Festival Change-Over/Soundcheck Praxis

  • Wobei man heute ja mit einem Tablet o.ä. auch mal 'aus dem Häuschen' sein kann.

    das kann ich für einen soundcheck akzeptieren, wo es um die reine funktion geht. da nutze ich sowas sogar sehr gerne.

    aber einen bandsound während einer VA kann ich damit nicht mischen. deshalb lehne ich sowas als misch-alternative vollkommen ab. auch wenn ich solche sprüche höre wie "aber die anderen finden das toll"...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • das kann ich für einen soundcheck akzeptieren, wo es um die reine funktion geht. da nutze ich sowas sogar sehr gerne.

    aber einen bandsound während einer VA kann ich damit nicht mischen. deshalb lehne ich sowas als misch-alternative vollkommen ab. auch wenn ich solche sprüche höre wie "aber die anderen finden das toll"...

    Geht mir genauso. Ich habe dann immer das Gefühl dass ich eine Art Dinosaurier bin.

    Und was ich völlig ablehne sind XR18 u.ä. Geräte ohne Misch Hardware. *schauder.*

  • Ich empfinde für genau diese Anwendung das Tablet als ein wirklicher Segen, weil man die Chance hat, wenn den der FOH mal wieder besonders mies klingt, wenigstens mal 5 Minuten der Realität zu lauschen und zu korrigieren, was man im Zelt-Mittenbrett so rausgedreht hat ... dann kann man ja immer noch zurück und im Kopf "interpolieren" ... man gewöhnt sich mit der Zeit aber dran.

  • Ein Tablet ist auch bei uns seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des FoH.


    Es gibt da so viele kleine, sinnvolle Anwendungen dafür.

    (abseits des FoH etwas nachjustieren, Matrixout / Fills vor Ort beurteilen und einstellen, Monitormix beim Soundcheck direkt auf der Bühne erledigen, ...)

    Alles mit dem Fakt "kann mal aussetzen" im Hinterkopf.


    Ich hab auch schon zwei VAs unserer Band mit fast 1000 Zuschauern bis auf den Line- und Soundcheck (Geschwindigkeit ging hier vor) komplett am Tablet gemischt, da die FoH Position, die die ausführende Tonfirma und der Veranstalter vereinbart haben mehr, als suboptimal war.


    Kurz gesagt:

    Tablet - ja, immer her damit

    komplett darauf verlassen? - nie

  • Und was ich völlig ablehne sind XR18 u.ä. Geräte ohne Misch Hardware. *schauder.*

    Dafür gibt's ja das X-Touch. Für kleine Sachen oder als Notzugriff falls das Tablet mal nicht will. Wobei man dafür auch einen Laptop übers Netzwerk anschließen kann.

    Aber irgendwie läuft das grad vom ursprünglichen Thema weg.

  • Ja, das ist wirklich ein eigenes Thema.


    Ich hab hier eines der ersten Xair XR18, hunderte VAs damit gemacht und viele dieser Teile zusammen mit Xtouch, Laptop, Tablet, Midi Steuerung,... bei Kunden eingebaut.


    Über das für und wieder dieser Kisten könnte ich einen Roman schreiben, der aber hier nichts zur Sache tut.


    Wenn Interesse daran besteht, dann kann das mal in einem eigenen Thema besprochen werden.

  • dann kann man ja immer noch zurück und im Kopf "interpolieren"

    Das hat man ja auch schon früher so gemacht, falls es die Wege zuließen. Kurz raus - zurück - nachregeln - wieder raus - zurück - nachregeln - ... bis dann irgendwann das Klangbild draußen passte und man sich die Unterschiede eingeprägt hatte.

    Ich hab das damals immer "Delta-Mischen" genannt. ;)

  • Und genau das geht mit Tablet einfach deutlich einfacher, schneller und genauer.


    Den Unterschied kann man sich ja dennoch merken und am FoH berücksichtigen.


    Für Anfänger noch ein Tipp:

    Unterschätzt nicht die Gewöhnung des Gehörs an den aktuellen Höreindruck.


    Wenn es ein FoH Zelt z.B. dumpf klingt,

    dann empfindet man sogar einen gut klingenden Mix beim hinausgehen als aggressiv oder HF lästig.


