprecher Manufaktur, habe die Speaker jetzt mal dahin geschickt, die meinen sie können die wahrscheinlich reparieren :)


    radartuete:

    Vielen Dank für dein Angebot, sollte mir dort nicht geholfen werden können, würde ich nochmal auf dich zukommen :)

  • Alles klar, wenn's es nicht klappt können wir telefonieren. Ich hatte außerdem noch eine Quelle für 6 Stück RCF L12P520 in 16 Ohm, die sind aber inzwischen verkauft.


    Viele Grüße

  • Wenn ich am Ende bei einer Vergleichsmessung mit meinen noch original bestückten W8 Tops einen möglichst identischen Frequenz- und Phasengang habe und die Speaker der mechanischen- und thermischen Belastbarkeit der Originalen, auf welche ja auch die Limiter angepasst sind, gleichkommen, bin ich zufrieden und dann ist es mir ehrlich gesagt auch egal, wie die das gemacht haben ;)

  • Original Recone Kits für den L12P520 sind aber auch verfügbar.

    ...dafür müsste man dan aber auch sicher sein, daß da ein RCF und nicht der ATC drin sind.

    Mag ja sein, daß diese beiden in Punkto TSP und Klang sehr ähnlich waren - das lässt aber keinen Rückschluss auf mechanische Kompatibilität zu... ;)

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • öööh - ich dachte ein Recone-Kit beinhaltet die Pappe und maximal noch das Blech, jedoch nicht den Magneten :/

    ...warum soll das dann die Pappe interessieren, was dahinter passiert !? :S

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Beim Reconen werden die Zuleitungslitzen abgezwickt und dann die Membran mit ihrer Sicke (gefalteten Aufhängung) rundum inklusiver der gelbbraunen Zentrierspinne mit Cutter/Skalpell herausgetrennt.

    Für die, die das noch nie gesehen haben... da hängt dann hinter der Zentrierspinne an der Membran der Schwingspulenträger mit der Schwingspule (der aufgewickelten Draht) dran.


    Dann wird der Luftspalt abgeklebt, die Litzenreste vom Terminal abglötet und die Auflage sowohl am Korbrand als auch unten wo die Zentrierspinne ist/war ordentlichst sauber geschabt, so daß keine alten Kleberreste vorhanden sind und alles komplett plan ist.


    Jeglicher Dreck und Staub muß jetzt peinlichst genau entfernt werden, bevor das Klebeband vom Lufspalt abgezogen wird. (was da reinfällt, mag nie wieder raus)


    Dann wird die neue Membran (i.d.R. noch ohne Kleberauftrag) eingesetzt und ein provisorischer Zentrierzylinder aus Papier/Pappe, oder dazu gedachte Streifen aus Papier Pappe zwischen Polkern und Schwingspulenträger zur Zentrierung eingebracht. (Die Anschlusslitzen sollten Richtung Terminal zeigen.... ;)

    Die Sicke wird nun "hochgekrempelt" und rundum am Korbrand der Kleber aufgebracht.

    Jetzt Sicke herunterklappen, draufkleben und gut andrücken, so dass die Membran absolut zentrisch sitzt.

    Die vorher gemachte Zentrierung hilft ja dabei . Dann das Selbe mit der gelb/braunen Zentrierspinne durchführen.

    Wenn der Kleber trocken ist, Zentrierung am Polkern entfernen und mit gleichmäßigem! Druck auf die Membran und Gefühl! die freie Beweglichkeit der Schwingspule im Luftspalt prüfen.

    Wenn bei gleichmäßig zentrischem Druck auf die Membran jetzt etwas schabt, zurück auf LOS.... ;)

    Wenn alles soweit geklappt hat, dann die Zuführungslitzten (Polung beachten!) an das Terminal anlöten.

    Typischerweise wir dann eine spezielle Masse (meist transparent) noch auf die Sicke und auf ein Stück des Membranrandes aufgetragen. (einfach genau so, wie es beim der alten Membran halt auch war) und die Staubschutzkalotte mittig aufgeklebt.


    Kleber, Zentrierhilfe und Beschichtungsmaterial sind typischerweise beim Reconekit mit dabei.


    Wenn dann alles so weit trocken ist, ist das Chassis praktisch wieder neuwertig.


    Wenn man's richtig machen will, schreibt man dann noch mit einer weißen Wachskreide rückseitig auf die Membran das Datum des Reconen's. Dann weiß man in Zukunft dass, und wann das Chassis reconed wurde.


    Ich habe das selbst mal vor Urzeiten bei einem Fostex Bass gemacht, was auch auch Anhieb prima geklappt hat, aber als es dann später mehrere andere Chassis wurden, habe ich diese gleich vom Profi reconen lassen, der das jeden Tag macht, weil der ist 5 mal so schnell und ganz anders dafür angerichtet.


    Es schadet aber nicht, das schon mal selber angesehen/angefasst zu haben, damit man nicht "als Blinder über die Farbe spricht". ("begreifen" kommt nicht umsonst vom Wortstamm "greifen" ;)


    P.S.

    Ein "Blech" ist da nirgendwo, außer der Blechkorb selbst bei einem Blechkorbchassis, aber ein derartiges Chassis hatte ich noch nie.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Wenn man's richtig machen will, schreibt man dann noch mit einer weißen Wachskreide rückseitig auf die Membran das Datum des Reconen's. Dann weiß man in Zukunft dass, und wann das Chassis reconed wurde.

    ich würde das eher auf den magneten oder auf die chassisstreben schreiben, nicht auf die bewegten teile.

    ansonsten aber eine gute beschreibung!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das wiegt nichts, das macht der Membran wirklich nichts aus.

    Ich habe mir mal in den 90ern 8 reconte RCF L12P110K direkt vom damaligen Vertrieb gekauft, und die waren auch sorgfältigst jeder einzelne mit weißer Wachskreide auf der Membranrückseite beschriftet.

    Viele Grüße,
    Fux