Alternativen zu Zeck 15/3 oder Dynacord FE 15.3

  • Gäbe es mit meinen Vorgaben klanglich ebenbürtige 2 - Wege Klassiker [?]


    Die Boxen sollen so wie sie sind möglichst gut klingen. Fokus ist nicht Lautstärke oder Bassdruck, sondern authentischer, klarer, präsenter Klang.


    Hätte noch jemand dazu besondere Empfehlungen?

    Apogee AE-5 :) - Hifi-Sound in PA-Lautstärke

    (irgendwie komm ich da mittlerweile 2x pro Jahr auf die Dinger 8) )

    Hätte ich auch noch mit Orginal-Amping :S8) - 2 Paar + 1 Paar AE-12S2 mit Amping - aber da brauchste volle 16A CEE dafür und nach dem Laut machen womöglich 'nen Glaser und Gipser - das reißt Dir wohl mindestens das Wohnzimmer ein :D:D:D

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Die Event 6000 wäre tatsächlich von den bisherigen Vorschlägen meine erste Wahl. Wird vermutlich sogar mit etwas Mühe noch zu finden sein. Ob die Box in ein privates Wohnzimmer passt, ist Geschmackssache. Da ginge auf jeden Fall auch mit einer HIFI Endstufe viel...

    Der Ton macht die Musik.

  • Sieht interessant aus. Hättest Du noch ein paar Details dazu (Bezeichnung, Bestückung, Maße)?

    Das ist ein Produkt der Acus Barth GmbH aus Görlitz, entwickelt Mitte 80er. Abmessungen sind 950 x 580 x 390 mm (H x B xT). So wahrscheinlich nicht mehr zu bekommen, da die gebauten Exemplare vermutlich nach der Wende durch Westprodukte ersetzt und verschrottet wurden. Angegeben ist das Ding mit 200VA Sinus, Impedanz ist 6 Ohm.

    Bestückung: 15,7" Chassis, basierend auf dem Korb des 50 VA- Lautsprechers aus Leipzig (Bezeichnung fällt mir gerade nicht ein), Membran, Sicke, Schwingspule und Magnet wurden ausgetauscht. Schwingspule ist laut Entwickler Kupferdraht auf Alu- Träger. Der neue Magnet erhielt eine Polkernbohrung zur Belüftung der Schwingspule. Impedanz 6 Ohm. Die Mittelhochtöner sind ebenfalls heftig modifizierte HiFi Chassis aus DDR- Produktion. Da sie keinen geschlossenen Korb haben, arbeiten sie in der Box in einer eigenen geschlossenen Kammer. Impedanz 12 Ohm.

    Frequenzweiche: Eigentlich keine :) Die Mittelhochtöner sind mit jeweils einem eigenen Kondensator abgetrennt, Übernahmefrequenz etwa 8kHz. Der TT läuft, soweit er kann.

    Wie klingt das? Die Kiste braucht einen Amp mit hohem Dämpfungsfaktor, um den TT zu kontrollieren. An der originalen Endstufe aus Görlitz war das Ergebnis ziemlich matschig, etwas Modernes sollte damit fertig werden. Im Frequenzgang einige Unarten, wie nicht anders zu erwarten, aber nichts, was mit etwas EQing nicht in den Griff zu kriegen ist. Mittenbrett, ideal für Sachen, die in den 70ern produziert wurden.

    Wie gesagt, wohl kaum noch in gutem Zustand zu kriegen. Meine beiden stammen aus einem Theater, haben da 30 Jahre im Bühnenturm gestanden, umgebaut auf 100V. Habe das wieder rückgängig gemacht, Anschlußterminals sind jetzt Speakon, ansonsten Originalzustand.


    Gruß Jörg

  • Hat jemand Erfahrungen mit der Club - Serie von Zeck (Club 15/3 zum Beispiel)?

    Hätten zwar nicht die "schöne" Kastenform, hinsichtlich Chassisanordnung dürften sie aber zumindest nicht schlechter sein.

    Oder ist die Serie qualitativ nicht mit den alten Sachen vergleichbar?

    Hi,

    ich habe die Kastenform Zeck 15/3 damals ein paar Mal in meiner Zeit als DJ eingesetzt.
    Wir hatten 4 Stück davon, 2 Stück davon sind noch in meiner Speaker Sammlung.

