Frauen in der PA-Branche

  • die meisten frauen, die ich so kenne, können nicht verstehen wie man freiwillig eine arbeit machen kann, die nicht um 17:00 beendet ist. incl. wochenende frei natürlich. 8)


    Das mag sein, ist statistisch aber nicht haltbar ;) ... gerade im Dienstleistungsbereich, in dem laut Statistik fast 80% der Frauen arbeiten, sind die Arbeitszeiten am unregelmäßigsten und Wochenendarbeit durchaus normal ... ob man das jetzt immer ganz "freiwillig" macht steht auf einem anderen Blatt.


    Christian & Gerd: ja schön wäre es, so ganz ohne Einordnung und Quote ... da würden wahrscheinlich auch die überwiegende Mehrzahl an Frauen zustimmen. Die Realität sieht aber auch 2022 noch ganz anders aus ... und wenn man sich ehrlich macht, geht es zur Zeit in vielen Bereichen ohne Quoten anscheinend doch nicht, wenn man gesellschaftlich etwas anstoßen will. Wenn selbst eine Partei wie die CDU anfängt Frauenquoten einzuführen, schient ja doch etwas so schief zu laufen das es sich eben nicht so einfach mit ein bißchen guten Willen korrigieren lässt ...

  • Ich vergleiche das jetzt mal mit der 2. Branche, in der ich inzwischen unterwegs bin. Rettungsdienst/Krankenbeförderung. Da sind Arbeitszeiten sowasvon nicht geregelt, körperlich und geistig schwere Arbeit, in der Regel kein Catering. Keine Quoten, gleiche Anforderungen an Alle. Trotzdem viele Frauen.

    Was ist jetzt bei uns anders? Das würde ich gerne allen Machos und Möchtegern-Machos mit auf den Weg geben: Wenn ihr eine Reanimation braucht, drückt auch die zierliche Dame auf euch rum, bis die Rippenknorpel knirschen. Wer es kennt, weiß: das ist auf Dauer anstrengend.

  • und mit dieser Dame würde ich gerne mal Truck laden:

    lieber mit einem Rudel Crew (w/m/d), die das schon eine Weile machen….


    … und da sind wir wieder bei Nachwuchs: Lasten sicher heben im Team setzt voraus dass alle in etwa dasselbe zur selben Zeit machen.


    Wie oft habt ihr mit grüner Crew versucht irgendwas in die 2. oder 3. Lage zu heben um nur zu sagen „stop, runter, wißt Ihr alle was wir hier machen?“ Um dann Schritt für Schritt durchzusprechen wie man ein Case hebt, und was die Zielposition ist?


    Das Verletzungsrisiko geht doch sehr in die Höhe wenn nur 1 Person im Truck das nicht korrekt macht.

  • In den letzten 30 Jahren hatte ich so ziemlich alles, was man sich so als Helfer vorstellen kann:


    Militär in Russland

    Bodybuilder in Belgien

    Lackschuhträger in London

    Studenten in Österreich


    Alle hatten eins gemeinsam: Keine Ahnung


    Und es ist genau wie von Lisa geschrieben: Wenn die Crew nicht eingespielt ist, tut es weh. Entweder einem selber, weil man mit macht, oder weil es einfach schrecklich anzusehen ist, wie da Rücken kaputt gehen.


    Den Truck mit den 2t Motoren und 24m Kette in der 5, Lage ganz hinten im Truck hatte ich auch schon mal. Soviel zu Thema Stapler im Lager aber nicht vor Ort. Oder alles Kupfer in Gitterboxen mit Hubwagen auf den Acker.


    Warum schreibe ich dass?


    Weil es einfach nicht auf das Geschlecht ankommt, sondern auf Technik, Geschick und Planung. Punkt!

