Baubericht 1x 15“ BR compact

  • Baubericht 1x 15“ BR compact


    Heute hier ein Planungs- und Baubericht einer recht normalen, sehr kompakten 15 Zoll Bassreflexbox, mit für die Größe sehr gutem Tiefgang. (Insgesamt werden es vier Stück)

    Also von der handwerklichen Herausforderung her möglicherweise eher was für „Ersttäter“ als für ausgesprochene Holz-Füchse oder Profi-Hornkonturfalter, für die es etwas fad werden könnte.



    Das Pflichtenheft:


    • Festinstallation (Gewicht egal)
    • Wiederzugebender Frequenzbereich: Die Oktave von 40 bis 80 Hz
    • Auf Grund der Einbausituation festgelegte Gehäusemaximalgröße (BxHxT = 770 x 442 x 370 mm)
    • Ordentliche Maximallautstärke um mit den in der Installation vorhandenen Systemen mitzuhalten
    • Vernünftige Qualität, aber nicht übertrieben teuer



    Sichten des Angebotes an geeigneten Basschassis für relativ kleine Gehäuse:


    Alle gefundenen 10“ und 12“ Chassis scheitern entweder an der 40 Hz Anforderung, oder ihr Wirkungsgrad ist relativ bescheiden.

    Von der Gehäusehöhe her würde ein 15“ Chassis gerade noch so reinpassen, erfordert aber in der Regel ein größeres Gehäusevolumen als hier zur Verfügung steht, wenn die 40 Hz und ein ordentlicher Wirkungsgrad erreicht werden sollen.


    Die Suche nach geeigneten 15“ Chassis speziell für kleine Boxenvolumen beginnt.

    Nach längerer Recherche bei allen üblichen Chassisherstellern und vielen Simulationen kristallisiert sich das Chassis B&C 15TBW100 als für mich am besten für das Anforderungsprofil geeignet heraus.


    Viele Grüße,
    Fux

  • Da bei einer Bassreflexbox in der Regel die maximale Lautstärke nicht durch die thermische Belastbarkeit des Chassis begrenzt wird, weil vorher üblicherweise das Xmax bereits überschritten würde, ist eine hohe mögliche Auslenkung für meine Anforderung nach hoher Maximallautstärke im Bassbereich wichtig. Auch bei diesem für den Einsatzzweck wirklich guten Chassis sieht man in der ausführlichen Herstellerdokumentation, dass bereits bei der halben thermischen Belastbarkeit die maximale Auslenkung im Bassbereich erreicht wird.



    Hier ein paar Parameter des genannten Chassis:


    Fs = 39 Hz

    für Bassreflexanwendung vernünftig erscheinende Güte Qts von 0,31

    kleines VAS für einen 15“er von nur 96 Litern

    große mögliche Auslenkung Xmax von +/- 12mm

    passabler Wirkungsgrad von 1,6%



    Anmerkung:

    Das Schielen nach der „Sensitivity“ (hier 96dB bei einem Watt) bringt beim betrachteten Einsatzbereich von 40 bis 80 Hz nichts, da die angegebene Sensitivity erst oberhalb dieses Frequenzbereichs erreicht wird und daher für den Einsatz als reinen Bass keine Bedeutung hat.



    Der einzugehende Kompromiss der Chassiskonstruktion für eine so tiefe Grenzfrequenz in einem solch kleinen Gehäuse ist eine Empfindlichkeit im relevanten Bassbereich von nur gut 93 dB bei einem Watt, was aber absolut betrachtet voll in Ordnung geht und auch technisch gar nicht anders machbar ist. (Magisches Dreieck der drei konkurrierenden Anforderungen geringes Volumen, Tiefgang und Wirkungsgrad, in das sich das Chassis hier für den angestrebten Einsatzbereich sehr gut positioniert)



    Dass es hier um ein Ferritchassis handelt und es so für einen 15 Zöller beachtliche 14,3 kg wiegt, stellt bei der Festinstallation für mich keinen Nachteil dar.


    In der von B&C gewohnt sauberen Dokumentation des Chassis findet sich der Auslegungsvorschlag 95 Liter Bassreflex mit einem Tuning auf 40 Hz, wobei das Chassis erst bei knapp 800 Watt und etwa 123 dB sein Auslenkungsmaximum erreicht. Dies ist für eine einzelne kompakte Bassbox und im hier relevanten Frequenzbereich ein sehr guter Wert.

    (auch wenn da der Eine oder Andere auf Grund von völlig anders spezifizierten Herstellerangaben bei Fertigboxen meint, so eine Box müsste doch locker über 130 dB bringen)


    Flugs ist der herstellerseitige Auslegungsvorschlag im Simulationsprogramm nachvollzogen und für gut befunden. (Dazu gleich unten mehr; vgl. Graphen)


    Anmerkung: In der Simulation wurde deshalb die Aufstellung „Boden + Wand“ gewählt, da dies der Einbausituation in der Festinstallation entspricht. Der erhebliche Pegelgewinn durch diese Aufstellungsart rührt somit aus der Einbausituation und ist natürlich nicht gegeben, wenn die Box ganz normal irgendwo mitten im Raum am Boden steht.