    Ich habe mal eben ein Foto vom Typenschild gemacht. Suchst du so etwas?
    Grüße

    9jumnwtg.png

  • Um nochmal auf die Ursprungswünsche zurückzukommen:


    Der erhebliche Unterschied zwischen den ersten 15/3 welche von EV waren und von den unzähligen Zeck 15/3 u.ä. die danach die Bierzelte überschwemmten, liegt darin, dass in der EV der Mitteltöner in einem Reflexgehäuse sitzt, so in seiner Auslenkung wirkungsvoll begrenzt wird und tiefer getrennt wird als der zwar laute aber extrem kurzhubige Audax-Mitteltöner in den Zeck 15/3.

    Der in fast allen damaligen 15/3 eingesetzte EV15L hat zwar einen guten Wirkungsgrad, kann aber weder tief (wenig Hub) noch viel elektrische Leistung ab (kleine Schwingspule), die damals eh meist nicht zur Verfügung stand.


    Wenn es unbedingt so eine "3-weg alles in einem Box" sein soll (ein kompromißbehaftetes Konzept, weil der Tieftöner am Boden sein sollte um in den Halbraum zu strahlen und so den Lautstärkegewinn mitzunehmen und die Mitten und Höhen über Kopf auf Höhe kommen sollen, um über die Leute hinweg zu kommen), dann könnte man auch noch die JBL SR4738A ins Auge fassen, eine 18/3 mit einem 18"er, einem ordentlichen 10"er Mitteltöner und einem "richtigen" 1"-Treiber anstatt eines Tweeters.

    Bestückung:

    Bass = JBL 2241G (also ein 4 Ohm Chassis, um die Endstufe besser auszulasten und die anderen Komponenten nicht so stark bremsen zu müssen, und mit ordentlicher 4" Schwingspule ausgestattet)

    Mitten = JBL 2123H (8 Ohm) - Ein feiner Lautsprecher :)

    Höhen = JBL 2417H (8 Ohm) - Der kleine Bruder des weit verbreiteten 2425H, bzw. 2426H

    Horn für den Treiber: JBL 2371 - Das Schraubgewindederivat des bekannten 2370A

    Die Weiche trennt bei 600 und 2200 Hz.

    Weichenschaltplan hätte ich da.


    Und für den autentischen Nostalgielook:

    Die ja wirklich recht ordentlich bestückte 3-weg Box hatte tatsächlich auch Klinkenbuchsen..... ;)


    Diese JBL 18/3 ist zwar sicher auch nicht mehr ganz auf dem heutigen Stand der der Zeit, dürfte aber als "Hifibox" im Wohnzimmer eine weit bessere Figur machen als die klassische Zeck 15/3.


    Wofür das Teil sicher auch immer noch brauchbar wäre, ist als Drumfill.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Was man noch anmerken könnte:

    Das Aus für all diese 3-Wege Boxen war dann irgendwann (als es dann auch der Letzte gemerkt hatte) ihr über die Frequenz "tannenbaumartiges" Abstahlverhalten, was jegliche Art einer sinnvollen Clusterung beim Austellen von mehr als einer einzelnen Box nachhaltige vereitelte.

    Erläuterung:

    Im Bass rundstahlend, dann immer mehr bündelnd, bis zur rel. hohen Übergangsfrequenz zum kleinen Mitteltöner, wo dann die Abstahlung erst wieder weit aufmacht, sich dann bis zur (dem lütten Tweeter geschuldeten) hohen Übergangsfrequenz schon wieder stark einengt und dann, wenn der Tweeter kommt wieder weit aufmacht.....

    Welchen Splaywinkel man beim Clustern auch wählen mag, es kommt immer zu katastrophlen Kammfiltereffekten wenn man vor den Speakern vorbeigeht.


    Weiterer bereits erwähnter Punkt:

    Der Bass gehört zum Ankoppeln auf den Boden, der Mittelhochton mindestens über Kopfhöhe, damit man nach den ersten zwei Reihen auch noch was hört. Das wird bei einer einzigen Fullrange-Box die alles wiedergibt etwas schwierig...


    Gänzlich abstrus wurde es dann, wenn bei nicht Bierzelt Veranstaltung der etwas härteren Gangart auf zwei doppel 15" W-Bins pro Seite solche Zeck 15/3 auftauchten.