  • Das mag sein, ist statistisch aber nicht haltbar ;) ... gerade im Dienstleistungsbereich, in dem laut Statistik fast 80% der Frauen arbeiten, sind die Arbeitszeiten am unregelmäßigsten und Wochenendarbeit durchaus normal ...

    da bin ich mir nicht so ganz sicher, welche statistik die richtigere ist. klar, im dienstleistungsbereich arbeiten viele frauen - das sind aber meist ganz andere tätigkeiten als bei uns. beispielsweise kassiererinnen im markt oder bedienungen im café, oder die backwarenfachverkäuferin. das kann man nicht wirklich vergleichen.

    da lasse ich eher den vergleich zu rettungskräften zu, die müssen tatsächlich auch schwere körperliche arbeit verrichten. davon kenne ich ja auch ein paar persönlich. meiner beobachtung nach ist der gesundheitsdienst aber vor allem deshalb von vielen frauen geprägt, weil die eher den hang haben anderen menschen zu helfen als männer. das ist übrigens tatsächlich belegt. aber diese jobs sind gesellschaftlich durchaus wichtiger als unsere, das müssen wir uns auch mal eingestehen. was wir machen kann sich nur eine gesellschaft leisten, die genügend luxus geniesst.

    unddann gibt es ja noch sehr viele andere jobs, die welt kann ja nicht nur aus dienstleistungen bestehen. wenn man das alles zusammen nimmt, ist unser gewerk ein winziger teil vom ganzen. und gerade jetzt, in krisenzeiten, überlegen es sich die frauen sicher sehr gut, ob sie in eine branche gehen wollen, die die erste ist, die in krisenzeiten stillgelegt wird.

    das ist meine meinung dazu.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • da bin ich mir nicht so ganz sicher, welche statistik die richtigere ist.

    das ist meine meinung dazu.


    Das ist leider aber auch irrelevant. Egal welche Statistik man heranzieht, arbeiten immer gut 80% der Frauen im Dienstleistungsbereich, und sehr wenige im produzierenden Gewerbe. Und sind damit mehr unregelmäßiger Arbeit und Wochenendarbeit ausgesetzt. Und warum so viele Frauen in der Pflege arbeiten liegt nicht daran, das sie alle so gute Menschen sind (und wo um Gottes willen ist das "belegt"), sondern das man in diesen Berufen sehr gut auch in Teilzeit arbeiten kann, weil Frauen "traditionell" ja immer noch das Problem haben Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.


    Heißt im Umkehrschluss, daß wie den massiven Frauenmangel in unserer Branche nicht mal eben auf Arbeitszeiten & Co. schieben können, sondern tatsächlich auch etwas intern ändern müssen ... und wenn ich mir hier die Diskussion ansehe, ja, da gibt es noch einiges zu tun .... das Ablegen von Geschlechterrollen aus den frühen 60er Jahren wäre bestimmt schon mal ein Anfang ...

  • das Ablegen von Geschlechterrollen aus den frühen 60er Jahren wäre bestimmt schon mal ein Anfang ...

    das habe ich ja auch schon oft genug angemerkt. es ist erstaunlich, dass es immernoch leute gibt, die denken frauen wären "zu schwach" oder vielleicht sogar "zu unfähig" für unseren beruf. das muss doch wirklich mal aufhören.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • A) wir sind in der Dienstleistungsbranche.

    B) Arbeitszeiten sind v.a. ein Problem wenn es Kinder gibt - Kollege, der über Nacht allein erziehender Vater wurde, mußte den Sohn einfach überall hin mitnehmen, und das kriegt man nur durch, wenn man mindestens Bundesliga ist. Für den Normaltechie braucht‘s Großeltern, Tanten, Onkel und co-Elternteile, die den Löwenanteil der Kinderbetreuung übernehmen. Oder eben Kinderfreundliche Arbeitszeiten.

    C) die Gehaltsungleichheit zwischen unserer Männerdominierten Branche und einer Frauendominierten Dienstleistungsbranche ist eklatant.

    D) Quoten: ich persönlich werde lieber gebucht weil ich gut bin, nicht weil ich eine Frau bin. Aber ohne Quote bekommen Frauen in zu vielen Arbeitsbereichen nie die Chance zu beweisen, dass sie gut sind, weil Frauen systematisch nicht für bestimmte Posten eingestellt werden. Deswegen gibt es diese Quoten. (Ein snderer Grund für Quoten ist Repräsentation) Ich hoffe, dass Frauenquoten noch zu meiner Lebenszeit unnötig werden, optimistisch bin ich nicht.

  • C) die Gehaltsungleichheit zwischen unserer Männerdominierten Branche und einer Frauendominierten Dienstleistungsbranche ist eklatant.

