Transport von Subs - spielt die Lage des Treibers eine Rolle?

  • Irgendwo habe ich mal gehört, man solle Subs bei der Lagerung möglichst so stellen, dass die Membran waagerecht liegt (also Treiber unten oder oben) und möglichst nicht seitlich. Von Wegen Zentrierung und so... Wie auch immer, das muss sich jedenfalls als diffuses Gerücht in meinem wirren Hirn festgesetzt haben.


    Dennoch würde mich interessieren, ob das nur ein falscher Mythos ist - denn in jeder Installation stehen die Subs jahrelang genau so, wie sie nach dieser "Regel" nicht positioniert sein dürften - oder ob da was dran ist.


    Vielleicht spielt das ja beim Transport eine größere Rolle, bei denen es auch kräftigere Stöße zu verkraften gibt? Oder ist es für die Subs sch***egal, in welcher Lage sie diese zu verdauen haben?

  • Moin,

    kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

    Wenn wir vom klassischen Chassis sprechen haben wir den Treiber, der aus Magnet und Schwingspule besteht. Auch im Ruhezustand schwebt die Spule ja im Magnetfeld. Und das egal wie die Box liegt.

    Zudem gibt es ja die unterschiedlichsten Bauformen wie ein Treiber in einem Gehäuse sitzen kann. Einen Wedge mit 15" zum Beispiel, da hängt das Chassis ja schräg drin.

    Schlussendlich müsste es dann für alle Chassis gelten die nach dem Tauchspulenprinzip arbeiten. Egal ob 21" oder 8" . Jetzt könnte man natürlich mit dem Gewicht des Treibers argumentieren, aber das zieht meiner Meinung nach nicht. Da ist ja dann auch das Magnetfeld stärker was die Spule hält.


    Es sei denn es hätte etwas damit zu tun das sich bei langer Lagerung in der "falschen" Stellung der Korb verbiegt.


    Lasse mich da aber auch gerne eines besseren belehren.

    Rock'n Roll*finger

    Peter

  • Irgendwo habe ich mal gehört, man solle Subs bei der Lagerung möglichst so stellen, dass die Membran waagerecht liegt (also Treiber unten oder oben) und möglichst nicht seitlich. Von Wegen Zentrierung und so... Wie auch immer, das muss sich jedenfalls als diffuses Gerücht in meinem wirren Hirn festgesetzt haben.

    Es ist genau anders herum:


    Die Zentrierung ist so gestaltet, dass sich die Schwingspule im Magnetspalt vor und zurück bewegen, aber nicht kippen oder dezentrieren kann. Ist der Lautsprecher senkrecht stehend ausgerichtet (also Betriebszustand bei gefühlten 99% aller Lautsprecherboxen), dann ist alles in Butter, da die Schwerkraft (Wirkungsebene Z-Achse: hoch/runter) auf die einzig möglich Bewegungsrichtung (vor/zurück auf der X-Achse) keine Auswirkung hat.

    Bei einem liegenden Lautsprecher jedoch zieht die Schwerkraft permanent an der Membran, so dass sich die Position der Schwingspule im Luftspalt mit der Zeit verschieben kann und mindestens die maximale Auslenkung (= Ausgangspegel) einschränkt.


    Deswegen dreht der Kollege billbo ja auch einmal im Jahr oder so seine MTL4 unter der Bühne für das kommende Jahr auf den Kopf...

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  • Beim Transport hingegen sollte es einfach nicht so ruppig zugehen, dass sich der Korb verzieht oder der Magnet abreisst... ;)

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  • Die Membran wird vorne durch die Sicke in Position gehalten und hinten bei der Schwingspule durch die Zentrierspinne. Würde sie nur vorne, oder nur hinten gehalten, würde sie im Betrieb Taumelbewegungen ausführen, was die Schwingspule im Luftspalt kratzen lassen würde.

    Einbaulagen, welche die Lautsprecher nahezu waagrecht ausrichten, führen durch die wundersame Welt der Schwerkraft dazu, dass auf Grund des Gewichtes von Membran und Schwingspule sich nach längerer Zeit eine Ruhelage außerhalb der Mitte einstellt. Das ist natürlich alles andere als vorteilhaft...

    Viele Grüße,
    Fux

  • Sehr schön, das die Position durch die Sicke und die Zentrierspinne gehalten wird war mir eigentlich klar, ich hab nur die Sicke nicht erwähnt.

    Aber ich sehe dann hat sich bei mir auch ein Irrglaube eingenistet gehabt.