    Das will man nicht hören ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Da der nicht konkret ausgesprochene Wunsch wohl nicht Zeck 15/3, sondern eher "Power HIFI für's Wohnzimmer" heißen sollte, würde ich da einen einigermaßen tief gehenden 15" Midbass im Reflexgehäuse empfehlen, dazu einen tief trennbaren 1,4"er am großen Horn und das Ganze dann bei etwa 800 Hz aktiv mit 24dB trennen.

    Für's Amping 2 günstige (evtl. gebrauchte) Amps und einen günstigen (evtl. gebrauchten) Digitalcontroller.

    Das dürfte dann dem eigentlichen Wiedergabewunsch am nähesten kommen und läßt sich auch mit etwas holzbearbeitungsmäßigem Geschick hübscher bauen, als so eine 15/3 mit Alukanten und Stahlecken.

    Viele Grüße,
    Fux

  • So ist es. Die Box war auch zum damaligen Stand der Technik schon grober Unfug.

    Naja, wer Clustern wollte, hat das auch damals nicht unbedingt mit den Zeck'en gemacht...

    Dafür haben die sich rein kaufmännisch gesehen sowohl für den Hersteller, als auch für den Nutzer eher recht weit von "Unfug" bewegt.

    Wir haben fast ein halbes Jahrzehnt mit den ersten MuFus extrem viel Monitoring gemacht und mir war zum damaligen Zeitpunkt keine vergleichbare Box bekannt, die mit zwei Monitorwinkeln UND Hochständerflansch nebst sinnvoll angebrachten Griffen verfügbar war. ;)

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Mir völlig Wurst, wer in den Achtzigern meinte, dass eine Zeck 15/3 irgendwas mit Beschallen zu tun hat.

    Ich wußte damals auf jeden Fall, dass es so nicht funktioniert, ein paar andere wussten das auch schon und es gab schon das, was man heute ‚Point Source‘ nennt und auch ohne Rudel schon planbare Direktivität hatte.

    Wenn man es damals nicht wußte oder kein Geld für etwas hatte, was auch damals schon einigermaßen richtungskontrolliert und sinnvoll geweicht Schall abgab, muß man es heute nicht glorifizieren. Ich weiß, manchen Menschen ist nichts peinlich aber ein „Wir waren jung und hatten keine Ahnung“ wäre angebracht.

  • Die verkaufte Stückzahl war halt noch nie ein Indiz für die Qualität egal welcher Sache, sondern nur ein Maßstab dafür, wie gut das Ding beim Publikum ankommt. Und wie viel % der Menschen die zu den Hochzeiten der 15/3 welche gekauft haben, hat denn überhaupt einen Gedanken an Abstrahlwinkel, Kammfilter etc. verschwendet. Natürlich gab es bereits noch früher in den 70ern Leute die sich da ein paar mehr Gedanken darüber gemacht haben, wie man welche Lautsprecher in größerer Stückzahl sinnvoll aufstellt. Aber die Mehrheit war das lange Zeit sicher nicht.


    Aber gerade weil das so war, haben wir uns damals unsere erste echte Beschallungsanlage mit vom Mund abgesparten JBL 15"ern, 12"ern und den 2"ern und 1"ern des selben Herstellers als variables 3-weg Aktivsystem selbst gebaut. Da waren sogar die Platinen der Aktivweiche noch selbst geätzt...

    Ein "Damals war das halt so mit den Zeck 15/3" lasse ich daher auch nicht gelten. Das war schon immer das Blaskapelle in Bierzelt Besteck.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Mensch seit ihr kompliziert. Das Ding war halt ein Nachbau der EV S15-3 aber halt günstiger und deshalb ziemlich weit verbreitet. Ich habe so manchen Gig auf der kleinen Version der Zeck (12/3) damals gemischt und der Sound war jetzt nicht so daneben. Halt ziemlich bassbefreit. Aber in den 80ern waren die Ansprüche an Tiefbass nun auch nicht so gross. Man machte halt mit dem, was einem vor die Füsse gestellt wurde, das Beste. (Und was waren damals die typischen Alternativen in dieser Liga? Community CSX mit Piezohochtöner oder Peavy irgendwas an CS800ern). So viel besser hat der Kram auch nicht geklungen. Sorry - habe fertig :) .

  • Es gab halt auch damals ganz unterschiedliche Erlebniswelten. Die Zeck-Welt machte es möglich, ganz zuverlässig zu wissen, wo man nichts verloren hatte und ich hatte damals so viele Jobs mit eigener PA, dass ich nicht auf so nem Zeck-Ding mischen gehen mußte.

