Was war Eure Veranlassung (Initialzündung) sich mit der Beschallungstechnik zu befassen?

  • Da ich sonst eher immer technisches Zeug absondere, dachte ich mir hier mal einen Thread aufmachen zu müssen, was Euch vor unvordenklichen Zeiten dazu bewogen hat, sich mit der professionellen Beschallungstechnik zu beschäftigen.

    Bei mir war das ganz einfach so, dass es fast überall wo ich als junger Mensch Livemusik zu hören bekam (keine großen Acts, sondern eher so Indie-Hardcore-Punk) nicht unbedingt so prickelnd klang.

    Da dachte ich halt, das muss doch auch besser gehen.... ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Ich hatte die Nase voll davon schlecht gemischt zu werden und mir war klar das ich als Musiker kein großes Licht mehr werde... Obendrein stellte sich raus dass ich das mit der Mischerei scheinbar halbwegs hinbekomme.


    Schöner Thread :)

  • Anfang/Mitte der 80er hatten Freunde eine Band. Es kam zu ersten Auftritten. Damals hieß es "selber machen", oder es hat nicht stattgefunden. Verleiher in der Größenordnung Club gab es nicht.

  • Mein Vater kaufte sich Ende der 80er ein Monacormischpult (ca. 4 Kanäle und etwa 5 Soundeffekte (Bombe, Maschinengewehr, Sirene, ... ), um Videos zu vertonen. Damit machte ich "Radio".

    Später kam ein Denon 2000F dazu und die Sache nahm ihren Lauf...

    Der Ton macht die Musik.

  • Mein Vater war zu DDR Zeiten Radio- und Fernsehmonteur und dadurch hatten wir einen ganzen Haufen ausgebauter Lautsprecher in der Schuppe.

    Mir diesen hab ich mittels Reihen- und Parallelschaltunsversuchen viel herumexperimentiert.


    Irgendwann gab es bei Conrad und Pollin verschiedeme Sonderangebote an Lautsprechern und die ersten echten Eigenbauten entstanden.

    Manche sogar mit halbwegs annehmbaren Klang.


    Zu Schulzeiten hab ich mich viel mit Elektronik befasst und dann auch zur Abschlussfeier die total schrottige Schulanlage irgendwie aufgebaut und zum laufen gebracht.

    Dazu hätte ich mir von einem lokalen Tonmenschen zwei Kondensatorstäbchen geliehen.


    Kurz darauf kam ein Bekannter auf mich zu und meinte, das eine lokale Band einen ganzen Haufen 12" Lautsprecher entsorgen möchte - und ob ich die gebrauchen könnte.


    Natürlich war ich stark interessiert.

    An einem Dienstag Abend hat er mich abgeholt und in den Probenraum mitgenommen.


    Zu meiner Überraschung gab es da nicht nur einen Stapel 12" DDR Breitbänder, sondern auch eine ganze Bandbesetzung (zu der auch der lokale Tonmensch gehört), die in der Sofaecke saß und Bier trank.


    Der allererste Satz war "Und du bist unser neuer Techniker?".

    Der Bekannte lächelte verschmitzt und ich war in die Falle getappt.


    Unterm Strich war ich dann etwa 15 Jahre dabei, bin in die ganze Sache reingewachsen, hab meine Frau dort kennengelernt (Gerüchte sagen wir sind uns beim Multicore aufwickeln näher gekommen) und habe erste Kontakte in Richtung Veranstaltungstechnik bekommen.

  • Mein erstes audiotechnisches Gerät 1973 ein Grundig TK248 war erstmal dazu da, die Platten der Kumpels zu „rippen“. Zwei Jahre später versuchte ich damit, eine Band aufzunehmen. Danach ein kleines Intermezzo als Leadsänger bis ich merkte, dass ich meine Abende lieber mit dem Bau eines Pärchens 'Voice of the Theater' verbrachte als mit Singen üben und Mischpulte bedienen spannender fand als auf der Bühne den Affen zu machen. :)

  • lustige geschichten hier ;)


    bei mir lief es folgendermaßen:

    in der jugend das übliche: irgendwie hab ich auf allen festen meine HiFi anlage aufgebaut und musik abgespielt. dabei auch das ein oder andere chassis verbrannt... ;)

    nach ein paar jahren war ich dann DJ in einer örtlichen disco/kneipe.

    dort legte ich immer mittwochs und samstags auf.
    irgendwann kam da ein typ zu mir und fragte mich, warum bei mir die anlage immer besser klingt als bei meinen DJ kollegen an den anderen tagen.

