Anschaffung einer PA, Hilfe bei Komponentenauswahl und Fehler ausräumen.

  • Bei zwei 12"ern übereinander sollte man zum Treiber nicht zu hoch trennen, weil das Abstrahlverhalten sonst nicht mehr do dolle wird, bzw, es unschöne Phasengeschichten gibt.

    Wird der Treiber aber halbwegs tief getrennt, braucht das Horn auch eine gewisse Größe, da es ja auch tunlichst noch ein Stück unterhalb der Trennfrequenz laden sollte. (man trennt ja nicht mit "unendlicher" Flankensteilheit)

    Auf Grund dieser Sachzwänge kann man sich die Größe des Horns i.d.R. nicht einfach nach Geschmack "aussuchen", sonder legt sich damit automatisch auch bzgl. der Trennfrequenz schon in gewissem Maße fest, und diese sollte für eine wirklich funktionierende doppel 12" Kiste nicht gar zu hoch liegen.

    Hat die Box nur ein 12" Chassis, könnte man theoretisch auch tiefer trennen, doch würde ich, wenn man evtl. sowohl 1x12" als auch 2x12" Tops bauen/einsetzten möchte, auch auf eine gleiche Mittelhochtonbestückung Wert legen, eine einheitliche Trennfrequenz und Weichentopologie, damit sich die beiden Konstruktionen kombinieren lassen, ohne bei der Phase Überraschungen zu erleben.

    (Dass der gleiche Treiber bei der 1x12" dann nicht voll ausgereizt wird, ist jetzt nicht wirklich ein Nachteil)

    Weiterhin ist es auch akustisch vorteilhaft, wenn die Schallentstehungorte von den 12"ern und vom Treiber zum Hörer die selbe Entfernung haben. Sprich: bei einem tiefen Mittelhochthorn müssen die 12"er nach hinten, so dass sie praktisch mehr oder weniger "automatisch" dann auch eine Hornladung bekommen, was die Box in der Regel dann aber nicht unbedingt schmaler werden läßt, da dieses Midbasshorn sich nach vorne ja irgendwie erweitern sollte.

    Man kann die 12"er natürlich auch "einkippen" und das Horn zwischen den Treibern montieren um die Schallenstehungsorte der 12"er nach hinten zu bringen, wobei man sich dann eine neue Herausforderung durch den damit entstehenden Bandpass (das V-förmige "eingeschlossene" Volumen zwichen den 12"ern und dem Mittelhochtonhorn) schafft.

    Um sich hier keine unlösbaren Probleme einzuhandeln, sollte der Treiber relativ tief angekoppelt werden, was wiederum ein großes Horn erfordert, was wieder viel Fläche vor den eingekippten 12"ern bedeutet und so den Bandpasseffekt noch verstärkt...


    Kurz zusammengefaßt:

    Wenn's einfach wär, dann könnt's ja Jeder - oder „There ain't no such thing as a free lunch“ ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Wie gesagt, mir gehts gerade nicht um die Entwicklung eines Lautsprechers, ich möchte erprobte und gemessene Pläne umsetzen.


    Das was du schriebst ist mir bekannt, darum soll es aber gar nicht gehen.


    Im Endeffekt brauche ich gerade Pläne für Funktionierende Tops die mit 4-6 18ern mithalten.


    Doch bei den Tops wäre ich auf Selbstbau nicht zu festgefahren. Könnte mich auch mit gebrauchtem anfreunden, doch präferiere den Selbstbau.


    Zum Thema Endstufen, ich denke dort werde ich die weiter oben vorgeschlagenen Dynacords nehmen. Anfahren möchte ich diese aber nur mit einer Endstufe um 4 Polig zu bleiben, also muss das Top Passiv sein.

  • Hab gerade mal geschaut, das Audio Zenit ND212 gibts teilweise schon für um die 1000€ das paar gebraucht, die Frage ist hier sicherlich ob es mit den Selbstbau Tops mithält. Da könnt ihr mir bestimmt gut weiterhelfen oder?

  • 4-6 18er würde bedeuten, das das top horngeladen sein sollte oder z.b. doppel 12 ' direktstrahlend. sonst passt das nicht zusammen. als richtwert, kannst dich an den alten pas orietieren:

    gae director: 2 doppel 18er und ein horngeladenes top

    access ebenfalls

    seebrurg hatte 2 1801 auf ein horn top, 15' 2' war das meine ich bestückt

  • Ich habe übrigens mal duschkalkuliert, ein vernünftiges Gehäuse für Subwoofer würde mich um die 300€ kosten, wäre es da nicht sinnvoll einfach 4 mal 18NTLW5000 zu verbauen als 6 günstiger bestückte Subs? Stoneeh hatte in einem anderen Forum mal erwähnt das diese Treiber wohl wirklich brachial klingen. Leider habe ich es noch nicht selbst hören können.... ich vertraue seinen Messungen und aussagen aber.


