Wie viel nehmt ihr für ein Multi-Track-Recording??

  • BMW hat ja im Konfigurator oder in der Rechnung auch keinen Posten für "Forschung & Entwicklung", auch wenn kein Auto ohne F&E vom Band fährt.

    Es gibt auch Modellreihen, die immer mit Sitzheizung vom Band laufen, der Kunde diese aber erst nachträglich freischalten muss. Das kostet nur 17 Euro im Monat.

    Natürlich hat der Kunde bereits beim Kauf diese Sitzheizung bezahlt. Es rollt kein Auto vom Band, bei dem die Sitzheizung nicht bereits im Preis enthalten wäre.


    Wenn man diese Logik überträgt, sollte jede Veranstaltung aufgezeichnet werden und der zusätzliche Aufwand immer auf die Vergütung aufgeschlagen werden. Wenn aber jemand die Aufnahme haben möchte, kostet das dann trotzdem zusätzlich die Summe X.


    Also vielleicht ist BMW kein gutes Beispiel... ;)

  • Noch nicht ganz:


    1) Der Zusatzaufwand fliesst in den Basispreis ein

    2) Das hosten der Daten bis zur Löschfreigabe kostet 3,-/Tag zzgl. Administrationsgebühr für den Löschaufwand. Weitergabe über physische Datenträger entsprechend ähnlich (und wehe, der Kunde hat keinen eigenen USB-Stick, da kann man auch mal 300% Marge rechnen )

    3) Für eine Weiterverarbeitung der Daten (Mixdown, Edit, Veröffentlichung) wird eine Nutzungsgebühr fällig.


    😉

    möchte noch jemand Vergleiche zu anderen (Industrie-)Branchen heranziehen?

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Das wären bei einer Band mit 24 Kanälen und 1,5h Spielzeit min. 510€ für den Mitschnitt ...


    Dafür würde ich als Musikant aber auch mindestens erwarten, das alles redundant ist (nicht, das der teure Mitschnitt aus dem X32 dann doch mal nicht funktioniert) und bestens dokumentiert übergeben wird.

  • Das wären bei einer Band mit 24 Kanälen und 1,5h Spielzeit min. 510€ für den Mitschnitt ...


    Dafür würde ich als Musikant aber auch mindestens erwarten, das alles redundant ist (nicht, das der teure Mitschnitt aus dem X32 dann doch mal nicht funktioniert) und bestens dokumentiert übergeben wird.

    Ich gebe dir Recht, das ist verdammt viel "Holz"...

    In der aktuellen Idee ist es mir auch eigentlich für kleine Gigs, die nur kurz sind zu wenig, dafür bei großen, die lang dauern, zu viel....
    Muss da nochmal drauf rumdenken, war auch nur ein erster Aufschlag, um die Planung mal mit Zahlen zu bestücken.

  • Muss da nochmal drauf rumdenken, war auch nur ein erster Aufschlag, um die Planung mal mit

    Du musst halt einen Sockel einrechnen. Es ist ja auch der Größte Aufwand überhaupt eine Aufnahme zu machen.

    z.B. 50€ damit du überhaupt einen Finger krumm machst und dann 2€ pro Kanal und Stunde, oder so. Das würde dann die oben erwähnten 100 - 150€ ergeben.

  • Das wären bei einer Band mit 24 Kanälen und 1,5h Spielzeit min. 510€ für den Mitschnitt ...


    Dafür würde ich als Musikant aber auch mindestens erwarten, das alles redundant ist (nicht, das der teure Mitschnitt aus dem X32 dann doch mal nicht funktioniert) und bestens dokumentiert übergeben wird.

    Dass ein funktionierendes Ergebnis vorliegt, würde ich auch bei 50 EUR erwarten.

  • Da du ja die Signale direkt mehrkanalig digital abgreifst macht eine kleinteilige Kanalstaffelung keinen Sinn. Das war vllt mal in der Zeit synchronisierter 8-Spur-Recorder sinnvoll.

    Auch die Aufnahmezeit ist nur für die Speicherkapazität relevant. Es sein denn du dokumentierst aktiv was wann passiert und setzt Marker. Dann wird daraus aber eh ganz schnell ein eigener Arbeitsplatz.


