PA Stereo oder Mono?

  • Hallo zusammen,


    ich hätte mal eine grundsätzliche Frage zur PA-Einstellung:


    Ich spiele mit meiner PA entweder allein mit Gitarre und Gesang oder mit einer 4-Mann-Band (2xA-Git, 1xBass jeweils mit Amp und Gesang, Cajon) und fahre die PA in Stereo.

    Eigentlich sind die Eingangssignale alle Mono, abgesehen vom Hall auf die Mikros. Wäre es da nicht sinnvoll, auf Mono zu wechseln? Oder was spricht dafür und was dagegen?

    Wir spielen immer wieder mal im Freien, wo das Publikum etwas weiter verstreut sitzt. Ist da für einen Zuhörer, der sich wesentlich im rechten oder linken Bereich der Beschallung befindet, die Einstellung in Stereo nicht nachteilig, da er nur die eine Seite gut hört?


    Danke schon mal für Eure Antworten.


    MfG Hans

  • ...Solange Du die Monosignale im Mischpult nicht Links oder Rechts panst, kommen die aus beiden Seiten raus, von daher isses egal, wo der Zuhörer das Mono-Signal raus hört :)

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Oh… ein Wespennest ;)


    Kleiner Spaß, deine Gedanken sind richtig, wie Kollege secluded schon gesagt hat kommen ja beide Signale aus beiden Seiten heraus solange du sie nicht extrem nach links oder rechts drehst.


    Du findest auch viele Kollegen mit dem Spruch „Rock’n’Roll ist Mono“ und sogar einen Artikel einer der Koryphäen der Branche zum Thema:

    The Emperor’s New Stereo
    I was contacted a few months back by Jose Luis Diaz about an article I wrote for Mix magazine -in 1998. He asked did I have a copy of the original in pdf form.…
    bobmccarthy.com


    Gleichzeitig gibt es immer mal wieder Veranstaltungen wo sogar mit immersive Systemen gearbeitet wird.


    Was bedeutet das Ganze jetzt für euch?

    Probiert es immer mal wieder aus. Oft kann euch ein guter Mono Mix wirklich helfen. Andererseits klingt ein hall in Stereo zumeist deutlich besser. Es gilt also einen Kompromiss zu finden, bei jedem Auftritt in einer anderen Location aufs Neue. :)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Der Vorteil an "Alles Mitte mono, nur Hall stereo" ist, wenn da Publikumsteile völlig außermittig sitzten geht ihnen nicht wirklich etwas ab, nur der Hall ist etwas anders.

    Auch bei einem "echten" Stereo-Livemix pant man typischerweise neben den Hallreturns höchsten echte Stereoquellen wie Keyboards hart links und rechts. Linke und Rechte Gitarre, Toms, mehrere Sänger nebeneinander eher nur leicht nach links oder rechts, sonst fehlt ja für jeweils fast das halbe Publikum die Hälfte der Kapelle.

    Und auch wenn die Highhat optisch außermittigam Schlagzeug sitzt, hört die linke Publikumshälfte die Sechzehntel genauso gerne wie die rechte Publikumshälfte....

    Viele Grüße,
    Fux

  • Und auch wenn die Highhat optisch außermittigam Schlagzeug sitzt, hört die linke Publikumshälfte die Sechzehntel genauso gerne wie die rechte Publikumshälfte....

    wer sagt denn das Stereo auch Richtungsbezogen ist? Das funktioniert nämlich tatsächlich eher mäßig bis schlecht.

    Da ist man heute deutlich weiter.

    Was Stereo aber immer noch gut kann, ist Mixe besser aufzulösen. Bsp. Zwei E Gitarren lassen zb. in einem Stereomix besser individuell hörbar machen als in einem Mono Mix. Man muss nur drauf achten das jeder im Saal auch beide Mixe hören kann. Da ist es dann auch egal ob es Rechts/Links, Links/Rechts oder oben/unten ist. Hauptsache man hört beide Quellen mit vernünftiger Lautstärke. Auf die Blickrichtung würde ich da grad mal S****en.

    Dann hat man neben EQ und Level auch noch Pan als Mixhilfe. Das hilft schon sehr.

    Practice, Practice, Practice

  • Ich kann nichts anderes beitragen, als das ich die Meinung und Vorgehensweise von Euch bestätige.

    Außer Keyboards wird bei mir nichts hart gepant.

    Wenn ich von einem Instrument mehrere habe, versuche ich die so max. 20% auf die passende Seite zu pannen. Das hilft meines Erachtens zu einem besseren Mix in Bezug auf Luftigkeit.