    Wie gesagt bin ich bei den Tops offen, nur Hörner sollten es wirklich nicht werden.... auch bin ich nicht in der Lage solch große events wirklich zu beschallen, es soll just 4 fun sein, mit der Anlage lernen und jedes mal wieder baff sein wenn ich sie Wochenende mal im grünen aufbaue.


    Auch verfolge ich die Idee von möglichst großer Flexibilität, darum möchte ich zwingend eine Endstufe pro Lautsprecher verwenden. Diese kommt jeweils in ein eigenes Rack um mal schnell mit Sack und Pack zu einem Geburtstag eines Freundes oder eine Vereinsfeier Musikalisch und mit Mikrofon zu begleiten.

    Dafür werden natürlich noch kleine Tops angeschafft, diese vielleicht auch zuerst um die Anlage schon in der Entstehung zu benutzen.


    Ich denke es klingt für euch ein wenig konfus doch geht es mir nur um den spaß an der Sache und Erfahrungen sammeln.

  • Hab doch noch was ausgraben können.


    Das Teil hieß PM90 (es gibt auch PM60 - die Zahl ist soweit ich weiß die horizontale Abstrahlung).

    Das Netz sagt es war in Ausgabe 2/2017.


    Hier noch ein Link zu Beiträgen dazu im Lautsprecherforum:


    [In Planung] PM90 Topteil | Lautsprecherforum.eu
    Nachdem ich neulich Open Air, Mittelalterfestival, ziemlich große Wiese festgestellt habe, dass ich lautere Topteile mit größerer Reichweite brauche endlich…
    www.lautsprecherforum.eu

  • Wenn die Tops keine Hörner werden sollen, und dann noch nach Möglichkeit kompakt, macht bei der gewünschten Verwendung von sehr potenten 18" Reflexbässen es kaum Sinn mehr als 3, maximal 4 pro Top vorzusehen, wenn das Ziel eine "natürliche" Wiedergabe von Musik ist.

    Meines Erachtens sind die vier 18'" Bässe pro direktstrahlendem Top schon zu viel.

    Das Konzept der Modularität, also lauter gleiche 18" BR und dann 2x12" Tops und davon noch 1x12" Tops als halbierte Variante dazu, macht an sich schon Sinn. Ich würde die 1x12" Tops mit einer Monitorschräge versehen, damit diese universell auch als Bühnenmonitore genutzt werden können. (falls Livebeschallung überhaupt auf dem Plan steht)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Mojen,


    hab das mal soweit überflogen und wollte zur Frage, was es denn an 2*12" so gibt, noch etwas die Liste erweitern (ich habe das schon mal iwo so geschrieben, auch mit grober Einstufung, bin gerade aber zu faul zum suchen):

    Selbstbau und relativ gut plug&play:

    PAF 212

    Jobst JM-Sat212
    Soundklinik SK212

    Jobst JL-Sat212 (hier nur 1" HT - daher keine unbedingte Empfehlung für live und vollgas - wobei ich persönlich die tatsächlich auch dafür recht zufrieden nutze)

    Konzeptionell anders, da durch Hornstummel / Winkelung der 12er unbedingt auf Controller angewiesen: PM90/PM60. Dann aber auch wohl ganz vorne mit dabei.


    Fertig und weitgehend plug&play:
    AZ ND212 m.E. etwa auf Niveau JM-Sat212
    Fertig und controllerpflichtig:

    Seeburg K24

    TW-Audio T24N

    richtiges Hornholz wurde ausgeschlossen, daher lassen wir mal bei den vorgenannten (Hornstummel) die Liste enden; mehr fällt mir gerade auch nicht als gängig ein...


    Alles vorstehende kommt mit 2-3 vernünftigen 18" pro Top durchaus noch mit.
    Ab vier amtliche Bässe pro Seite sind meist eh Größenordnungen mit Frontfills/Outfills oder aber gleich Horntops oder LA erreicht...

  • @MuellerSound - schöne Liste.


    Mir fällt da als fertig und nicht unbedingt controllerpflichtig noch die TS-212 von Voice-Acoustic ein sowie die T212CXN von X!Max Lautsprechertechnik Dirk Hahn. Leider findet man zu letzterer nichts online - scheint eine Art Geheim- oder Insiderprodukt von Herrn Hahn zu sein.