    Man kann durchaus in Paketen staffeln:

    Z.B. als Standard 32 Tracks, 64 als Option (je nach Aufwand - abhängig von Pult, Samplerate etc.)


    Der Speicherplatz (Kanäle x Zeit) ist preislich bei Lösungen wie der X-Live-Karte relevant, wenn es mehrere Speicherkarten braucht. Allerdings auch dann nur wenn man diese hinterher weitergibt, also als Verkaufsposten.

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  • 25 € für den Multitrackmitschnitt

    25 € für das Benennen aller Dateinamen und Sortieren in Ordner. (In der Annahme, dass das in 15-30 Minuten gemacht ist)

    25 € für zwei Atmo-Mikrofone auf der Aufnahme.

    25 € für Lieferung (auf Stick oder via Webspace)


    Da die Lieferung obligatorisch ist, liegt der Basispreis eigentlich bei 50 € ;)

    Da könnte natürlich eine Band die Atmo-Mikrofone selbst mitbringen, aufbauen, verkabeln und abbauen. Bei 25 € würde ich das als Band nicht machen. Bei 50 € wohl schon.


    Das Benennen der Dateinamen ist - wenn man keinen Belegungsplan zur Hand hat - eine Scheißarbeit. Für 25 € würde ich das als Band machen lassen. Bei 50 € würde ich das selbst machen.

  • Erstmal DANKE für eure Rückmeldungen, aufgrund derer ich mir das ganze nochmals durchdacht habe.

    Die Idee, jeden Kanal einzeln zu rechnen, finde ich zwar auch smart, aber birgt mir dann doch zu viel Potential für Diskussionen mit den Bands.

    Hier nochmal eine überarbeitete Version von meiner Idee, die einfach und klar strukturiert ist


  • Also ich würd's gar nicht so kompliziert mit der Kanalstaffelung machen... Natürlich ist das alles Arbeitszeit, je mehr Kanäle es sind, aber ich würde das mitteln und entsprechend einpreisen.

    Außerdem glaube ich nicht, dass du bei 25 Spuren und 2 Stunden Aufnahmezeit einen 512 GB USB Stick brauchst (zumindest bei gängigen 48khz/24bit) da tuns bestimmt 128 oder evtl. Sogar 64 auch.


    Ich würde mir eher überlegen, ob ich nicht noch einen Aufpreis hinzufüge, in der du das Ganze danach noch halbwegs fertig mischst. Ich berechne sowas dann immer nach Stunden. Dann gibt es nicht so viele Edit-Wunschrunden danach. Kannst ja z.B. bei einer 2 Stunden Show mit etwa 5 Stunden Editing a 40€ anfangen. Dann hat die Band für 200 Euro mehr direkt eine fertige Aufnahme. Natürlich muss man das ganze dann auch halbwegs zügig fertig machen.


    Ich kann mir vorstellen, dass es für einige Bands attraktiv sein kann, direkt eine halbwegs passable Aufnahme des Konzerts zu haben, ohne da selber noch durch die ganzen Dateien durchzufinden. Und wenn Du die Show selbst auch live gemischt hast, weißt du meist eh besser, wie die Signale sind bzw. worauf du achten musst.

  • Das Benennen der Dateinamen ist - wenn man keinen Belegungsplan zur Hand hat - eine Scheißarbeit.

    das verstehe ich jetzt nicht ganz. wenn ich eine band mixe, dann muss ich doch die kanalbelegung kennen. und das kann ich im recording-programm eingeben, die dateien werden dann automatisch benannt. also zumindest bei Reaper und Samplitude ist das so, andere programme kenne ich jetzt nicht.

    ansonsten finde ich diese berechnung aber ok.


    einzelspuren würde ich auch nicht berechnen, in einer DAW klickt man doch einfach die gewünschen kanäle an und fertig. sinnvoll ist aber sicher, das in blöcken zu berechnen. ich könnte mir folgende schritte vorstellen: 24 / 48 / 64 / 128 kanäle

    der aufwand unterscheidet sich hier ja durchaus. und das muss ja nicht in stein gemeißelt sein. ob ich jetzt 24 kanäle oder 24 kanäle plus stereosumme recorde, macht den kohl ja ebenfalls nicht fett.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Erstmal DANKE für eure Rückmeldungen, aufgrund derer ich mir das ganze nochmals durchdacht habe.

