Pohoda Festival Slowakei

  • Diesmal hat es ein Festival im der Slowakei erwischt.


    Merke: Bei Sturm ist es eine dumme Idee in einem Zelt Schutz zu suchen. Besser sind feste Gebäude oder ein KFZ.


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  • Irgendwie häuft sich das dieses Jahr, oder habe ich einen falschen Eindruck? Gestern gab es hier am Kaff auch ein Unwetter innerhalb von Minuten. Sogar unsere 90 jährige Nachbarin sagt sie hätte sowas noch nie erlebt (und die wohnt hier seit sie geboren wurde).

  • Wärmere Luft führt zu mehr Energie im 'Wettersystem', was zu extremeren Ereignissen führt.


    Hab' davon kürzlich gehört, als es um Hagel ging. Durch die höheren Temperaturen gibt es öfters Hagel. Kleine Körner schmelzen beim Herunterfallen schneller und erreichen den Boden nicht mehr als Hagelkörner. Es gibt in der Summe aber auch mehr grosse Hagelkörner, die dann dafür auch in einer grossen Grösse landen. Unter dem Strich heisst das dann, dass es tendenziell eher mit grossen Hagelkörnern hageln wird als früher.


    Es ist wohl eine Realität, auf die wir uns einstellen müssen. Mittelfristig wird man vermutlich auch Mühe haben, gewisse Dinge noch gegen Elementarschäden versichern zu können, weil sich eben extreme Wetterereignisse dramatisch häufen.


    Bei uns in der Schweiz wurden kürzlich mehrere Dörfer und ein Autobahnabschnitt stark beschädigt/zerstört und es gab mehrere Todesopfer.

    Der Ton macht die Musik.

  • Ein Grad mehr Temperatur macht 7% mehr Wasser(dampf) und das kann dann auch runterkommen. Und die Meere sind eben auch so warm wie lange nicht mehr. Physik gilt auch für die, die sie nicht verstehen oder leugnen.


    Ungünstig ist halt auch die lokale Konzentration: Dieses Jahr bekommt man manchmal nicht mehr mit, dass 5-10km weiter Dächer einbrechen oder Überflutung ist - in kurzer Zeit. Open Air wird nicht einfacher: Wann räumen? Das braucht länger als was runterkommt... und kommt es überhaupt? Auch konstruktiv wird sich sicher was bei den Bühnen tun.

  • Ich kann mich an kein Jahr erinnern, im dem es ähnliches Mikroklima gab.


    Wie Christian schon sagt, manchmal liegt zwischen 12 mit Hagel und Nieselregen bei nicht mal ein Kilometer.


    Wie ma so Planen und Vorhersagen soll ist mir völlig unklar.


    Da kann man echt eine Münze werfen, ob man evakuiert oder nicht.

  • Bei Gewitterzellen ist das mit dem evakuieren ja auch ein Zeitliches Problem.

    Variante 1: Die Wahrscheinlichkeit das ein Wetter aufzieht ist sehr groß. Also bricht man Stunden vorher ab und schicht die Gäste in Häuser, Hallen, Autos. (Ich halte diese Variante zuminsdest zum heutigen Tag für kaum umsetzbar)

    Variante 2: Die Gewitterzelle baut sich auf und man hat 10 -30 Minuten Zeit. Was macht man dann auf einem Open Air mit >40.000 Menschen? Evakuiert bekommt man die Leute nicht in der Zeit.


    Eine zugegeben sehr schwierige Aufgabe die auf die Branche zukommt.


    Ein Vorbild könnte Japan mit seinen Erdbebenübungen sein. Mit Training ist schon viel Möglich. Aber auch das halte ich für schwer umsetzbar. Dafür passiert aktuell noch zu wenig, um bei dem Großteil der Gäste Verständniss für die Wichtigkeit solcher Übungen zu wecken.

  • Die Zusammenhänge zwischen der generellen Klimaänderung und dem örtliche Wetter sind ja schon lange bekannt. Und es wird in Zukunft sogar noch mehr Energie in das Wettersystem kommen, was zu einer weiteren Verschärfung führen wird, auch das ist klar.


    Vor drei Tagen bin ich morgens in die Halle zur Arbeit gefahren, das sind 25km. Als ich dort ankam habe ich schon gesehen, dass sich da über Nacht etwas verändert hatte. In der Tiefgarage standen Wasserpfützen, das hatte ich dort bisher noch nie gesehen… und um die Halle herum waren mehrere Motorsägen zu hören, die die einige umgestürzte oder abgebrochene Bäume bearbeiteten… solche Erlebnisse mit heftigen Gewittern häufen sich in den letzten Jahren merklich.


    Ich hoffe sehr, dass wir es in Zukunft schaffen, uns und das Publikum besser vor den Auswirkungen solcher Extremwetter schützen zu können. Da wird es wohl auch ein paar Änderungen in den Vorschriften geben müssen, was die Entfluchtung angeht und auch die Bühenkonstruktionen.


    Neulich habe ich ein Interview mit Prof.Schellnhuber gesehen, der es folgendermaßen auf den Punkt gebracht hat: so wie wir als Gemeinschaft aktuell auf die Herausforderungen reagieren wird es nicht vermeidbar sein, den Temperaturanstieg auf 3 Grad zu begrenzen. Und dann werden mehrere Milliarden Menschen gezwungen sein, ihre Länder zu verlassen, denn die subtropischen Gebiete werden für Menschen aufgrund zu hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit nicht mehr bewohnbar sein. Und das wird letztendlich zum Zusammenbruch der Zivilisation führen.

    Krasse Worte, aber offensichtlich muss man das jetzt langsam mal so formulieren, damit die Verantwortlichen Entscheider in den Managementebenen endlich mal aufwachen.


