[gesucht] Gut lötbare Netzwerkkabel

  • Moin,


    kann mir jemand RJ45 Patchkabel empfehlen, die gut Lötzinn annehmen?


    Hintergrund ist, das ich ein Paar Custom Adapter RJ45->XLR und D-Sub -> RJ45 bauen möchte/muss.


    Fast alle mir bekannten Kabel lassen sich nur sehr schwer bis gar nicht dauerhaft löten. Das Zinn perlt einfach ab.


    Danke und Grüße,


    Hannes

  • den effekt kenne ich, das gleiche phänomen hatte ich letztes jahr bei den kabeln unserer DPA headsets, auf die ich andere stecker drauflöten wollte. ich habe es nicht hinbekommen - so ging der auftrag an Teqsas, die haben es irgendwie geschafft.


    ich würde in deinem falle mal direkt bei den kabelherstellern anfragen, denn das löten von netzwerkkabeln dürfte eine sehr ungewöhnliche anfrage sein. die werden ja fast immer nur mit schneid/klemmtechnik verarbeitet

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Bei solchen Problemen hilft nur das richtige Lötzinn und Flussmittel.

    Mit Netzwerkkabeln hatte ich aber ehrlich gesagt noch nie solche Probleme. Die sollten aus einfachem Kupfer sein. Vielleicht nicht die aller billigsten kaufen. Ich hab meine meistens von Reichelt.

  • Bei solchen Problemen hilft nur das richtige Lötzinn und Flussmittel.

    Mit Netzwerkkabeln hatte ich aber ehrlich gesagt noch nie solche Probleme. Die sollten aus einfachem Kupfer sein. Vielleicht nicht die aller billigsten kaufen. Ich hab meine meistens von Reichelt.

    Was wäre denn das richtige Lötzinn und Flussmittel?


    Ich hab es mit diversen Kabeln probiert, von billig bis teuer und habe verschiede Zinne von Stannol ausprobiert. Also auch eher den teuren Krams.


    Ich vermute dass es eigentlich gehen muss und mir nur das Wissen fehlt wie ich die Litzen vorbehandeln muss, aber ich hatte gehofft das nicht über try and error herausfinden zu müssen.

  • den effekt kenne ich, das gleiche phänomen hatte ich letztes jahr bei den kabeln unserer DPA headsets, auf die ich andere stecker drauflöten wollte. ich habe es nicht hinbekommen - so ging der auftrag an Teqsas, die haben es irgendwie geschafft.


    ich würde in deinem falle mal direkt bei den kabelherstellern anfragen, denn das löten von netzwerkkabeln dürfte eine sehr ungewöhnliche anfrage sein. die werden ja fast immer nur mit schneid/klemmtechnik verarbeitet

    Die DPAs haben meines Wissen Stahllitzen, das ist kein Kupfer.

    Wie das gemacht wird weiß ich aber auch nicht.


    Ich suche eigentlich nur Patchkabel die ich in der Mitte durchschneiden kann...

    Die gibt es ja. Kollegen von mir haben gute Erfahrungen mit den Patchkabeln gemacht die d&b bei den D12 Verstärkern mit dazu gelegt hat. Aber das ist leider keine Lösung für mich :)

  • Habe gerade mal irgendein SFTP CAT5e 26AWGx4P zerschnitten und getestet:


    Die Adern nehmen das Lötzinn (zugegebenermassen habe ich noch eine grosse Rolle mit altem bleihaltigem hier) bei ca. 250°C gut an, beim Schirm hat es Kupfer und Stahllitzen, wenn die zusammen sind geht's nicht ganz so einfach, da muss ich schon beim Lötkolben Vollgas geben.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Was wäre denn das richtige Lötzinn und Flussmittel?

    Also ich hab bisher alles mit Flussmittel und bleifreiem Lötzinn von Edsyn gelöted bekommen. Probleme mit nicht angenommenem Zinn hatte ich nur mit Kabeln von Sennheiser MKE4. Und selbst das ging mit viel Geduld.

    Ich vermute dass es eigentlich gehen muss und mir nur das Wissen fehlt wie ich die Litzen vorbehandeln muss, aber ich hatte gehofft das nicht über try and error herausfinden zu müssen.

    Netzwerkkabel machen höchstens Probleme durch schmelzende Isolierung. Mir sind noch keine untergekommen, die nicht aus reinem Kupfer bestehen. Keine Ahnung was bei der falsch läuft. Nur der Schirm macht, je nach Ausführung, gerne mal Probleme.

    Eine Weller WECP-20 mit 2,4mm Meißel darf es aber schon sein. Temperatur 330°C (bei Bleifrei).

    Zu dünne Spitzen sind meist ein Grund, warum die Lötstellen nichts werden.

  • Das ist eine echte Seuche seit sich CCA (copper cladded aluminium) bei flexiblen Leitern im Netzwerkbereich breit gemacht hat. Ich hab für solche Zwecke immer ein paar uralte, ausgemusterte Cat.5-Patches in einer Ecke der Werkstatt liegen die noch komplett aus Kupfer sind.

    Alternativ kann man die selber machen, Hirose TM21 nimmt ein normales hochflexibles 8x0,22 mm2 Steuerkabel (LiYY) problemlos auf, mit oder ohne Schirm. Bei den kurzen Längen und niedrigen Freqenzen von denen wir hier reden ist es auch egal dass die Adernpaare nicht verseilt sind.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Echt jetzt? Steht das dann wenigstens drauf?

    Oft leider nicht mal das weil es stumpf Fälschungen sind. Aluminiumkabel unter 10mm2 sind in der Gebäudetechnik aus guten Gründen verboten, aber das interessiert den Einkauf halt wenig wenn es auf Amazon mal wieder sagenhaft billige Patchkabel gibt.

    Blöderweise funktionieren die in der IT-Standardanwendung (indoor, Länge <5m, keine hohen PoE-Ströme, sehr geringe mechanische Belastung) auch jahrelang einwandfrei.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • ...und Ohrstöpsel und Telefonhörer und mittlerweile seeehr häufig bei allen Kabeln, wo nicht explizit "copper-wire", OFC oder Ähnliches draufsteht, was auf ausschließliche Verwendung von Kupferseelen hinweist.

    Solange das Gelump gasdicht verpresst ist, mag das lange funktionieren, aber wehe wenn Luft drankommt, oder der Lötkolben ausgepackt wird - dann ists <XKotz*

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • das gleiche phänomen hatte ich letztes jahr bei den kabeln unserer DPA headsets

    Hallo zusammen, das gleiche Problem gab es damals bei den Sennheiser kopfhörerkabeln, kenne das vom HD 414 meines Bruders. Da wollte ich "damals" den original 5-pol Würfelstecker gegen eine Stereoklinke tauschen. Lötfett hat geholfen, feines Anschleifen mit Schmirgel sollte auch gehen. Die Lötfettreste habe ich dann mit Alkohol entfernt. Dabei handelte es sich ganz klar um feine Stahllitze, ähnlich Federstahl. War zumindest magnetisch. Der Vorteil sollte dabei sicher längere Haltbarkeit sein als ein Kabel aus weichem Kupfer. Verkupfertes Alu ist natürlich Käse sein und kaum zu löten.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))