    Das kann einen schnell aus der Spur werfen.

  • wie gesagt, zum korrigieren in der soundcheckphase will ich diese fernsteuermöglichkeiten nicht mehr missen!


    aber richtig mischen würde ich nie auf einem tablet, denn das, was ich unter mischen verstehe, geht damit nicht wirklich gut.

    es wäre also nur eine notlösung.

    und meine notlösung, wenn der FOH mal wieder an besch...eidener position steht, besteht darin, den mix am pult mit kopfhörer zu machen.

    interessanterweise hat sich darüber noch nie jemand beschwert, ich habe das bisher also immer so hinbekommen, dass alle zufrieden waren. vom bestmöglichen ergebnis ist das dann sicher ein stück weg, aber der zuhörer weiß ja oft gar nicht, dass es noch besser sein könnte. das ist jedenfalls meine erfahrung damit.


    es gibt für mich übrigens noch zwei wichtige gründe, warum ich das mischen über WLAN und tablet ablehne:


    1. die WLAN verbindung.

    hier bei uns ist es gerade vor zwei wochen mal wieder passiert: eine band hatte einen eigenen mischer mit tablet dabei. in der soundcheckphase war alles in ordnung - als das publikum da war gab es plötzlich keine WLAN verbindung mehr.
    sowas werde ich definitiv niemals riskieren.


    2. die Musiker auf der bühne wissen nicht, wo du bist. damit ist keine kommunikation zwischen ihnen und dir möglich, vor allem wenn es um monitorwünsche geht.


    mal kurz vom FOH weglaufen und sich den mix "draussen" anhören mache ich übrigens auch. vor allem bei schlechten mixpositionen finde ich das sehr wichtig. klar, da könnte man auch ein tablet mitnehmen, aber mir ist das irgendwie zu angeberisch.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • 2. die Musiker auf der bühne wissen nicht, wo du bist. damit ist keine kommunikation zwischen ihnen und dir möglich, vor allem wenn es um monitorwünsche geht.

    dafür gibt's so was hier:

    Rucksack mit Fahne / Frankfurter Fahnen Jungmann GmbH

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Das sieht dann in etwa so aus:

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  • Die Gesichter, als ich seinerzeit mit SAC auf der Bühne mit dem Notebook den Monitorsound neben den Musikern geschoben habe, werde ich nie vergessen. Für mich ist das Tablet zur Remote-Steuerung ein Zusatz-Tool, welches mir unter Umständen bessere Ergebnisse ermöglicht, es ich bin auch dagegen, primär auf Tablets zu arbeiten; auch wenn ich das schon öfter selbst gemacht habe. Warum sollte ich ohne Not ein schlechteres Ergebnis akzeptieren?

  • Für mich ist das Wichtigste am FOH Platz, dass wenn es zum Schiffen anfängt nicht das Pult absäuft... ;)

    Solange das Wetter schön ist, kann man ja i.d.R. die Rück- und Seitenwände hochrollen bzw. wegschieben, damit das nicht ganz so schlimm klingt. Um das ab und an Hinauslaufen und sich das mal aus der Publikumsperspektive anhören, kommt man aber so oder so nie ganz herum.

    Was m.E. gar nicht geht, sind Mischerpositionen von wo aus man die Musiker nicht sieht.

    Auch wenn man da neben dem Kopfhörer noch zwei richtige Abhören stehen hat, ohne zu sehen was auf der Bühne gerade abläuft ist das nix.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Solange das Wetter schön ist, kann man ja i.d.R. die Rück- und Seitenwände hochrollen bzw. wegschieben, damit das nicht ganz so schlimm klingt. ...

    meiner erfahrung nach genügt es, die rückseite zu öffnen. die seitenwände spielen in der regel keine rolle. wenn ich mein FOH zelt aufstelle, hab ich grundsätzlich erstmal nur seitenwände drin. die wände hinten und vorne mach ich nur zu, wenn das wetter entsprechend schlecht ist.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das ist ganz richtig, Rückwand ist besonders schlimm.

    Bei breiter "Stereobasis" und FOH nah an der Bühne (z.B. um nicht hinter, sondern noch vor der mächtigen Eiche zu stehen.... ;) können die seitlichen Planen aber auch ganz schön nerven.

    Viele Grüße,
    Fux