    Die Simulation sieht vielversprechend aus, also werden jetzt erste Skizzen ganz klassisch mit Bleistift und Papier für eine Gehäusekonstruktion angefertigt. Besonderes Augenmerk ist dabei auf das Maß zu legen, um das die Schallwand zurückversetzt wird, denn der kräftige Chassisrand trägt ordentlich auf, die 13,5 mm X-var fordern auch genügend Abstand zum Gitter und das Gitter selbst soll ja auch nicht gerade bündig mit dem Gehäuse abschließen, sondern noch ein wenig zurückversetzt sein. So komme ich auf 40 mm um welche die Schallwand zurückversetzt wird. Da das ordentlich am eh schon sehr knappen Volumen knabbert, fällt der Entschluss die Schallwand nur in der Größe des Chassis um 40 mm zurück zu versetzten und die „restliche Front“ bündig mit dem Gehäuse abschließen zu lassen. (sieht optisch ein wenig ungewöhnlich aus, bringt aber etwas mehr Nettovolumen)


    Beim überschlägigen Ermitteln des zur Verfügung bleibenden Nettovolumens (6 Liter für das Chassis, das Volumen des Tunnels sowie die Gehäuseverstrebungen wollen ja auch noch abgezogen werden) wird schnell klar, dass sich das für die vom Hersteller vorgeschlagenen 95 Liter nicht ausgehen wird, da die Maximalabmessungen nun mal durch die Einbausituation vorgeben sind.

    Also noch mal in die Simulation gegangen und probiert, wie das mit den verbliebenen mickrigen 73 Litern so ausseht und wo man dann am besten die Tuningfrequenz platziert.

    Überraschenderweise ergibt sich bei leichter Erhöhung der Tuningfrequenz von 40 auf etwa 42 Hz auch im nun verkleinerten Gehäuse ein ausgeglichener Verlauf, der auch eine Wiedergabe bis 40 Hz hinunter verspricht und das Chassis von der Auslenkung her bei 800 Watt noch nicht überfordert.


    Hier im Bild zum Vergleich die Auslegung der Box nach Herstellerempfehlung (rote Kurven) und das verkleinerte, knapp höher getunte Exemplar (schwarze Kurven)


    15 Zoll BR compact Herstellerempfehlung rot.pdf


    Hier noch die Simulationsparameter für die von mir gewählte 73 Liter Variante:


    15 Zoll BR compact Werte.pdf



    Weder säuft der Pegel nach unten hin ab, so dass der Abfall elektrisch angehoben werden müsste, noch gibt es eine zum Dröhnen neigende Überhöhung, verursacht durch ein für das Volumen zu hohes Tuning.

    In dem für einen 15“er eher sehr mickrigen Volumen von 73 Litern bin ich von den Simulationsergebnissen des Chassis 15TBW100 doch sehr positiv angetan.



    (Tschuldigung, bei den Graphen hatte ich die falsche Datei (12") erwischt, ist inzwischen ausgebessert!)

  • Kurzer Exkurs zur Bassreflexsimulation/Abstimmung für die „Ersttäter“:

    (für wen das nix Neues ist, der springt einfach einen Beitrag weiter)


    Häufig ergibt die Simulation eines Basschassis in einem Bassreflexgehäuse bei einem Watt Eingangsleistung eine schön aussehende Kurve. Simuliert man aber den Maximal erreichbaren Pegel (was z.B. in AJ Horn sehr schön dargestellt wird), so sieht man, dass ein Stück oberhalb der Tuningfrequenz der Maximalpegel durch Erreichen der maximalen Membranauslenkung frühzeitig begrenzt wird. Bei der Tuningfrequenz wird die Membranbewegung ja optimal bedämpft und bei deutlich höheren Frequenzen ist die Membranauslenkung eh nicht so groß. Liegt die Tuningfrequenz jedoch relativ tief, so ergibt sich dazwischen ein Frequenzbereich in dem das X-Max schon deutlich früher überschritten wird als drunter oder drüber.

    Beispiel eines 12 Zöllers (FaitalPro 12FH510) in 55 Liter Bassreflexgehäuse auf etwas höher als 40 Hz abgestimmt.



    Beispiel AJ Horn 12 Zoll in BR Kurven.pdf



    In der SPL-Grafik sieht ja Alles erst mal ganz gut aus. In der Membranamplitude-Grafik sieht man den minimalen Membranhub erwartungsgemäß bei der Tuningfrequenz etwas über 40 Hz.