    Kurz vor Schluss gab’s dann noch eine angebliche Zeck-Männer-PA, auf der ich in einem RTS-Studio wegen Endorsement der Band mischen mußte…das war das absolute Grauen… einfach oberpeinlich…Die Anzahl der Gäste war Gott sei Dank überschaubar und dem Sendeton war’s egal :)

  • Ich setz' mal noch eins drauf:


    Jenseits aller elektroakustischer Vernunft ist es ausserdem noch so, dass Massenprodukte chinesischer Herstellung als Eigenmarken europäischer Vertriebe, die heute den Markt bedienen, den vor 40 Jahren diese Zeckschachteln bedient haben, aktiv und mit nem richtigen Sub, die sich wirklich menschenwürdig anhören (selbst gerade erlebt ;)) in etwas das kosten, was zwei damals ach so günstige Zeckbausätze ohne Amp kosteten. Auch ein Grund, warum es auch im Hobby-Kellerbar-Wohnzimmerbrett sinnlos ist, darüber nachzudenken.

    Man kann sich natürlich aus Sentimentalität so ein Zeckdings im Keller an die Wand nageln so wie Vinylplatten, die zu verkratzt sind, um sie abzuspielen und an die wilden Parties von damals zurücksentimentalisieren. Das geht super, so lange man sie nicht versucht mit Schallstrom zu füttern.

  • Die Boxen sollen so wie sie sind möglichst gut klingen. Fokus ist nicht Lautstärke oder Bassdruck, sondern authentischer, klarer, präsenter Klang.

    Das beißt sich leider mit deinem Budget.

    Grade in solchen kleinen Räumen nah an den Treibern hörst du jede Unzulänglichkeit.

    Bei 3 Wegen auch dann die Speaker einzeln.

    Darum sind Studiomonitore die ganz große Kunst des Lautsprecherbaus...


    PA-Boxen sind dafür einfach nicht gemacht.

    Ich würde auch nichts mit Blechdeckel-Kompressionstreibern in die kleine Bude stellen.

    Auch nichts mit horngeladenen Mitten.

    Geh einfach mal in ein Musikgeschäft mit großem Showroom und hör' dir paar mittelpreiswerte Kisten aus 1-2 Meter Entfernung an. Da bluten dir die Ohren.


    Warum sollen die Kisten unbedingt auf dem Boden stehen?

    Wenn's wegen der Optik ist, nimm' 2 pro Seite und lass die untere Aus oder nur den Bass ein bisschen laufen.
    Die Boxen, welche hoch genug für Bodenaufstellung sind, sind fast immer Doppel15er / 1" Partyboxen. Die machen halt nur BummZZZ.


    Wenn es Dynacord-oldschool sein soll, dann schau mal nach FE15/3 + (eventuell) FE100 Lo untendrunter.

    Set ist bei Kleinbands immernoch sehr beliebt und allemal besser als vieles moderne Plastikzeugs.

    Das Top ist noch das Beste und wohl auch das Neueste aus der ganzen EV-Zeck-Dyna 15/3er Geschichte.

    Weiterhin hat auch KME einiges in Richtung 15/3 gebaut, PA1153 und sowas.
    https://www.ebay-kleinanzeigen…sinus/2105470177-172-3383

    Ist halt Stückweit neuer.

    Von Solton Craaft gabs auch sowas.


    Das Acus-Barth ist aufgemotzter PGH Elektronik Görlitz - Kram, das haben viele so gemacht.

    BassLautsprecher umgewickelt, versucht irgendwie Hochton zu kreieren.

    Bass war RFT 3702 oder BM100. Der "Hochtöner" ist ein 8" Mitten/Breitband mit Hochtonkegel. Name fällt mir grade nicht ein.

    Hochton kam da wenig raus, deshalb haben viele Hifi-Kalotten oder "Eierpappen" verbaut.


    ....in dem Fall die "Konzertbox", mit der sehr viele vor 40 Jahren durch die Lande gezogen sind.

    Was anderes gab es ja nicht.

    Nur Eigenbau oder halt

    Zeck 15/3 aus dem Westen für 20000 Ostmark das Paar. ;)

    + Amp....

    Never stop a running System

    Einmal editiert, zuletzt von madmax ()