Damals war alles besser …

  • Ich würde gerne heute nochmal 6 Stacks KF750 (pro Seite) "gegen" 8 Scheiben V-Serie mit entsprechend Subs drunter hören. In meiner Erinnerung war KF750 für RnR einigermaßen unschlagbar in der oben genannten Größenordnung. Aber man vergleicht ja in der Regel nicht Systeme, die Generationen auseinanderliegen.

  • Ich würde gerne heute nochmal 6 Stacks KF750 (pro Seite) "gegen" 8 Scheiben V-Serie mit entsprechend Subs drunter hören. In meiner Erinnerung war KF750 für RnR einigermaßen unschlagbar in der oben genannten Größenordnung. Aber man vergleicht ja in der Regel nicht Systeme, die Generationen auseinanderliegen.

    Ich glaube, dass das indoor ziemlich frustrierend ausgeht, immer vorausgesetzt, dass jemand den System/Meßjob ordentlich gemacht hat.

    Heutige Systeme verbessern ganz erheblich das Verhältnis 'Direktschall aus der PA' zu 'Raumantwort' neudeutsch 'Signal to Noise'. Das ist eigentlich immer besser. Wenn‘s nicht so ist, liegt’s nicht am PA sondern am Systemer.


    Ich persönlich möchte nicht mehr zurück zu C4/402. ;)

  • da stimme ich zu: moderne systeme haben gegenüber den alten oft die bessere abstrahlcharakteristik. das thema hatten viele boxenbauer früher einfach noch nicht so auf dem schirm.

    ich nehme an, dass dies vor allem mit den von mir genannten faktoren "mehr wissen" und "moderne simulationsmöglichkeiten" zusammen hängt.

    gerade bei beschallungen in schwierigen räumen kann man damit deutlich schneller gute ergebnisse erzielen.


    dennoch wehre ich mich vehement gegen behauptungen, dass früher alles schlechter gewesen wäre. das stimmt so einfach nicht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wäre der werte Herr geneigt, dies weiter zu erläutern ? Also jene eigene Aussage: "Früher (c) war Alles Schlechter"


    Einfach Alles.


    Ist ja auch kein Wunder, Technik entwickelt sich weiter, wäre auch lächerlich wenn wir es in 30-40 Jahren nicht gelernt hätten, hier ein wenig weiterzukommen. heutzutage habe ich oft sehr konsistente und voraussagbare Ergebnisse bei Anlagen ... früher hat man halt 3 Mal das Array heruntergeholt und mit Winkeln herumgebastelt ... das war bei aller Erfahrung die Manche hatten immer noch mehr Trail & Error als wirklich durchdacht. Jede Firma hat "Ihre" PA so aufgehängt/gestackt wie sie das schon immer gemacht hat, mal sehen wie es heute tut ...


    Ordentliche kleine PA´s .... ich kann mich nicht erinnern. Entweder gleich groß mit Amping, oder irgendwelchen kleinen Tweeterquetschen. So einen kleine feine Aktiv PA wie es sie heute zuhauf gibt ... nix. Kleine PA waren dann 12x D&B 1220 beim SWR ins UKO mit Leiter ... vielen Dank ;)


    Pult waren einfach nur archaische Riesenmonster, groß, schwer und unübersichtlich. Und die ganze Analogverkabelung, Splitter, Multicore etc., eine einzige riesige große Fehlerquelle vom feinsten, dazu dann ebenfalls noch sackschwer.


    Was mich an "Damals" aber fast am meisten stört aus heutiger Sicht ist, das sich so viele aus Unwissen und weil man sich als geiler Veranstaltungstechniker so toll fand, komplett was Arbeitszeiten und Workload angeht hat ausnutzen lassen oder selber ausgenutzt hat ... der Tag war erst gut, wenn um 05.30 die Sonne vorm Lager nach einer fröhlichen 22 Stunden Schicht fertig war, weil klar ist man nach dem Abbau die 400km noch schnell heimgefahren. Dafür gab es auch mal einen Currywurst ...


    Wie gesagt, es hat bestimmt auch schon in den 70ern schon ordentliche Beschallungen gegeben, aber längst nicht so wie heute. Heute verkackt es halt zu 95% der Faktor Mensch ....

  • Darf ich daran erinnern, dass man sich für die digitalen Cores den windigsten Stecker für den USPOF ausgesucht hat? Auch wenn Neutrik da ne schöne Hülle drum rum gebastelt hat, ist und bleibt es Murks.

    Die Stecker, die früher an Cores dran waren, waren Industriestecker. Das war damals definitiv besser.

  • Darf ich daran erinnern, dass man sich für die digitalen Cores den windigsten Stecker für den USPOF ausgesucht hat? Auch wenn Neutrik da ne schöne Hülle drum rum gebastelt hat, ist und bleibt es Murks.

