Antennenkabel/Verstärker für GSM-Netz

  • Liebe Kollegenden und Schwarmwissenden


    Ich ärgere mich grad grün und blau Kotz* . Bei uns in der Institution, welche ich leite, ist eine Brandmeldeanlage der Firma Siemens verbaut. Anbindung der Alarme über Internet - redundante Verbindung über GSM. Nun haben wir bei einem I-Net-Ausfall kürzlich bemerkt, dass das GSM-Netz offenbar zu schwach ist und deshalb bei der Triagezentrale (bei uns in der Schweiz "Certas") ein entsprechender Ausfall registriert und uns mitgeteilt wurde. Seit dann (vor Weihnachten) versuchen Siemens-Spezialisten relativ verzweifelt, die doofe Antenne irgendwo so zu platzieren, dass der Empfang sichergestellt ist. Dabei wird das Kabel der abgesetzten Antenne zur Anlage immer länger (und logischerweise durch die Dämpfung) die Verbindung immer schlechter.


    Nun zu meiner Frage: Gibt es für abgesetzte GSM-Antennen (5G-Netz) Antennenverstärker, mit denen man die Kabeldämpfung kompensieren kann? Die Leute von Siemens haben diesbezüglich keine Ahnung... :cursing: :cursing: :cursing: .

  • Was denn nun GSM oder 5G? GSM wurde in der Schweiz doch abgeschaltet, oder?

    Verstärker ist schwierig weil bidirektional und maximale Sendepegel gelten. Ich würde es ja eher mit einer ausgerichteten Antenne mit Gain versuchen. Und am besten das ganze Modul versetzten und nicht das Antennenkabel verlängern.

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  • Verstärker oder Repeater gibt es schon, aber gerne mal auch inklusive Ärger mit der Bundesnetzagentur (Deutschland).


    Wir haben in der Firma auch diverse LTE-Klamotten mit Fernwirktechnik, oder SMS-Modems usw. Hier bringt es meist den besten Effekt - wenn man mit Kabeldämpfungen Probleme kriegt - den Sender näher an die Antenne zu bringen.

    Dann braucht der halt Strom- und "Daten-Fütter-Kabel" bis zu seinem Montageort, hat dafür aber kurzen Weg zur Antenne.

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Verlegung geht nicht - der redundante Anschluss für das Handynetz ist in der BMA-Zentrale verbaut, die im Keller ist. Leider gibt es keine Möglichkeit (vermutlich - nichts Genaues weiss Siemens nicht…), die Antenne an der Bedienstelle im Eingangsbereich der Institution zu verbauen… Die Zentrale im Keller wurde halt dort zu einer Zeit platziert, als die Alarmmeldungen noch über das gute alte ISDN Netz liefen und dort die Telefonleitungen zusammenlaufen…


    Ob 4G, 5G oder welcher Übertragungsweg auch immer hat der Siemenstechniker auf die Schnelle auch nicht beantworten können. Ich vermute aber 5G- deshalb meine unklare Ausdrucksweise…

  • Wie lange ist das Kabel denn? Eine High Gain Antenne kompensiert über 30m RG58. Dann noch der Gewinn durch die bessere Position. Wenn am Ort der Antenne ein Handy Empfang hat, dann muss die Brandmeldezentrale auch funktionieren. Wenn nicht, ist was anderes faul. Im Zweifelsfall den Anbieter wechseln.

  • Alle geäußerten Punkte orientieren sich an deutscher Normenlage, die Schweizer ist mir leider nicht geläufig.

    Verlegung geht nicht -

    Geht normalerweise schon, aber der Aufwand ist riesig.

    Die Verbindung zum neuen Montageort muss im Funktionserhalt erfolgen, ggf mit getrennt verlegter Ringleitung und einen Brandschutzgehäuse am neuen Montageort.


    Meiner Erfahrung nach liegt der kritische Punkt in der Leitungslänge zur Antenne, bis ca. 30m klappt das halbwegs mit deren Standardmaterial (ist auf jeden Fall was schlechtes als RG58) , danach ist's rum.


