Traversen Wahnsinn und LED Wände ...

  • julian knödler: ganz so schlimm ist es nicht. Meinen Körper habe ich verkauft, als ich noch Hand war... Bei Kunden, die komplett resistent sind, kündige ich die Betreuung auch schon mal. Das habe ich bisher dreimal gemacht.

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  • skyper: was immer hilft, ist gute Planung, Kontrolle der Planung durch die Verantwortlichen und die Location, Einhalten der geplanten und abgestimmten Dinge, Kontrolle vor dem Hochfahren. Also die ganz klassischen Dinge jenseits von Branchenromantik.


    Übrigens, viele Kollegen finden ja die Piratenfahne ganz toll und hängen die hier und dort auf oder berufen sich (innerlich) darauf. Die Dinge, die es bei Piraten definitiv gab waren chain of command und feste, geübte Prozeduren mit Anweisung und Kontrolle. Wer meinte, das anders machen zu wollen, wurde kielgeholt

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  • wir wollen aber auch immer mal die relationen im auge behalten:

    wenn ich 8`/1`boxen und ein redner mik samt kleinem mischpult ausftelle, würde eine gefährdungsanalyse leider jeden kosten rahmen für die va sprengen.

    Nö, wenn man sich organisiert dauert das nur ein paar Minuten. Zettel zum einkreuzen welche Gefahren sich für Beteiligte ergeben, belehren und das war es. Durch organisatorische Maßnahmen lässt sich vieles vermeiden.


    Die Klassiker sind ja weitestgehend bekannt. Herunter, hinein fallen oder wo gegen laufen. Auch berühmte Stolperfallen alles sich durch professionelles organisiertes arbeiten vermeiden.


    Wenn man bei einer Veranstaltung 3 Meldepflichtige Unfälle hat sollte man sich viele Fragen stellen.

  • Nö, wenn man sich organisiert dauert das nur ein paar Minuten. Zettel zum einkreuzen welche Gefahren sich für Beteiligte ergeben, belehren und das war es. Durch organisatorische Maßnahmen lässt sich vieles vermeiden.


    Die Klassiker sind ja weitestgehend bekannt. Herunter, hinein fallen oder wo gegen laufen. Auch berühmte Stolperfallen alles sich durch professionelles organisiertes arbeiten vermeiden.

    Da sind wir dann recht bald beim Zettelkrieg für den die angelsächsischen Sicherheitsbehörden (H&SE / OSHA) berüchtigt sind und der für sich allein betrachtet keinen einzigen Unfall vermeidet.


    Was dort anders abläuft: Es gibt eine unabhängige Aufsicht die nicht mit teilweise komplett fachfremden Beamten besetzt ist die das insbesondere in kleineren Städten und Gemeinden nur nebenher abzuarbeiten haben.

    Auf Messen und in grösseren Häusern in DE ist diese Aufsicht zum grössten Teil an die dort angestellten Meister und Ingenieure delegiert. Und die sitzen wiederum in der Zwickmühle des "Ford Pinto-Syndroms": Hartes, konsequentes Vorgehen gegen potentiell gefährliche Aufbauten beeinträchtigt langfristig den Umsatz der Messe bzw. des Hauses wenn man sich damit den Ruf erwirbt "schwierig" zu sein.

    Brancheninterne Selbstkontrolle ("Deregulierung") wird ja hier ganz gross geschrieben, ist meiner Meinung nach aber oft Selbstbetrug. Auf der Auftraggeberseite sitzen leider auch in Mitteleuropa teilweise Leute die rechnen wie viele Unfälle pro Jahr sie sich "leisten können".

    Auf der legislativen Seite (Normenausschüsse, Arbeitsgemeinschaften mit der DGUV) funktioniert das, aber exekutiv nicht.

    Die klassische (nicht-VT) Grossindustrie hat dieses Dilemma schlicht damit gelöst dass Sicherheitsbeauftragte in der Regel auch Betriebsräte und damit de facto unkündbar sind.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Auf der Insel westlich von Norwegen entgegnet man dem Sicherheitsaspekt dadurch, dass die Sicherheitsbeauftragten auch persönlich haftbar gemacht werden für Unfälle. Deshalb haben die ein exzessives Interesse daran. Außerdem gelten dort die wichtigsten Arbeitsschutzbestimmungen auch für den Unternehmer.

    Als "Hallenaufsicht" stehe ich immer wieder vor dem Dilemma, dass ich nicht weisungsbefugt der externen Produktion gegenüber bin. Deren Arbeits- und Gesundheitsschutz ist deren Sache, micht darf es erst interessieren, wenn Publikum oder Anlagen vom Haus davon betroffen sind

  • Das was marcoboy meint (hoffe ich) ist, dass überhaupt eine grundsätzlich Gefährdungsbeurteilung zu den 90% bis 95% immer gleichen Gefährdungen vorliegt und spätestens vor Ort dann im Rahmen eine "Last Minute Risk Analysis" geschaut wird, ob das passt oder es unerwartete Schwierigkeiten und Gefährdungen gibt. Dieses ständige rausreden mit "sooooviel Aufwand" ist nicht zielführend. Ihr setzt euch doch auch sonst stundenlang ans neueste Ton- oder Lichtspielzeug, oder?


