Wie viele Personen kann ich beschallen? Yamaha DSR 112+RCF Sub

  • Hallo,

    ich bin irgendwie so in die Tontechniker-Rolle einer Band gerutscht und habe folgende PA zur Verfügung:

    - 2 Topteile Yamaha DSR 112 (1,3kW, 132db SPL Peak)

    - 1 RCF Sub 8003 AS MKII (2,2kW, 18''Ferrit-Woofer, 135db SPL Peak)


    Wieviele Personen kann ich damit indoor und wieivle outdoor ca. beschallen?


    Vielen Dank für eure Einschätzungen.

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  • DJheini

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo, Willkommen hier im Forum.


    Indoor sollte es für ca. 100 - 150 Personen reichen, kommt aber auf die Raumgröße an!

    Outdoor sicher etwas weniger, je nach zu beschallender Fläche.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

    • Hilfreichste Antwort

    Moin

    Das Marketing einiger Hersteller arbeitet seit Jahren daran die Leistung in „Watt“ als wichtigen Faktor zu bewerben.


    Das ist als wenn man ein KFZ nur an Hand seines Spritverbrauchs beurteilen würde. Der Verbrauch alleine sagt nichts über die Max. Geschwindigkeit oder Reichweite aus. Dafür benötigt man einfach weitere Angaben.


    Die Personen Anzahl ist auch Humbug.. Eine Beschallung für 100 Personen auf einer Fläche von 10x20m ist relativ einfach. Wenn diese 100 Personen auf der Fläche eines Fußball Feldes flanieren wird das schon wesentlich anspruchsvoller.


    Es geht um die zu beschallende Fläche (Also Breite mal Tiefe) und einem möglichst gleichmäßigen Schallpegel (SPL).


    Wieviel „schön gerechnete“ Watt wir dafür brauchen ist nur für die Wahl des Verstärkers notwendig und bei aktiven Lautsprechern unsinnig weil man da keinen Einfluss drauf hat. Wichtig ist der Schallpegel der rauskommt.


    Nachfolgend ein Beispiel wie man das ganze berechnen kann.

    Die Breite bekommt man normalerweise mit einem normalen L&R Setup (+eventuell Nahfeld) hin. Ist halt Geometrie.

    Bei der Tiefe muss man rechnen: der Lautsprecher ist mit 134dB Peak @1m angegeben. Damit die PA nicht ständig im Limit gefahren wird ziehe ich für die Kalkulation 6dB ab sind’s nur noch 128dB


    Durch Verdoppelung des Abstands verringert sich der Schallpegel bei konventionellen Point Source Lautsprecher um jeweils 6dB


    (Der Wert für die angenommen 128dB)

    1m= -0dB (128dB)

    2m= -6dB (122dB)

    4m= -12dB (116dB)

    8m= -18dB (110dB)

    16m= -24dB (104dB)

    32m= -30dB (98dB)

    Alle Werte gelten nur für die Null Grad Achse.


    Da das alkoholisierte Party Volk meist nicht nur andächtig dem Künstler lauscht sondern gröllt und klatscht. Ergibt sich je nach Location ein Lärmteppich von ca. 85-95dB. Um die künstlerischen Darbietungen sauber über diesen Teppich zu bekommen kalkuliert man normalerweise 10dB drauf.

    Womit wir bei den häufig verlangten 105dB (im gesamten Zuschauerbereich) wären. Was bei Diesem Beispiel ca. 10m entspricht. Da unser Rechnung nur für die 0Grad Achse gilt und seitlich davon abfällt.


    Durch geschickte Aufstellung der Lautsprecher (Höhe, Neigung und Richtung) kann man mit konventionellen Lautsprechern mit Gewissen Einschränkungen eine gleichmäßige Beschallung erreichen. Dies hängt auch davon ab wie gleichmäßig der Frequenzgang in den -6dB Punkten noch ist. Also außerhalb der 0Grad Achse.


    Eine Pauschale Aussage ist also Unsinn. Man muss je nach Aufgabe (Disco, Rockband, Sprache) Und vorhandenem Material überlegen wo man hin will und dementsprechend planen.

  • Wie schon gesagt wurde ist eine Angabe der Personenanzahl die man mit einer PA beschallen kann ziemlich unsinnig.

    Zum Tanztee kann die genannte Anlage für mehrere hundert Zuhörer reichen, als Drumfill eingesetzt normalerweise für gerade mal einen Schagzeuger.

    Viele Grüße,
    Fux

  • 2+1-Systeme können meist genau so viel Leute beschallen, wie denn da hinpassen, wo sie gerade aufgebaut sind: Beim Kneipengig halt so zwischen 5 und 200, je nach Packungsdichte und Größe der Kneipe, OpenAir zwischen 5 und 1000 (und man wundert sich da gerne mal, wie weit so ein System im Stadtpark scheinbar noch in der Lage ist, Leute so zu nerven und stören, dass die sich beim Trachtenverein Blau-Weiß-$Stadtname melden).


    Welcher Umfang der Beschallung sinnvoll, akustisch schön, ... ist - da gehen die Meinungen dann auseinander. Macht sicher auch einen Unterschied, ob "die Band" nun Reinhard-Mey-Cover oder Slayer 2.0 heißt.


    Oftmals gehjen die Meinungen über die "Beschallung ausreichend und sinnvoll" aus auseinander, je nach dem ob man den Besitzer der Anlage, den vor Ort anwesenden im-Feierabend-Tontechniker, den Veranstalter, der das alles bezahlen muss oder einen beliebigen (beruflich nicht-Tontechniker) Gast fragt.