    Wenn dazu noch der Netzbetreiber in diesem Gebiet ausschließlich auf kurzwelligere Frequenzbereiche setzt, ist das sowohl mit der Gebäudedurchdringung als auch der Leitungsverluste eine Verschlechterung.

    Kann also als der redundante Weg eingerichtet wurde am alten Antennenstandort noch gut funktioniert haben, als noch andere Frequenzbereiche genutzt wurden.


    Im Zweifelsfall den Anbieter wechseln.

    Muss halt Siemens dann machen, der Anschluss für den Hauptmelder läuft üblicher Weise über den Konzessionär.



    Wahrscheinlich ist euch mit einem Funktechniker (zB Firmen die Gebäudefunk machen) mehr geholfen. Die Leitung und Antenne kommen dann für Siemens von der allseits beliebten Fa. "Bauseits" und sie stecken nur noch an.


    Von RG58 über RG8 bis zum 1/2" Junperkabel (RFS SCF-...) gibt es da ja einige Stufen.

    Mit ca. 20-25€/m verlegt nicht unbedingt günstig, aber bei den Siemens üblichen Preisen im Service wird's sicher auch kaum günstiger mit dem Standardmaterial weiter Rum zu experimentieren😉

    Vor 7/8" würde ich aufhören, das darf durch die meisten Brandschotts nicht durch.....

    Nur zwei Dinge sind unendlich, das Weltall und die Dummheit der Menschen, beim Weltall bin ich mir jedoch nicht sicher. (Albert Einstein)

  • Wenn ich nach "5G Repeater" internetsuche lande ich gleich bei irgendeinem Webshop. Das alleine bedeutet noch nicht, dass das alles seriös ist, aber vor ca. 15 Jahren haben wir hier auf dem Dorf einen 3G Repeater in der damaligen Firma installiert und das hat funktioniert.

    Du darfst halt nicht als Netzanbieter auftreten. Aber was in deinem Laden in Sachen Signalstärke passiert, braucht die Ämter erst mal nicht zu interessieren.

  • ob das in diesem Falle im Sinne des Erfinders ist, wenn der Repeater am selben Strom wird der Router hängt.

    Mit Sicherheit nicht. Der Sinn daran Mobilfunk als zweiten Übertragungsweg zu nutzen ist u.a. auch dem lokalen Stromausfall zu entgehen.

    Würde man kabelgebundene Anschlüsse zweier Anbieter nehmen, die auf unterschiedlichen Trassen ins Gebäude kommen, sind beim lokalen Stromausfall die aktiven Komponenten im Straßenverteiler auch platt.


    Und den repeater gesichert mit Netzersatz zu versorgen ist dann die nächste Krücke.


    Von daher sind aktive Komponenten an der Stelle nicht angebracht.

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  • Das sehe ich anders. Der Repeater kann separat mit einer USV abgesichert werden. Ja, das sind Kosten und das bedingt fortlaufendes Monitoring und Wartungen. Aber das ist nunmal "Betrieb". Außerdem: there is no glory in prevention.

  • Das sehe ich anders

    Ist dein gutes Recht eine andere Ansicht zu haben, die ist halt mit dem Stand der Technik schwerlich in Einklang zu bringen.


    Wie oben geschrieben, bezogen auf deutsche Rechtslage, wären das u.a. (nicht abschließend) die DIN 14675, VDE 0833-2, EN 54 sowie diverse VDS Schriften.

    An vielen dieser Grundlagen orientiert man sich auch in der Schweiz.


    Da dürfte es für den Repeater (oder auch kabelgebundene Antennenverstärker ) und die USV schon an der VDS Zulassung scheitern.

    Das Monitoring der USV muss zwingend an die Brandmeldeanlage angebunden werden (Loop auftrennen, Kopplerschnittstelle einschleifen) und von dieser an eine ständig besetzte Stelle weitergeleitet werden.


