Bühnendarstellung eines umstürzenden (gefällten) Baumes

  • Hallo,


    Ich würde mich über ein paar Ideen/Anregungen von erfahrenen Experten freuen:


    Für eine Bühnenproduktion (Nebenproduktion) ist es geplant, einen Baum (Lärche/Tanne oder Ähnliches) zu fällen bzw. dies entsprechend darzustellen. Jetzt dachte ich (Tonmensch) mir, man könnte einfach mit ein paar MAC an einer Wand des Zuseherraums den fallenden Baum (mit kräftiger akustischer Untermalung) skizzieren. Falls dies nicht möglich ist wäre vielleicht ein leichter Dunstvorhang zu erzeugen um in diesem den fallenden Baum darzustellen.


    Könnten das lohnende Ansätze sein oder bin ich damit völlig am Holzweg. Habt ihr vielleicht ein paar Hinweise oder Anregungen für mich? :)


    Materialtechnisch lässt es sich eigentlich "aus dem Vollen schöpfen" - unter Berücksichtigung der budgetären Ausstattung eines durchschnittlichen Stadttheaters :saint:

  • ThoSchu

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Die kräftige akustische Untermahlung ist imho wichtig. Wie wärs mit einer Inszenierung als "Schattentheater" (fallender Baum), bei dem am Ende ein paar Zweige auf der Bühne landen? Die Illusion wäre dann, dass der Baum etwas abseits der Bühne gefallen ist und nur ein paar Äste der Krone bis in den Bühnenbereich gefallen sind.


    Tatsächlich fällt nur der "Schattenbaum" und einzig ein (künstlicher?) Ast mit Blättern fällt kontrolliert auf die Bühne.

    Der Ton macht die Musik.

  • Die Frage wäre ja zuerst welche Plastizität strebt die künstlerische Seite an. Funktioniert eine Projektion, wird der gefällte Baum im Anschluss benötigt/bespielt etc.

    Falls Projektionen jedweder Art funktionieren - wenn ich an einen fallenden Baum denke, ist neben der Akustik mit das imposanteste der Luftzug, der entsteht wenn die Krone zu Boden fällt. Insbesondere wenn du mit Dunst arbeitest, würde ich den Effekt noch versuchen mit unterzubringen, sprich den relativ statisch stehenden Haze schlagartig mit Windmaschinen zu verwirbeln, sodass sowohl das Publikum den kurzen Luftstoß merkt, und sich Wirbel im Dunst bilden. Gut getimed bzw. auf Timecode abgefeuert geht das Gebläsegeräusch in der Soundkulisse unter und ist verschwunden, bevor die völlige Stille nach dem Fall eintritt.

    Wäre so mein erster Gedanke.

  • beim Lesen der Überschrift war mein erster Gedanke, wie man einen Baum sicher auf ein Traversen-Knick-Element bekommt, damit der nach dem Umfallen (und nach dem Ende der Vorstellung) wieder sauber, sicher und stabil aufgestellt werden kann für die nächste Vorstellung und damit er auch 100% in exakt eine Richtung fällt und nach dem Fall nicht noch wild über die Bühne hoppelt...


    ... aber nach der Idee "Projektion" dachte ich haben sich solche Überlegungen wohl erledigt.

  • Die kräftige akustische Untermahlung ist imho wichtig. Wie wärs mit einer Inszenierung als "Schattentheater" (fallender Baum), bei dem am Ende ein paar Zweige auf der Bühne landen? Die Illusion wäre dann, dass der Baum etwas abseits der Bühne gefallen ist und nur ein paar Äste der Krone bis in den Bühnenbereich gefallen sind.


    Tatsächlich fällt nur der "Schattenbaum" und einzig ein (künstlicher?) Ast mit Blättern fällt kontrolliert auf die Bühne.

    Schattenbaum hatte ich auch schon ins Auge gefasst. Der umstürzende Baum sollte aber etwas fühlbarer für das Publikum sein, sodass eine Darstellung abseits der Bühne nicht in Frage kommt.


