Bestes Lötzinn?

  • Moin. Der Titel sagt schon alles. Wer hat mir einen guten Tipp für ein grossartiges Lötzinn, am liebsten mit Bezugsquelle?


    verlegen* Vielen Dank für eure Ratschläge!



    PS: Lötzinn für Weichlöten von z.B. 2.5mm Kabel in Speakonbuchsen und so...

    Der Ton macht die Musik.

  • Entscheidend ist bei den großen Querschnitten nicht das Lötzinn, sonden der Lötkolben und die Vorbereitung.


    Am besten finde ich dafür das 100 Watt Brateisen vom Conrad. Kostet ca 13 euro, und die Ersatzspitzen sind auch ein Schnäppchen.

    Da kostet eine gute "normale" Lötspitze deutlich mehr.


    Ich empfehle die Adern zusätzlich mit einer blanken Aderendhülse zu vercrimpen, und danach tauchverzinnen. Brauchste aber ein Flussmittel dazu, sonst nimmt das Kupfer das Zinn nicht an.

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat

    für Mobile Anwendungen, Rental und Installation,

    Anschlusspanels für Endstufenracks und Sonderkrimskrams...


    https://www.cat-core.de/

  • Ich empfehle die Adern zusätzlich mit einer blanken Aderendhülse zu vercrimpen, und danach tauchverzinnen. Brauchste aber ein Flussmittel dazu, sonst nimmt das Kupfer das Zinn nicht an.

    Äh, echt jetzt. Hatte noch nie das Problem.

    Wichtig wäre eine geregelte Lötstation mit einer nicht zu kleinen Spitze.


    In der Firma haben wir das SAC1250 von Edsyn. Zuhause hab ich das Sn96,5 Ag3,0 Cu0,5 ISO-Core "Clear" von Felder. Tun beide wunderbar. Falls sich mal was nicht gescheit löten lässt wirkt das Flussmittel FL22YFL von Edsyn Wunder.

  • Beim Tauchverzinnen brauchste ein externes flussmittel, egal ob 0,1mm2 oder 4mm2 da nimmt das blanke Kupfer kein Zinn in nennenswertem Umfang an.


    Die Aderendhülse verhindert dass das Kabel aufspreißelt wenn man es zu langsam lötet, nochmal lösen muss, oder der Biegeradius zu eng ist. Muss man natürlich nicht - darf jeder selber herausfinden was zur Anwendung erforderlich ist.


    Lötstation finde ich bei 2,5mm2 schon eng, 4mm2 ist definitiv kacke.

    Meine Ersa digital mit Techtool ist da ziemlich am Limit oder drüber damit es noch Spass macht, gut wird und schnell geht.

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  • Beim Tauchverzinnen brauchste ein externes flussmittel,

    Klar. Aber dazu braucht man erstmal ein Tauchbad. Außerhalb industrieller Fertigung eher unüblich.


    Lötstation finde ich bei 2,5mm2 schon eng, 4mm2 ist definitiv kacke.

    Geht schon. Kommt auf die Station an. Kann da nur immer wieder JBC empfehlen.

    Wobei ich den geregelten ERSA-Griffel Multi-TC auch erstaunlich brauchbar finde.

  • Das Wichtigste beim Löten ist genügend Hitze für den jeweiligen Zweck.

    Heiß & kurz ist die Devise.

    Alles andere macht nur Schaden. Am Bauteil, der Platine.

    Isolation schmilzt, Zinn läuft in die Isolation usw.

    An den Steckern; bei den Chinesen(z.B.XLR-Einbau) fallen dir sofort die Pins aus dem Plastik.

    Wenn du es schaffst, aus blankem, starren 2,5² einen Würfel mit 10cm Kantenlänge samt 2 Diagonalen ohne "Hilfskonstruktion" zu löten, ohne dass das Ganze wegen zuviel Hitze wieder auseinanderfällt, dann ist's richtig. ;)

    So hat man mir das in der Lehre beigebracht.


    Wichtiger als die Wahl des Lötzinns ist eine gute Spitze.

    Die sollte aus Kupfer sein.

    Billige Lötkolben haben meist minderwertige Spitzen, welche sich zum Geier nicht verzinnen lassen oder das Zinn abperlt.

    Mit der Zeit; vor allem im Dauerbetrieb mit viel Hitze bei großen Kolben brennt die Spitze ein.

    Dann dengelt man das Ding mit dem Hammer wieder zurecht, verdichtet das Kupfer damit und feilt die Spitze dann wieder zurecht.


    Tauchbad habe ich auch, z.B. um (Lötrohr)Kabelschuhe aufzulöten.

    Gibts ganz klein für paar Euros und funktioniert prima.


    Flußmittel brauchs IMMER, alles andere ist Pfusch.

    Die Lötspitze muss immer sauber sein, das Diese verzundert ist normal.

    Ich nehme dazu ein auf dem Tisch befestigtes Tempotaschentuch. Und nein, das brennt nicht an. ;)

    Ist die Spitze stark verschmutzt und / oder nimmt kein Zinn mehr an hilft neben Drahtwolle ein spezielles Spitzenreingungspulver.

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    Welches Lötzinn du für Wald- und Wiesen - Kabelbau nimmst, ist wurscht....

    Never stop a running System

  • Heieiei, das sind aber auch eher rustikale Methoden...


    "kurz" ist nicht immer gut. Insbesondere mit bleifreiem Lot muss man lange genug Energie zuführen, damit das Lot auch sauber durchsteigt & alles benetzt.