    ich sagte: "ach, da oben haben wir so einen equalizer für die anlage (2x15band!). den kann sich jeder selber so einstellen, wie es ihm gefällt. und ich nehme mir da immer zeit und probiere es aus""

    (die kollegen bevorzugten übrigens meistens die übliche "V" - einstellung *finger)

    da sagte er: "prima, du bist genau der richtige mann für uns. ich bin gitarrist, wir spielen nächste woche in der alten Ziegelei, da brauchen wir einen mischer"


    ich sagte: "oh, davon hab ich aber keine ahnung"
    er sagte: "macht nix, unser sänger hilft dir dabei. aber du hast das ohr dazu"


    ... und so hatte ich meine erste band, mit der ich dann ein paar jahre lang fast an jedem wochenende unterwegs war.

    (jesses, wenn ich dran denke, wie wenig ahnung ich damals hatte...)

    der rest hat sich dann irgendwie ergeben...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Mein erstes audiotechnisches Gerät 1973 ein Grundig TK248 war erstmal dazu da, die Platten der Kumpels zu „rippen“.

    Bei mir war es 1-2 Jahre später das TK 745. Das war aber nicht nur zum "rippen" und "vom Radio aufnehmen", sondern ich habe auch Jingles gebastelt. Immerhin hatte das Teil eine Echo Funktion, und ich hatte die BASF Cutter Box zum Tonband schneiden 8| . Zusammen mit dem TTI 2000A Mischpult ;( (steht hier seit Jahrzehnten in der Vitrine) konnte man eine Menge albernen Blödsinn machen. :D

    mfG


    Uwe

  • Zusammen mit dem TTI 2000A Mischpult ;( (steht hier seit Jahrzehnten in der Vitrine) konnte man eine Menge albernen Blödsinn machen. :D

    ist ja lustig: das erste mischpult, auf dem ich je eine band gemischt habe, steht bei mir im lager. zwar nicht in einer vitrine, aber immerhin hab ich das irgendwann mal für ein paar euro von der alten band abgekauft... als erinnerungsstück. ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Bei mir fing esin der ersten Hälfte der 80er Jahre damit an, daß ich Vadderns HiFi Anlage auch in meinem Zimmer hören wollte.

    Mein Philips Plattenspielen (1967) reichte wohl irgendwie nicht mehr oder ich fand die Kinderhörspiele doof; keine Ahnung, was einem 10 Jährigen so durch den Kopf geht; jedenfalls hab ich mir irgendwoher Kabel & Lautsprecherstecker organisiert, quer durch die Wohnung unter dem Teppich verlegt und mit dem abnehmbaren Lautsprecher meines Plattendrehers Vadderns Musik ins Kinderzimmer transportiert.


    Anfang der 90er war ich dann der erste, der ein Auto hatte und der somit meine Kumpels zu Ihren Auftritten fahren konnte... Als kleines Zubrot zum Roadie-Job hat sich dann die Elektronikbastelei ergeben: im Elektor gab es Anleitungen für 1kW Dimmer-Module.

    Mit 19 bin ich dann durch selbige Kumpels in einem kleinen (aber feinen) Live-Club gelandet, dessen Name & Logo irgenwie sehr stark meinem Foren-Nick ähnelt - das dürfte dann die Initialzündung zu professioneller Beschallungsware gewesen sein.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

    Einmal editiert, zuletzt von treibsand () aus folgendem Grund: Rechtschreifbehelr korrektiert.

  • Als Lichtmann war es DAS System von d&b, insbesondere die C Serie welche ich damals als erste richtige Beschallungsanlage gebaut hatte. Dann kamen Qühe, T Serie, J und V Serie Workshop, und weitere Trainings bei d&b. Ton mache ich bis heute nicht, aber kleine d&b Systeme immer wieder gerne.


    Aus Frühkindlicher Sicht natürlich der "Chor" (damals noch ca.70 Sänger*innen und große Band) von Mutter und die jährlichen großen Konzerte im Sommer und Winter.

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  • Irgendwie interessiert mich Technik im allgemeinen schon immer. Und Musik mach ich auch schon seit dem Kindergarten (Blockflöte). Daraus hat sich dann im Laufe der Zeit mein Interesse für Tontechnik ergeben.

    Mein erster Mixer war ein MMX-4 den ich zusammen mit einem alten Kassettenrecorder in ein Holzkästchen eigebaut hatte. Später kam ein Sound Craft SA-100, Billig-Echo und Papas alte Dual HiFi-Anlage dazu. Damit haben wir dann als Realschüler das Klassenzimmer beschallt und erste Aufnahmeversuche mit der Band gemacht. Ab 1999 wurde es dann "professionell". Da haben wir uns dann ein Pult und effekte von Behringer und die ersten brauchbaren Mikros geleistet. In der Zeit hab ich dann auch angefangen erst unsere Chöre und später auch andere Vereine und Bands zu beschallen. Nachdem sich unsere Band aufgelöst hatte, bin ich dabei geblieben und hab nach und nach aufgerüstet.

