LED-Strahler Ignition PAR56 Netzteil reparieren - Welches Bauteil ist defekt?

  • Hallo,


    vor einiger Zeit (schon wieder fast 3 Jahre her) habt Ihr mir mal super bei der Instandsetzung meiner LED-Strahler geholfen (sie funktionieren immer noch alle).


    Nun habe ich vor Kurzem verschiedene defekte Geräte eines Freundes versucht zu reparieren, was zum Teil auch geklappt hat (er freut sich sehr, dass seine Nebelmaschine wieder geht. Pumpe war's. Für kleines Geld erneuert). Bei einem Strahler jedoch bisher noch nicht. Er hatte den Strahler als "Baustrahler" missbraucht, weil sein richtiger Baustrahler defekt war. Er hat den LED-Strahler zwar wohl in eine Tüte eingepackt, aber wohl nicht dicht genug, denn es kam Betonstaub rein. Irgendwann hat es gebatscht und der Strahler ging nicht mehr.


    Er hat ihn dann aufgemacht und gereinigt. Ich habe ihn mir dann genauer angeschaut. Eine auf der Netzteilplatine vorhandene Lötsicherung von 5 A hat es durchgehauen. Ich habe eine neue reingelötet, da ich vermutete, dass der Kurzschluss durch den Betonstaub zustande kam und nach Reinigen beseitigt war. Aber beim Einschalten hat es die Lötsicherung wieder durchgehauen.


    Die Durchgangsmessung auf der Eingangsseite ergibt volleen Durchgang. Rein optisch kann ich kein deutlich defektes Bauteil erkennen. Ein Kondensator neben der Sicherung ist dunkler, aber das ist wohl durch die Sicherung verursacht.


    Kann mir jemand einen Tipp geben, welches Bauteil wohl für den Kurzschluss zuständig ist?


    Vielen Dank

    Matthias

  • Aus Erfahrung könnte folgendes defekt sein:

    -MosFet (vermutlich an dem rechten silbernen Kühlkörper geschraubt). Wenn der Kurzschluß zwischen 2 Anschlüssen hat, auch den Controller-IC tauschen und alle Bauteile in der Umgebung prüfen. Ein defekter MosFet erzeugt meistens auch Kollateralschaden. Manche Bauteile muss man auslöten um sie messen zu können.

    - Gleichrichter (Dioden oder 4-poliges Bauteil zwischen Netzzuleitung und dem schwarzen Zylinder mit dem weißen Aufkleber)

    - Gleichrichterdiode(n) auf der Sekundärseite (vermutlich auf den linken silbernen Kühlkörper geschraubt)

    - ....


    Arbeiten auf der Primärseite sind LEBENSGEFÄHRLICH, nur mit Trenntrafo usw. arbeiten.


    Ich empfehle aber ein passendes Netzteil der gleichen Leistungsklasse z.B. von Meanwell oder so zu beschaffen, das die gleichen Spannungen liefert und mechanisch reinpasst. Die Spannungen stehen - wenn ich es richtig gesehen habe - am Stecker mit den Schwarz-Roten Kabeln. Oder natürlich ein Originalersatzteil. In Summe ist das vermutlich billiger und einfacher.


    Hatte ich erwähnt, dass die Reparatur eines Schaltnetzteils LEBENSGEFÄHLICH sein könnte?

  • Hallo,


    wenn nicht entsprechende Fachkenntnisse und Erfahrungen im Service so wie Messtechnik ( Oszillograph und Trenntrafo ) vorhanden sind wird das schwierig. Auf die Gefahren wurde schon hingewiesen. Einfach mal beim Vertrieb anfragen was ein neues Netzteil kostet weil die gibt es durchaus.


    ;) Schotte

    Einmal editiert, zuletzt von schotte ()

  • Wirklich vollen Durchgang? Dann wäre der Gleichrichter durch. Oder gibt's noch einen Spannungsabfall von 1,2V? Dann wäre es eher der FET. Im ersten Fall kann natürlich der FET auch durch sein.

    Zumindest zeigt mein Messgerät 0 Ohm an.


    Danke erstmal für Eure Antworten. Mir ist klar, dass Arbeiten unter Spannung gefährlich sind.


    Das Netzteil hat auf dem Kühlkörper einen Aufkleber mit der Angabe von Sekundärspannungen 5 V 1,5 A und 32 V 0,5 A.

  • Es könnte auch (wenn verbaut) der Überspannungsableiter oder eine Entstörko sein.
    Ich würde als erstes mal den Gleichrichter ausbauen und dann schauen, ob das Problem noch da ist.
    Finanziell wird sich das ganze nicht so lohnen, aber man kann einiges lernen.

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  • Ja, zum Lernen ist es gut, aber rechnen tut sich das nicht. Ich habe mal einen Schwung Originalnetzteile relativ preiswert auf Ebay geschossen. Das empfehle ich Dir auch., wobei es nicht das originale sein muss. Ist eben bequemer. Ich habe die Studiopar Variante, da geht es enger zu.

    Grüße
    Matthias


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    Einmal editiert, zuletzt von partymucke ()

  • Ja, ich werde mal schauen, was ich mit dem defekten Netzteil mache. Bin momentan auf dem Repairtripp und neugierig ;)

    Nach welchen Daten muss ich den suchen, wenn ich ein Netzteil suche, das sowohl 5 V als auch 32 V ausgibt? Das kommt mir sehr untypisch vor.