    Danke für die Aufklärung :thumbup:

    Rock'n Roll*finger

    Peter

  • Ach, ich hätte gedacht, er fährt sie durch einen Gleichspannungsoffset in die korrekte Ruhelage :) (DOC = Diaphragma Offset Compensation)

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  • Ach, ich hätte gedacht, er fährt sie durch einen Gleichspannungsoffset in die korrekte Ruhelage :) (DOC = Diaphragma Offset Compensation)

    Das würde ja die seitlichen 18"er komplett aus ihrer Mittellage verschieben... ;)


    Diese Konstruktion war wohl dem geschuldet, dass EV möglichst viele 18"ern verkaufen wollte.

    Der Wirkungsgrad (und Tiefgang schon gar nicht) war nicht besser als von einer ordentlichen 2x 18" Bassreflexkiste. Vier 18"er in ganz normalen Bassreflexkisten waren um Längen besser als dieses gruselige Konstrukt. Aber es sah wohl für Viele besonders beeindruckend aus.

    Einzeln oder in kleineren Gruppen, wie viele diese Bässe nach Ihrer "Ausmusterung" im klassischen Verleihgeschäft in vielen alternativen Kultureinrichtungen ihr Gnadenbrot bekamen, klang das nochmal deutlich schlimmer als in großen Stacks.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Einbaulagen, welche die Lautsprecher nahezu waagrecht ausrichten, führen durch die wundersame Welt der Schwerkraft dazu, dass auf Grund des Gewichtes von Membran und Schwingspule sich nach längerer Zeit eine Ruhelage außerhalb der Mitte einstellt. Das ist natürlich alles andere als vorteilhaft...

    Btw.: Was denken eigentlich die Konstrukteure von (teils gar nicht mal so billigen) Downfire-Subwoofern (Hifi/Studio) zu dem Thema - die machen das doch auch nicht erst seit gestern… 🤔

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  • Btw.: Was denken eigentlich die Konstrukteure von (teils gar nicht mal so billigen) Downfire-Subwoofern (Hifi/Studio) zu dem Thema - die machen das doch auch nicht erst seit gestern… 🤔

    "HiFi"

    ...die machen das Falsch, oder verkaufen das mit Voodoo :D:D:D

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Nachdem ich kurz ein wenig quergelesen habe, scheint man dem Problem mit härterer Einspannung und stärkerem Antrieb entgegen wirken zu wollen.


    Man könnte ja aber auch Festmagneten in die Schwingspule einarbeiten, die der Schwerkraft entgegen wirken… 🤔🥸

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  • Das ist es. ich muss gleich mal DOC als Marke eintragen und dann im HIFi Sektor propagieren. Da können die Amps ja auch DC :)

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  • Am besten in Kombination mit einem Laser, der die Ruhelage des Chassis misst, damit bereits vorhandenen Liegeschäden kompensiert werden können ^^

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  • Weitere Lösungsansätze:


    - Doppelchassis in Push-Pull-Anordnung mit Heliumfüllung

    - ein 2., akustisch unbeteiligtes Chassis als Schwerkraftkompensationstreiber (ähnlich einer Brummkompensationsspule)

    - magnetische Zentrierung (kann nicht ausleiern)

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  • Die Membran wird vorne durch die Sicke in Position gehalten und hinten bei der Schwingspule durch die Zentrierspinne. Würde sie nur vorne, oder nur hinten gehalten, würde sie im Betrieb Taumelbewegungen ausführen, was die Schwingspule im Luftspalt kratzen lassen würde.

    Einbaulagen, welche die Lautsprecher nahezu waagrecht ausrichten, führen durch die wundersame Welt der Schwerkraft dazu, dass auf Grund des Gewichtes von Membran und Schwingspule sich nach längerer Zeit eine Ruhelage außerhalb der Mitte einstellt. Das ist natürlich alles andere als vorteilhaft...

    Muss da nochmal nachhaken: Für wie relevant hältst du den Effekt bei Lagerung in waagerechter Position? Wenn ich meine Subs auf Rollen "parke" (das ist eben bequem und passt in meinem Fall auch viel besser am beschränkten Lagerplatz), dann liegen die Speaker leider waagerecht. Speaker sind Faital 18HP1030.

  • Muss da nochmal nachhaken: Für wie relevant hältst du den Effekt bei Lagerung in waagerechter Position? Wenn ich meine Subs auf Rollen "parke" (das ist eben bequem und passt in meinem Fall auch viel besser am beschränkten Lagerplatz), dann liegen die Speaker leider waagerecht. Speaker sind Faital 18HP1030.

    Interessante Frage, denn Handling hier genauso mit 18HP1022 und beim Kollegen mit ähnlichem Chassis.
    ich denke, dass diese Parkposition relativ weit verbreitet sein dürfte :/