    Die Stecker, die früher an Cores dran waren, waren Industriestecker. Das war damals definitiv besser.

    wenn Du die Industrie Stecker der Firma Harting ( HAN 24 Reihe und alle baugleichen) meinst muss ich Dir widersprechen.

    Die sind für 100 Steckzyklen entwickelt worden! Die waren erstens teuer und ein häufiger Grund für wilde Fehler. Und wenn man Sie fallen lassen hat ist vorne und/oder hinten das Kuststoff gebrochen.

    Es gab dann auch Rundsteckverbinder die funktionierten. Leider musste man Diese in Gold

    aufwiegen. Deshalb waren die leider nur selten anzutreffen.


    Bei den Ethercon Verbindungen ist die saubere Verarbeitung und der Schutz der Stecker wichtig.

    War damals aber genauso

    Wenn ich Probleme mit Ethercon hatte dann weil Sie nicht richtig montiert waren oder durch den Dreck gezogen wurden.

  • wenn Du die Industrie Stecker der Firma Harting ( HAN 24 Reihe und alle baugleichen) meinst muss ich Dir widersprechen.

    Die sind für 100 Steckzyklen entwickelt worden! Die waren erstens teuer und ein häufiger Grund für wilde Fehler. Und wenn man Sie fallen lassen hat ist vorne und/oder hinten das Kuststoff gebrochen.

    Es gab dann auch Rundsteckverbinder die funktionierten. Leider musste man Diese in Gold

    aufwiegen. Deshalb waren die leider nur selten anzutreffen.

    Zustimmung. Die LK Rundverbinder waren schon eine andere Welt. Zum verarbeiten etwas fummeliger, aber robust. Sooo viel teurer als Harting waren die aber eigentlich nicht.

    mfG


    Uwe

  • Darf ich daran erinnern, dass man sich für die digitalen Cores den windigsten Stecker für den USPOF ausgesucht hat? Auch wenn Neutrik da ne schöne Hülle drum rum gebastelt hat, ist und bleibt es Murks.

    Die Stecker, die früher an Cores dran waren, waren Industriestecker. Das war damals definitiv besser.

    Das mag sein, aber wenn wir es wollten würden wir bestimmt auch schönere Stecker/Buchsen bekommen. Umrüsten/Umsetzen auf Glas etc. auch kein Problem mehr. Macht aber fast niemand ... so hoch scheint der Leidensdruck nicht zu sein.


    Und wenn ich heute einen Glasfaserverbindung oder ein Netzwerk stecke, dann erinnere ich mich immer kurz daran, wie viele virtuelle LK 40 ich gerade gleichzeitig gesteckt habe ... und lächle ...

  • Was mich an "Damals" aber fast am meisten stört aus heutiger Sicht ist, das sich so viele aus Unwissen und weil man sich als geiler Veranstaltungstechniker so toll fand, komplett was Arbeitszeiten und Workload angeht hat ausnutzen lassen oder selber ausgenutzt hat ... der Tag war erst gut, wenn um 05.30 die Sonne vorm Lager nach einer fröhlichen 22 Stunden Schicht fertig war, weil klar ist man nach dem Abbau die 400km noch schnell heimgefahren. Dafür gab es auch mal einen Currywurst ...

    Da ist viel Wahres dran. Ich hab so ne ähnliche Nummer vor 6 Jahren nochmal gemacht. War schön irgendwie. Aber besser für mich ist, dass ich sowas seit 12 Jahren nicht mehr machen muss.

  • Allerdings gabs früher mehr geile Bands.

    Die Warmduschermucke von heute nervt!

    +1 +1 +1 :thumbup::thumbup::thumbup:


    thx oton


    ...manche schweifen dem "Damals" noch hinterher (manchmal ich auch noch) - grundlegend war es "damals" (c) auch eher "keep it simple" (trotz unglaublich viel mehr Metern Kabeln, massig viel mehr Kilogramm an Material, und viel mehr Aufbauhelfern, die man benötigt hat, weil's halt damals (c) in ner 1.500er-Hall nicht unter 3 Stück 40-Tonnern-LkW's voll mit Licht und Ton ging, was jetzt mit 'nem 7,49-Tonner zu erledigen ist...


    ...aber kurze Frage oton : War's "damals" nicht interessanter und aufregender, als heutzutage ?

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • ...aber kurze Frage :

    War's "damals" nicht interessanter und aufregender, als heutzutage ?

    Die Frage musst du denen stellen für die diese Branche jetzt neu ist.

    Dass alte Hasen nicht mehr soviel aufregend finden, ist ja nichts Außergewöhnliches. Positiv formuliert heißts eben Erfahrung.