    Und wenn man schön im Spot steht, hört es sich auch ein wenig räumlicher an.

    Mehr mache ich da aber auch nicht.


    Eine Ausnahme habe ich da noch: Wenn in einem Song zwei Akustikgitarren vorkommen habe ich die auch schon stärker gepant. Das waren dann so 60% L/R.

  • Eine Ausnahme habe ich da noch: Wenn in einem Song zwei Akustikgitarren vorkommen habe ich die auch schon stärker gepant. Das waren dann so 60% L/R.

    Ggenau so - sonst kann's schnell ein leicht matschiger Saiteninstrumentensalat werden...

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    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

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  • Eine Ausnahme habe ich da noch: Wenn in einem Song zwei Akustikgitarren vorkommen habe ich die auch schon stärker gepant. Das waren dann so 60% L/R.

    Genau darum gehts ja. Wenn man alles Mono macht hat man bei gleichen Instrumenten nur EQ und Pegel zum auseinander mischen. Das heißt im Umkehrschluss, ich muss das eine Instrument klanglich anders gestalten als das andere ( Filtern). Damit greife ich eigentlich schon zu sehr ein. Wie gesagt, wenn man unter Stereo erwartet das es positionskorrekt abgebildet wird hat man halt sehr wenige Plätze. Wenn man aber einfach drauf achtet das beim PA Design alle Zuhörer beide Quellen hören können.

    Zum Beispiel Side PA spiegelverkehrt, Frontfills die bis zum Übergang der normalen PA reichen können und so weiter, einfach kreativ sein. Dann kann man die Mischmöglichkeiten stark verbessern. Perfekt ist es eh nie. Dabei darf man aber eben sich nicht auf die Bühnenposition des Musikers festbeißen. Die muss dann egal sein.

    Für mich ist RnR eben nicht Mono. Sondern immer innovativ, ein bisschen besser als die anderen.


    RNR ist eben Multi ( Kulti und Kanal )

    Practice, Practice, Practice

  • Ich hab mir im standardsetup einen Bus gebastelt auf den man hart gepante Instrumente legen kann, die dann delayed und leicht EQed auf die gegenüberliegende Seite gepant werden. Das gibt in einem sehr großen Zuschauerbereich eine deutliche Verschiebung zur jeweiligen Seite. Trotzdem ist der Pegel auf beiden seiten gleich. Ich hab mir sogar die Mühe gemacht, das ganze Mono-Sub kompatibel zu machen.

    Das kommt aber relativ selten zum Einsatz, da ich leider selten das Repertoir der Bands kenne und entsprechend bei Soli, die ich dann doch gerne in der Mitte hätte, ins schleudern kommen würde. Deshalb bleibts halt meistens doch Mono.

  • Ich hab mir im standardsetup einen Bus gebastelt auf den man hart gepante Instrumente legen kann, die dann delayed und leicht EQed auf die gegenüberliegende Seite gepant werden. Das gibt in einem sehr großen Zuschauerbereich eine deutliche Verschiebung zur jeweiligen Seite. Trotzdem ist der Pegel auf beiden seiten gleich. Ich hab mir sogar die Mühe gemacht, das ganze Mono-Sub kompatibel zu machen.

    Das kommt aber relativ selten zum Einsatz, da ich leider selten das Repertoir der Bands kenne und entsprechend bei Soli, die ich dann doch gerne in der Mitte hätte, ins schleudern kommen würde. Deshalb bleibts halt meistens doch Mono.

    Das hört sich interessant an. Das werde ich auch mal testen.

    Als Nächstes steht aber ein Gig mit meiner Punkrock Band an.

    Da macht das keinen Sinn frech*

  • Das hört sich interessant an. Das werde ich auch mal testen.

    Hab mal die X32-Scene angehängt. (in *.scn umbenennen)

    Bus11/12 und Kanäle 29 - 32 sind die relevanten. Die Dips im EQ ergeben zusammen mit dem Delay einen halbwegs llinearen Frequenzgang im Übernahmebereich.

    Die Quelle darf nur auf den Bus 11/12 gesendet werden und muss hart gepant werden. Die sechs Fader bloß nicht bewegen!

  • Stereo hilft auch bei stereo abgenommenen Instrumenten, wo man unter live Bedingungen nicht immer monokompatible Setups bauen kann, z.B. Flügel/Piano oder Oberheads panne ich sehr oft maximal um Phasing zu vermeiden.