Gelegenheitssubs: Eigenbau / Kauf / ...

  • Hallo,


    folgendes: Von "früher" (einer Band meines Onkels) haben wir als Verein zwei Dynacord FE100 Top-Teile und einen Powermixer (wird als Endstufe unter der Bühne missbraucht) übernommen. Die können selbstverständlich ordentlich etwas. Um die Dinger auch einsetzen zu können haben wir uns vor einigen Jahren einen LD Systems GT Sub 18a zugelegt. Für kleine Partys völlig ausreichend. Unser Verein hatte noch vor meiner Zeit zwei EV Eliminator 1 Nachbauten (vermute ich mal, original sehen die jedenfalls nicht aus) irgendwo aufgetrieben. Das ist also der aktuelle Bestand.


    Was machen wir: einmal im Jahr Karnevalswagen, ansonsten in unregelmäßigen Abständen Beschallung im Vereinssaal (350qm), z. B. bei Möhnenball, After-Work-Party, Feiern, ... Musikrichtung: querbeet, meist Partymusik, Karneval, Ballermann, 80er, 90er. Edit: Stets DJ. Für Livebands bringt ein Mischer sein VoiceAcoustic-System mit 6 Bässen mit.


    Nun habe ich haufenweise Zeit in die Eliminator-Bässe investiert, neue Anschlusspanel gespendet, neue Kabel. Aber es war immer der Unterton "ja, wir nehmen die, weil wir nichts anderes haben". Die Dinger dröhnen halt, sind lahm, haben keinen sauberen "Punch" und sind nicht wirklich laut. Für den Kirmesball vergangene Woche haben wir in die Mitte den LD-Systems Sub gesetzt, dann die beiden Eliminator-Nachbauten links und rechts dicht neben den LD-Sub. Dann hab ich das ganze mal grob wegen den Laufzeitverzögerungen (lahme Eliminator-Bins) zwischen beiden Sub-Modellen und dann nochmal Bässe <-> Tops eingemessen und im Soundcraft UI24 entsprechend angepasst (DSP haben wir noch nicht). Auch den Frequenzgang der Eliminator-Subs hab ich geglättet. Was dann rausgekommen ist, war für so eine Bastelei und zusammengeschusterte Anlage ganz ordentlich, wobei der einzelne LD-Sub geschätzt für 80% des qualitativen Tiefgangs verantwortlich war.


    Ich bin die Dinger deshalb leid und spiele mit dem Gedanken, mir was ordentlicheres zuzulegen. Erst habe ich ein wenig geschaut, was es auf dem Markt gibt, dann bin ich bei einem relativ simplen 18"-Eigenbau von PA-Titscher (

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    ) hängen geblieben. Wird dort für Elektro-Mucke genutzt, kann also nicht so lahm sein, wie man es von einem 18" und BR erwarten würde. Frage: Was würdet ihr empfehlen, um so einen 350qm Raum mit oben beschriebener Musik zu beschallen? Ich hatte bei dem Titscher-Modell gleich die Schnapsidee "4 solcher Bässe, Zahnlücke oder Line, das sollte doch gehen!". Macht es Sinn, so etwas als Freizeitprojekt zu bauen? Oder ist der Kauf von etwas Fertigem vom Markt sinnvoller? Falls ja: was passt zu dem oben beschriebenen Anspruch und Bedarf?


    Danke! <3

  • Ich hatte bei dem Titscher-Modell gleich die Schnapsidee "4 solcher Bässe, Zahnlücke oder Line, das sollte doch gehen!". Macht es Sinn, so etwas als Freizeitprojekt zu bauen?

    als freizeitprojekt kann sowas durchaus sinn machen, da spricht nichts dagegen.


    die idee mit der zahnlücke solltest du bei nur 4 bässen jedoch begraben. da ihr sowieso nur DJ anwendungen habt, würde ich die vier einfach in der mitte zusammenstellen, zwei breit - zwei hoch, basta. das gibt den besten wumms und die wenigsten interferenzeffekte.

    du hast ja geschrieben, dass du das auch selbst einmessen kannst. dann weisst du auch, dass du da am besten noch einen controller dazukaufst. das allseits bekannte behringer-teil genügt hier vollkommen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Bei den was ich herausgelesen habe vorhandenem Material (kein Digitalcontroller, keine Endstufen, zwei alte Tanzmucker-Tops (heißen die wirklich Fe100?), zweifelhafte Eliminatornachbauten, die Dir per se nicht gefallen, einem einsamen Aktivsub und einem als Endstufe verwendeten Powermischer stellt sich mir die Frage wie sehr du an den vorhandenen Tops hängst.

    Der einfachere und erfolgversprechende Weg bei dem vorhandenem Material wäre wohl sich davon zu trennen und ein komplett spielfertiges, etwas älteres Rock‘n‘Roll Holz zu holen. So gibst du jede Menge Geld für noch fehlendes Equipment aus und es bleibt dann immer doch nur ein Kompromiss und nichts was Dich längerfristig zufriedenstellen wird.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Der einfachere und erfolgversprechende Weg bei dem vorhandenem Material wäre wohl sich davon zu trennen und ein komplett spielfertiges, etwas älteres Rock‘n‘Roll Holz zu holen.

