Elektronikteile nach Wasserflut sauber machen und wieder retten

  • Hallo,


    mein Keller steht voll mit Material was nach der Flutkatastrophe von vielen Kollegen und Bekannten hier abgesetzt wurde.

    Hat jemand Erfahrung wie man mit Utraschallbad diverse Sachen wieder fit bekommt.

    Was kann man da als beste Flüssigkeit reinkippen ?

    Welche Reinigunssprays sind brauchbar ? Kontakt 60, Kontakt WL usw.


    Es geht sich nicht darum wieder Mischpulte fit zu kriegen jedoch Kleingeräte usw.


    Wer kann mir da auf die Sprünge helfen ?

    Tipps und Tricks ?


    Danke

  • So der Plan. Isopropanol einfach deshlab, weil es besser Verdunstet als Wasser und somit keine Rückstände zurückbleiben. Zwischendrurch auch gerne mit Druckluft ausblasen.

    Ich hatte aber selber noch nicht das Vergnügen Schlamm aus Elektronik zu waschen. Aber Isopropanol ist immer eine Gute Idee um die Wasserreste raus zu bekommen.

    Ultraschallbad würde ich nur nehmen, wenn es wirklich nötig ist. Ich hab keine Ahnung ob z.B. die Dichtungen von Elkos die hochfrequenten Pulse überstehen.

  • als allererstes: bewerte den wert der sachen. wenn die einen wert von unter 200e haben, dann pauschal in die mülltonne.

    amm allerwichtigsten wäre gewesen, das material so schnell wie möglich zu entschlammen und dann trocknen. dann hätte man die sachen lagern können. die korrosion kommt ja wenn du feuchten schlamm hast und der dann langsam hart wird. wenn der hart ist, bekommste den nur mit hohem aufwand wieder raus, was fast einem totalverlust gleich kommt.

    isopropanol ist ein schleppmittel, mit dem man das restliches wasser raus bekommt.

    erste reinirung mit wasser ist gut. du kannst die teile dann mit isopropanol, möglichst hohe reinheit, waschen und trocknen.

  • Platinen und Gehäuse nach grober Vorreinigung ohne Reiniger in die Spülmaschine, dann gegebenenfalls mit Zahnbürste und Wasser nachreinigen und direkt in Isopropanol einlegen (unter ICs und anderen flachen Bauteilen sammelt sich gerne noch Wasser, das wird dadurch gut verdrängt) / spülen, ablüften lassen und im Backofen bei 50-80°C trocknen damit auch die letzten H2O Moleküle noch sicher verdampfen. Dann hoffen, dass alle Kontakte noch vorhanden sind, der Dreck hatte inzwischen reichlich Zeit am Metall zu nagen.

    als allererstes: bewerte den wert der sachen. wenn die einen wert von unter 200e haben, dann pauschal in die mülltonne.

    Kann man machen, muss man aber nicht. Umweltschutz geht anders.

  • Die Frage, die sich mir gerade stellt: Was macht man mit dem Zeug nach der Reinigung? Sagen wir mal, die Geräte gehen danach wieder an, die Taster, Potis, Schalter, Fader, Displays etc. pp. funktionieren alle. Kann man den Dingern jetzt für Veranstaltungsbetrieb wieder vertrauen? Ich hätte irgendwie ein mieses Bauchgefühl, mit solchem Equipment rauszufahren.

    Vielleicht kann mans in die Lehrwerkstatt stellen, damit die Azubis sich drauf austoben können?

  • Die Frage, die sich mir gerade stellt: Was macht man mit dem Zeug nach der Reinigung? Sagen wir mal, die Geräte gehen danach wieder an, die Taster, Potis, Schalter, Fader, Displays etc. pp. funktionieren alle.

    Ich möchte gar nicht wissen, wie viel Equipment danach als "wenig benutzt, frisch gereinigt und geserviced" schon wieder unters Volk gebracht wurde :/

    Das ist wie "unfallfrei" annonciert - aber nachlackiert, hmmm... frech*

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Platinen und Gehäuse nach grober Vorreinigung ohne Reiniger in die Spülmaschine, dann gegebenenfalls mit Zahnbürste und Wasser nachreinigen und direkt in Isopropanol einlegen (unter ICs und anderen flachen Bauteilen sammelt sich gerne noch Wasser, das wird dadurch gut verdrängt) / spülen, ablüften lassen und im Backofen bei 50-80°C trocknen damit auch die letzten H2O Moleküle noch sicher verdampfen. Dann hoffen, dass alle Kontakte noch vorhanden sind, der Dreck hatte inzwischen reichlich Zeit am Metall zu nagen.

    Kann man machen, muss man aber nicht. Umweltschutz geht anders.

    also ob das 'aufbereiten' so umweltschützend ist, will ich hier mal nicht weiter betrachten. außerdem gibt es da wesentlich wichtigere baustellen, die keiner sieht: rostende autos :)

  • Was soll dann los sein? Ist dann eben kaputt. Stellst du immer ungeprüfte Geräte auf deine Veranstaltungen? Ich weiß dass die Geräte funktionieren wenn ich sie raus gebe. Alles andere musst du die Glaskugel fragen.


    Der Stahl und Kunststoff fürs Gehäuse wächst auf Bäumen? Die Platinen bestehen aus Seegraß? Die Rohstoffe für Elektronikkomponenten wachsen in Aquakulturen vor Norwegen?

  • Was funktioniert funktioniert. 🤷‍♂️

    Elektro- / elektronische Geräte mit Feuchtigkeits- / Wassereinbruch sind grundsätzlich ein Totalschaden. Selbst wenn das Gerät "erstmal" funktioniert und vielleicht sogar die erforderlichen Prüfungen besteht, sind da chemische Prozesse im Gange, die nicht wieder anhalten und früher oder später auch zum Totalausfall führen.

    Ähnliches gilt übrigens für Überspannungsschäden.

    Beste Grüße aus dem Weserbergland,

    Stefan Waltemathe

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    "Hier geht nix mehr, ich muß weg..."

  • Für Zweitverwender (Proberäume etc.) ist das Zeug noch gut genug.

    Aber das sollte bitte eine Einzelfallentscheidung sein. ;)

    Die Flutkatastrophe ist jetzt Monate her. Da ist vermutlich schon an vielen Ecken und Enden ein irreparabler Schaden entstanden. Reinigen - ok, von Reparaturen sollte man dann aber absehen.

  • Elektro- / elektronische Geräte mit Feuchtigkeits- / Wassereinbruch sind grundsätzlich ein Totalschaden. Selbst wenn das Gerät "erstmal" funktioniert und vielleicht sogar die erforderlichen Prüfungen besteht, sind da chemische Prozesse im Gange, die nicht wieder anhalten und früher oder später auch zum Totalausfall führen.

    Ähnliches gilt übrigens für Überspannungsschäden.

    mein Ansinnen!

    und deswegen fällt hier eben der Umweltschutzgedanke leider hinten runter. ich bin ja auch für Umweltschutz, aber das möchte ich keinem kunden erklären müssen, während seine Veranstaltung ins Wasser fällt :)

  • während seine Veranstaltung ins Wasser fällt :)

    ...da hört wohl eher die Veranstaltung unverhofft mittendrinne auf, weil früher 'mal was in's Wasser gefallen ist... ^^

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )