Damals war alles besser …

  • sorry kollege test, aber du verallgemeinerst da schon wieder.

    und auch deine theorie in bezug auf hörner ist ein bisschen zweifelhaft.


    möglicherweise ist es an dir damals vorbei gegangen, aber auch in den 90ern gab es wirklich schon so gut klingende systeme, die es auch mit vielen modernen durchaus noch aufnehmen könnten.



    klar, auf über 90% der VAs standen nicht die top-systeme - aber ganz ehrlich: ist das heute wirklich anders?



    und ebenfalls klar: heute gibt es gut klingende lautsprecher für sehr viel weniger geld als früher!


    vor allem die HT-treiber sind wesentlich billiger geworden. früher gab es die wirklich guten treiber nur zu preisen, die sich auch heute nur sehr wenige würden leisten können. fakt. ein guter TAD hochtöner war einfach sackteuer und sauschwer - aber auch supergeil !!


    das problem lag meiner erfahrung nach vor allem hier:


    1. gute systeme waren seeehr teuer - das konnte sich fast niemand leisten, deshalb war die verbreitung nur sehr gering.


    2. in der breiten masse waren die techniker viel schlechter ausgebildet als heute. z.b. "coupling" und "interferenz" waren früher für viele kollegen absolut unbekannte begriffe.



    ja, die zeiten sind weiter gegangen. früher hatte man keine computerunterstützung beim designen der hörner, ausserdem gab es keine DSPs mit haufenweise filtern zum bearbeiten. da war noch solides handwerk und sehr viel ausprobieren gefragt. mit den heutigen möglichkeiten ist da vieles sehr viel einfacher geworden, auch das wissen übr die physikalischen zusammenhänge hat sich insgesamt deutlich gemehrt.



    ich habe mir vor ein paar tagen eine richtige vintage-PA gekauft, eine Bose800 aus ende der 1970er jahre.


    nun ja, was soll ich sagen: die haben ein ziemlich schlechtes abstrahlverhalten, das messmikro zeigt alle 5° einen fast komplett anderen frequenzgang. wirklich grauenhaft. die sprachwiedergabe ist jedoch in ordnung, man versteht jedes wort wirklich sehr gut. für sprachdurchsagen könnte man die jedenfalls echt noch benutzen - mehr aber auch nicht. aber hey: die sind jetzt über 40 jahre alt, da fällt das meckern echt schwer ;)


    dagegen haben wir hier aber z.b. ein paar alte JBL P723 monitore aus den 1990er jahren - und die haben mit guten DSP amps einen erstaunlich modernen und direkten sound. da vermisst man überhaupt nichts, eher im gegenteil: die dinger klingen auch neben modernen wedges noch sehr, sehr gut!



    das sind jetzt nur ein paar kleine beispiele. früher war eben nicht alles besser - aber definitiv auch nicht zwingend alles schlechter.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • aber hey: die sind jetzt über 40 jahre alt, da fällt das meckern echt schwer ;)

    ...wenn man mit 40 Jahre altem Material (heutzutage) immer noch gut zu recht kommt, hat man die Erfahrung (meine Meinung...) ;)


    möglicherweise ist es an dir damals vorbei gegangen, aber auch in den 90ern gab es wirklich schon so gut klingende systeme, die es auch mit vielen modernen durchaus noch aufnehmen könnten.

    ooooh, ja :thumbup::)

    ...sind dann halt einige Tonnen mehr Material (Amping, Holz, Kabel), aber da kann' ich nur zustimmen :)


    'ne Turbosound aus den 80ern mit 5x3m (höhe x breite) pro Seite aufgewürfelt neben 'ner 10m breiten Bühne würde heute keine mehr aufstellen in 'ner 1.500er-Halle, aber die hätte mehr Druck und "Old-School"-Klang, als viele neue Linearray+Sub+Infra+Delay+Infill+Nearfill+Zeugs+"mussnocheinmessengedöhns"-Systeme *finger


    ...oder nur 'mal so 'ne d&b mit B2 + 2x C4Bass + F2 + C6 (Infill) + Amping kommt auch locker auf 1,5 Tonnen inkl. Kabel - welcher gesetzte, etwas älterer Tontechniker würde zu so was nicht "Nein" sagen ?


    ...oder auch 2x Apogee AE5 Top-TopDown pro Seite auf 'nem Hochkant AE-12-S2 mit Systemamping (gesamt etwa 900kg im Case) in 'ner 800er-Halle bei 8m Bühnenbreite; dies würden manche User hier (womöglich aus nostalgischen Gründen, eher wegen "das war damals schon g€iler Schei$$") nicht verächten wollen, wenn man denen das Material hin stellt...


    ...oder oder oder 8)



    thx wora :)

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • das war sicher früher deutlich besser:

    man brauchte nicht erst einen lehrgang um das mischpult samt siderack zu bedienen. die weiche hatte auch nur einfach drehknöpfe und auf dem lichtpult gab es nur schieberegler so wie flash buttons.

    Ein Tonmischpult ist damals wie heute ein relativ simples Gerät. Trotzdem braucht man ein paar Jahre um wirklich ordentlich zu mischen. Aber wenn man mal die Grundprinzipien verstanden hat, ist es egal wie viele Aux oder Busse oder wie viele Compressoren im Insert steckten.