    Da dachte ich halt, das muss doch auch besser gehen.... ;)

    So gehts mir hier in der Gegend leider regelmäßig, was ich durchaus schade finde. Denn das Kulturprogramm ist eigentlich gut.

  • Als immer an Technik interessiertes Kind mit Faible für Mathe hat es bei mir bis 20 gedauert, um an Tontechnik zu gelangen (Mangel an Gelegenheit? Der Mädchenfaktor?)


    Mischen allgemein: nachdem ich mit den Kumpels auf einem Bandworkshop Wochenende rumgehangen habe und hinter‘m Mischpult im Singer/Songwriter Raum gelandet bin. Es war eine Offenbarung.


    Etwa zwei Jahre später, als ich mich nach 14 Stunden Bandwettbewerb, in dem Club in dem ich lange mitgelaufen bin, wie ein Fisch im Wasser fühlte und wußte, dass ich das für den Rest meines Lebens machen möchte.


    Das hat den endgültigen Ausschlag gegeben das Sozialarbeitsstudium an den Nagel zu hängen und gegen eine FfVT Ausbildung zu tauschen. Die ich dann 2003 begonnen hatte.


    Fast 20 Jahre später weiß ich, dass die Entscheidung richtig war.

  • Ich hätte da doch auch noch meine selbst zusammengebaute Dr. Böhm Topsound DS im Regal.....

    Der Franz Lampert spielte ja Wersi. ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Netter Thread, darf ich mitreden obwohl ich Tontechnik 'nur' ehrenamtlich mache?

    Wenn man beim Fußballspielen immer als Letzter in die Mannschaft gewählt wurde aber wusste, auf welcher Seite man den Lötkolben anfasst war schon mal die Richtung festgelegt.


    Ich hatte mehrere Fernseher vom Sperrmüll, die ich ausgeschlachtet oder repariert hatte. Daher war ich immer derjenige den man fragt, wenn es technisch oder elektronisch wurde. Vor allem in der örtlichen Kirchengemeinde wurden immer wieder Konzerte mit Bands (Damaris Joy z.B.) veranstaltet bei denen ich als Hands geholfen habe.


    Später bin ich dann als Mischer der örtlichen Kirchenband auch am Mischpult gesessen. Jetzt bin ich Physiker, in der Entwicklung und im Management tätig, selber im Kirchengemeinderat - und mach mit 55 immer noch mit der gleichen Freude alles was mit dem guten Ton zu tun hat. Vom Kabel aufwickeln bis zum Routing mit Dante oder Digitalpulte reparieren, alles dabei.

  • Ich bin über Lautsprecherselbstbau für den Discoraum des Gemeindehauses (Ende 80er) an einen kleinen örtlichen Beschallungsverleih gekommen. Als ich den Unterschied zwischen den bekannten "Wangine"-Endstufen mit "Soundcraft"-Chassis aus´m Conrad-Katalog und Crown-/RST-Endstufen mit EV- und Beyma-Chassis erkannte, wurde Beschallungstechnik zu meinem Thema.


    Das Mischen von Bands lernte ich praktisch im Beschallungsverleih, theoretisch bei den bekannten Seminaranbietern.

  • Irgendwie habe ich so gegen Ende der 70er erfahren, dass in meiner Heimatgemeinde sich eine Rock-Band gegründet hat. Da habe ich dann mal vorbei geschaut und da die einen technisch begabteren Menschen brauchten, der ihnen mit dem ganzen Zeug helfen konnte, war ich engagiert, auch wenn ich bis dato null Erfahrungen damit hatte. Es war auch recht überschaubar, was die hatten, So eine kleine Anlage von Marlboro mit einem 6-Kanal Mono Mixer und einer 100 Watt Endstufe, die zwei Boxen antrieb. Das war das Mischgerät:


    Aber das reichte schon, damit ich Blut geleckt habe und so schrittweise über diverse kleinere und dann etwas größere Systeme dahin gekommen bin, wo ich heute stehe.

    Übrigens bin ich dann einige Zeit später auch noch als Bassist in der Band tätig geworden, als der ursprüngliche Bassist doch lieber etwas anders machen wollte. Da das kurz vor einem wichtigen Auftritt war, lernte ich in wenigen Tagen genug um mich mit Wechselbass usw. über die Runden zu retten.