    In der SPLmax-Grafik ist gut zu erkennen, dass auf der Tuningfrequenz eine Maximaler Output von etwa 124 dB (Aufstellung am Boden) zu erzielen ist. Sieht man sich die Pmax Grafik an, so erkennt man, dass dort die bei den Chassisparametern eingetragene Maximalleistung von 1000 Watt anliegt, und diese einen weiteren Lautstärkezuwachs begrenzt. Schaut man nochmals in die SPLmax-Grafik sieht man auch, dass bei etwa 65 Hz nur noch ein Maximalpegel von 118 dB möglich ist. Die Ursache hierfür ist, dass dort die Bedämfung durch das Reflextuning schon nicht mehr wirksam ist, aber die Wiedergabe dieser Frequenzen noch reichlich Hub erforden. Ein Blick auf die Pmax-Grafik zeigt, dass dort der maximale Hub der Membrane bereits bei einer Eingangsleistung von 300 Watt erreicht wird. Ab gut 120 Hz aufwärts ist dann der Membranhub nicht mehr der limitierende Faktor, so dass wieder die maximale elektrische Belastbarkeit von 1000 Watt der begrenzende Parameter ist.

    Verkleinern wir jetzt versuchsweise einmal das Gehäuse auf 35 Liter und erhöhen die Tuningfrequenz gleichzeitig auf knapp 70 Hz ergeben sich folgende rote Kurven:



    Beispiel AJ Horn 12 Zoll in BR Kurven rot.pdf


    Beispiel AJ Horn 12 Zoll in BR Werte rot.pdf



    Es ist schön zu erkennen dass der „Durchhänger“ in der SPLmax-Grafik nun kaum mehr vorhanden ist und nun bei knapp unter 100 Hz anzutreffen ist. Hier werden beim „Durchhänger“ aufgrund des maximal möglichen Membranhubs 125 dB (bei ca. 600 Watt) erreicht, drunter und drüber aber 127 dB.

    In der SPL-Grafik ist der Frequenzgang bei einem Watt im Bassbereich tadellos eben.

    Unter der Tuningfrequenz von etwa 70 Hz fällt der erzielbare Pegel sehr steil ab und die Membranauslenkung steig ebenso rasant an, so dass dort durch einen entsprechend im Controller gesetzten Hochpassfilter dort tiefere Frequenzen dem Chassis vom Leib gehalten werden müssten. Für eine Monitorbox wäre so eine Abstimmung und auch das für einen Floormonitor wirklich gut geeignete Midbass-Chassis richtig passend, für den Einsatz in einer dezidierten Bassbox ist das Chassis aber trotz seiner Resonanzfrequenz von nur 45 Hz auf Grund seiner restlichen Parameter eher nicht geeignet. (in einer entsprechend abgestimmten Bandbassbox mag die Welt schon wieder anders ausschauen)


    Da man heutzutage ja praktisch immer entsprechende Digitalcontroller zur Verfügung hat, um den Frequenzgang gerade hinzubiegen, wird bei der Entwicklung von Bassboxen eher Wert darauf gelegt im anvisierten Übertragungsbereich den Membranhub bestmöglich zu bedämpfen um nicht Gefahr zu laufen, dass zu große Membranhübe in Frequenzbereichen mit nur wenig bedämpften Membranhub der limitierende Faktor für die maximale Lautstärke sind. Die Verfügbarkeit ausreichend leistungsstarker Endstufen und hochbelastbarer Chassis lassen diese Herangehensweise heute ja zu. Dass die Konstruktion im Übertragungsbereich einen von sich aus ebenen Frequenzgang hat, hat dadurch an Bedeutung verloren. Bestes Beispiel für die optimale Dämpfung des Membranhubs im Übertragungsbereich für maximal möglichen Schalldruck und geradeziehen des Frequenzgangs mit dem Controller sind all diese doppelt ventilierten Bandpassboxen (Bandpass sechster Ordnung) mit einem tief abgestimmten Bassreflexgehäuse „hinter“ dem Chassis und einer hoch getunten sich aufweitenden Resonanzkammer „vor“ dem Chassis. (häufig als Doppel 18“ ausgeführt)

    Diese Art von Bassboxen haben jedoch prinzipbedingt eine relativ beschränkte Bandbreite (Bandpass halt ;) und sind eigentlich nur als reine Subwoofer einsetzbar. Ein weiteres Auseinanderziehen der beiden Tuningfrequenzen gibt dann wieder ein „Loch“ dazwischen mit weniger Maximalpegel durch zu großen Membranhub, und der Wirkungsgrad der Kiste wäre dann auch geringer.


    Falls sich jetzt Einer fragen sollte, ja warum baue ich mir dann überhaupt eine simple Bassreflexbox für die Oktave von 40 bis 80 Hz wo sich für so einen schmalen Frequenzbereich ein 6th order Bandpass doch direkt anbieten würde? Das hat mehrere praktische Gründe. Zum Einen will ich die neuen Bassboxen über diese Oktave überlappend mit vorhandenen Basshörnern laufen lassen, was ja an sich schon mal phasentechnisch eine Herausforderung darstellt. Mit einem 6th order Bandpass, bei dem ja die Phasenlage bei beiden Tuningfrequnzen um 180°Grad gegeneinander gedreht ist wird das dann praktisch gar nicht mehr darstellbar. Weiterhin ist ein solcher Bandpass vom Volumen her bei gleichem Tiefgang durch die zweite Kammer immer größer als eine einfache Bassreflexbox, was bei meinen kleinen vorgegebenen Maximalabmessungen überhaupt nicht drin ist.