    Gute Lötspitzen sind beschichtet, da wird nicht dran gehämmert und gefeilt. Wir bauen hier ja keine Dachrinne!


    Ich nutze auch Felder Iso-Core Clear, in 0,7mm und 1mm. Meine Lötstationen kommen von Metcal, die MX-5200 ist vermutlich den meisten hier zu teuer - aber wir produzieren halt auch Elektronikbaugruppen, da ist das ein viel zentraleres Werkzeug...

    Gruß,
    Christoph Holdinghausen

  • Kurz mein Senf dazu ;)


    Vor ein paar Jahren musste ich Wochenlang etliche Gitterboxen voll Lautsprecherkabel

    4x4 Quadrat in 4 pol Neutrik löten...

    Nach etlichen Versuchen hier mal MEINE Strategie um das vernünftig hinzubekommen 8)


    Vernünftiges Werkzeug zum Abisolieren, klar.

    Danach die Enden in Flussmittel (Kolophonium/Alkohol Mischung) tauchen.

    Danach die Enden in Zinnbad tauchen (Edit)

    Stecker in eigens dafür gebaute Vorrichtung stecken, Kabel fixieren, löten

    mit JBC Lötstation mit den richtigen Spitzen,

    Lötzinn Bleihaltig, da nur für die Stecker ;)

    Wichtig: IMMER Absaugvorrichtung verwenden!


    Mein Lötzinn, um auf den Punkt zu kommen


    Weller WSW SNPB L1

  • Pb38 und WTCP-S mit breiter 7er Spitze. Für 2,5mm2 hat das gerade noch genug Wärmekapazität, für grössere Querschnitte ist dann der grosse Portasol Gaser das bessere Werkzeug; das macht aber bei grösseren Stückzahlen nur begrenzt Spass. Da würde ich mir dann eine dicke Lötstation (150 W aufwärts) und/oder ein Zinnbad ausleihen.

    Und ganz wichtig für so klobiges Zeug: Dritte Hand mit kräftigen Krokoklemmen zum Festhalten des losen Kabelendes. Am besten zusammen mit den gängigsten Steckergegenstücken (ohne Kontakte) auf einem kleinen Holzbrett angeschraubt.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Stannol HS10 Sn60Pb40. Habe Vorrat bis an mein Lebensende und darüber hinaus. Kann man als gewerblicher Anwender immer noch erwerben.

    Pb38Cu2 "läuft" besser, vor allem bei indirekter Hitze (Spitze unterhalb des Lötkelchs). Man muss halt wegen dem Kupferzusatz etwas mehr auf seine Lötspitzen aufpassen und nicht zu viel auf Kanten herumkratzen (nicht zum Entlöten nehmen), sonst wäscht es die schnell aus.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Ob jetzt 38% Blei (= pb = Plumbum) oder 40% spielt doch keinen Tango.

    Auf alle Fälle ist rein technisch gesehen (Gesundheit hier mal außen vor) das alte bleihaltige Lot besser.

    Soweit bin ich mit meiner alten Weller Lötstation WECP-20 ganz zufrieden und hoffe das mir mein bleihaltiges Lötzinn Cimco Sn60PbCu2 noch eine Weile reicht. ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Die Leistung ist meistens kein Problem (es geht ja nicht um Dachrinnen), sondern die Wärmelieferfähigkeit der Spitzen/Kolben-Kombination. Am besten sitzt das Heizmodul möglich dicht an der Spitze, wird schnell geregelt und die Spitze ist nicht zu klobig und träge.


    Ich habe eine ERSA Icon Nano der ersten Generation mit einer 2mm (1,6 mm?) Meißelspitze und die deckt eigentlich alles von 4mm² Kupferleitungen bis zu feineren Bauteilen auf einer Platine ab (zumindest spare ich mir meistens den Spitzenwechsel). Lötzinn aktuell noch Sn60Pb40, weil die Spulen immer noch nicht alle sind. Ich hatte aber auch zwischenzeitlich eine Spule bleifreies Lot ohne größere Auffälligkeiten verwendet (dauert auf Grund des höheren Schmelzpunktes minimal länger).


    Mindestens genauso wichtig ist aber eine gute Einspannung: Bernstein 9-205

  • Es braucht halt wirklich Flussmittel und etwas mehr Power. Aber dann wird das 1A. Ich hab vom mini pitch SMD bis zur Massivdrahtdrossel bis vierlagig alles bleifrei gelötet. Und auch schon dicke Litzen und Laborbuchsen in Rohrkabelschuhe.

  • Ob jetzt 38% Blei (= pb = Plumbum) oder 40% spielt doch keinen Tango.

    Auf alle Fälle ist rein technisch gesehen (Gesundheit hier mal außen vor) das alte bleihaltige Lot besser.


    Aber hallo macht das einen großen Unterschied, was da an "Spurenelementen" noch so im Lot ist. Wir prüfen unser Wellen-Lot regelmässig auf die Konzentration von 19 verschiedenen Metallen. Manche sollen drin sein (Zinn, Silber, Kupfer, Nickel, Germanium,...), manche möglichst nicht (Blei, Titan, Cobalt,...).


    Und solange du das bleihaltige Lot nicht isst, ist das für die Gesundheit egal. Da sind die Flussmitteldämpfe viel interessanter - einfach mit nem kleinen Lüfter weg von der Nase saugen / pusten!

    Gruß,
    Christoph Holdinghausen