Nachdem ich seit 9 Jahren Erfahrungen mit Band IEM Racks sammle, nehme ich die „Drei x IEM Rack Show“ des gestrigen Abends als Anlass ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern.
Das Gute:
Alle, mit denen ich es zu tun hatte, haben verstanden, dass es am Analogsplit nicht vorbei geht. Ausserdem haben alle gelernt, dass es sehr hilfreich ist, die splitterinputs eindeutig mit Bezeichnung der Quellen zu beschriften, vor allem weil Musiker ganz eigene „Konzepte“ zur Belegungsreihenfolge entwickeln. Auch schön, dass nahezu alle wissen, dass es sinnvoll ist, alle Drahtlosstrecken der Bands, die gerade nicht spielen, auszuschalten.
Das nicht ganz so Gute aber Verständliche:
Alle bieten die Sekundärseite ihrer einfachen Splitter mit parallel out und Übertragerout an, weil sie mit dem Ding auch proben und dort den Parallelen für die eigene Phantomspeisung brauchen und die Anschlüsse auf der Rückseite der 8-kanal 1HE Dinger so gepackt sind, dass eben mal umstecken kein wirklicher Spass ist. Ich bin zwar nicht begeistert, kann aber damit leben.
Das Schlechte:
Mehrmals begegnet sind mir Racks, die es an Praxistauglichkeit ziemlich vermissen lassen. Die häufigsten Fehler sind
• Es werden für die Hausausgänge die billigsten 8-er Cores gekauft, die der Musikaliendiscounter so zu bieten hat. Die sind dann ein häufiger Grund für Ausfälle, die von den Musikern erst mal unbemerkt bleiben. Gestern hatte ich bei einer Band daher Snare, ein Tom und den Leadgesang klassisch einbeinig also pin zwei oder drei abgefatzt. Das hört sich mal so richtig Schei… an. Also Mittelklasse Dreitec, pro snake mit Neutrik wären die Mindestausstattung, besser konfektionierte Produkte namhafter Hersteller wie Klotz, Cordial, Sommer oder für ambitionierte Heimlöter, die mit Schrumpfschlauch umgehen können, gerne auch Eigenproduktion.
• Das Wissen um die Vorzüge eines eingeplanten Kanals für Talkback sind kein Allgemeingut.
• KEINE Band hatte eine Beleuchtung für den Inputpatch. Das kann, je nach dem wo das Rack b.z.w. dessen patch Seite steht, ziemlich blöd sein.
• ein ausgedientes L-Rack ist keine gute Lösung, wenn man Racks und Stageboxen aus Platzgründen stapeln muss.