    Exkurs Ende

  • Nun wieder zurück zu unserem kompakten 15 Zoll Bassreflexgehäuse mit dem 15TBX100, bei dessen Abstimmung auf 42 Hz im 73 Liter Gehäuse wir bis zu maximalen elektrischen Belastbarkeit im Übertragungsbereich keinen Einbruch des Maximalpegels auf Grund der maximal möglichen Membranauslenkung haben. Dies war auch mit ein Grund genau dieses Chassis für die gegebene kleine Gehäusegröße auszuwählen.



    Da das von den Maximalabmessungen her vorgegebene Gehäuse nur recht wenig Tiefe aufweist und ich den Tunnelquerschnitt für die angestrebte Leistung auch nicht zu klein wählen möchte, würde ein freistehender Tunnel zu tief werden.

    Da sich für die Variante „Tunnelbrett an einer Gehäuseseite“ wohl eine merkliche Verkürzung der Tunnellänge ergibt, fasse ich diese ins Auge.

    Bei der Recherche nach dem Korrekturfaktor für so einen „Shelf-Port“ komme ich je nach Quelle auf so unterschiedliche Ergebnisse, dass mir das keine Ruhe lässt.

    Also, was ist zu tun? - Richtig, selber messen!


    Irgendwo steht noch ein Rest einer 12 mm OSB Platte herum, die nach Verwendung im Prototypenbau schreit....

    (Natürlich mit etwas Aussteifung, das das sonst etwas popelige Mustergehäuse munter mitschwingt)


    P.S.

    Ich werde nie wieder OSB Platten (nicht mal für die untergeordnetsten Prototyping-Aufgaben) verwenden, da ich mir damit ständig irgendwelche Spreizl (Schiefer) in die Hände ziehe.


    Den Bassreflexport des Prototypen habe ich so gestaltet, dass ich mit verschieden breiten vorgefertigten Brettchen durch den Chassisausschnitt greifend den Port verlängern kann. (Mit Dichtband dicht gestoßen und vor dem Verschrauben noch mit Schraubzwingen press herangezogen)

    Die Maße des Prototypen entsprechen im Detail noch nicht exakt den späteren Maßen der „Originalboxen“, da diese dann ja nicht aus 12 mm OSB, sondern 18mm Birkensperrholz geschreinert werden und das bereits bei der Erstellungen der dünnwandigeren Prototypen berücksichtigt wurde.


    Im zweiten Bild ist erst die kürzeste Tunnelvariante zum Start eingebaut. (noch ohne die Dichtbänder für die optionalen Verlängerungen) Eine Verlängerung des „Tunnelbretts“ ist bis hinten zur Strebe noch möglich. Die längste Tunnelvariante hat dann nur noch den der Tunnelspalthöhe (70 mm) entsprechenden Abstand zur Rückwand.



  • Ich beginne mit dem größten im Netz gefundenen Tunnelkorrekturfaktor für einen solchen „Shelfing Port“, also dem Tunnelbrett parallel zur Schmalseite der Box.

    Hieraus ergibt sich zwar theoretisch ein erfreulich kurzer Tunnel, aber die Messung der Tuningfrequenz am Prototypen offenbart, dass dieser Korrekturfaktor für die Tunnellänge wohl eher ausgewürfelt, oder irgendwo falsch abgeschrieben wurde.

    Das Vertrauen in die auf den verschiedenen Webseiten genannten und voneinander deutlich differierenden Tunnelkorrekturfaktoren verloren, verlängere ich jetzt schrittweise wie beschrieben den Tunnel des Prototypen und messe was dabei herauskommt. Hierbei zeigt sich, dass die akustische Verlängerung des Tunnels (also dass man ihn dadurch, dass er an den Wänden der Box anliegt mechanisch kürzer ausgeführen kann wie einen freistehenden Tunnel), bei weitem nicht so stark ausfällt wie von einigen publiziert.




    Schließlich bin ich, nach drei noch nicht zum gewünschten Ergebnis (Tuning auf etwa 42 Hz) führenden Zwischenschritten, bei meiner maximalen Tunneltiefe angelangt, also so dass der Tunnel noch die selben 70 mm Abstand von der Rückwand hat, wie er selbst „hoch“ ist.

    Direkt am Tunnel auf Ebene der Frontwand messe ich mit einer Reihe von einzelnen Sinustönen bei ziemlich genau 41 Hz den höchsten Pegel und auch die Bewegung der Membran ist bei der selben Frequenz am kleinsten, also praktisch gar nicht mehr vorhanden, womit die tatsächliche Tuningfrequenz ermittelt ist.


    Hier der Messschrieb (Beyer MM1, Focusrite Scarlet, ARTA, ohne Kalibrierung des Absolutpegels) für die Messung Indoor direkt vor dem Tunnel:




    Das passt bei anvisierten 42 Hz Tuningfrequenz ja ziemlich gut.


    Zum Vergleich hier noch die Messung Indoor direkt vor der Membran:




    Für die Messung von Tunnel und Membran gleichzeitig muss das Mikrofon weiter weg von der Box, was Indoor dann zu Problemen führen würde, so dass jetzt eine Outdoormessung ansteht.

