LED- Fluter von Ledvance - geplante Obsoleszenz?

  • Hallo zusammen,


    bei uns im Theater dienen 8 LED- Fluter mit der Typenbezeichnung Flood LED 180/4000K BK100DEG als Arbeitslicht. Nunmehr die dritte dieser Leuchten hat mittlerweile das Problem, das die LEDs nach einiger Betriebszeit anfangen, Stroboskop zu spielen, was als Arbeitslicht nicht unbedingt brauchbar ist. Die Vorschaltgeräte geben nach und nach den Geist auf. Telefonische Nachfrage beim Hersteller führte zu der recht schnippischen Auskunft, daß die Vorschaltgeräte nicht einzeln als Ersatzteil verkauft würden. Wenn man dazu auf der Homepage feststellt, daß für das Produkt keine erweiterte Garantie verfügbar ist, muß da schon etwas im Argen liegen. Offenbar ist geplant, die Dinger bei Versagen einfach wegzuwerfen.

    Also hab ich sie einfach mal aufgeschraubt. Man findet ein komplett, inklusive der Anschlußklemmen oder -Lötstellen, vergossenes Modul, offenbar kommt die Pampe erst nach Montage dazu. Daß dabei auch Kühlkörper mit eingeschlossen werden, könnte möglicherweise zu dem frühen Ableben beitragen. Ferner ist ein LED- Panel mit 240 LEDs verbaut, jeweils 24 in Reihe, 10 dieser Gruppen parallel. Messung der Eingangsspannung ergibt ca. 216V, bei 180W zieht das Panel also etwa 0,8A. Das paßt, wenn man sich die Daten gängiger LEDs anschaut, gut zu einem Strom von 80mA je Gruppe, die LEDs haben offenbar 3 Chips, gesamte Durchlaßspannung 9V.

    Als Ersatz benötigt man also ein Vorschaltgerät mit Konstantstrom von 0,7...0,8A, das die benötigte Spannung von 216V liefern kann und in den reichlich vorhandenen Bauraum paßt.

    Vorschaltgeräte alt und neu

    Für die vorhandenen Befestigungspunkte braucht man ein Adapterblech und zum Löten am LED- Panel wegen der guten Kühlung einen kräftigen Lötkolben (bei mir reichten 80W).

    Fertig montiert. Wieder zuschrauben und Prüfung nach VDE 0701 nicht vergessen.

    Vielleicht hilft das irgend jemand.


    Schöne Weihnachten

  • Osram wollte die Sparte gerne nach China abgeben. Bislang waren die kleineren Fluter unauffällig, allerdings ist der Vertrieb eine Katastrophe (null Reaktion über verschiedene Firmen und mehre Anfragen für Linearmodule) - das ist so unsymphatisch, dass man dem Laden kaum noch Umsätze zukommen lassen will. Nicht alles ist geplante Obsolenz, aber hochwertiges Design, Kundenservice oder so sieht halt anders aus... Umso besser wenn die Reparatur in Eigenregie geht - danke für's teilen.

  • Deshalb kaufe ich nurnoch billigste Fluter für so einfache Anwendungen.

    Kosten 30 Euro oder so und ab in die Tonne wenn kaputt.

    Lustigerweise bei vielleicht 50 Stück ein Ausfall...

    Never stop a running System

  • Das Thema kommt mir irgendwie aus der großen Umrüst-Welle von V(K)VG auf EVGs für Leuchtstofflampen vor (ist jetzt auch schon ein paar 10 Jahre her)


    Egal, ob die von ABB, OSRAM, TRIDONIC oder sonstwas waren - im Jahr verreckten in einem knapp 500 Betten großen Krankenhaus EVGs im Volumen von "eine große AUER-Kiste voll" - dazu meistens auch noch die L-Lampe durchgefetzt, nebenbei noch mindestens zwei Beinahe-Brände wegen "kokelns" in der miesen, heißlaufenden Elektronik :evil:

    Für die Kosten, die das damals inkl. Arbeit verursachte, konnte man viele kWh und Ersatzröhren (samt Startern) kaufen.


    Dieses Siechtum hat bei LED-(Wegwerf)Leuchten noch schlimmere Auswirkungen, wenn man die nicht nur vereinzelt, sondern großflächig verbaut hat und es NICHTS als Ersatzteil gibt dagegen*

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!