    China (und sogar die USA) macht es uns Europäern im Moment vor, wie es gehen könnte. Dort wird enorm viel Geld in den Umbau der erneuerbaren Energieen gesteckt - während man hierzulande geradezu lächerliche Diskussionen über das „Verbrenneraus“ führt…

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Danke Wora 😍


    Wenn wir in unserer Branche noch weiter machen wollen mit Open Air Festivals müssen wir jeden in unserem Umfeld überzeugen das jedes Milligramm co2 vermieden werden muss.


    Ende der Durchsage! Die Rückversicherer werden uns sonst schon erklären was Sache ist :rolleyes:


    Es geht eben nicht nur ums Klima, sondern ums Geld

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Konsequent weiter gedacht bedeutet dies so und so ein Ende von Großveranstaltungen - oder?

    Den Fußabdruck wird man nicht gutrechnen können oder?

    Naja. Die meisten Emissionen entstehen bei der Anreise der Besuchenden und bei der Festival-Camping-Kultur - da ist noch viel Luft nach oben.


    Anderes Beispiel: die Jahresbilanz von CO2-Äquivalenten eines Stadttheaters mit 90.000 Besuchenden (inkl. Anreise der Besuchenden) rangiert im gleichen Bereich wie ein Flug (das Flugzeug, nicht pro Passagier) nach Indonesien.

  • Ich bin mir sicher das sich da bei uns auch viel tuen wird.

    Sicher werden in Zukunft auch die Stromnetze massiv verstärkt werden müssen.

    Damit benötigt man vlt. auf dem ein oder anderen Gelände kein Dieselaggregat mehr.


    Auch die Lieferwägen werden angeblich immer Sauberer (dafür gehen sie deutlich schneller kaputt). Material wird Leichter - Man überlege mal was heute alles an Material in einen Transporter mit Trailerbühne passt.


    Mit Sicherheit wird der Verbrauch von Einweggeschirr deutlich anders werden in Zukunft. Auch die Müllentsorgung auf Fastivals ist deutlich besser als bisher.


    Was sich sicher Verändern muss, das Equipment/Aufbau Wasserfester wird, Bühnen nicht mehr mit Spanngurte um Bracings abgespannt werden (sieht man ja fatalerweise immer wieder).

  • Ich denke, dass sich die Anforderungen an Openairs dramatisch erhöhen werden, weil man das bisherige 'worst case Szenario' plötzlich als plausible Möglichkeit kalkulieren muss.


    Vielleicht hat man künftig an Orten, wo regelmässig grosse Openairs stattfinden eine fest verankerte Basis, mit der man schliesslich temporäre Bauten besser sichern kann. Z.B. massive Eisenprofile, die tief im Boden verankert sind, ...

    Der Ton macht die Musik.

  • Ja, oder die Trailerbühnenhersteller müssen sich mal überlegen wie man da die Balasttanks vernünftig anbringen kann (auch wenn es bis Windstärke XY keine bräuchte). Am besten ohne das man da irgendwelche Gurte rumtüdeln muss, sondern einfach eine solide, praktische und praxistaugliche Lösung.


    Vielleicht geht auch die Aufhängung von Lautsprechern wieder Richtung Mehrpunkt-Flugsysteme. Bei den teils schnell Auftretenden Ereignissen hat man ja kaum Zeit die Banane runter zu holen. Die Hornsysteme früher mit Man Geschirr bewegten sich jedenfalls gefühlt weniger (oder es gab weniger Wind?)


    Für die Ampracks, Dimmer usw. habe ich in letzter Zeit immer auf eine gut geschützte Platzierung (z.B. im Anhänger neben der Bühne geachtet. Oder die dicke Teichfolie mit Zuggurt liegt schon direkt oben drauf Parat.


    Das Pultcase hat eine Aussparung um trotz gesteckter Datenkabel die Haube auf zu setzen. (dann geht halt nur noch mit dem I-Pad was). Vlt. werden auch die FOH-Zelte besser (Layer, Mastertent) und nicht mehr diese Einweglösungen (Nachhaltigkeit?!)

  • also wenn die Linie an einem d8+ Motor hängt, dann ist die in knapp 2minuten unten. wenn so ein cradle mit hörnern ins schwingen gerät, das haben wir doch bei der led wand in Latein Amerika gesehen.

    Linie oben mit d8+ und unten 2 Spannseilen, damit die Richtung stimmt. schneller runterlassen wäre dann nur abwerfen.

  • Ja, ich weis nicht - ist halt so mein Eindruck. Ich denke das sich so ein Man-cradle/Linearrayrahmen mit mehr Hängepunkten trotzdem weniger aufschaukeln kann als mit einem einzelnen Motor.


    Wenn ich schaue wie schnell das teilweise geht, dann müsste schon jemand direkt neben der Motorsteuerung sitzen um irgend eine Chance zu haben.

  • nein, die Windmessanlage automatisieren wäre für mich keine Option.

    Lass da mal ein Kabel verhängen oder jemanden drunter stehen.


    Bei mir läuft der Regenradar/Unwetterwarner wenn möglich immer auf dem Laptop auf dem auch die Pegelmessung läuft.

  • naja, wenn der Bühnentechniker am Monitor platz die Steuerung hätte, wäre das kein großes problem. windmeßanlage könnte das ja auch automatisch machen.

    da muß man eben die Wettervorhersage im auge behalten. sowas kommt ja nicht aus dem nichts!

    Interessehalber: Hast Du mal auf einer Bühne wie da im Beitrag oder einer größeren Bühne gearbeitet und/oder Verantwortung getragen?