Sinnfrage zu: Subwoofer extra ansteuern

  • Es ist abhängig davon, was ich mache, …
    Industrie oder Corporate Event hat fast immer den Sub extra auf einem Aux,
    Rock ’n’ Roll und andere Musiksachen eher nicht.
    Allerdings gibts da gelegentlich jeweils eine Matrix für PA und Sub.

  • Ne, je nach Stimme und Trennfrequenz/Überlappung eben nicht.


    Wenn du z.B. einen Barry White auf der Bühne hast und das PA leicht überlappend bei 80-90Hz getrennt wird, dann willst du den Guten doch nicht mit einem 110Hz/24dB-LoCut begrenzen, obwohl die Tops den Stimmumfang eigentlich noch verkraften würden.

    wenn ich einen Barry White auf der bühne habe, dann möchte ich die subs sicher mitbenutzen ;)

    bei nutzung von speziellen infras bin ich aber ganz bei dir.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Genau so hab ich das eine Zeit lang auch gemacht. Das funktioniert prinzipiell auch gut und spart einem tatsächlich den ein oder anderen Lowcut Filter. Systemdesign-technisch hat diese Vorgehensweise ebenfalls keine wirklichen Nachteile. Ich bin jedoch zu der "klassischen" Arbeitsweise zurückgekehrt, da ich das Busrouting im Eifer des Gefechts einfach nicht so direkt im Blick habe wie die Lowcuts und diese Lösung für mich somit - insbesondere bei oft wechselnden Bands - zu unübersichtlich war.

    mir geht es da ähnlich wie dir: bis vor etwa 10 jahren hatte ich diese trennungen auch probiert. irgendwann habe ich aber festgestellt, dass ich mit einer normalen stereolösung einfacher klarkomme.

    da ich bei signalen ohne eigenen tieftonanteil ohnehin grundsätzlich locuts verwende, muss ich an meiner arbeitsweise auch nichts ändern.



    bei einem reinen stereosignal zur PA sehe ich im hier diskutierten zusammenhang sogar einen großen vorteil:

    wenn mir das zur verfügung gestellte PA system zu viele bassanteile hat, dann löse ich das einfach mit dem master-EQ im pult. da brauche ich nichtmal den systemtechniker bemühen - und weil dieses filter sowohl auf die bässe als auch auf die tops wirkt, bleibt auch die auswirkung auf die phasenlage zwischen top und sub gleich.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ach, so als Hobbysystemlerin mach ich das gerne über Matrixen, wenn bei kleineren Gigs sonst kein Controller vorhanden ist (bei kleinen Industriemucken Lauf-/Delayzeiten setzen etc)

    Ansonsten wenn der Systemler mich aus reiner Gewohnheit um L/R/Sub/Fill Sends bittet. Mir wurst wenn ich die Busse hab.

    Ich fass das dann auch nicht mehr an.


    Beobachte aber, dass der Trend wieder zu L/R geht und der Rest im Prozessor gemacht wird (wo es auch hingehört)

  • Ich habe LR/Subs/Fills in jedem meiner Pultfiles als Matrixen drin, benutze es aber nur, wenn


    1. die PA nicht ordentlich klingt und ich hoffe wenigstens noch schnell ein wenig Schadensbegrenzung treiben zu können


    2. Der Örtliche anfängt hektisch zu werden wenn ich mit nur zwei Kanälen komme ... dann weiß ich das er sich irgend etwas im seinem Pult gebastelt hat und jetzt nicht weiß wie er mein Signal da zusammengefasst draufbekommt ... dann doch lieber direkt ;) Ist z.B. oft in klassischen Stadthallen so, hat einer mal eingerichtet, Anschlüsse an der Bühne und wenn nicht zufällig ein Tonmann da ist weiß der Kollege vor Ort oft nur wo das interne Tonpult angeht ... mehr aber auch nicht.


    Mir persönlich langt LR in den allermeisten Fällen vollkommen, wenn ich mehr oder weniger Subs brauche kann mir das der Örtliche ja auch im Controller schieben.


    Kann auch jeder machen wie er will, und wenns klingt ist mir vollkommen wumpe wie der Kollege das schraubt, jeder so wie er mag.

  • Seit wann verändert ein Pegelsteller den Phasengang des Signals...?


    Mal abgesehen davon verwende ich für die Erzielung des gewünschten Systemfrequenzgangs die Low Shelf, High Shelf und PEQ auf der Summe (Prozessor Inputs). Die Phasenlage ändert sich dann auf allen Ausspielwegen parallel (die Time Alignments bleiben erhalten) und die Trennfrequenzen verschieben sich nicht.