    Oder ums mit einem österreichischen Hit zu sagen:


    Wenn I heut vor an Auftritt steh, und tausend Menschen sind im Saal

    Dann schwitzen meine Händ net mehr, und meine Nerven sind aus Stahl

    Ka Zittern und ka Beben mehr, ka Angst und ka Entschweben mehr

    Und irgendwie komm I damit net klar, es is net mehr wie's früher war


  • Nö ... ich finde meinen Beruf heute genauso spannend wie vor 30 Jahren. Genauso wie ich nicht finde das Musik & Bands schlechter oder besser geworden sind. Das man irgendwann diesem "Früher war irgendwie alles geiler" Gefühl aufsitzt ist ja nur menschlich und auch vollkommen ok ... und ist nicht nur bei Veranstaltungstechnikern so .... nur sollte man immer im Hinterkopf haben das man sich selber ein wenig charmant verarscht ... ;) ... aber das weiche Kissen der Alterseinfalt ist halt warm und bequem ....

  • PAs haben heute besseres Processing und bessere Amps.

    Was nicht immer gut ist, weil es einfacher ist schlecht designte Boxen gut klingen zu lassen.

    Re besseres Abstrahlverhalten: absolut das auch. So ein KSL in der halligsten Halle am Ort ist schon fein.


    Pulte, ach, irgendwie ist das gehupft wie gesprungen. Wie ich hier so sitze, hinter einem Dinosaurier der Digitalpulte (PM5), in erster Reihe eine CL3, gestern war‘s ne SD12, dazu mehr RF Krempel als es vor 20 Jahren Sitte war. Heute gibt es immer noch Unmengen Monitor Ampracks, aber dazu zwei Sorten IEM rack und 2.5 Sorten Funkmikro Rack, dazu kommt jede zweite Band mit Playback Racks - was ich sagen will; ich glaube der Platzbedarf oder Verkabelungsaufwand ist nicht unbedingt weniger, und die großen Digitalpulte sind relativ schwer (je nach Case), so‘ne SD7 will ich auch nicht durch den Schlamm ziehen.


    Früher war vieles einfacher. Was aber vielleicht auch daran liegt dass ich jünger und unerfahrener war, die Gigs kleiner und unkomplizierter, und ich fitter war 🤷🏽‍♀️.

  • Vieles ist heute wirklich gewichtsmäßig leichter und transportabler geworden und natürlich hat sich alles technisch auch weiterentwickelt, keine Frage.

    Nur wer nicht auf einem Soundcraft 200B und einem klassischen Hörnerstapel eine Kapelle ordentlich zum klingen gebracht hat, der wird das heute auf einem digitalen Mischpult“Raumschiff“ und dem teuersten Linearray auch nicht hinbringen.

    Es steht und fällt doch immer noch alles mit dem der das ganze Gerödel bedient.

    Man hat auch in den 80ern mit der damaligen Technik einen klasse Sound machen können und kann es natürlich mit der heutigen Technik auch. Ob das heute automatisch immer besser klingt, nur weil bessere Technik verfügbar ist, sei mal dahingestellt.


    P.S.

    Hatte ich schon mal erwähnt, dass mir so richtig gute Lowmids gefallen? ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Es steht und fällt doch immer noch alles mit dem der das ganze Gerödel bedient.

    das hatte ich ja auch schon erwähnt. aber auch hier wird leider hauptsächlich über das material gesprochen, diese komponente wird oft übersehen.

    das finde ich ein bisschen schade, denn gerade das vermehrte wissen und die ausbildungen tragen auch einen guten teil dazu bei, dass sich in der breite vieles verbessert hat. denn auch wenn es in den ausbildungen offenbar viel mehr um rechtliche fragen wie z.b. fluchtwege als um die bedienung von mischpulten geht - es werden hier immerhin auch die wichtigen grundlagen gelehrt.

    bis in die späten 90er hinein gab es sowas ja gar nicht. ausnahmen: die schule für rundfunktechnik und die SAE. aber wer entweder die aufnahmeprüfungen der rundfunkschule mangels fähigkeit, ein musikinstrument zu spielen, nicht schaffte, oder sich einfach das geld für die SAE nicht leisten konnte, der musste sich alles irgendwie selbst beibringen. und man kann da schnell erahnen, wie fundiert die selbstausbildung bei vielen ausgefallen ist...


    dieser punkt darf einfach nicht unerwähnt bleiben. und da war in der tat früher nicht alles besser.


    und ja: es gibt auch heute noch leute, die sich besser einen anderen job suchen sollten. trotz ausbildung.

    aber die erfahrung zeigt: die gibt es eindeutig auch in jedem anderen beruf ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang