Wie viel nehmt ihr für ein Multi-Track-Recording??

  • Da hast du sicherlich recht, es geht mir nur auch darum, für die kleinen Bands, von denen ich eine ganze Reihe mache, fair zu bleiben, denn die haben oft kaum die Kohle zum Gig zu kommen...

    Wenn die (exklusive Stick u.ä.) die Aufnahme für einen Fuffi kriegen, haben doch beide was davon.

    Ich ein paar Taler und die etwas womit sie arbeiten können.

    Dann mach doch einfach eine Variante "Summe + Atmo".

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Der USB-Stick für 35 Euro ist zu günstig angesetzt. Du musst das Dinge kaufen und mit dir herumschleppen, bis es zum Einsatz kommt. Und wenn das dann auch mich eine lahme Gurke ist, stehst du bei mehreren Gigabyte an Daten auch doof da.

    Heißt Markengerät vom einem seriösen Fachhändler mit mindestens mittleren Schreibgeschwindigkeiten (maximal 30 min nach dem Gig muss alles kopiert sein).

  • Meine Meinung (als jemand der sich viel mit Aufnahmen beschäftigt)


    Stereomitschnitt über USB des Pultes: Für umme (wenn der Stick der Band funktioniert) - falls nicht, Stick dabei haben - Einkauf plus 150%


    Aufnahme von einzelnen Spuren plus Beschriftung und Marker zu den Songs setzen:

    Bis 16 Kanäle 100 Euro

    Bis 24 Kanäle 150 Euro


    Alles drüber: Recording Engineer zubuchen - nebst allem pipapo oder eben Verhandlungssache...


    Das alles nur wenn du die Show eh mischt und dein Recording-Setup EINMAL so vorbereitet hast das es halt immer mit "anstecken - geht" erledigt ist.


    Redundanz ist immer zu bezahlen...


    Sollte weitere Bearbeitung erwünscht sein - nach Stunden abrechnen

  • das verstehe ich jetzt nicht ganz. wenn ich eine band mixe, dann muss ich doch die kanalbelegung kennen. und das kann ich im recording-programm eingeben, die dateien werden dann automatisch benannt. also zumindest bei Reaper und Samplitude ist das so, andere programme kenne ich jetzt nicht.

    ansonsten finde ich diese berechnung aber ok.


    einzelspuren würde ich auch nicht berechnen, in einer DAW klickt man doch einfach die gewünschen kanäle an und fertig. sinnvoll ist aber sicher, das in blöcken zu berechnen. ich könnte mir folgende schritte vorstellen: 24 / 48 / 64 / 128 kanäle

    der aufwand unterscheidet sich hier ja durchaus. und das muss ja nicht in stein gemeißelt sein. ob ich jetzt 24 kanäle oder 24 kanäle plus stereosumme recorde, macht den kohl ja ebenfalls nicht fett.

    Ich meinte es wäre für die Band eine doofe Aufgabe, wenn ich einen Ordner bekomme am Ende mit "Track01, bis Track32" und dann in jeden Kanal reinhören muss, um die Datei umzubenennen. Wenn ich den Belegungsplan habe, geht das fix. Und wenn ich das vor dem Aufnehmen anlege natürlich noch fixer.

  • Als Trommler habe ich die Frage nach der Zahlungsbereitschaft dort mal an die Musikerseite gerichtet. Da kommen bei den ersten Antworten Aussagen von 50-100 EUR oder "halbe Musikergage" raus. Da sind ein paar Kollegen dabei, die Musik zum Haupterwerb machen, aber bei den meisten dürfte halbe Musikergage unter 150 EUR liegen.


    Das an den Spuren festzumachen wird glaube ich nicht funktionieren. Die potenziellen Kunden wissen , dass der Aufwand nicht proportional mit der Anzahl der Spuren steigt und zahlen dafür nicht mehr.

