Crest CA 6 Protect Problem

  • Hallo,


    ich bräuchte eure Hilfe bei meinem Verstärker (Alte Version des CA6).


    Das Problem am Verstärker ist, dass an beiden Kanälen die Protect LED nach dem Einschalten schwach flackert und kein Signal am Ausgang(nur ein leises Brummen) ausgegeben wird.


    Ich besitze zwar theoretische Kenntnisse über Elektronikbauteile muss aber zugeben, dass ich den Schaltungsaufbau eines Musikverstärkers nicht kenne. Ich hoffe ihr könnt mich trotzdem unterstützen.


    Ich habe den Verstärker mal geöffnet und kann zumindest keine sichtbaren Schäden feststellen. Einzig die großen 17000uF Kondensatoren auf der Versorgerplatine sind etwas rund an der Oberseite, aber die wären ohne weiteres zu tauschen.


    Hi und Lo Spannung auf der Versorgerplatine sind 47V/99V und -47V/-99V.


    Da das Problem an beiden Kanälen gleichzeitig aufgetreten ist gehe ich als Laie mal davon aus, dass ich das Problem nicht am Endstufenkanal zu suchen beginnen sollte.


    Hat hier jemand einen Tipp wo ich anfange?

  • guma

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wie sieht der AC Anteil der Versorgungsspannungen aus?
    Oft gibt es noch eine +/- 15V (o.ä.) Versorgung, die würde ich mir auch anschauen.

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  • Es gab früher bei den CA12 Endstufen im 3HE Gehäuse auf der Rückwand eine Platine, wo auch der Limiter und LEd Treiber etc. drauf waren. Diese Platinen (also das Epoxy) vergammelten in einem inneren Layer (die Platine war 3-lagig und auch noch SMD), und dann fingen die Endstufen an Theater zu machen. Reparatur war nicht möglich, da die Platine schrottreif war. Ich habe ewig keine CA mehr reparieren müssen, und kann mich an den Aufbau der nur 2HE bauenden CA6 nicht mehr so gut erinnern. Da aber die komplette Baureihe ein und das gleiche Servicemanual hatten, wird das Problem wohl ebenfalls diese "Preamp" Platine sein. Ich denke - das war's mit der Kiste.

  • Die rückwärtige Platine schaut bei allen CA Modellen gleich aus. (macht ja auch fertigungstechnisch Sinn)


    @ Rockline Ofttopic:

    Hast Du die alte Crest Powerline Serie (PL400 und PL300) öfter mal zur Reparatur gehabt, oder waren die unauffällig?

    Ich hatte mal ganz früher eine PL400 und habe sie nur wegen dem kruden Lüftungskonzept (links nach rechts!?!), das überhaupt nicht zu den restlichen Endstufen im Rack passte, verkauft.

    Derzeit steht ein Pärchen aus PL400 und PL300 in den Ebaykleinanzeigen für zusammen 265.- VB drinnen.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Nee, diese einfachen PL300 (400) waren eher selten bis kaum in Gebrauch bei den Kunden. Ich kenne diese Serie wirklich nur vom sehen her. Was ich viel repariert habe waren 7001 und 8001, ab und zu CA9 und CA12, und eine zeitlang so eine lowbudget Serie mit "V" irgendwas. Alles was dann später zu Peavey Zeiten am Markt war verschwand dann aus der Szene. War auch nix dolles mehr.

  • Danke für eure Rückmeldungen. Ich würde mir gerne die Ac Spannung ansehen. Ist hier die Spannung nach dem Ringkerntrafo gemeint? Hier messe ich 35 und 78 volt. Ich weiß aber auch nicht wie hoch sie sein soll.

    Betreffend Platine auf der Rückseite ist mir aber schon auch aufgefallen, dass sich die oberste Schicht auf der Rückseite löst. Gibt es zu dem Gerät noch eine Ersatzplatine bzw ist das reparabel?


    Mir ist heute noch aufgefallen, dass die Protect leds aus sind wenn ich die Lüfter abstecke.

  • Ich meinte, Du solltest mal den AC Anteil in den Versorgungsgleichspannungen messen. Einer meiner 'Lehrmeister' sagte mal: Ein Spannungsmessung ohne Kontrolle der Spannungsform ist nutzlos. Ganz so radikal sehe ich es nicht, aber gerade wenn's brummt ist ein Blick mit dem Oszi auf nominelle Gleichspannungen oft hilfreich, ersatzweise eine Messung der Spannung im AC - Messbereich.

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  • Zitat:

    "Betreffend Platine auf der Rückseite ist mir aber schon auch aufgefallen, dass sich die oberste Schicht auf der Rückseite löst."


    Wenn das nicht nur an einem einzigen kleinen Stückchen (Bauteilfuß) der Fall ist, sondern flächiger auftritt, würde ich darüber nachdenken da einen stabilen Griff dranzuschrauben und das Teil dann...

    Viele Grüße,
    Fux

  • Gibt es zu dem Gerät noch eine Ersatzplatine bzw ist das reparabel?


    Mir ist heute noch aufgefallen, dass die Protect leds aus sind wenn ich die Lüfter abstecke.

    Es gibt keine Ersatzplatinen dafür. Schon seit 20 Jahren nicht mehr.


    Wenn der Lüfter ab ist, fließt kein Strom mehr über Masse. Soweit ich mich erinnere, ist das mittlere Layer größtenteils GND....also Masse. Die Platinen hatten interne, hochohmige Verbindungen der äußeren Layer (Leiterbahnen) nach innen wegen der notwendigen Durchkontaktierungen. Die Protect LED (Temp LED) wird auch aus der Rückwandplatine angesteuert. Alle OP-Amps dieser Platine sind mit ihrer Betriebsspannung unsymmetrisch auf GND bezogen - und da kommt das Elend her. Während die Audio OP-Amps mit 2 x 15V (+/-) aus einer Armada diverse Z-Dioden versorgt werden, ist das Protect, Temperatur und Clip Gedöns als normale Komparatoranordnungen zusammengeschustert. Die komplette "Preamp" Platine, also das Rückwandteil, ist ein ziemlicher unübersichtlicher Haufen analoger IC/Transistor/Dioden Kombinationen, deren sinnvolle Instandsetzung extrem komplex wäre. Man müsste neue GND Bezugsleitungen ziehen und die hochohmigen Kontaktierungen "wegbrennen". Alles in allem - ein Fall für die Tonne. War schon damals so, und hat sich auch 20 Jahre später nicht zum Vorteil gebessert.

    Ich kann mich natürlich auch irren, denn es gab auch Fehler auf diesen Preamp pcb's, die durchaus reparabel waren. Dennoch waren fast alle CA Endstufen final in die Alteisentonne gewandert, weil diese Platinen irgendwie durchdiffundierten. Alles andere ließ sich gut reparieren - das LED Geflacker leider nicht.