Mixer für die Schule

  • Ihr solltet euch vielleicht erst nochmal mit dem Pflichtenheft beschäftigen. Denn die momentane Forderung ist ja quasi nur: "Es soll ein Mischpult sein und nicht zu klein".

    Interesant wirds aber erst bei der Anzahl der Monitorwege, Effekte, Dynamics, EQ, Recording,....

    Wenns das für den angedachten Preis nicht gibt, dann sollte man nichts kaufen und vielleicht lieber leihen, oder das Budget durch Umverteilung erhöhen. Ich weiß ja nicht was sonst noch an Material da ist, aber so ein Pult trägt ja nur zu einem Bruchteil zu den Gesamtkosten einer enstprechenden Ausrüstung bei. Da sollte man vielleicht insgesamt nochmal drüberschauen.

  • Hi,

    Also, ich habe selbst einige Jahre die Schul-TechnikAG geleitet und habe so einige Erfahrungen gemacht.


    Zum 16.0.2 USB:

    Mittlerweile arbeite ich seit 4 Jahren mit dem Presonus Studiolive 32.4.2ai (gleiches Bedienkonzept)

    Ich würde sagen für Schultechnik ideal (bis auf die Größe der Fader: 60mm), allerdings mäßig geeignet für größere Veranstaltungsräume.

    Warum? Naja, Halbdigital! Ich sitz im Publikum am iPad und möchte den Gain aufdrehen. Dazu muss ich ins andere Stockwerk ans Pult, das Poti drehen und wieder in den Saal. Oder: Ich schieb am iPad den Fader, und der am Pult bewegt sich nicht.

    Wie gesagt, für Schultechnik würde ich sagen, kann man das verkraften, außerdem für ist der Preis auch echt OK, und man bekommt noch eine App, (UC-Surface) die sich echt sehen lassen kann.

    Wen euch 4 Aux-Wege und die gebotenen Kanäle reichen, spricht doch kaum was dagegen (bis auf die möglichkeit, eine digitale Stagebox anzuschließen).


    Bei uns war übrigens der nachfolger vom Schulklassiker Behringer Xenyx das tMix DM20, hätte ich dir wirklich empfohlen, nur gibt es das nirgendwo mehr.

    Steck bitte nicht das DMX-Kabel vom Licht in den Eingang vom Tonpult. LASS DAS! Du kannst nicht beides damit steuern!

  • Ich halte auch die Presonus-Idee oder die Producer-Idee fur die sinnvollste.

    Aber ich kenne das bei Kirchens und Schulens.

    Entweder eine Lösung, die das Anforderungsprofil und das Budget erfüllt und dann etwas kompliziert ist - dann gibts Geschrei, wenn der einzige Schüler, der sich da reingefuchst hat, verschwindet.

    Oder mehr Geld in die Hand genommen und etwas, das mehrere Leute bedienen können und auch der Hausmeister mit klarkommt.

    Ich bräuchte keine Motorfader. Was willste denn von der Bühne aus regeln? Hoffentlich (und das nur, wenn die Leute auf der Bühne auch Ahnung von Mischen haben) jeder nur seinen eigenen Monitorweg. Von der Bühne mischen hielt und halte ich immer noch für den schlechtesten aller Kompromisse.


    Mein Vorschlag wäre auch, beim Verleiher des Vertrauens zu fragen. Evtl. kommt dann auch Mietkauf oder eben eine vom Verleiher gegebene Garantie auf ein Gebrauchtgerät in Frage.

  • Vielleicht bin ich da eine einzelne Meinung, aber die Kombination Schule und Digitalpult finde ich schwierig.
    Das Benutzerprofil ist halt eher Hausmeister, Musiklehrer und Anfänger (die das zwar irgendwann vielleicht können, aber eben nur ne beschränkte Zeit da sind und dann muss jemand neues nachkommen). Gut klingende interne Effekte, Kompressoren, DCAs, flexibles Signalrouting für mehrere Ausspielwege, Automixer... Für nen erfahrenen Benutzer alles schöne und wichtige Werkzeuge. Aber wenn es um diesen Personenkreis geht, dann würde ich eine Lösung bevorzugen, die alle Einstellungen auf einen Blick preis gibt, die keine wilden Routing-Orgien erlauben die kein Mensch mehr versteht und die einfach und simpel zu erlernen ist. Sprich ein kleiner 19" Analog-Mischer. Auch wenn er nicht fernsteuerbar ist...

  • beat bauer: Genau das war in einem der Fälle, wo ich eine Anlage zusammengesucht hatte, auch mein Vorurteil mit Digitalen Pulten.

    Letztlich ist es dann ein Presonus Studio Live 24.4.2 geworden. Ja, davon sind nicht alle begeistert, ich weiß. Aber mir hat gefallen, dass man im Channel Strip das, was man nicht versteht, ausschalten kann. Bei einem analogen Setup möchte ich nicht auf Compressoren oder Gates verzichten, ein Unwissender kapiert aber noch nicht einmal, dass er den Insert einfach aus dem Kanal ziehen muss.

    Und seinerzeit (das ist jetzt 12 Jahre her) war einfach ein analoges Pult samt Siderack und Verkabelung teurer als das Presonus. Ein paar Jahre später wäre es sicherlich ein X32 geworden, das gab es damals noch nicht.


    Stehen und Fallen tut so eine Schulgeschichte grundsätzlich damit, dass es eine Tontechnik-AG oder irgend so etwas gibt und das nicht nur an einem Lehrer oder Schüler hängt, sonst ist es von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Aber dafür kann immer die Hardware nichts, das liegt grundsätzlich am Prozess/Konzept. Ich würde mich manchmal freuen, wenn man in ein Konzept etwas mehr Hirn reinstecken würde als immer gleich eine Zahl zu liefern, was maximal an Kohle da ist. Letztlich kostet 2x gespart mehr Geld und frustet mehr als wenn man sich in sinnvollen Etappen eine gut geplante Anlage kauft.