    In Deutschland haben wir endlich das neue Arbeitsschutzkontrollgesetz, mit dem die Ämter für Arbeitsschutz gezwungen werden, mehr und regelmäßig zu kontrollieren. Das merke ich in der Praxis auch bereits. Auch die BGen gehen jetzt verstärkt los. Verantwortlich für den Arbeitsschutz ist zuerst immer der Arbeitgeber/der Unternehmer und in der Praxis auch jede einzelne Führungskraft. Genau die sind dann auch diejenigen, die von den BGen auf Regress verklagt werden. Das Strafverfahren ist nämlich nicht der teure Teil. Sondern eben die Regressforderungen. Das können sehr schnell viele viele zehntausend Euro werden.

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  • Marian Humann: nach Vorschrift 17, § 15, Abs. muss der Unternehmer dafür sorgen, dass vor Gastspielen, Außenaufnahmen oder Nutzung der Veranstaltungs- oder Produktionsstätten durch Dritte die Zustän digkeit hinsichtlich Leitung und Aufsicht festgelegt wird. Also entweder Dein Haus beaufsichtigt, oder der Veranstalter. Letzteres wäre haarig. Von Fehlhandlungen der Produktion kann zu jeder Zeit auch ein Versicherter Deines Hauses oder der vom Haus beauftragten Dienstleister (Putzfrauen, Hauscrew...) geschädigt werden. Also muss das geregelt werden und in meinen Augen eine aktive Aufsicht stattfinden. Im übrigen hast Du als Haus keinen Vertrag mit der Produktion, sondern mit dem Veranstalter. Der muss dann wenigstens eine aktive Aufsicht über die Produktion ausüben und das Haus über alles andere

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  • Danke Falco, das weiß ich, aber wie schon im Beitrag von mir vorher beschrieben interessiert sich hier in der fränkischen Provinz keiner für branchenspezifische DGUV Vorschriften (für uns gilt übrigens die 17 nicht, sondern die 18 - das ändert aber nur wenig am Inhalt) und die VStättV. In den großen Städten ist das vielleicht anders - willkommen in der Realität...


    Übrigens sind bei uns oft die Produktionen identisch zum Veranstalter. Eigentlich werden fast nur Comedy und Standup von richtigen Veranstaltern bei uns durchgeführt.

  • Das was marcoboy meint (hoffe ich) ist, dass überhaupt eine grundsätzlich Gefährdungsbeurteilung zu den 90% bis 95% immer gleichen Gefährdungen vorliegt und spätestens vor Ort dann im Rahmen eine "Last Minute Risk Analysis" geschaut wird, ob das passt oder es unerwartete Schwierigkeiten und Gefährdungen gibt.


    Genau das meinte ich und das man die arbeiten so koordiniert das der andere nicht die Traverse vor der Birne gekloppt bekommt. Des weiteren sorgt Ordnung dafür das niemand über seinen eigenen oder anderen Mist stolpert. Aus dem Nähkästchen bin ich mal mit einer 45Kg schweren Endstufe die Treppe herunter gerutscht, weil ein "Ide..." seine Flasche auf der Stufe hat liegen lassen. Danach war ich vorne und hinten im Eimer.....

  • Genau das meinte ich und das man die arbeiten so koordiniert das der andere nicht die Traverse vor der Birne gekloppt bekommt. Des weiteren sorgt Ordnung dafür das niemand über seinen eigenen oder anderen Mist stolpert. Aus dem Nähkästchen bin ich mal mit einer 45Kg schweren Endstufe die Treppe herunter gerutscht, weil ein "Ide..." seine Flasche auf der Stufe hat liegen lassen. Danach war ich vorne und hinten im Eimer.....

    Meinst du das jetzt als Witz? :/

    Die Flasche war da nur ein ganz kleines Rädchen im Getriebe...

  • Unfälle entstehen immer dann wenn mehre Dinge zusammen kommen. Zuerst stand die Flasche nur auf der Treppe, dann lag sie da und Schluss endlich wollte ich mit dem 45Kg schweren Case die Treppe herunter. Begünstigt wurde der Unfall durch schlechtes Licht, wie bei Veranstaltungsstätten oft vorzufinden. Alle dinge zusammen und das früher die Flaschen noch aus Glas waren führten zu einen Unfall mit schmerzenden blauen Flecken....


    Die Maßnahme die dann folgte war dann darauf zu achten das nichts auf Treppen herum liegt und ich schaue seit dem auch genauer hin :/ .

  • Hintergrund der Frage war vermutlich eher, ob es für 45 Kilo-Kisten andere Lösungen gibt als das Teil alleine zu tragen...

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


    Nächstes Meet&greet: Forentreffen am 27.3.2024 in Heilbronn
    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • ... über Treppen...

    ... bei schlechten Lichtverhältnissen ...

    ... möglicherweise noch am Ende des Arbeitstages, wo das Unfallrisiko auf Grund verschiedener Faktoren sowieso schon exorbitant höher ist.