    Hier das Ergebnis Outdoor Ground Plane mit einem Meter Abstand vor der Box:





    Die gemeinsame Ground-Plane-Messung von Tunnel und Membran in größerem Abstand bestätigt das durch die Simulation erwartete Ergebnis.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Nur der Vollständigkeit halber auch noch mal die beiden Messungen einmal 20 cm vor dem Tunnel und einmal 20 cm vor dem Speaker im Freien durchgeführt:






    Man sieht bei den Einzelmessungen Outdoor mit 20cm Abstand zu Tunnel bzw. Membran im Vergleich zu den vorigen Messungen direkt vor dem Tunnel bzw. der Membran, dass die jeweils andere Schallquelle bei einem Mikrofonabstand von 20cm bei der Messung mir schon ordentlich in die Suppe spuckt!


    Ich hatte noch zwischendrin eine weitere Messung durchgeführt, wo die Lautsprecherbox in der geöffneten, doppelflügeligen Terrassentür lag und nach draußen zum 1m entfernten, am Boden liegenden Messmikrofon strahlte, aber die Box hinter sich das Raumvolumen hatte:


    Viele Grüße,
    Fux

  • Durch den nun gegenüber meiner Volumenberechnung länger gewordenen und damit mehr Volumen verbrauchenden Tunnel ist das in der Simulation verwendete Nettovolumen jetzt zwar nochmals etwas geschrumpft, aber die Abweichung scheint sich offensichtlich im Rahmen zu halten.




    Nach den Messungen ergibt sich für diese Box folgender Korrekturfaktor der Tunnellänge gegenüber einem freistehenden Tunnel:


    Die Tunnellänge der Prototypenbox ist 264 mm reine Tunnellänge (Länge Brett). Da der Abstand von der Rückwand nur der „Tunneldicke“ entspricht und hier die Luft um die 90° Grad Ecke muss, würde ich die akustisch wirksame Tunnellänge mal ganz grob angenähert mit 264 mm + 35 mm (halber Abstand zur Rückwand) + 35mm (ums Eck halbe „Tunnelhöhe“) = 334 mm ansetzen.

    Das wäre dann um den Faktor 400mm/334mm = 1,2 kürzer als der frei stehende Tunnel der Simulation mit gleichem Querschnitt.

    Obacht: Das ist jetzt nicht der klassische Tunnelkorrekturfaktor, der verschieden je nach Tunnelausführung immer mit eingerechnet werden muss, sondern wirklich nur der Unterschied (Quotient) vom Tunnel freistehend, wie in der Simulation gerechnet, zu meiner Ausführung mit ihren speziellen Seitenverhältnissen und hinten quasi noch „um's Eck rum“.

    Egal wie genau/ungenau das jetzt auch sein mag, auf alle Fälle habe ich eine so extreme akustische Verlängerung des Tunnels durch seine Positionierung als flachen über die gesamte Schallwandbreite gehenden „Shelfing-Port“, wie sie auf verschiedensten Seiten im Netz immer angeführt wird, nicht feststellen können. Akustische Länge etwas länger als bei freistehenden Tunneln ja, aber nicht gleich um so viel wie das in einigen Quellen zu finden ist.



    Bedämpfung/Dämmwatte:


    Der Prototyp hat jetzt momentan gar keine Bedämpfung in Form von Polyesterwatte drinnen (Dämpfungskoeffizient = 0), was ja eigentlich auch für die Oktave von 40 bis 80 Hz nicht wirklich notwendig ist. Da man aber nie weiß, ob die Box nicht doch auch mal eines Tages in einem anderen Setup etwas höher rauf spielen soll, werde ich höchstwahrscheinlich beim Bau der Lautsprecher noch etwas Dämmwatte an den kritischen Stellen mit einbringen, was das virtuelle Volumen geringfügig erhöht und damit das vom längeren Tunnel verbrauchte Volumen etwas kompensiert.

    So richtig viel Dämmwatte wird's wohl aber nicht werden, da ja der Querschnitt von der Membran zum Tunnel möglichst frei bleiben soll, doch erfahrungsgemäß kommt es nicht auf zwei, drei Liter Volumen mehr oder weniger an.



    Nach den Prototypen die „richtigen“ Boxen:


    Da ich keine Möglichkeit habe in beheizten Räumlichkeiten zu schreinern und die Temperaturen nach unten gehen, folgen vor dem Bau der vier Bässe in 18 mm Multiplex ausführliche Hörtests, Messungen und Stellproben mit dem Prototypen, während ich die endgültigen Gehäuse in CAD konstruiere und mir Gedanken über die optimale Plattenaufteilung der zu bestellenden 2500 x 1250 mm Birkenmultiplexplatten und die beste Schnittführung mache.




    Trotz krass erhöhter Holzpreise bestelle und bekomme ich, als die Temperaturen wieder passen, die 18mm Multiplextafeln in guter Qualität, bevor die Verfügbarkeit für Holzwerkstoffplatten komplett den Bach runter geht.