  • Ich meinte es wäre für die Band eine doofe Aufgabe, wenn ich einen Ordner bekomme am Ende mit "Track01, bis Track32" und dann in jeden Kanal reinhören muss, um die Datei umzubenennen.

    faschtähe.


    das ärgernis mit "rack01 ... bis track32" kenne ich noch von meinen ersten aufnahmeversuchen ;)
    damals hab ich zunächst mit dem RME tool aufgenommen, welches zum schluss eben nur die tracknummern als dateibeschriftung ermöglichte. das kann dann durchaus in arbeit ausarten, das ist korrekt -- selbst wenn man die kanalbelegung beim gig noch kannte ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Der USB-Stick für 35 Euro ist zu günstig angesetzt. Du musst das Dinge kaufen und mit dir herumschleppen, bis es zum Einsatz kommt. Und wenn das dann auch mich eine lahme Gurke ist, stehst du bei mehreren Gigabyte an Daten auch doof da.

    Heißt Markengerät vom einem seriösen Fachhändler mit mindestens mittleren Schreibgeschwindigkeiten (maximal 30 min nach dem Gig muss alles kopiert sein).

    Oh mann......

    Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich mich mit dem Stick bisher nur wenig beschäftigt hatte.

    Außer einer kurzen Amazon-Suche, ohne ins Detail zu gehen, hatte ich mir das gekniffen

    (Ja Ja - Asche auf mein Haupt!!) 8o


    Nur wird es nun blöd!

    Nehmen wir mal einen halbwegs guten Stick mit 256GB und annehmbarer Lese-/Schreibrate, dann bin ich bei min. 50€.

    Dann noch den von einigen vorgeschlagenen Aufschlag von ~100%

    Damit kommt allein der Stick auf 100€


    Wenn ich nun bedenke, dass eine kleine Aufnahme-Session 50€ kosten soll, steht das für mich in keiner Relation und wird auch für den künftigen Kunden eher abschreckend sein.


    Dennoch werde ich mich nicht darauf einlassen, die Sticks der Kunden zu verwenden, denn dabei ist mir das Risiko zu groß, dass die mir da völligen Schrott auf den Tisch legen.


    Ich werde heute mal einige Tests machen, mit den Sticks, die ich hier so rumliegen habe.

    Wenn die halbwegs annehmbar ausfallen, greife ich lieber zu einer günstigeren Variante und nehme nur einen kleinen Aufschlag.

  • Das an den Spuren festzumachen wird glaube ich nicht funktionieren. Die potenziellen Kunden wissen , dass der Aufwand nicht proportional mit der Anzahl der Spuren steigt und zahlen dafür nicht mehr.

    Das glaube ich nicht.

    Die meisten wissen schon, dass viele Kanäle auch mehr Arbeit machen, mehr Platz benötigen, etc etc

    Zur Not ist es eben meine Aufgabe, es ihnen zu erklären!!


    Für mich wäre es nur ebenso unfair einer Truppe mit 5 Kanälen das gleiche abzuknöpfen wie einer mit 30....

  • Für mich wäre es nur ebenso unfair einer Truppe mit 5 Kanälen das gleiche abzuknöpfen wie einer mit 30....

    Sehe ich etwas anders.


    Eine Truppe mit 30 Kanälen hat nicht zwangsläufig mehr Geld als eine mit 5:


    - Die Gage muss meist durch mehr Personen geteilt werden.

    - Höherer Anreise-/Spesenaufwand

    - mehr Equipment dessen Anschaffung und Unterhalt sich rechnen muss

    - Der Mehraufwand beim Mixdown fällt schon entsprechend teuerer aus


    Der Mehraufwand bei dir beschränkt sich auf das Benennen der Spuren und der höheren temporär zu nutzenden Speicherkapazität auf deinem Rechner (solange du zum erreichen der Spurenzahl keine weitere Hardware einbinden musst, und dann macht der Aufwand meist einen ähnlichen Sprung wie für eine Redundanz)



    Wenn du einen Unterscheid machen willst, dann mach das doch beim Übergabemedium:


    - Biete verschiedene Speicherstickgrössen - 32, 64, 128, 254GB (letztere wirst du vermutlich eh nie brauchen)

    - Kongruent dazu gibt es verschiedene Speicherplatzkontingente wenn du die Daten online verfügbar machst.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Nehmen wir mal einen halbwegs guten Stick mit 256GB und annehmbarer Lese-/Schreibrate, dann bin ich bei min. 50€.