    Quelle

  • Unfälle entstehen immer dann wenn mehre Dinge zusammen kommen. Zuerst stand die Flasche nur auf der Treppe, dann lag sie da und Schluss endlich wollte ich mit dem 45Kg schweren Case die Treppe herunter. Begünstigt wurde der Unfall durch schlechtes Licht, wie bei Veranstaltungsstätten oft vorzufinden. Alle dinge zusammen und das früher die Flaschen noch aus Glas waren führten zu einen Unfall mit schmerzenden blauen Flecken....


    Die Maßnahme die dann folgte war dann darauf zu achten das nichts auf Treppen herum liegt und ich schaue seit dem auch genauer hin :/ .

    Also ich würde mir 45kg auch eine 2. Person suchen egal ab dunkles Treppenhaus oder flache, flutbeleuchtete Mehrzweckarena

  • Also ich würde mir 45kg auch eine 2. Person suchen egal ab dunkles Treppenhaus oder flache, flutbeleuchtete Mehrzweckarena

    Dann liegen da vermutlich zwei Mann und das 45kg Case am unteren Ende der Treppe.

    Alternativ einer mit ner modernen 20kg Schaltnetzteil Kiste.


    Sicher ist die Flasche nicht DAS ausschlaggebende Unfallkriterium - aber zumindest dasjenige, was am einfachsten zu umgehen gewesen wäre. Also im doppelten Wortsinn.

    Auch, wenn es nicht in den eigenen Zuständigkeitsbereich fällt, sollte man vor dem Abbau/Get-Out eben alle Spielflächen & Ladewege auf 'Müll' kontrollieren. Gerade im Clubbereich/Festivals sind die Flächen maximalverseucht.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • wir führen hier eine Diskussion, die danach trachtet 100% Sicherheit zu erreichen. das ist leider in keinem fall zu erreichen. das muß man sich einfach vor augen führen !!

    es geht eigentlich darum, das wenn was passiert, es eben zu keinen schlimmen Unfällen kommt. das soll nicht heißen das man nichts tut!

    es gibt sinnvolle Sachen, wie aufräumen und im Vorfeld wen dazu nennen. allerdings wird das dann nicht davor schützen das z.b. ein paar angetrunkene Künstler plötzlich auf der bühne 'balgen' und mal schnell was umkippt oder einer in einen moving head fällt.

  • Dann liegen da vermutlich zwei Mann und das 45kg Case am unteren Ende der Treppe.

    Alternativ einer mit ner modernen 20kg Schaltnetzteil Kiste.


    Sicher ist die Flasche nicht DAS ausschlaggebende Unfallkriterium - aber zumindest dasjenige, was am einfachsten zu umgehen gewesen wäre. Also im doppelten Wortsinn.

    Auch, wenn es nicht in den eigenen Zuständigkeitsbereich fällt, sollte man vor dem Abbau/Get-Out eben alle Spielflächen & Ladewege auf 'Müll' kontrollieren. Gerade im Clubbereich/Festivals sind die Flächen maximalverseucht.

    wir führen hier eine Diskussion, die danach trachtet 100% Sicherheit zu erreichen. das ist leider in keinem fall zu erreichen. das muß man sich einfach vor augen führen !!

    es geht eigentlich darum, das wenn was passiert, es eben zu keinen schlimmen Unfällen kommt. das soll nicht heißen das man nichts tut!

    es gibt sinnvolle Sachen, wie aufräumen und im Vorfeld wen dazu nennen. allerdings wird das dann nicht davor schützen das z.b. ein paar angetrunkene Künstler plötzlich auf der bühne 'balgen' und mal schnell was umkippt oder einer in einen moving head fällt.

    Es geht darum Unfallgefahren zu minimieren. Das ist ein rein probabilistischer Ansatz. Eigentlich sollte es mittlerweile doch überall angekommen sein, dass Unfälle keine singuläre Ursachen haben und jede Scheibe Käse wichtig ist.

  • das ist keine frage. man sollte aber eben sich auch mal vergegenwärtigen, das die breite masse an va's sich mit einer Crew von bis zu 4 Leuten bewerkstelligen lassen. das sind gefühlt mal so 70% aller Baustellen.

    für den ganzen rest ist es sicher sinnvoll dann mal entsprechende Arbeitspläne etc. anzufertigen. wenn ich aber, wie hier auch die breite masse an usern, mich in dieser Größenordnung bewege, dann erreiche ich mit dem 'Papierkrieg' nichts. was da sinnvoll ist, das man seine 'pappenheimer' kennt und sich ein entsprechndes Team work anerzieht. das führt zu keinem Unfall wesentlich effizienter als eben eine Papierlawine.

    ich habe Auftraggeber erlebt, die nach 3 stunden Veranstaltung offensichtlich unter drogeneinfluß standen. rechtlich kann ich die nicht zwingen, sich testen zu lassen, allerdings sind dann von denen auch keine sinnvollen Entscheidungen mehr zu erwarten. hinterher geht dann eben auch nichts mehr.

    da hilft es nur, eben mal selber die bühne aufzuräumen, wenn es geboten erscheint.