    Nach Zuschnitt des Holzes laut CAD Zeichnung werden die Kanten rund gefräst, an die man nach dem Zusammenbau nicht mehr rankommt.

    (Port-Enden innen und außen + Reflextunnel-Stabilisierungsbrett)

    Ebenso werden die Chassisausschnitte gefräst und die Fräsungen für die inzwischen noch besorgten speziellen Anschlussfelder hergestellt. Diese tief schüsselnden Anschlussfeldschalen erlauben die Boxen trotz Speakonanschlüssen ganz nah an die Wand zu schieben, was in der beengten Einbausituation der Festinstallation notwendig ist.

    Die so vorbereiteten Zuschnitte warten jetzt auf den Zusammenbau mit Flachdübeln. (evtl. besser bekannt als Markenprodukt unter dem Namen „Lamello“)


    Viele Grüße,
    Fux

  • Einschlagmuttern für die Chassismontage:

    Wer sich schon einmal beim Wechseln eines Lautsprecherchassis über in die Untiefen der Box fallende, lose Einschlagmuttern geärgert hat, der sollte jetzt vor dem Zusammenleimen der Teile die Einschlagmuttern setzen und sie auch gleich mit je zwei kleinen Holzschrauben sichern.





    Kurze Kontrolle, ob Position und Ausrichtung der Einschlagmuttern auch ordentlich passen.

    (Viel Spiel bleibt bei den dicken M6 Schrauben nicht)




    Zusammenleimen des Gehäuses:


    Die Verwendung von Flachdübeln hat sich für mich sehr gut bewährt, da beim Zusammenpressen nichts verrutscht, das Ganze klasse hält und ich hinterher keine Schraubenlöcher verspachteln muss.

    (Hätte ich eine große CNC Fräse, würde ich statt dessen natürlich einfach Nuten einfräsen, aber damit sich diese lohnen würde, baue ich doch wesentlich zu wenig Lautsprecher ;)

    Hier die günstige Baumarkt-Flachdübelfräse und ein paar Flachdübel. Die ersten Boxenseiten sind schon zusammengeleimt.






    Noch ein Bild der gefrästen Flachdübelschlitze und dann schon ein paar weitere Seiten zum Prüfen der Passung trocken zusammengestellt.




    Viele Grüße,
    Fux

  • Zum Verleimen nur normal abbindenden und keinen schnell abbindenden Leim verwenden, denn in den nur 10 Minuten Offenzeit des „Express-Leims“ bekommt man die Kiste niemals zusammengesetzt und mit den ganzen Schraubzwingen zusammengepresst.

    Aber auch mit normalabbindendem Leim und nur zwei Händen wird es jetzt etwas hektisch mit dem Leimen, Flachdübel einsetzen und mit den Zwingen zusammenpressen.

    Mir vier Händen würde das wesentlich besser gehen. (Es müssen ja nicht alles eigene sein... ;)








    Bei den Schraubzwingen immer Hölzer unterlegen, so verteilt sich der Pressdruck gleichmäßiger und außerdem sieht nachher die Oberfläche des Holzkiste nicht aus wie ein Golfball.

    (Bei einer Zwinge musste es ohne Unterlegen gehen, da die Schraubzwinge sonst zu kurz gewesen wäre...)



    Warum kein Stativflansch um gegebenenfalls ein Topteil aufpflanzen zu können?


    Da die Bässe in erster Linie in die Festinstallation sollen und bei einer eventuellen anderweitigen Verwendung so eine Bassbox als „Stativersatz“ für das Topteil eh selten an der für den Bass akustisch sinnvollsten Stelle stehen würde, spare ich mir dieses Mal das Einfräsen und Einbauen eines umgedrehten Boxenflansches, auch wenn hier noch zwei davon herumliegen.

    Außerdem haben die Boxen mit nur 370 mm eine so geringe Tiefe, dass ich Bedenken hätte, dass diese mit einigermaßen potenten Topteilen drauf beim dagegen Rempeln umkippen.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Nach etwa anderthalb Stunden Trocknungszeit werden die Schraubzwingen entfernt.







    Nochmal ein prüfender Blick in die rohe Box.








    Nach dem der Leim komplett abgebunden hat und die Schraubzwingen entfernt sind, wird jetzt erst mal alles schön plan geschliffen.

    Ist alles schön eben, kommt die Oberfräse mit dem Rundfräser an den Kanten zum Einsatz. Der Radius ist so gewählt, dass die Kanten zwar schön abgerundet werden, ich aber auch nicht versehentlich bis zu den Flachdübelschlitzen durchfräse.



    Nach dem Fräsen und dem Füllen etwaiger Ausplatzungen/Verletzungen mit Holzspachtel wird die Box nochmal mit feinerer Körnung komplett abgeschliffen um sie lackierfertig zu bekommen.

    Sollten an irgendwelchen Stellen Zweifel wegen der Dichtheit der Box auftauchen, könnte man jetzt von innen noch entsprechend abdichten.



    Frisch abgesaugt wird nun Warnex mit einer kleinen Schaumstoffrolle nacheinander in mindestens zwei Schichten aufgetragen, damit es endlich “Schwarze Kisten“ werden.