    Das war auch ein Gedanke von mir. Allerdings weiß ich da nicht wirklich, wonach ich suchen soll. Ich komme aus der Liveband-Szene und kenne da sehr geile Produkte von Nexo und Voice-Acoustic, aber das ist neuwertiges Material und entsprechend teuer. Was "älteres Holz" betrifft, bin ich da etwas ratlos, da im Netz die Meinung häufig zwischen "Neukauf" und "Selbstbau" schwankt. :) Hattest du da etwas konkretes im Kopf?

  • Ich komme auch eher aus den Livebandgeschichten, aber halt schon etwas antiquierter, daher kenne ich auch mehr alte Systeme als aktuelle.

    Gib mir doch einfach mal eine Vorstellung was es kosten darf und welche Transportmöglichkeiten Du hast, dann kann man ja mal sehen.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Wieviel Strom steht denn zur Verfügung? Sowohl beim Karnevalswagen, als auch im Vereinssaal? Jegliches Budget hilft dir nichts wenn kein passender Stromanschluss zur Verfügung steht...

  • Evtl. Regelt sich die Sache mit dem Stromanschluss schon über das Budget. Ich glaube nicht dass wir hier von zwei ausgewachsenen Ampracks sprechen, bei denen der 32er Cekon durchgeschliffen wird…

    Wenn es wider Erwarten doch so sein sollte, dann wird in der Küche vom Karnevallssaal der Elektroherd ausgesteckt, und die Ampracks über den Cekon-Perilex Adapter angeschlossen. ;)


    Da Karnevallswagen i.d.R. von landwirtschaftlichen Zugmaschinen gezogen werden, darf ja an den ersten Anhänger noch ein zweiter, der dann hier ja auch mal ein hübsches Aggregat mit Tandemachse sein kann.

    Das pulst dann auch nicht so grausam mit der Musik mit wie diese tragbaren Notbehelfen und man kann ja ein paar ausgemusterte PAR64 noch gleichmäßig an die drei Phasen als Grundlast dranhängen. :)

    Viele Grüße,
    Fux

    2 Mal editiert, zuletzt von Fux ()

  • Wieviel Strom steht denn zur Verfügung? Sowohl beim Karnevalswagen, als auch im Vereinssaal? Jegliches Budget hilft dir nichts wenn kein passender Stromanschluss zur Verfügung steht...

    Im Saal dürften das um die 16-32A sein, die vom 63A Anschluss für PA genutzt werden könnten (unter Berücksichtigung von normalen Verbrauchern wie Licht, Kühlungen, Heizung, ... und besonderen Verbrauchern wie Friteusen).


    Auf dem Karnevalswagen hat das Aggregat folgende Daten:

    Nenn-Dauerleistung

    2,88 kVA

    Nenn-Dauerleistung

    2,6 kW

    Nennstrom bei Dauerleistung

    12,5 A

  • Im Saal alles im grünen Bereich, mit 3x32A exklusiv für Ton kommst Du recht weit. (Mit 3x16A auch schon)


    Auf dem Wagen wäre mir das je nach Amping deutlich zu knapp. Da ist es wesentlich gesünder das Aggregat nicht bis zum letzten auszuquetschen. Weniger für das

    Aggregat, sondern für die Amps und die angeschlossenen Lautsprecher, weil diese kleinen Aggregate bei grenzwertiger Belastung mit impulshaltigem Material schon mal sehr komische Dinge machen, z.B. mit der Netzfrequenz. Das bekommt nicht unbedingt allen Komponenten.


    Als ganz grobe Faustregel würde ich das Aggregat für Ton um Faktor 3 überdimensionieren und ein Drittel des Aggregatsleistung als ohmsche Grundlast (ausgemusterte PAR-Kannen) gleichmäßig auf alle drei Phasen verteilt draufhängen.

    Gleichmäßige Auslastung der drei Phasen kannst Du im probeweisen Vollastbetrieb schön mit einem Zangenampermeter bei jeder einzelnen Phase in der Stromverteilung nachmessen.


    Kannst Du das mögliche Budget schon eingrenzen?

    Viele Grüße,
    Fux

    Einmal editiert, zuletzt von Fux ()

  • Für Topteile, Bässe, Controller und Amps 2-3 Tausend €.

    Das garantiert schon mal dass es kein Stromproblem geben wird…

    Oder Du bist holzbearbeitungstechnisch geschickt und hast viel Zeit und Lust etwas selbst zu bauen. Und selbst da wird es sehr sportlich, kann aber bei Mut zu heutzutage unkonventionellem durchaus schon ordentlich was raus kommen. Das Vorhaben ist bei dem vorhandenem Budget aber schon wirklich sehr ambitioniert.


    Hast du evtl. sehr günstigen Zugriff auf Holztafeln und einen Schreiner als Spezl zur Hand?

    Viele Grüße,
    Fux

  • Auf GVT ist gerade ein Set modifizierter MeyerSound MSL3 im Angebot. (Ich denke jemand hier aus dem Forum)

    Dazu baust Du, falls das mit dem Holzspezl bei Dir zutreffen sollte, vier Martin Audio WSX Basshörner und dein Budget ist aufgebraucht…

    Wenn Du es aber um nochmal etwas aufstocken kannst (?) und damit noch einen günstiger Controller und gebrauchtes Amping rausschauen, dann bekommst du für etwa 4K€ ein System, bei dem Dir (und nicht nur Dir) richtig eingestellt mit Sicherheit die Spucke wegbleiben wird… ;)

    Ja, das ist groß und schwer, aber eine völlig andere Liga, als was da sonst so gängig ist.

    Viele Grüße,
    Fux