    Ist das so? Meine Frau arbeitet als Arzthelferin. Würde ich nicht im öD sondern in der Wirtschaft arbeiten wären unsere Gehälter in etwa vergleichbar. Und sie verdient jetzt nur etwas über Mindestlohn

  • C) die Gehaltsungleichheit zwischen unserer Männerdominierten Branche und einer Frauendominierten Dienstleistungsbranche ist eklatant.

    Also man kann ja eigentlich nur über gleiche Tätigkeiten reden. Also gleicher Job bedeutet gleiches Gehalt. Und das klappt ja schon nicht.

    Manche Branchen (besonders Frauen dominierte) zahlen auch Ihre Männer schlecht.

    Das wäre für mich ein total anderes Thema.

    Für mich dürfte es ja keine Jobs geben bei denen man aufstocken muss. Das halte ich immer für einen unfairen Vorteil der Arbeitgeber. Denn es ist ja quasi Subvention.

    Um es noch mal klar zu machen. Gleiche Arbeit = Gleiches Geld für alle.

    Practice, Practice, Practice

  • naja, oberflächlich betrachtet schieben beide fader am pult hoch oder bauen bühnenplatten auf.

    Nachbars 2Jähriger (B)Engel kann auch Fader schieben. Willst Du denn mal buchen?


    Und viele Menschen können Bühne bauen.


    Es geht bei beidem wie schon oft erwähnt um die Kompetenz und das Endergebnis.

  • das war das weswegen ich schrieb: oberflächlich !!

    es ist mit der gleichbezahlung eben nicht so einfach. jemand der 35 ist, 15 jahre berufserfahrung hat und eine familie, wird sicher begeistert sein, wenn jemand mit 20 ohne berufserfahrung das gleiche verdient.

    mir als 20 igjährigem würde das nur zeigen, das es keinen großen sinn macht sich anzustrengen, da meine gesammelten erfahrungen ja nicht honoriert werden.

  • das war das weswegen ich schrieb: oberflächlich !!

    es ist mit der gleichbezahlung eben nicht so einfach. jemand der 35 ist, 15 jahre berufserfahrung hat und eine familie, wird sicher begeistert sein, wenn jemand mit 20 ohne berufserfahrung das gleiche verdient.

    mir als 20 igjährigem würde das nur zeigen, das es keinen großen sinn macht sich anzustrengen, da meine gesammelten erfahrungen ja nicht honoriert werden.

    Im Bereich des Freelancing merke ich an, daß es verschiedene Klassen von Gigs gibt, jemand mit 15 Jahren Berufserfahrung kann ggf. höherklassige Gigs bedienen, die besser bezahlt sind. Bzw. muß nicht mehr die Billig-Gigs annehmen. Auf einem Gig kann es aber durchaus so sein, daß alle ungefähr das Gleiche bekommen egal wie viel Erfahrung, wenn die Job-Kategorien ähnlich sind.

    Andererseits ist es auch für ältere Menschen mit ganz viel Berufserfahrung nicht automatisch einfacher, besser bezahlte Gigs zu bekommen. Dafür ist auch individuelle Weiterbildung nötig, um auf der Höhe der Zeit zu sein. Beispiel: Als gut gebuchter Mischermensch kann man ins Hintertreffen geraten, wenn man neue Pulte nicht lernt. Der Prozess dauert ein wenig, irgendwann hat niemand mehr Bock, analoge Pultplätze zu stellen, nur weil jemand keine Digitalpulte lernen will.

    Ob sich die Anstrengung lohnt, wird auf individueller Ebene entschieden.

    Bei Anstellungen (gerade im ÖD, aber auch bei anderen Firmen) ist oft eine Erfahrungs-Komponente eingebaut, die an die Betriebszugehörigkeit gekoppelt wird. Was ja auch eine gewisse Logik hat, Loyalität ist ein Teil davon, Erfahrung sowohl in Bezug auf Tätigkeiten als auch betriebsinterne Abläufe, darf gerne mit einem Aufschlag bezahlt werden.

  • Also zum einen ist Arbeit ja eine Ware. Die hat im Zweifel einen festen Wert. Es geht aber immer noch um die Gleichberechtigung der Geschlechter. Und hierbei setze ich natürlich voraus das beide gleich kompetent sind. Das Alter ist mir da ehrlich gesagt auch egal.

    Und nur weil jemand lange dabei ist hat er sich das höhere Gehalt nicht verdient. Da gehört mehr zu.

    Practice, Practice, Practice