(relevante) Einstreuungen unter 110kV-Freileitung möglich?

  • Wir sollen demnächst ein Firmenfest mit Livemusik beschallen, das auf einem Parkplatz direkt unter einer Freileitung stattfindet (gemäß Försterdreieck ca. 13m Abstand zu den Leiterseilen). Ich würde vermuten dass es sich dabei um eine 110kV-Strecke handelt. Etwa 75m weiter verläuft eine weitere (größere) Leitung.


    Hat zufällig jemand Erfahrung damit, ob in solchen Situationen mit Einstreuungen zu rechnen ist? Es geht mir dabei natürlich vor allem um Einstreuungen in E-Gitarren (Spule am Anfang der Signalkette, unsymmetrische Leitungsführung, extreme Verstärkung im Preamp).


    Nachdem der Wirkungsgrad einer "Antenne" bei 50Hz relativ gering sein dürfte, die Feldstärke quadratisch abnimmt und die drei Phasen sich vermutlich auch mehr oder weniger auslöschen, könnte man entspannt sein. Auf der anderen Seite sind 13m Abstand und die offenbar bis zu 560A pro Leiter aber schon auch ein Wort ...



    Beste Grüße,

    Björn

  • Es geht mir dabei natürlich vor allem um Einstreuungen in E-Gitarren

    Ich hab zwar keine Erfahrung mit 110kV-Leitungen in Kombination mit E-Gitarren, weiß aber von der Band meines Bruders, dass sie Einstreuungen von der Begrenzungsleitung eines Mähroboters hatten. Die Störung war relativ nervig, weil es ein "tock, tock, tock" war. Bei der Stromleitung brummt es halt. Aber das ist man ja gewöhnt. Theoretisch müssten sich die Felder unter einer solchen Leitung halbwegs aufheben, und was ankommt steht senkrecht zu den Abnehmern. So lange der Gitarrist nicht flach auf dem Boden liegt, sollte es also kein großes Problem sein.

  • Gitarrencoils machen Probleme, je nachdem, ob man quer, oder längs zur Hochspannungs-Leitung steht :P

    Ein "Fender Rhodes"-Piano hatte sich massiv stören lassen.


    DI-Boxen und ordentliche Kabel sind Pflicht!

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Bei einem Firmenfest auf dem Gelände eines Energieversorgers hatten wir tochtechnisch keinerlei Probleme - weder mit den Freileitungen noch den Erdleitungen.


    Spannend war eher für den Bühnenbauer, daß er seine 1m-Erdnägel bzgl. der Thematik "Bühne bleibt bei Wind da, wo sie hingehört" nur nach cm-genauer Ausmessung und Einzelfreigabe in den Boden klopfen durfte...

  • Der dort übliche Dreiphasen-Drehstrom in Dreieck ist ausserhalb von Schaltanlagen und Umspannwerken EMV-mässig harmlos. Zum Einen heben sich die EM-Felder wie schon erwähnt weitgehend gegenseitig auf, zum Anderen gibt es hierfür gesetzlich ziemlich niedrige Grenzwerte die in der Regel auch eingehalten werden. Wichtig ist halt möglichst keine Erdschleifen zu bauen.


    Starke Sendeanlagen (Schiffs- und Flugradar, Mittelwellenradio, VHF) sowie Bahnstrom (einphasig!) sind mEn wesentlich problematischer. Richtig eklig ist die 400Hz-Bodenstromversorgung von Flugzeugen. Wenn da irgendwas nicht sauber geerdet ist hast du das Fiepen *überall* drin.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Als Antenne dient ein SM58 :D . Das hebt sich nicht wirklich auf und das Problem sind nicht die 50HZ. Funken kommt vom Funken und davon gibt es bei 110KV genug. Das sorgt im ganzen Spektrum breit für Müll. Ob sich das so negativ auswirkt das es Probleme gibt hängt von den Örtlichen Bedingungen ab.

  • Funken kommt vom Funken und davon gibt es bei 110KV genug.

    Deswegen ja die Einschränkung "ausserhalb von Schaltanlagen und Umspannwerken".

    Wenn es unter einer ganz normalen 110kV-Freileitung abseits davon breitbandige Funkstörungen aufgrund von Entladungen gibt hat der Energieversorger noch ein ganz anderes Problem...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."