    Ganz schön viel Aufwand, wenn das gleiche Ergebnis auch durch eine sauber ermittelte Antennenposition in Kombination mit einer guten Leitung und passenden Antenne erzielt werden kann.


    Für weniger Geld, Wartungsaufwand und Fehleranfälligkeit.

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  • Hmm.... so genau scheint die Anlage die Funktion der Backupverbindung auch bisher nicht 'gemonitort' zu haben. Und in der Alarmzentrale müsste es ja einen Funktionserhalt und damit eine 'zulässige' Stromversorgung geben. Entweder zieht man halt zwei Kabel bis zum (VdS zertifizierten :) Repeater oder man findet einen mit 'Tonaderspeisung'.

    By the way, findet sich heute nicht auf (fast) jedem Autodach eine aktive GSM Antenne?

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  • Man muss schon das richtige Kabel verwenden, das Schirmmaß zu niedrig die Dämpfung ist bei Standardware viel zu hoch.


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    Natürlich auch sauber verarbeitet inkl. guter Stecker

  • Verlegung geht nicht - der redundante Anschluss für das Handynetz ist in der BMA-Zentrale verbaut, die im Keller ist.


    Leider gibt es keine Möglichkeit (vermutlich - nichts Genaues weiss Siemens nicht…), die Antenne an der Bedienstelle im Eingangsbereich der Institution zu verbauen…

    Das sind eigentlich immer eigenständige Telemetriemodule. Technisch spricht nichts dagegen die abgesetzt in einem anderem Gebäudeteil mit besserem Empfang zu montieren, dann müssen halt ggf. da ein paar neue Leitungen hin gezogen werden. Alle grossen Hersteller von BM- und Alarmanlagen haben inzwischen entsprechende Teilesätze im Angebot. Ist auf jeden Fall sauberer als mit langen Koaxialkabeln an den Antennen rum zu doktern, dafür sind diese Telemetriekisten gar nicht ausgelegt.

    Mein Eindruck ist eher dass da Druck aufgebaut werden soll euch eine komplett neue BMA zu verkaufen. Der Bausektor läuft grade nicht so, und mit dem erzwungenen Umstieg auf 5G ist auf die Art viel Geld zu machen...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Bbei mir hat Siemens auch erst rumgemacht, daß die Außenantennen und so Zeugs wollten, bis dann der Siemens-Techniker die Anlage zum ersten Mal getestet hat.

    Am nächsten Tag war der nochmal da und hat 2 solcher Antennen mitgebracht:



    Die hängen in mitten des Stahlbetongebäudes im Raum der BMZ unter der Kiste des Hauptmelders von Siemens.

    Hier gibt's nur noch diese eine Meldelinie (analog-Telefon, welches Stromunabhängig funktionierte ist ja vor Jahren abgeschafft worden in .de, was dazu führt, daß BMZen und selbst Aufzüge alle nur noch über GSM / 4G die Notfallalamierung tätigen) - redundant via GSM & LTE/4G, sowie 2 Platinen parallel mit 2 Batterien parallel.

    ...und natürlich Wartung alle 3 Monate, nebst schnellster Rechnungsstellung...

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • 2G GSM hat noch jeder Betreiber (3G ist tot) - Telekom will frühestens 2028 und Vodafone spätestens 2030 das 2G-Netz abschalten - das trauen die sich sicherlich nicht früher (vor allem Telekom), da JEDER Aufzug in .de ja hat umgerüstet werden müssen mit der Abschaffung vom analogen Telefonnetz, welches auch bei totalem Stromausfall funktioniert hat - auch in 'nem wegen Stromausfall steckengebliebenen Aufzug ;)

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  • Die Netzabdeckungsqualität von GSM-Telefonie und 2G Datenübertragung wird in der Fläche aber schon jetzt spürbar heruntergefahren. Das merke ich bei jeder längeren Autofahrt über Land (nicht Autobahn).

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