    Die Idee, jeden Kanal einzeln zu rechnen, finde ich zwar auch smart, aber birgt mir dann doch zu viel Potential für Diskussionen mit den Bands.

    Hier nochmal eine überarbeitete Version von meiner Idee, die einfach und klar strukturiert ist


    Ich überlege gerade, ob es passieren kann, dass Bands sagen "mach mal ohne Atmo", um noch in die nächstkleinere Stufe zu fallen und sich dann hinterher beschweren, dass die Aufnahme langweilig klingt...

  • Ich überlege gerade, ob es passieren kann, dass Bands sagen "mach mal ohne Atmo", um noch in die nächstkleinere Stufe zu fallen und sich dann hinterher beschweren, dass die Aufnahme langweilig klingt...

    Guter Ansatz

    Ich werde Atmo und Master als "Default" mit rein nehmen


    Mein Gedankengang ging bereits in die Richtung, ob ich Stereo-Kanäle als 1 oder 2 Kanäle rechne....

  • Du musst halt einen Sockel einrechnen. Es ist ja auch der Größte Aufwand überhaupt eine Aufnahme zu machen.

    z.B. 50€ damit du überhaupt einen Finger krumm machst und dann 2€ pro Kanal und Stunde, oder so. Das würde dann die oben erwähnten 100 - 150€ ergeben.

    So Ähnlich sehe ich das auch - ein gewisser Grundpreis sollte schon vorhanden sein - ich denke da an etwa 100€ +/-, da Du ja auch das Equipment (Kabel, Laptop, Atmo-Mics + Stative, etc.) bereitstellen und aufbauen mußt - darauf würde ich zuzüglich die aufzunehmenden Kanäle drauf rechnen; ebenso die Nachbearbeitung (Spuren beschriften, Daten bereitstellen auf Stick, HDD, Cloud, etc.), oder auch 'nen Mixdown je nach Zeitaufwand.

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • So Ähnlich sehe ich das auch - ein gewisser Grundpreis sollte schon vorhanden sein - ich denke da an etwa 100€ +/-, da Du ja auch das Equipment (Kabel, Laptop, Atmo-Mics + Stative, etc.) bereitstellen und aufbauen mußt - darauf würde ich zuzüglich die aufzunehmenden Kanäle drauf rechnen; ebenso die Nachbearbeitung (Spuren beschriften, Daten bereitstellen auf Stick, HDD, Cloud, etc.), oder auch 'nen Mixdown je nach Zeitaufwand.

    Da hast du sicherlich recht, es geht mir nur auch darum, für die kleinen Bands, von denen ich eine ganze Reihe mache, fair zu bleiben, denn die haben oft kaum die Kohle zum Gig zu kommen...

    Wenn die (exklusive Stick u.ä.) die Aufnahme für einen Fuffi kriegen, haben doch beide was davon.

    Ich ein paar Taler und die etwas womit sie arbeiten können.


    Wie schonmal gesagt, leben und leben lassen!

    Auch wenn ich mir natürlich wünschen würde damit reich zu werden und auf die Malediven auszuwandern :P:P

  • ...dann lieber bei einem vernünftigen Preis bleiben, und eher einen "Kulturrabatt für Newcomer" aufrufen ;)

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Ein ganz wichtiges Kriterium für den Preis ist auch die Sicherheit.

    Wenn man ordentlich Kohle aufrufen möchte, dann muss die gegeben sein.


    Denn - was ist, wenn der Mitschnitt aus irgend eimen Grund (Rechner Zickt / Stromausfall versaut es/ auf 32 Kanälen nur HiHat aufgenommen/...) schief geht?

    Da hilft nur Redundanz - und die kostet halt richtig Zeit und Geld.


    Ich wäre bei der Preisgestaltung pragmatsich.

    Ich hab ein M32r - würde hier einfach 95€ für einen Mitschnitt des Auftrittes mit max. 32 kanälen aufrufen und gut.

    Mit der Klausel, das dies ohne Redundanz erfolgt.


    Und wenn es mal deutlich kleiner abgeht, dann kommt man sich preislich halt mal entgegen.