    Coda Rx40, JBL SRX722, EV QRx 212/75, Fohhn RT6, Fohhn PT7 wären noch kommerzielle 2x12" Konstrukte.


    Wenn T24 mit Stummelhorn gilt kann naturlich auch noch eine K&F Line 212-60/90, eine AD Systems Stium oder eine Jobst JH-Sat212H genannt werden.


    HD24 fällt mir noch ein...

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • Vielen Dank fürs Lob und Deine super Ergänzung, MatzeRockt
    Da ist noch einiges dabei, das ich auch nicht kannte oder schlicht net aufm Schirm hatte, weil manche Marken nicht so in meiner Umgebung vorkommen.

    Die JH-Sat212H und ähnliche wie K3, MSL3, Director und Konsorten hatte ich jetzt bewusst aussen vor gelassen, da wir da m.E. schon beim echten und teils echt schweren Hornholz ankommen. (Wobei der Schritt vom Stummel zum echten Horn teils da nicht mehr groß ist und manchmal die Definition auch ein wenig schwierig wird, wo man denn die Grenze zieht...)
    Machen sich aber in solch Liste und Übersicht auf jeden Fall schick :)

  • Sehr schön, danke für die vielen Hinweise.

    Auf dem Plan stehen aber auch nicht 4-6 Pro Subs pro Seite, falls ich das irgendwann mal geschrieben habe so war es ein Fehler meinerseits. Ich rede eigentlich von Maximal 6 Subs, dazu passende 212 Tops, außerdem für kleinere Sachen Single 12“ Tops, die in dem Budget aber nicht auftauchen sollen.


    Wenn es stimmt das die AZ ND212 auf einem Level mit den JM sat steht, dann wäre es für mich wirklich eindeutig da ein Pärchen gebraucht zu ordern und ggf. den ND12 aus dem selben Haus.

  • Auf dem Plan stehen aber auch nicht 4-6 Pro Subs pro Seite, falls ich das irgendwann mal geschrieben habe so war es ein Fehler meinerseits

    Ich habe das auch so aufgefasst - max. 6 Subs, also 2-3 pro Topteil. So wie ich das lese, die anderen Schreiber auch. Da es manchmal an der Stelle aber zu Verwechslungen und Missverständnissen kommt, habe ich z.b. dann "pro Top" dazugeschrieben.
    Jedes ordentliche 212er geht eigentlich gut mit bis 3 vernünftigen 18ern, wie bereits oben von auch einigen anderen genannt. Mehr Bässe pro Top wird dann idR unausgewogen und zu dick untenrum.


    Deine Überlegung klingt durchaus nach einem Plan.
    Das wäre bei einer Entscheidung, die ich für mich treffen würde, auch Material mit dem ich ein gutes Gewissen hätte.
    Unabhängig davon: Versuche mal, diese und ggf. auch andere Tops irgendwo anzuhören. Ist ohnehin immer empfehlenswert - wenn auch ich jetzt bei ziemlich allen der genannten Topteile der Überzeugung bin, dass die allesamt ordentlich spielen - spätestens mit einem leichten EQ oder dem ggf. nötigen Controllersetup.

  • Es gab bei den AZ ND212 mal ein Update der Hochtoneinheit, die erste Generation war mit einem nicht ganz so leistungsfähigem Hochtontreiber ausgestattet.

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • MuellerSound danke für die aufbauenden Worte :thumbup: kleines Problem meinerseits ist, ich habe keine Kontakte zu Dj´s, Verleihern oder anderen Leuten aus dem PA Sektor, da wird das Probehören ohne wirkliche Kaufabsicht wohl schwierig für mich :(


    MatzeRockt das Update des Hochtöners ist mir bekannt, würde deshalb drauf achten kein zu altes Model zu erwischen.


    Generell ist mein Vorteil gerade die extreme Lieferzeit der Online Händler. Das gibt mir wohl genug Zeit, um mehr als eine Nacht über alles zu schlafen.

  • Moin, ich melde mich mal wieder zurück und habe eine vermutlich sehr dumme Idee :D
    Ich überlege zur zeit mir eine Armada Kleinstubwoofer zu bauen, etwas in große Doppel 8" oder Doppel 10". Ich denke mal dass diese Vorgehensweise viele Nachteile haben wird, könntet ihr mir die mal darlegen? Finde den Gedanken sehr charmant einfach je nach Größe verschieden große Stacks aufzubauen.

    Bis auf weniger Tiefgang, welchen man mit masse und DSP aber auch beseitigen kann, fällt mir nichts negativ auf. Was sagt ihr dazu?

    Vielen dank schonmal für die Antworten :)