    Für die meisten Recordings dürften eher 64GB reichen.

    Transcend 64GB JetFlash 790 für 9,99€. Den kriegst du den Bewertungen nach in ner viertel Stunde voll. Und die 128GB-Variante kostet knapp 18€ .

  • Aus der laufenden Diskussion: Einige lassen bereits regelmäßig Aufnahmen machen, geben dazu den eigenen Stick am FOH ab und nehmen ihn wieder mit. Zahlungsbereitschaft geht in dem Modell gegen Null. Andere zahlen auch 150 Euro, wissen dann aber vorher, dass der Techniker „gut“ ist bzw. geniesst dieser einen Vertrauensvorschuss.

    Einmal editiert, zuletzt von Seven ()

  • Aus der laufenden Diskussion: Einige lassen bereits regelmäßig Aufnahmen machen, geben dazu den eigenen Stick am FOH ab und nehmen ihn wieder mit. Zahlungsbereitschaft geht in dem Modell gegen Null. Andere zahlen auch 150 Euro, wissen dann aber vorher, dass der Techniker „gut“ ist bzw. geniesst dieser einen Vertrauensvorschuss.

    Ich sach ma so: für den schnellen Mitschnitt per Pult-USB (meistens ja sie Summe) oder um ne Stereo-Matrix rauszurouten, an die dann jemand anders nen Zoom-Recorder anklemmt, würd ich jetzt auch nix nehmen wollen. Mehrspur meinetwegen auch, wenn das Pult es hergibt (Q-Drive, X-live etc.). Da würde ich auf der anderen Seite auch nix großartig zahlen wollen, ich weiß nämlich, dass es maximal 5 Minuten Aufwand zwischen Soundcheck und Show ist. Diese Zeit ist ja meistens auch da.


    Alles andere bedarf meiner Meinung nach sowieso vorheriger Absprache. Ich schleppe nicht mein Recordingnotebook zu jedem Gig, wenn ich es dort nicht brauche. Wenn das dann jemand im Vorfeld mit Service etc. will, kann man auch gerne mal Preise in der genannten Größenordnung aufrufen.

  • Um die ganzen Stickdiskussionen mal etwas einzufangen, sind wir noch in den 90ern? Wetransfer Pro und Alternativen kosten um die 5-10 Euro pro Monat, ich habe schon seit bestimmt 3-4 Jahren keinen Stick mehr gekauft. WENN jemand die Daten vor Ort auf Stick oder Festplatte haben will soll er das Medium mitbringen. Irgendwie verstehe ich die ganze Problematik nicht ...

  • Noja, ich selbst hab z. B. erst seit 2018 einen Internetzugang, der in Senderichtung schneller als 1MBit ist. Vorher gabs bei mir in der Straße nämlich schlicht kein VDSL, und der lokale Kabelanbieter ist eher so meh, da wollte ich nicht hin.

    Und da war es tatsächlich einfacher, die Daten auf physischen Medien auszutauschen. Vor zwei Jahren, bei meiner Corona-Weihnachts-CD-Produktion (als Ersatz für die ausgefallenen Konzerte) brachte mir mein Keyboarder seine Spuren sogar als Dateien auf CD gebrannt vorbei. Hat bis heute keine gute Anbindung bei sich zu Hause. Insofern würde ich das nicht ganz abtun.

  • Rohe Mitschnitte (x- Live), aber auch 2- 3 tolle Fotos (Erlaubnis zu Verwendung für Werbung) mit der Vollformat Kamera gemacht betrachte ich als Werbegeschenk an den Kunden.

    Kommt gut an, man bleibt im Gedächtnis, hilft neue Aufträge zu generieren und hat keinen wirklichen Arbeitsaufwand gemacht.


    Bringt mehr wie jede Werbeanzeige, oder sonstiges kostenpflichtiges Online- Marketing.