    Stellen, an die man mit der Rolle nicht hinkommt, streiche ich einfach mit dem Pinsel vor.

    Viel schöner gesprenkelt und wie „gekauft“ aussehend wird die Oberfläche, wenn wie üblich das Warnex mit der Spritzpistole aufgetragen wird.

    Ohne geeignete Räumlichkeiten oder Freiflächen sieht dann aber auch die ganze Umgebung ähnlich schön schwarz gesprenkelt aus wie die Lautsprecheroberfläche, so dass ich mich, gerade für die Verwendung in einer Festinstallation, mit dem zweifachen Aufrollen des Warnex begnüge.



    Viele Grüße,
    Fux

  • Zu guter Letzt die Endmontage, also das Einsetzen des Chassis mit unterlegter Dichtlippe, die Verkabelung und die luftdichte Montage des versenkten Anschlussfeldes.







    Was jetzt noch fehlt ist ein stabiles, schwarzes Schutzgitter vor dem Chassis mit großzügigem Durchlassgrad und schepperfrei montiert. Aber das findet auch noch den Weg auf die neuen 15“ Kompaktbässe.



    Das war's soweit mit den sehr gut funktionierenden und eigentlich relativ einfach zu bauenden kompakten 15“ Bassreflexboxen.


    So...

    Darauf erst mal ein Hoftensteiner! :)

  • Danke, ich schaue mir solche Bauberichte immer gern an.
    Aber in mir blinkt immer die Warnleuchte "wirtschaftlicher Unsinn".
    Allein in der Zeit, in der dieser sehr informative Bericht geschrieben wurde, hat man doch 4 Mittelklassesubs geordert. Darauf gibt es dann auch noch Herstellergarantie.
    Man baut doch nicht eine Kleinserie von 4 Stück als Hobby?
    Und zum Weiterverkauf kann sich das doch auf gar keinen Fall lohnen, abgesehen davon, dass ich keinem Auftraggeber neu entwickelte Eigenbaubässe seriös verkaufen würde.
    Mich würde wirklich interessieren: Wieviele Stunden stecken hier in Planung und Bau und was hat das Material (inkl. Werkzeug, Transport, Werkstatt) gekostet?

  • Wenn ich zum Skifahren gehe, eine Fahrradtour fahre oder einen Oldtimer herrichte, rentiert sich das auch nicht.

    Warum macht man das dann?

    Weil es Spaß macht!

    Natürlich gibt es inzwischen haufenweise "günstige" (ich schreib jetzt mal nicht billige) Lautsprecher fertig zu kaufen. Möchte man aber welche mit hochwertiger Bestückung, sind die auch nicht gerade billig.

    Von der wirtschaftlichen Seite her ist es natürlich deutlich rentabler gebrauchtes "amtliches" Material einer Generation vor der Aktuellsten anzuschaffen als selbst zu bauen.

    Wenn man aber halt gerne Boxen entwickelt und baut, muß sich das nicht "rentieren".

    Ich möchte halt die Gedanken hinter der "Entwicklung" und Bau hier für die Interessierten mal darstellen.

    Wenn jemand ohne viel Planungsaufwand einfach nur die Bässe nachbauen möchte, kann er natürlich gerne den Plan dazu haben.

    Für die "Ich habe 500 € und möchte 150 Leute mit Tekkno im Freien beschallen" Fraktion ist der Bericht natürlich ebensowenig hilfreich, wie für Profis die L-Akustik, Meyersound, Coda, db-audio etc. im Lager stehen haben.

    Ich schreibe ja nicht: Spart euch Geld in dem Ihr alles selber baut und nicht die bösen Boxen der Big Bad Industrie kauft.... ;)

    Wer Spaß daran hat sich mit Elektroakustik und Holzberabeitung auseinanderzusetzten und nicht unbedingt vorrangig Gewinnoptimierung betreiben möchte/muss, der kann sich ja mit so einem Selbstbauprojekt gerne auseinandersetzen. Muß aber ja auch keiner.


    In diesem Sinne, nichts für ungut!


    P.S.

    zur Herstellergarantie:

    Für was soll die bei so einer Bassbox gut sein?

    Wenn ich das Chassis elektrisch oder mechanisch überlaste, greift diese auch nicht.

    Wenn die Box vom LKW fällt auch nicht, also was soll da auf Garantie reguliert werden?

    Wenn das Chassis ab Werk einen "Hau" hat, dann habe ich doch die Garantie auf das gekaufte Chassis und für alles ander bin ich doch dann eh selber verantwortlich, oder nicht?

    Viele Grüße,
    Fux

  • Es spricht nichts gegen den Bau und Verkauf von Einzelanfertigungen.


    Wenn man das nötige Wissen / Möglichkeiten hat und der Kunde es will und zahlt, dann ist doch alles in Butter.


    Man muss sich halt von der Illusion befreien, das es dadurch irgendwie preiswert wird - das sind Einzelanfertigungen eigentlich nie.