    • Hilfreichste Antwort

    Durch die Pegelanpassung eines Subsystems welches durch einen Crossoverfilter mit einem anderen verheiratet ist ändert sich die Crossoverfrequenz. Da die Phasen der Subsysteme beim Alignment idR recht genau auf die Trennfrequenz angepasst wird um genau dort wo beide Systeme gleichzeitig in gleicher Lautstärke spielen maximale Addition zu erreichen und die Phasen bei höheren sowie tieferen Frequenzen je nach verwendeten Systemen mehr oder weniger aus dem Ruder laufen, stimmt das Phasenalignment eben nicht mehr richtig, wenn eins der Subsysteme in der Lautstärke verstellt wird.

  • wenn man den pegel eines der beiden systeme ändert, verschiebt sich auch die übergangsfrequenz. und damit ergibt sich eine andere delayanpassung, weil das ja alles frequenzabhängig ist.


    EDIT: pfeiffe war schneller

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • das versthe ich nich ganz: wo ist der unterschied zwischen "master und aux" und "master und master2"?

    Ich würde vermuten, dass Master2 nur eine Routingsache ist, während der Aux-Send im Kanal noch variablen Pegel erlaubt, was unabsichtlich zu Fehlern führen kann, wenn man doch die Outputs mit gleichem Pegel fahren will.

    Bei Master2 (oder auch Subgruppe) muss man nur zusehen, dass die Output-Fader gleich stehen, was sich in heutigen Pulten auch über Ganging ganz gut erreichen lässt.

  • Sorry für die Unklarheit. SAC hat halt 8 'gleichberechtigte' Stereomaster, auf die man routen kann. Daher nutze ich einfach einen anderen Ausgang als Routingziel für die Sub-Signale (bei einem 'normalen' Pult würde man halt eine Gruppe oder den Mono-Master o.ä. nehmen).

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  • Daher nutze ich einfach einen anderen Ausgang als Routingziel für die Sub-Signale (bei einem 'normalen' Pult würde man halt eine Gruppe oder den Mono-Master o.ä. nehmen).

    ich sehe da jetzt keinen nennenswerten unterschied zu zwei matrix-outputs für top und sub, solange die matrix auch mit einzelsignalen beschickt werden kann. und falls das im jeweiligen mischgerät nicht möglich ist, wäre hier ja auch ein postfade-aux geeignet.

    oder hab ich da jetzt einen denkfehler?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ok, dann sehen wir das ja im prinzip genau gleich. ;)


    dann mach ich das nächste woche so, wie ich es ursprünglich gedacht hatte:

    ich mache eine stereo-matrix für die linearrays und eine mono matrix für die ansteuerung der subs.

    und beide matritzen beschicke ich dann einfach mit dem main-summensignal ;)

    dann kann ich bei bedarf im main einen master-eq setzen und habe keinen stress mit den beiden wegen - damit habe ich trotzem alle optionen in petto, falls die anlage nicht stimmig eingemessen ist.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Okay. Dann halten wir der Klarheit halber fest: Ein Pegelsteller allein ändert an der Phase nix. Einzig bereits im System vorhandene Phasenfehler (auseinander laufende Phasenlagen) wirken sich ggf. deutlicher aus. ;)

  • Also so ein paar Gedanken hab ich auch.

    Zur Trennfrequenz, naja je nachdem wie steil oder flach die Filter sind ist das mehr oder weniger stark ausgeprägt . Jedoch stellt das heute kaum ein reales Problem da.

    Zur Pegelanpassung. Ein gut dimensioniertes System geht idealerweise überall gleichzeitig ins Limit. Nur dann ist auch gewährleistet das es sich nicht tonal bei Pegelveränderung verändert. Bei Sub an Aux kann man das nicht gewährleisten.

    Zur Nachkontrolle. Wer viel mißt mißt Mist. Deswegen ist es natürlich schön wenn man ggf. mal nachprüfen kann ob alles gut eingestellt ist. Da sind dann getrennte Wege praktisch.


    Von daher steht es da 2 zu 1 für mich. Also wenn ich die Anlage selber aufbaue und einstelle brauch ich das nicht. Zum Mischen halte ich das für überflüssig. Der Realnutzen ist für mich nicht sichtbar.

    Practice, Practice, Practice

  • Zum Mischen halte ich das für überflüssig. Der Realnutzen ist für mich nicht sichtbar.

    zustimmung meinerseits ;)


    allenfalls in speziellen situationen, wenn man wirkliche infras für effekte benutzt, kann das eine interessante lösung sein. für normale systembässe sehe ich da auch keine nennenswerte vorteile. und darin sind sich die meisten kollegen hier ja auch einig, das beruhigt mich 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang