Half-Coupler mit Konus als Ecke?

  • Servus in die Runde,


    Bisher war für mich eine Ecke in Traversen immer ein Corner-Block oder eine vorgefertigte Ecke. Nachdem man sich ja immer umsieht was andere so machen bin ich an folgender Lösung hängen geblieben:


    F34 wurde am Ende mit 4x Half-Coupler auf Konus (vermutlich Global Truss 5034 Halbschelle) direkt 90° mit der nächsten F34 verbunden.


    Ist das zulässig? In Zugrichtung mache ich mir da wenig Gedanken, die Knickbelastung auf das zweite Traversenstück bereitet mir Bauchschmerzen. Cornerbrake bzw. Verspannung war natürlich nicht verbaut.


    Im Vergleich zu echten Ecken ist die Lösung natürlich deutlich günstiger...


    Das Datenblatt der Coupler schweigt sich zur angedachten Verwendung aus.


    Viele Grüße,

    Adrian

  • Es gibt gute Gründe für die etablierte Konstruktion. Punkt.

    Um was für Lasten reden wir? Ist das Deko, hat es jemand gerechnet? Sind die Coupler am Ende eines Towers und die andere Truss liegt auf? Dann kann das zulässig sein, in 95% der Fälle vermutlich nicht und zum Geld sparen schon mal gar nicht. Und dann noch die nächste Baumarkt-Schraube unbekannte Festigkeitsklasse als Verbinder...


    Gerade die einfachen Coupler machen gerne zwar 100-200kg Zug, aber auf Scherung nur mal eben 1/10 davon...


    Den meisten fehlt ja schon das Verständnis, dass sie in den meisten Fällen statisch unbestimmte Systeme bauen und daher sich die Kräfte und Momente nicht mehr so ganz intuitiv verhalten.

  • Die Verbindung habe ich an einer Cocktailbar gesehen, 2m hoch, ca. 6m breit und 2m tief. Daran viel Deko, das ganze Outdoor.


    Bei der Veranstaltung war aber einiges merkwürdig, u.A. mehrere Laser direkt ins Publikum...

  • F34 wurde am Ende mit 4x Half-Coupler auf Konus (vermutlich Global Truss 5034 Halbschelle) direkt 90° mit der nächsten F34 verbunden.


    Ist das zulässig? In Zugrichtung mache ich mir da wenig Gedanken, die Knickbelastung auf das zweite Traversenstück bereitet mir Bauchschmerzen. Cornerbrake bzw. Verspannung war natürlich nicht verbaut.

    Der Hauptunterschied zum Cornerblock ist die ungünstigere Krafteinleitung. Diese erfolgt nur über die beiden äußeren Gurtrohre und nicht wie beim Cornerblock auf alle vier Rohre (halbwegs) gleichmäßig.

    Damit ist diese Art der Verbindung geringer belastbar.


    Ich sehe aber keinen Grund, warum das pauschal unzulässig sein sollte.

  • Wieso sollte man das nicht so bauen? Es kommt eben drauf an was man damit vor hat. Und im Zweifel sagt dir dein Statiker ob und wie viel das geht.

    Ich habe dafür meine einhänge T-Stücke. Sixty82 hat das dann mal kopiert und "verbessert".

  • Hallo,


    ist doch auch ganz einfach. Braucht man in der Hauptstatik richtige Ecken / Winkel / T-üdelstücke kann man diese statisch sicher NICHT durch das Flickwerk ersetzten was hier genannt ist. Natürlich kann man aber in der Nebenstatik dazu so etwas daZU bauen wenn die Nebenstatik so in Ordnung ist und wenig tragen / leisten muß.


    ;) Schotte

  • Ich habe solche (oder so ähnliche) Verbindungen schon rechnerisch nachgewiesen. Ist alles eine Frage der gewünschten Anwendung. Was in einem Fall geht, muss im nächsten Fall nicht automatisch auch so sein. Und manchmal bauen "Kollegen" auch Grütze zusammen ;) Ohne Foto schwer zu beurteilen.


    VG Uwe

    Dipl.-Ing. Uwe Runtemund | Statiker in der Veranstaltungstechnik

    Mein Büro: runtemund.de