  • Wenn ich beim selbst Kochen die Zeit vom Einkaufen bis zum Abspülen als Arbeitszeit rechne, dann ist es auch wesentlich billiger in der Gastwirtschaft zu essen. - Ich koche trotzdem gerne, wenn ich Zeit dazu habe. Ob das daran liegt, dass ich nicht betriebswirtschaftlich rechnen kann, stelle ich mal in Frage. ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Ich möchte hier Dein schönes Projekt keinesfalls zerreden, aber Du hast jetzt 4 Stück gebaut - war der Spaß bei allen noch gleich stark? ;)
    Jetzt fällt dem Betreiber in zwei Jahren ein, dass er noch 2 Stück braucht. Fängst Du dann nochmal an?
    Herstellergarantie: Also wenn eine Markenbox nach wenigen Wochen am Controlleramp des Herstellers (auch ein wichtiger Punkt, der Systemgedanke) kaputt geht, dann gehen die Lautsprecher auf Garantie zurück, ganz sicher. Das wird der Hersteller auch auf Kulanz machen. Wenn Deine liebevoll handgemachten Boxen sterben, was dann?
    Aber bitte schreib mal eine Schätzung Aufwand pro Box und für alle 4 Boxen inkl. Vorbereitung, Tests, Materialbeschaffung, gern auch als PN.
    Meine Vermutung ist, dass man da bei einem Handwerksmeisterstundenlohn bei einer aktuellen Neubox eines renommierten Herstelllers rauskommt.

  • @ Fux

    Stimmt, Selbstbau für den Eigenbedarf ist nochmal eine ganz eigene Geschichte - nicht nur bei Klangmöbeln und Essen.


    Mein Wohneigentum z.B. ist ein DIY Projekt mit tausenden (!) Arbeitsstunden.

    Bin ich langsamer gewesen, als ein routinierter Handwerker?

    Auf jeden Fall.


    Dafür konnte ich alles genau so umsetzen, wie ich wollte und das zu einem wirklich sehr günstigen Preis (hab eine detaillierte Kostenabrechnung gemacht).


    Das ganze ist jetzt schon ein paar Jahre fertig und die Familie glücklich.

    Würde es jeder Zeit wieder so machen.


    So ein paar Holzkisten sind dagegen doch ein überschaubares Freizeitprojekt - und wenn es Freude macht doch eine deine Sache.

  • Keine Angst, ich baue Lautsprecher schon ein wenig länger und lass mir den Spaß daran sicher nciht zerreden, da brauchst Du gar keine Angst haben. :)


    Im Moment habe ich den Prototypen und schon zwei der "richtigen" Boxen fertig.

    Von den anderen beiden "richtigen" stehen die Zuschnitte noch da und harren des Zusammenbaus, bis ich wieder Zeit dazu finde.

    In diesem Falle ist die Lokation auch meine eigene, so daß hier "Hersteller" und "Kunde" in Personalunion zusammenfallen. Für "Fremde" habe ich noch nie Lautsprecher gebaut. Da fehlt mir schon die Zeit dazu.


    Natürlich kannst Du, wenn Du das Lautsprechboxen Entwickeln und Bauen als "Regiestunden" im Vollansatz mit einer etwas besseren Heimwerkermaschinenausstattung rechnest, niemals mit professionellen Herstellern konkurrieren, die mit 5 achsigen CNC Maschinen ausgestattet sind, welche ganze Tafeln auf einmal bearbeiten können und dann 5000 gleiche Lautsprecher bauen. Das ist ja auch ganz logisch.


    Ich bin aber auch kein Lautsprecherhersteller, der damit sein Geld verdienen muß, sondern jemand der Lautsprecher genau nach seinen Vorstellungen haben möchte und dem der Bau der selbigen dann obendrein noch Spaß macht. Allein das Simulieren verschiedenster Chassis in unterschiedlichen Gehäusen und Abstimmungen macht mir viel Spaß und beim Holzarbeiten kann ich prima abschalten und den Kopf frei bekommen.


    Oder anders rum gesehen: Anstatt für eine andere Freizeitbeschäftigung zur Entspannung viel Geld auszugeben, habe ich eine anspruchsvolle Beschäftigung zum Ausgleich, bezahle nur die Teilekosten und irgendwann stehen dann die fertigen, neuen Lautsprecher da.

    Freilich könnte ich mir einfach auch Gebrauchte fürs gleiche Geld kaufen, die würden auch funktionieren, aber der Spaß bei der herausfordernden Beschäftigung der Planung und des Baus würden mir fehlen und das Geld ist trotzdem weg. ;)


    Schöne Grüße,

    Fux

    Viele Grüße,
    Fux

  • ERICH


    Ich habe vor 18 Jahren mein Haus auch komplett selbst geplant und gebaut und dabei alles selber gemacht. (Heizung, Lüftung, Wasser, Strom, Mauern, Betonieren, Estrich, Dämmen, Auflatten, Dachdecken, Fliesen legen....)

    Es hat gut 2 Jahre gedauert und ich würde es immer wieder so machen!


    Wenn man das aber weder kann noch will, ist so ein Projekt natürlich der falsche Ansatz.... ;)

    Viele Grüße,
    Fux