    P.S. Wie passt das zusammen? Die Lampe hat 36 x 1 W = 36 W. Das Netzteil hat Ausgangsspannungen 5 V mit 1,5 A und 32 V mit 0,5 A .... ich weiß nicht, wie das verschaltet ist, aber in der Summe komme ich da auf max 7,5 W + 16 W = 23,5 W ?!

  • Ich denke 5V für die Elektronik und die 32 v für die LEDs. Aber 0,5A sind schon wenig...

    Ich habe die 20 x 3W, also doch ein anderes Netzteil.

    Grüße
    Matthias


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  • Vielleicht hat die Lampe 32x 1W LEDs. Ob die sich mit je 1W angesteuert werden steht auf einem anderen Blatt. Und wenn, würde das das defekte Netzteil erklären.

    Das könnte man schon meinen, aber der Schaden steht eindeutig im Zusammenhang der Nutzung als "Baulampe" und Eintrag von Betonstaub. Dabei ist es kaputt gegangen.

    Ich selbst habe ca. 12 dieser baugleichen Strahler und bis auf eine defekte Diode vor ein paar Jahren waren noch keine Netzteile kaputt.

  • Hi,

    Das ist interessant.
    Gestern hatte ich einen Strahler auf dem Tisch, den ich als 'Defekt' in der Bucht gekauft hatte. Da ist mir, nach der Reparatur, aufgefallen, dass die Lüfter deutlich langsamer laufen, wenn alle 3 Farben 'full stoff' laufen. Sobald ich einen Farbe auf kleiner 50% dimme, dann geht die Drehzahl wieder auf den Normalfall.

    Interessant finde ich, dass ich keinen Helligkeitsunterschied wahrnehmen konnte (war allerdings draußen in der Sonne).

    D.h. es könnte durchaus sein, dass die Netzteile nicht auf Fullpower aller LEDS ausgelegt sind.

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  • Immer wieder geil solche Geräte von innen zu sehen und da Fragt man sich haben die jemals ein Prüflabor gesehen!? Das Netzteil ist nicht ernsthaft so auf den Alukörper geschraubt, ohne Isolierung ???


    Wenn es auf der Primärseite die Sicherung durch haut ist mit ziemlicher Sicherheit der FET durch. Messe mal Gate Source Drain...


    Der Spartick wird sein den PWM so zu verschieben das immer nur als Last ein Array dran hängt. Außerdem muss man bei den grünen LEDs nicht so viele einbauen, da diese den meisten Output liefern. Damit an es auch wirklich billig bauen kann, nutzt man die Reserven vom Netzteil auch aus, in der spitze kommt da auch mehr wie 0,5A raus. Bis es dann wirklich ab regelt.

  • Interessant finde ich, dass ich keinen Helligkeitsunterschied wahrnehmen konnte (war allerdings draußen in der Sonne).

    D.h. es könnte durchaus sein, dass die Netzteile nicht auf Fullpower aller LEDS ausgelegt sinsind.

    Kann sein, dass der Lüfter direkt an der Netzteilspannung liegt, die LEDs aber über ihre Treiber genug Spannung für FULL ON kriegen, dabei eben das Netzteil an die Kotzgrenze bringen...

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Überlast auf der Sekundärseite macht an solchen Netzteilen keinen defekt.

    Da habe ich die Erfahrungen gemacht dass die schnelle Gleichrichterdiode Sekundärseitig stirbt und dann ist die Sekundärwicklung am Übertrager kurzgeschlossen. Damit ist der Stromanstieg im Übertrager vom Controllerchip nicht mehr beherrschbar und die Primärseite stirbt dann früher oder später - eher früher..... Also immer ausgangsseitig auf Kurzschluss der Gleichrichterdioden (meistens Doppeldioden im TO220 Gehäuse) prüfen.

  • Eigentlich nicht, denn der Strom wird auf der Primärseite gemessen und zu viel nach der Zeitkonstante xy führt zum Shutdown Signal. Nur beim Anlaufen wird diese gewissermaßen überbrückt. Nie ganz, sondern dieser Shutdown sorgt dafür das der Strom eigentlich den Bauteilen nicht gefährlich werden kann. Den Rest macht dann die Sicherung wenn alles aus dem Ruder läuft, mit der sich aber keine Halbleiter schützen lassen. Es sorgt nur dafür das die Feuerwehr nicht ausrücken muss.


    Die Dioden sterben da sie unter dimensioniert sind, bzw. mangelnder Qualität. Im dem Fall war das zu kleine Netzteil gewissermaßen auch ein Bauliches Problem. Von der Stange wäre dies größer gewesen und extra welche fertigen zu lassen war Wirtschaftlich nicht tragbar. Zumal 90% der Kunden keine 100% dauerhaft dem Produkt abverlangen würden. Für buntes blinken ausreichend....


    Bis auf die fehlende Isolierscheibe, hätte ich vermutlich ähnlich abgewogen.


    Problem mit solchen einfach Netzteilen sind folgene:


    • Probleme mit der Startschaltung -> Energie zum an werfen reicht nicht aus
    • defekte Kondensatoren auf der Sekundärseite -> ESR zu hoch, Kurzschluss etc.
    • defekte Controller -> inkl. folge Schäden -> FET durch
    • defekte Lötstellen
    • defekte Leistungsbauelemente FET, Dioden -> da zu billig gebaut
    • aufgeplatzte PTCs -> Netzteil funktioniert im allgemeinen dann noch...