    Wer analog nie wirklich verstanden hatte hat es digital erst recht nicht hinbekommen, und wer damals analog souverän eine größere Anzahl von Kanälen auf mannigfaltige Endziele verteilen konnte für den war das auch digital nur ein wenig Arbeitsumstellung.


    Ich wollte jetzt eigentlich nichts zu den Thread beitragen, weil ich früher ALLES, egal ob Pulte oder PA oder Peripherie, um Welten schlchter fand. Aber auch früher war es schon sehr in, die eigene Unfähigkeit auf die Technik zu schieben.

  • das war sicher früher deutlich besser:

    man brauchte nicht erst einen lehrgang um das mischpult samt siderack zu bedienen. die weiche hatte auch nur einfach drehknöpfe …

    Mit Lehrgang ist es damals wie heute besser:


    Früher wäre es schon für viele Pultbediener hilfreich gewesen, Kenntnisse zu erwerben, die dabei helfen, mit dem Soundcheck vor dem Konzertende fertig zu werden …

    und heute hilft der Lehrgang, die Mischgeräte trotz der Bedienphilosophie der Hersteller benutzen zu können.

    Fazit: Beim Pulte bedienen hat sich nur die Art der Hilflosigkeit geändert … b.z.w. es sind neue Möglichkeiten, seine Hilflosigkeit zu entfalten, hinzu gekommen. Das ist doch was Schönes.


    Welcher smiley wäre jetzt genehm?

  • Ich wollte jetzt eigentlich nichts zu den Thread beitragen, weil ich früher ALLES, egal ob Pulte oder PA oder Peripherie, um Welten schlchter fand.

    ...sorry, aber jetzt biste Mitten drin ^^


    Wäre der werte Herr geneigt, dies weiter zu erläutern ? Also jene eigene Aussage: "Früher (c) war Alles Schlechter"

    Was genau ?

    Das Gewicht der Pulte ? - Die Anzahl an zu steckenden Kabeln am FOH ? - Die Tonnen Pro Seite für die Tonanlage ? - Das 300kg schwere Multicore quer über dem Acker ? - Die hunderte von (übersichtlichen) Dreh- & Schiebe-Regler, die zu bedienen waren? - Das von-links-nach-rechts-rennen am 3-Meter-Pult? - die 2 LkW voll Lichttechnik, die 12 Menschen haben aufbauen müssen ? - die 120dBA am FOH? - der Enge Platz im kleinen Tour-Bus? - Die Location, die keinen Wodka hatte? - Was genau ? :)

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

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  • Früher wäre es schon für viele Pultbediener hilfreich gewesen, Kenntnisse zu erwerben, die dabei helfen, mit dem Soundcheck vor dem Konzertende fertig zu werden …

    *muahahaha* - jaaaa :D:D:D


    ...auch schon einige Male erlebt, daß der "Bandtechniker" dann zum vorletzten Song "zufrieden" war, nachdem er 2 Stunden lang am Pult in sämtlichen Kanälen während der Show rumgeschraubt hat :D:D

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

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  • Zur Qualität:

    - Heute ist gutes Material billiger (und auch billiges Material nicht mehr so schlecht wie damals)

    - Durch die Digitaltechnik heisst die Frequenzweiche jetzt Controller und hat um ein vielfaches mehr Möglichkeiten und Einstellungen. Damit kann man den Klang auf der Lautsprecherseite gezielt verbessern, aber man (m/w/d) kann durch die Vielzahl der Parameter auch mehr falsch machen als früher :)

    - Durch die erschwingliche Dual-FFT Messtechnik hat man heute die Möglichkeit, diese Parameter auch gewinnbringend einzusetzen, gerade wenn die eigenen Ohren wegen Sex, Drugs und Rock&Roll mal nicht so perfekt wie sonst funtkionieren.

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Wer einmal ein XL4 durch den Schlamm rollen musste nur um sich dann auf das Multicore zu freuen findet es heute besser!

    Allerdings gabs früher mehr geile Bands.

    Die Warmduschermucke von heute nervt!

    Zählt die große Crest im 52er Rahmen auch? :/


    Bei den Bands gebe ich dir aber nicht recht. Das mag für die Single Charts gelten, aber es wird überall so viel geile Musik gemacht. Wem alles zu soft ist empfehle ich Igorrr 🤘

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Wer einmal ein XL4 durch den Schlamm rollen musste nur um sich dann auf das Multicore zu freuen findet es heute besser!

    Stimm!

    Dafür wird heute öfter rum geheult, wenn für das aktuelle Pult, das 75% leichter ist, der Stapler nicht direkt bis "ins Wohnzimmer" fahren kann.

    Außerdem zieht man ja kein Multicore mehr sondern bestellt sich das örtlich auch wenn man es dabei hat. Falls man es dann doch mal legen muss, versucht man dafür auch noch ordentlich Miete zu kassieren. (als örtlicher Dienstleister zieht man natürlich umso mehr Kabel).


    Was früher unstrittig besser war: HANDS

    ...Holz ist braun!