    Wieviel Probenbäume hast Du :)

    Wenn ich jetzt beginne eine Plantage hochzuziehen, werde ich die Inszenierung vermutlich nicht mehr erleben ... :/


    beim Lesen der Überschrift war mein erster Gedanke, wie man einen Baum sicher auf ein Traversen-Knick-Element bekommt, damit der nach dem Umfallen (und nach dem Ende der Vorstellung) wieder sauber, sicher und stabil aufgestellt werden kann für die nächste Vorstellung und damit er auch 100% in exakt eine Richtung fällt und nach dem Fall nicht noch wild über die Bühne hoppelt...


    ... aber nach der Idee "Projektion" dachte ich haben sich solche Überlegungen wohl erledigt.

    Auch das habe ich irgendwie schon überlegt ... wäre aber etwas "oversized" für die Art von Produktion


    Die Frage wäre ja zuerst welche Plastizität strebt die künstlerische Seite an. Funktioniert eine Projektion, wird der gefällte Baum im Anschluss benötigt/bespielt etc.

    Falls Projektionen jedweder Art funktionieren - wenn ich an einen fallenden Baum denke, ist neben der Akustik mit das imposanteste der Luftzug, der entsteht wenn die Krone zu Boden fällt. Insbesondere wenn du mit Dunst arbeitest, würde ich den Effekt noch versuchen mit unterzubringen, sprich den relativ statisch stehenden Haze schlagartig mit Windmaschinen zu verwirbeln, sodass sowohl das Publikum den kurzen Luftstoß merkt, und sich Wirbel im Dunst bilden. Gut getimed bzw. auf Timecode abgefeuert geht das Gebläsegeräusch in der Soundkulisse unter und ist verschwunden, bevor die völlige Stille nach dem Fall eintritt.

    Wäre so mein erster Gedanke.

    Ja, Projektion funktioniert in diesem Fall. Der gefällte Baum ist nur das Ergebnis einer gespielten Szene und davon abgesehen kein weiterführendes Element des Stückes. Die Berücksichtigung des Luftzuges empfinde ich als einen sehr guten Aspekt. Muss mir ansehen, ob genug bzw. geeignete Maschinerie vorhanden ist um einen so konzentrierten und impulsiven Luftstrom realisieren zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von guma () aus folgendem Grund: 3 Beiträge von m_cohen mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo, ein sehr ähnliches Szenario wird im Buch "Show Networks and Control Systems" von John Huntington besprochen ( Link zur Seite des Autors ). Da geht es im Kapitel "A Theatrical Thunderstorm" um einen fallenden Ast während eines Gewitters. Hier ist die im Buch beschriebene Lösung:


    Die allererste Ausgabe des Buches von 1994 hat der Author mittlerweilen Online gestellt ( Link zu "Control Systems for Live Entertainment", der ersten Version des Buches, das mittlerweilen "Show Networks and Control Systems" heist). Das Kapitel "A Theatrical Thunderstorm" beginnt im PDF auf Seite 250.

  • Ich würde das wie folgt lösen (in dieser Reihenfolge):

    1. den Sound einer Kettensäge, wie sie durch den Stamm fährt

    1.1 Sägespäne, die von einer Windmaschine / Ventilator / Laubbläser aus der Seitengasse den Schauspielern entgegenfliegen, bzw. auf die Bühne kommen

    2. den Sound des fallenden Baumes - ich würde dazu neigen einen fallenden Baum zu nehmen, der inmitten eines Waldes beim Fallen eigene, sowie von umherstehenden Bäumen Äste zum brechen bringt.

    3. den Sound des Aufschlagen des Baumes

    3.1 Blätter, die von einer Windmaschine / Ventilator / Laubbläser aus der Seitengasse auf die Bühne fliegen

    3.2 Personen, die aus der Seitengasse Geäst auf die Bühne schmeißen


    1., 2. und 3. geht in einer einzigen fertigen Sounddatei, 1.1 und 3.1 kann durch Bühnenhelfer erledigt werden

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )